Motorradfahrer und Rettungsgasse

BMW Motorrad

Mich würde mal die Denkweise von Motorradfahrern zu folgendem Thema interessieren:

Im Stau neigen Motorradfahrer ja oft dazu zwischen den Autos hindurch zu fahren. Ob erlaubt oder nicht, soll mal nicht die Frage sein - rein argumentativ könnte man sagen, dass sie aufgrund des geringeren Platzbedarfs und der besseren Wendigkeit einfach bessere Möglichkeiten haben durch den Stau zu kommen.

Jetzt ist es so, dass in letzter Zeit immer erfolgreicher Rettungsgassen auf der Autobahn gebildet werden. Da passen nun Autofahrer genauso wie Motorradfahrer durch. Ich denke kein Autofahrer würde auf die Idee kommen da durchzufahren, selbst wenn genügend Platz da ist, wohingegen es für Motorradfahrer völlig normal ist den zusätzlichen Platz für eigene Zwecke zu nutzen. Wodurch kommt diese unterschiedliche Denkweise zustande?

Beste Antwort im Thema

NEIN. Denn dann existiert keine Rettungsgasse mehr.
Einfach akzeptieren: Autos müssen eine Rettungsgasse bilden. Punkt.

Motorradfahrer sind oft gezwungen, sich durchzuschlängen, trotz der Gefahr.
Luftgekühlte Motorradmotoren können nicht minutenlang im Stand laufen.
Man kann die schweren Maschinen nicht stundenlang im Gleichgewicht halten.
Als Motorradfahrer ist man den Unbilden des Wetters direkt ausgesetzt und hat keinen Sicherheitskäfig.
Und Motorräder verstopfen nichts.

Fang' bloss nicht so an, Freundchen...

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War selbst mal bei 34 Grad im Schatten im Stop and Go-Stau auf der BAB. Hauptsächlich mit Stop. In der Sonne auf aufgeheiztem Teer lagen über 50 Grad an. Bekleidet war ich mit Lederanzug. Natürlich habe ich alles an Kleidung geöffnet was ging. Nach 10 Minuten war mir übel und schwindelig. Die Motoröltemperatur lag bei 130 Grad. Ich musste entscheiden, ob ich mich weiter gesetzeskonform verhalte und alsbald umkippe, oder ich fahre vorsichtig durch die Autoschlange irgendwie durch und erziele kühlende Luft. Ich bin gefahren und es reichte, um Mensch und Maschine runterzukühlen. Für mich lag ein Übergesetzlicher Notstand vor. Es ging nicht anders. An der nächten Raststätte bin ich runter, eine kalte Cola mit großem Mars weggeputzt und im Schatten auf einer Rasenfläche eine Stunde geratzt. Der Stau war weg und ich erfrischt . Seitdem kommt die Mühle auf den Hänger oder auf eigener Achse fahre ich bei Hitze durch den Stau langsam durch. Sonst nicht.
Und bezüglich der Frage nach BMW? Ich war auf meiner damaligen BMW unterwegs.

Ahoi
Wasi

Du hättest aber auf den Notstreifen fahren können. Fahrend oder Anhaltend. Das eine hätte was gekostet, das andere nicht da Notstand.

Aber ich halte es wie Peter, rollte es fahr ich auch durch die Mitte. Bildet sich eine Rettungsgasse, wenn sie es denn mal gebacken kriegen, fahre ich auch an die Seite.

Zitat:

@Jens Zerl schrieb am 3. September 2019 um 09:55:01 Uhr:


Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass wenn ich als Autofahrer sicherstellen kann keine Rettungsfahrzeuge zu blockieren oder wenn mir ohne Klimaanlage ein Hitzekollaps droht, ich auch durch die Rettungsgasse fahren können sollte.

richtig aber nicht vergessen, Lederkombi an, Helm auf, Sandalen ausziehen gegen Motorradstiefeln tauschen, Handschuhe anziehen.....dann kannst loslegen😁😁

Hallo,
Rettungsgasse ist ja gleich Stau.
Manche Motorräder sind nur bedingt "Staufreundlich" Für mich ein Horror, wenn Stau-Geschwindigkeiten oder Stop and Go angesagt ist. Mein erster Gang reicht bis 80 km/h. Man kann sich leicht ausrechnen, was hier der Kupplung und Zylinder(Hitze) zugemutet wird.
Zum Glück geriet ich nur selten in extreme Staus und versuchte, diesen dann auf schnellsten Weg zu verlassen.
Langsames fahren wird von den meisten Autofahrern akzeptiert - die hirnlosen Fahrer(Raser) aber erzeugen Aversionen.

Das ist ein so deutsches Thema.

Ich fahre immer durch den Stau, solange ich sicherstellen kann, niemanden zu gefährden und nirgends anzuecken.
Und wenn da sich eine Rettungsgasse auftuen sollte (noch nie erlebt) dann nehme ich die.
Schön langsam und umsichtig.

Auch wenn viele deutsche Autofahrer da mental ein Problem mit haben.

Problem weniger, zumindest die Meisten denke ich.

Aber auch was mir schon passiert ist wenn ich im Stau stehe ist mal schneller Spurwechsel oder in der Spur mal links rechts dran vorbeischauen. Oder man steht in Rettungsgasse und einer reißt die Tür auf.

Alles schon gesehen oder erlebt.

Man sollte genau wiessen auf was man sich da einläßt.

Man muss nach London fahren um zu erleben was die "Dispatch Riders" wagen im Stau!
Persönlich fahre ich immer vorsichtig rechts rum, (also nie die Rettungsgasse) und wenn man dies höflich macht, machen die meisten Autofahrer noch Platz.

Fahr mal auf den inneren Autobahnring in Paris.
Während der Autoverkehr mit 20km/h dahinrollt, fahren die Zweiräder zwischen der 5. und 6. Spur das Tempo, was ein 125er Roller bei Vollgas so läuft, also zwischen 100 und 110.

Sehr beeindruckend, wenn in dem Tempi durch den schmalen Spalt Goldwings mit Sozia in wenigen Zentimetern Entfernung den eigenen Seitenspiegel passieren

Französische Autofahrer sind da aber auch deutlich schmerzfreier als wir hier. Die wissen eventuell auch, dass jeder Zweiradfahrer, der auf das Auto umsteigen würde, das dortige Verkehrschaos nur erhöht. So wie wir demnächst mit dem Motorrad auf offiziellen Parkplätzen parken sollen und damit die Parkplatznot in den Städten verstärken.

Und aus den oben beschriebenen Gründen ist es gut und richtig, dass man als Motorradfahrer in Deutschland die Rettungsgasse nicht benutzen darf! Ich finde es richtig so. Aus diesem Grunde fahre ich nur dann auf der Autobahn, wenn es nicht zu warm ist. Alles andere ist; meiner Meinung nach; nicht richtig.

Der Haken ist, dass eine Rettungsgasse sich in der regel dann bildet, wenn vorn ein Unfall etc. passiert ist. Wenn man die dann durchfährt, kommt man irgendwo vorne raus, wo dann ein Polizeiauto die Unfallstelle absichert.

Habe ich neulich nachts gemacht - und bin prompt von dem Gendarmen angesprochen worden, dass das normalerweise 400 Euro und einen Punkt kosten würde. Das möge ich mir bitte für die Zukunft merken.

Zitat:

@Lewellyn schrieb am 4. September 2019 um 08:36:25 Uhr:


Fahr mal auf den inneren Autobahnring in Paris.
Während der Autoverkehr mit 20km/h dahinrollt, fahren die Zweiräder zwischen der 5. und 6. Spur das Tempo, was ein 125er Roller bei Vollgas so läuft, also zwischen 100 und 110.

Sehr beeindruckend, wenn in dem Tempi durch den schmalen Spalt Goldwings mit Sozia in wenigen Zentimetern Entfernung den eigenen Seitenspiegel passieren

Was noch viel beeindruckender ist: Diese Goldwing sind Taxis, da sitzen hinten bezahlende Fahrgäste (meist Geschäftsleute die von Meeting zu meeting eilen) drauf und das ohne sich dabei in die Hose zu kacken

Zitat:

@sampleman schrieb am 4. September 2019 um 12:37:44 Uhr:


Der Haken ist, dass eine Rettungsgasse sich in der regel dann bildet, wenn vorn ein Unfall etc. passiert ist. Wenn man die dann durchfährt, kommt man irgendwo vorne raus, wo dann ein Polizeiauto die Unfallstelle absichert.

Habe ich neulich nachts gemacht - und bin prompt von dem Gendarmen angesprochen worden, dass das normalerweise 400 Euro und einen Punkt kosten würde. Das möge ich mir bitte für die Zukunft merken.

Mit welcher Begründung wollen die 400€ und einen Punkt dafür vergeben? Laut Bußgeldkatalog sind das 2 Punkte und 200€ und selbst in den "verschärften Varianten" wird es nicht mehr als 320€.
https://www.kba.de/.../besondere_verkehrslagen.html?nn=646312
Beim durchschlängeln kann einem das aber genauso passieren, nur ist angeblich verbotene rechts überholen etwas billiger (1P und 100€), das befahren des Standstreifens ist dann nochmal etwas günstiger (1P und 75€)

Aua.

Und Schwein gehabt.

Wie gesagt die Gasse würde ich nie benutzen, da nehme ich lieber den Standsteifen, ist auch nicht so teuer.

Gendarmen - könnte also außerhalb unser Republik gewesen sein.

Zitat:

@PeterBH schrieb am 4. September 2019 um 13:55:46 Uhr:


Gendarmen - könnte also außerhalb unser Republik gewesen sein.

Nope, war auf der A99.

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