Muscheldiagramm 200D

Mercedes E-Klasse W124

Hallo Leute,

hat jemand von Euch ein Muscheldiagramm vom 200D.
Mich würde wirklich interessieren wann der spezifische Verbrauch bei meinem Motor am Besten ist.
Beispiel was ich meine ist anbei.

29 Antworten

du bist sicher nicht allein - siehe mein erstpost.

das muscheldiagramm wird von mir etwa so interpretiert : das in der jeweiligen ovalen fläche ein annähernd zb gleicher verbrauch (und dessen streuung ) erfolgt -mit optimum im zentralkreis.

erscheint mir plausibler , als das linien diagramm , welches 2 wirklinien zeigt - von denen jede ein optimum hat - deren schnittpunkt aber von den jeweiligen optima weit entfernt ist -also nicht die optimale schnittmenge wiederspiegelt.

in der realität des fahrens - sehe ich das in meiner
fahrpraxis aber genau so wie egenwurm - die diagramme sind mir sch....egal -man fährt so wie einem ist -mal so und mal so -und hat dann entsprechende verbräuche.

bei einer grundeinstellung : zügigst losfahren (ohne kickdown versteht sich ) und dann im gewünschten g- bereich "trudeln" lassen... ergab bislang mit dem gleichen auto 1-3l/100km weniger als bei der frau -und vielen im umfeld -aber immer im untersten bereich der jeweiligen offiziellen verbrauchsbereiche.

mike

Re: dann will ich mal ehrlich sein (bin ich ja immer)

Zitat:

Original geschrieben von egenwurm


denn einer muß ja anfangen 😁
also ich fahre etwa 30 Jahre Auto (primär Mercedes)
aber so ein Muscheldingens habe ich noch nie gebraucht 😉

ich wüßte auch nicht wirklich,was man da wo und warum ablesen kann / soll 😉

noch jemand der null Ahnung hat ?
( dann fühl ich mich nicht sooooo alleine 😁 )

Also dazu schreibt die Quelle folgendes und mehr weiß ich auch noch nicht:

Man sieht oben die rote Vollgaslinie und unten die Drehzahl. Dazwischen werden oft noch die Linien für verschiedene Gasstellungen mit Prozentangaben eingezeichnet. Man kann sich aber auch so gut vorstellen, dass diese in etwa eine abgeflachten Kopie der Vollastlinie, in den verschiedenen Höhen bilden.

Dieser Motor hat bei fast Vollgas und etwa 3100u/min im dunkelgrünen Bereich seinen besten Verbrauch von 233 g/kWh. Der grüne Bereich mit der 260 zeigt etwa den Bereich, den man im Stadtverkehr ständig einhalten kann, wenn beschleunigt werden muss. Bei Halbgas kommt man selten mal über die 280er Linie.

Noch etwas kann man rauslesen. Wird keine Leistung benötigt, also mit wenig Gas nur dahergerollt, dann ist der spezifische Verbrauch über alle Drehzahlen etwa gleich schlecht. Da ich aber im höchsten Gang die wenigste Leistung erzeuge, verbrauche ich also auch absolut weniger als im niedrigen Gang mit höherer Drehzahl, wo mehr Leistung mit dem gleichen spezifischen Verbrauch erzeugt wird. Selbst wenn ich gezwungen wäre mehr Gas zu geben, um das Tempo zu halten, würde dadurch der Unterschied zum niedrigeren Gang eher noch positiv beeinflusst.

Allerdings darf der Wunsch nach großen Drosselklappenöffnungen auch nicht betriebsblind machen. Es gibt durchaus einen gewissen Spielraum zwischen "das Auto wird nicht schneller" und "das Auto wird nicht langsamer". Habe ich meine Reisegeschwindigkeit erreicht, sollte ich versuchen, so wenig Gas wie möglich zu geben.

Um ganz sicher zu sein, sollte man das Diagramm des eigenen Motors besorgen und lesen. Dort gibt es durchaus Unterschiede. Das gilt insbesondere für Dieselmotoren, da hier völlig verschiedene Umstände herrschen. Theoretisch ist der spezifische Verbrauch eines Diesel am besten, wenn er den höchsten Mitteldruck erreicht - aber wer weiss sowas schon von seinem Motor.

Leider hat die "Quelle" hier einiges durcheinandergebracht.

Erstens ist im Diagramm auf der y-Achse die spezifische Arbeit (Carnot Prozess) und nicht die Leistung die Bezugsgröße, das ist schon ein Unterschied.

Zweitens hängt die benötigte Leistung nicht von der Drehzahl ab, sondern von den Fahrtwiderständen, daher sind die Schlussfolgerungen daraus Unsinn. Wenn ich konstant 50 fahre ist die dafür benötigte und auch abgegebene Leistung im zweiten, dritten, vierten und evtl. fünften Gang identisch. Nur arbeitet der Motor im letzten Fall in einem Bereich des Kennfeldes mit besserem Wirkunsgrad, daher ist der Verbrauch am niedrigsten.

Den Bereich des höchsten Mitteldruckes kennt übrigens fast jeder bei seinem Motor, es ist der Bereich des höchsten Drehmoments (Druck auf den Kolben erzeugt über die Kurbelwelle Drehkraft).

Frühes Schalten lässt den Motor fast immer in einem Bereich eines besseren Wirkungsgrades laufen, daher ist die Kenntnis des spezifischen Verbrauchsdiagrammes im praktischen Betrieb beim Auto eher unwichtig. Interessant ist soetwas eher bei Motoren, die lange mit konstanter Leistungsabgabe laufen, z.B. in Schiffen oder Generatoren. Diese Motoren versucht man dann durch geschickte Anpassung z.B. der Übersetzung oder des Propellers in dem Bereich bestmöglichen Wirkungsgrades laufen zu lassen.

Hoffe, dass das verständlich genug geschrieben war, nur im Moment fehlt mir die Zeit, einen halben Roman zu schreiben.

Mfg

Alex

alex wrote:
<....daher ist die Kenntnis des spezifischen Verbrauchsdiagrammes im praktischen Betrieb beim Auto eher unwichtig ...>

meine aussage - in kurzform 😁

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Unwichtig kann man nicht unbedingt sagen. Je nach Drehzahl ist die ideale Gaspedalstellung nicht gleich. Ob aber 50 oder 90% Gas besser sind und ggf. sogar etwas höhere Drehzahl verbrauchsgünstiger, ... kann man nur in den sog. Muschelkurven ablesen.

Tendenziell klar, viel Gas wenig Drehzahl. Aber ein bisschen "Feintuning" kann man bei genauerer Kenntnis des Motordiagramms noch betreiben. Zum Beispiel könnte man die Übersetzung seines Autos optimieren über ein anderes Diff.

Im Anhang mal ein Beispiel und die eingezeichnete verbrauchsoptimale Linie. Je näher der Betriebszustand daran desto besser.

Vom 200D hab ich aber leider kein Diagramm. Hab auch schonmal MB angeschrieben aber leider keine Antwort drauf erhalten. Und in diversen Foren auch nichts zu gefunden.

Gruß Meik

@walex: lässt Du mir mal bitte eine Quelle davon per PN zukommen, hab Blut geleckt, ich steh auf sowas ^^

Und zum Autofahren isses doch sinnvoll, siehe lange Autobahnetappen ^^

bei langen autobahnetappen stell ich den tempomat ein...

so ein diagramm ist für entwicklungstechniker von bedeutung - aber nicht für den fahrer !

Nur leider wurden nicht alle 124er mit Tempomat ausgeliefert, und die beste Reisegeschwindigkeit lässt sich so ja rausfinden ;-)

die beste Reisegeschwindigkeit lässt sich so ja rausfinden

genau 😁

und den anderen Verkehrsteilnehmern,
(welche angepasst fahren)
haut man einfach auf der nächsten Raststätte,
das speziell auf sein Fahrzeug zugeschnittene Muscheldingens umme Ohren.

Bin mal gespannt,wie sinnfrei das hier noch wird 😉

Du meinst noch sinnfreier als die bisherigen Kommentare? 😁 😁

Vielleicht hat ja doch noch einer das gewünschte Diagramm 🙂

Gruß Meik

Hey Meik, vielen Dank für die Mühen.
Du meinst DB hat nicht das optimale Diff. für den Verbrauch seiner Autos verbaut? Woraufhin haben die dann optimiert, beim 200D bestimmt nicht auf Leistung! 😁

Mir fällt momentan fast KEIN Auto ein dass eine verbrauchsoptimale Abstufung hat. Damit würde auch kaum ein Fahrer zurechtkommen. Denn Beschleunigen ohne runterschalten wäre dann nicht weil man auch beim rollen immer in extrem niedrigen Gängen mit hoher Last fahren würde. Und ja, auch beim 200D hat man auf Leistung optimiert! Üblicherweise wird das etwa so abgestimmt dass man die Höchstgeschwindigkeit etwa bei der Drehzahl mit Maximalleistung erreicht.

Meinen 190D hab ich mit 5-Gang-Getriebe vom 3,91er Diff auf ein 3,23er umgebaut was denke ich schon erheblich besser passt. Verbrauchsoptimal ist ein Motor im Bereich seines maximalen Drehmoments (2800/min beim 200D). Auf der Autobahn fahr ich meist Tempomat 130. Mit dem 3,23er Diff bin ich so auf ca. 3000/min runtergekommen. Von vorher 3850/min mit dem 4-Gang. Das hat auf der Autobahn meinen Verbrauch um etwa 0,7l gesenkt!

Gruß Meik

Man stelle sich vor der 200D wäre nicht auf Leistung optimiert worden. Der könnt ja nichtmal den Rollwiderstand überwinden...

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


Mir fällt momentan fast KEIN Auto ein dass eine verbrauchsoptimale Abstufung hat. Damit würde auch kaum ein Fahrer zurechtkommen. Denn Beschleunigen ohne runterschalten wäre dann nicht weil man auch beim rollen immer in extrem niedrigen Gängen mit hoher Last fahren würde. Und ja, auch beim 200D hat man auf Leistung optimiert! Üblicherweise wird das etwa so abgestimmt dass man die Höchstgeschwindigkeit etwa bei der Drehzahl mit Maximalleistung erreicht.

Meinen 190D hab ich mit 5-Gang-Getriebe vom 3,91er Diff auf ein 3,23er umgebaut was denke ich schon erheblich besser passt. Verbrauchsoptimal ist ein Motor im Bereich seines maximalen Drehmoments (2800/min beim 200D). Auf der Autobahn fahr ich meist Tempomat 130. Mit dem 3,23er Diff bin ich so auf ca. 3000/min runtergekommen. Von vorher 3850/min mit dem 4-Gang. Das hat auf der Autobahn meinen Verbrauch um etwa 0,7l gesenkt!

Gruß Meik

Hallo Meik,

dass ist ja richtig genial....wie sieht es denn mit der Beschleunigung aus?

Habe mir vor ein paar Tagen auf Grund eines anderen Erfahrungsberichtes auch überlegt beim Wechsel von 4 auf 5 Gang in meinem 200D einfach das 3,46 Diff drinzulassen.

Normal hat der ja 3,91 bei 5-Gang, zumindest ab 10/86

Oder halt aber auch einfach nen längeres Diff reinhängen....kannst du denn wirklich noch Beschleunigen? Son 124er ist aber natürlich auch schwerer als ein 190D..bei dem ist der 200D Motor ja sogar etwas "spritzig".

Gruß Stephan

Die Versuche hab ich alle schon durch.

Das lange Diff beim 4-Gang kannst du vergessen, damit kommst du gar nicht mehr aus dem Quark. Beim 190D ist das 3,23er Diff Serie beim 4-Gang. Mit der Umrüstung auf das 5-Gang ist damit der 5. als langer Spargang dazugekommen. Die Beschleunigung in den unteren Gängen bleibt damit unverändert. Ein 3,07er hatte ich auch schon probiert, aber damit passen die Gangabstufungen nicht mehr so gut.

Interessanterweise fährt der im 5. Gang trotz deutlich niedrigerer Drehzahl immer noch bis Tacho 160 und damit nur unwesentlich langsamer als im 4. Gang. Hohe Reisegeschwindigkeiten bis 150 damit kein Problem mehr.

Denke beim 124er wird das ähnlich aussehen und die günstigste Lösung das 5-Gang auf das längere Diff des 4-Gang setzen so dass lediglich ein langer Spargang dazukommt.

Die ersten 4 Gänge sind fast identisch abgestuft, der 4.Gang bei allen 1:1 Übersetzt (ausser die Sportgetriebe) und der 5. je nach Getriebe mit 0,77-0,82. Sprich man senkt die Drehzahl um runde 20%.

Neben dem Verbrauch war es ein angenehmer Nebeneffekt dass das Innengeräusch deutlich niedriger wurde.

Gruß Meik

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