ForumBehindertengerechte Mobilität
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Behindertengerechte Mobilität
  5. Motorräder für Fahrer mit Behinderung

Motorräder für Fahrer mit Behinderung

Themenstarteram 4. März 2007 um 12:31

Hi,

ein Bekannter von mir hat seit kurzem ein steifes Bein (linke Seite, kein Kniegelenk mehr) und möchte das Motorradfahren nicht an den Nagel hängen.

Nun ist er auf der Suche nach Möglichkeiten Motorräder umbauen zu lassen oder aber an einem Motorrad mit Automatik oder was es da sonst so an Lösungen gibt.

Wenn jmd. ein paar Internetadressen oder Adressen vor Ort (Niedersachen, Region Braunschweig) hat oder selbst hier ein paar Infos geben kann wäre das super.

mfg

Ähnliche Themen
63 Antworten

Hallo,

ich habe mir hier alles durchgelesen und ich finde es toll, daß trotz Behinderung weiter Motorrad gefahren wird!

Ich denke, daß bei einem Problem mit einem Bein - Prothese, steifes Knie,.. - das Motorradfahren möglich ist. Sollte es das linke Bein sein, so muß einfach nur irgendwie anders geschaltet werden. Mir fällt da spontan die Handschaltung einer Mofa ein, wobei es dabei darum geht, daß man Kupplungshebel mit Griff nach oben und unten bewegen kann und dort Bowdenzüge vorhanden sind, die man mit dem Ganghebel verbinden kann.

Zieht man die Kupplung und dreht den Griff nach oben, schaltet man hoch. Drückt man aus Nullstellung nach unten, so schaltet man runter.

Ich habe sogar schon für meine Enduro nachgedacht solch eine Schaltung zu bauen, da man mit "Motorcross-Stiefel" immer das Problem hat, beim Schalten doch den Fuß von der Fußraste nehmen zu müssen. Eingestellt ist der Ganghebel jetzt so, daß beim leichtem bis hohem Stehen auf den Fußrasten ich schalten kann ohne den Fuß von der Fußraste nehmen zu müssen. Aber das Gedrehe auf der Fußraste um über den Schalthebel oder drunter zu kommen finde ich doof.

Mein Nachbar - leider schon seit einigen Jahren verstorben - hat im zweiten Weltkrieg seine rechte Hand verloren. Trotzdem ist er Motorrad gefahren!

Er erzählte, daß er eine Prothese für´s Motorradfahren hatte, die er als Aufsatz zu der Standardprothese (wohl nur ein Haken) sich selber gebaut hat. Die konnte er dann auf das rechte Lenkerende aufsetzen. Für´s Bremsen der Vorderradbremse hat er dann den linken Kupplungshebel genutzt und für´s Gasgeben ein "Daumengas", wie es damals und heute noch für "Fräsen" üblich ist. Für die Betätigung der Kupplug hat er sich dann seitlich an´s Motorrad den rechten Handremshebel für die Vorderradbremse gebaut, so daß er mit dem Knie durch Drücken des Hebels die Kupplung betätigen kann.

Genial oder!!! Und das war Anfang der fünfziger Jahre!

Gruss.

Nach dem Kriege 1945 haben viele Kriegsversehrte Fahrzeuge umgebaut. Das Problem war aber der TÜV. Am Anfang hatte man viel Verständnis, aber dann kamen die Jüngeren TÜVler nach, da war dass Einfühlungsvermögen nicht mehr so groß. Mein Schwiegervater war Meister in einer VW Werkstatt, er hat nahezu alle Fahrzeuge umgebaut. Das war mein Glück bei meinem Pech: Er hat mit einem Halbautomatik Käfer 1970 mir wieder die Möglichkeit des Autofahrens ermöglicht. Beim Motorrad ist es wieder anders, da konnte ich 30 Jahre nicht legal Motorrad fahren. Erst ein junger TÜV Ing., der selbst eine Harley fuhr, hat nach längerem Gespräch einer Sonderabnahme eingewilligt. Da es Werkstätten speziell für Behindertenumbauten gibt, ist es rel. einfach geworden, es ist nur eine Frage des finanziellen Aufwandes. Da ich 3 umgebaute und TÜV abgenommene Motorräder besitze, kann ich noch lange Motorrad fahren. Solange es mir physisch und psychish möglich ist. Das kann morgen schon voebei sein. Aber nach dem alten Motto: Wir geben nicht auf.

Gruß motoerwin

Da hast du Recht! Ab ca. 1965 - glaub ich - gab´s erst den TÜV.

Ist schon etwas länger her.

Quelle Wiki:

Seit dem 1. Dezember 1951 ist die HU in Deutschland für Kraftfahrzeuge vorgeschrieben.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Behindertengerechte Mobilität
  5. Motorräder für Fahrer mit Behinderung