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Motorrad "Weltreise"

Themenstarteram 9. Juni 2015 um 20:44

Hallo,

ich weiß nicht wie lange wir die Idee schon haben aber ein Lebensziel ist es mit zwei meiner besten Kumpel eine "Weltreise" mit dem Motorrad zu machen. Weltreise mit dem Motorrad ist natürlich nicht ganz die Wahrheit aber es soll ein großer Teil der östlichen Länder (Kazakhstan und alles was so drumherum liegt + China / Taiwan usw. bereist werden. )

Nun habe ich ein paar grundsätzliche Fragen welche ich bisher noch nicht richtig beantworten kann. Wie gesagt noch ist nichts geplant und es kann auch noch 15 Jahre dauern bis es wirklich was wird aber die Fragen sind so allgemein, dass Sie auch in 15 Jahren aktuell sein sollten.

1) Wie sieht es mit Versicherungen aus wenn man die EU/dieses Kontinent verlässt? Habe was von Mindestversicherungen bzw. Grenzversicherungen gelesen. Ist das dann nur eine Haftpflicht und wenn ja was deckt die im Vergleich zu einer dt. Versicherung ab. Kann man sein Motorrad auch gegen Diebstahl versichern oder ist das eine Wunschvorstellung?

2) Was für ein Motorrad nimmt man. Wir waren lange von der F800GS überzeugt, wobei da die Kette zum Nachteil werden könnte (Nass, Staubig, Sand). Zudem ist man mit einem Modernen Bike wo fast alles aus Alu ist aufgeschmissen wenn mal was kaputt geht denn dann kann man es nicht an jeder Ecke wieder zusammenflicken, oder?

Kardan wäre eventuell robuster, oder? Jedoch hat man dann, wenn er bricht (was zwar nicht oft vorkommt) ein richtiges Problem. Ich habe schon von Touren gelesen wo das das Ende war....

2b) Wie sieht es aus mit Handy? Denn Empfang dürfte wohl eher eine Seltenheit sein und man kann sich ja auch schlecht immer neue Simkarten kaufen. Sollte man dann für den Notfall ein Satellitentelefon mitnehmen (sind inzwischen ja wirklich bezahlbar) oder verlässt man sich hier auf die Gruppe das einer immer losfahren kann um Hilfe zu holen im Fall eines Falls.

3) Sonstige Versicherung wie ADAC Plus oder was gibt es da wenn unterwegs ist.

4) Diebstahl, geht in Richtung der 1) Frage aber wenn man da mit einem gutem Motorrad und Zubehör unterwegs ist könnte ich mir schon vorstellen das man potentielles Ziel ist oder habe ich da eine falsche Vorstellung.

5) Geld: Schaut man das man immer in Großstädten Banken findet und dann in der Landeswährung Geld abhebt? Wie viel sollte man dabei haben und wie tauscht man es um oder nimmt man es als Verlust hin wenn man ins nächste Land fährt?

 

Es fallen mir bestimmt noch weitere ein aber das wären erstmal die, die mich aktuell wirklich Interessieren. Bin natürlich auch über andere nützliche Infos sowie Links zu anderen Websites wo es genau darum geht dankbar.

Viele Grüße,

Jens

Beste Antwort im Thema
am 11. Juni 2015 um 12:56

Hi,

also erstmal: Guter Plan. Und es ist auch egal, ob das in weiter Ferne liegt, dranbleiben, die Idee reifen lassen und dann irgendwann durchziehen. Oder eben nur eine Teilstrecke, bis nach Vladivostok oder sonst was.

China kannst Du aber (noch) so gut wie streichen, die Chinesen haben sich sehr, was Individualreisen mit Auto/Motorrad von außen angeht. Mein letzter Stand war, daß nach wie vor ein "Verbindungsoffizier" verlangt wird, also irgendein offizieller Begleiter, der nicht gerade wenig kostet.

Ich hätte Dir als allererstes die Seite von Panny empfohlen, aber der Meister war selbst schneller. Schau Dich auch mal auf Seiten wie www.motorradkarawane.de oder im englischsprachigen HUBB http://www.horizonsunlimited.com/hubb/ um, da kann man Unmengen an Infos ziehen und es ist unterhaltsam. Da setzen sich sehr viele kleine Puzzleteile zusammen, was wofür wichtig ist oder nicht.

Meine Erfahrungen mit Motorradfernreisen sind begrenzt, ich habe eine Tour im westlichen Russland hinter mir. Uns war damals wichtig, zwei wirklich simple Motorräder zu finden, die nicht zu wuchtig/unhandlich/schwer sind. Simpel deswegen, weil mein Mitfahrer ein super Schrauber ist und eine Menge selbst machen kann (Jungs, darf ich mal wieder die Versenkung der Kawa im Sumpf erwähnen? :-)). Die war allerdings nicht gerade sparsam und die geringe Reichweite würde mich sehr nerven auf einer noch längeren Tour.

Wenn ich heute um die Welt oder nach Kapstadt fahren würde, würde ich vielleicht wie Lewellyn auch zu einer kleineren BMW, wahrscheinlich aber zu einer Honda Transalp greifen, der Bericht von Panny hat mich von der Zuverlässigkeit damals schon überzeugt :-) Wichtig ist, daß Du das Bike beherrschst und Dich pudelwohl drauf fühlst, es sind schon Leute mit einer R1 um die halbe Welt gefahren.

Hier noch einer meiner besonderen Lieblinge, was Fernreisen angeht. Er ist von Kuala Lumpur nach London gefahren und zwar auf einer C90 (also quasi einer Honda Dream/Innova/Wave). Ein extrem lustiger Bericht. Schau Dir mal den Teil zu Kambodscha und zu Indien (insb. Minute 6:30) an :-)

http://c90adventures.co.uk/news

http://c90adventures.co.uk/news/71-cambodia-best-upgrades-ever

http://c90adventures.co.uk/news/76-india

C.

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7 Antworten
am 10. Juni 2015 um 4:48

Hallo Jens,

einige Deiner Fragen beantworten sich en detail auf unserer Homepage - speziell in den Rubriken "Versicherungen und Bürokratie" und "Ausrüstung".

www.krad-vagabunden.de

Ein paar ad hoc Antworten: Satelitentelefon ist Mumpitz. Das braucht man höchstens wenn man in eine wirklich menschenleere Wüste fährt. Wir hatten auf unserer 3,5-jährigen Weltreise unsere Handys nur für kleine Notfälle dabei und haben sie nie benutzt. ADAC plus gilt übrigens nur in Europa. Auf Fernreisen lernt man schnell Versicherungsprinzip in fast allen Lebensbereichen zu vergessen. Lösungen finden sich auf anderem Wege.

Zum idealen Krad: Das Motorrad auf dem Du Dich wohl fühlst ist es - egal ob es eine Enduro ist und ob sie nach sachlichen Kriterien perfekt ist. Ich habe soviele Reisende gesehen, die mit ihrer Karre nicht glücklich waren und im Gegenzug erfolgreiche Motorrad-Globetrotter, die mit Softshoppern, Straßenmaschinen, Rennhobeln oder kleinvolumigen Karren unterwegs waren.

Ich selbst schwöre auf Honda Transalp MIT EINSPRITZUNG (für Hochgebirge klar überlegen!). Wir sind fast 200.000 km unter übelsten Bedingungen gefahren und hatten außer Verschleiß nichts an den Krädern. Unglaublich!

Schau mal in der Rubrik "Termine" auf meiner Homepage. Vielleicht ist ja was in Deiner Nähe dabei. In dem Vortrag "Licht- und Schattenseiten einer Weltreise" geht es vorrangig um das Leben als Low-Budget-Dauerreisender. Wäre eigentlich genau das Richtige für Dich.

Gruß

Panny

Es ist bezeichnend, dass Du sofort an BMW- Reiseenduros denkst. Die Macht der Suggestion.

Wir sind mit 125ern nach Marokko gedüst und sind am Tag so zwischen 400 und 500 km gefahren.

Die 125er sind sparsamer, billiger, leichter und leichter zu reparieren, zudem finden sich überall Ersatzteile,

da eine 125er in vielen Teilen der Welt ein geschätztes Transportmittel ist, was man von 100 PS-Bigbikes nun nicht behaupten kann.

Das ist mehr eine Spielerei für reiche Europäer. Es ist auch ein bisschen peinlich, in Gegenden, wo manche Leute statt Schuhen Plastik-Mülltüten

tragen, mit einem 20.000 Euro Gerät vorzufahren und erstmal dein Satellitentelefon rauszuholen.

OK, das ist jetzt nur meine Meinung....Das Mopped soll keine Last darstellen, sondern nur ein Mittel zum Zweck sein.

Wer weit fahren will, sollte langsam fahren. In vielen Regionen ist 90 km/h schon sinnlose Raserei....und ich kenne jemanden,

der sich bei 50 Km/h beide Handgelenke gebrochen hat, als plötzlich ein Paarhufer auf die Strasse sprang. Mit so etwas muss man immer rechnen.

Ebend. Eine Weltreise ist eine Weltreise. Sie ist kein Motorradfahren, wie man das aus Europa kennt.

Das Motorrad ist Transportgerät, nicht Kurvenwetzeisen. Ein Freund von mir ist letzten Sommer von Ulan Bator nach Gummersbach gefahren. Mit 2 BMW GS. Bei einer ging u.a. der Kardan kaputt. Da zeigt sich dann der Vorteil von BMW, das man in Irkutsk ratzfatz Ersatzteile bekommt. Wenn man nach Irkutsk kommt.

Ich würde als Basis eine BMW F650 GS Dakar der letzten Baureihe (2004-2007) nehmen. Der Verbrauch ist sehr gering (3,5 Liter sind machbar), es gibt einen Umbausatz von Touratech auf einen 38 Litertank, der je nach Untergrund bis zu 1000km Reichweite liefert und der Motor verträgt durch die Doppelzündung auch niederoktanigsten Sprit. Zudem ist eben das Werkstattnetz weltweit für BMW-Motorräder mit am dichtesten. Boxer wären mir für sowas zu schwer. Es wird Passagen geben, wo man das Mopped mehrmals am Tag wieder hinstellen muss und da zählt jedes Kilo.

Vorteil BMW ist auch noch, man kann ich München anrufen. Die Servicehotline. Die helfen, soweit es irgendwie geht. Auch am Ar... der Welt. Zumindest sorgen sie dafür, das ein dringend benötigtes Ersatzteil zügig zum nächsten Händler gelangt.

am 11. Juni 2015 um 12:56

Hi,

also erstmal: Guter Plan. Und es ist auch egal, ob das in weiter Ferne liegt, dranbleiben, die Idee reifen lassen und dann irgendwann durchziehen. Oder eben nur eine Teilstrecke, bis nach Vladivostok oder sonst was.

China kannst Du aber (noch) so gut wie streichen, die Chinesen haben sich sehr, was Individualreisen mit Auto/Motorrad von außen angeht. Mein letzter Stand war, daß nach wie vor ein "Verbindungsoffizier" verlangt wird, also irgendein offizieller Begleiter, der nicht gerade wenig kostet.

Ich hätte Dir als allererstes die Seite von Panny empfohlen, aber der Meister war selbst schneller. Schau Dich auch mal auf Seiten wie www.motorradkarawane.de oder im englischsprachigen HUBB http://www.horizonsunlimited.com/hubb/ um, da kann man Unmengen an Infos ziehen und es ist unterhaltsam. Da setzen sich sehr viele kleine Puzzleteile zusammen, was wofür wichtig ist oder nicht.

Meine Erfahrungen mit Motorradfernreisen sind begrenzt, ich habe eine Tour im westlichen Russland hinter mir. Uns war damals wichtig, zwei wirklich simple Motorräder zu finden, die nicht zu wuchtig/unhandlich/schwer sind. Simpel deswegen, weil mein Mitfahrer ein super Schrauber ist und eine Menge selbst machen kann (Jungs, darf ich mal wieder die Versenkung der Kawa im Sumpf erwähnen? :-)). Die war allerdings nicht gerade sparsam und die geringe Reichweite würde mich sehr nerven auf einer noch längeren Tour.

Wenn ich heute um die Welt oder nach Kapstadt fahren würde, würde ich vielleicht wie Lewellyn auch zu einer kleineren BMW, wahrscheinlich aber zu einer Honda Transalp greifen, der Bericht von Panny hat mich von der Zuverlässigkeit damals schon überzeugt :-) Wichtig ist, daß Du das Bike beherrschst und Dich pudelwohl drauf fühlst, es sind schon Leute mit einer R1 um die halbe Welt gefahren.

Hier noch einer meiner besonderen Lieblinge, was Fernreisen angeht. Er ist von Kuala Lumpur nach London gefahren und zwar auf einer C90 (also quasi einer Honda Dream/Innova/Wave). Ein extrem lustiger Bericht. Schau Dir mal den Teil zu Kambodscha und zu Indien (insb. Minute 6:30) an :-)

http://c90adventures.co.uk/news

http://c90adventures.co.uk/news/71-cambodia-best-upgrades-ever

http://c90adventures.co.uk/news/76-india

C.

Mhm...mal schauen, wo ich die Browning an der Sr 125 festmache...kann ja mal sein, dass ich irgendwann

eine Kokosnuss aufmachen muss.

Lieber lenkerfest oder lieber am Rahmen, wegen dem Rückschlag...geiler Artikel, danke dafür, Wishbone X!

Themenstarteram 12. Juni 2015 um 8:40

Erstmal vielen vielen Dank für eure ausführlichen Antworten. Die Kritik an den großen BMW's ist auf jeden Fall berechtigt, da habe ich so noch nicht drüber nachgedacht. Ich werde mir mal die Seiten die Ihr gepostet habt genau durchlesen, habe schon ein paar andere Blogs in diese Richtung gelesen und man lernt echt eine Menge dort...

am 29. Juli 2015 um 9:21

Ich kann dir jetzt nicht viel weiter helfen aber ich könnte dir ein Buch empfehlen das heißt zwei nach Shanghai und zwei junge Männer fahren mit dem Fahrrad von Berlin nach Shanghai. Die beschreiben sehr gut wie es dort ist und was für dich wichtig ist die Grenzen wie sie es schaffen dadurch zukommen oder auch wie die einheimischen dort draufsind und du sagst du hast noch Zeit dann könntest du dieses Buch ja mal lesen.

Buch: http://www.amazon.de/.../3890294405

 

Website: http://www.berlin2shanghai.com/?lang=de

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