Motorrad vom Hänler gekauft und jetzt festgestellt,das Reifen uralt..
Hallo
Ich habe mir letztes Jahr bei einem Honda Händler in Hannover eine CBR 600F BJ 2000 gekauft. Ich habe den Führerschein erst seit Oktober 2010 und habe mir das motorrad auch im Oktober gekauft bei der Probefahrt schien alles in Ordnung...war aufgeregt...
Also hab ich das Motorrad gekauft......jetzt zum Saisonstart habe ich Inspektion etc gemacht und alles mal durchgesehn und bei den ersten Ausfahrten gemerkt, das die Reifen extrem rutschen und man das Gefühl hat das Vorderrad ist lose........
Also schaute ich mir die Reifen genauer an und was steht drauf????? 03 KW 2001......satte 10 Jahre alt.........
Ich habe beim Kauf die Tüv untersuchung umsonst bekommen.....die steht jetzt im April an... aber mit den Reifen komme ich nie durch...
Was kann ich machen, muss der Händler mir neue Reifen bezahlen????
Wie ist die Rechtslage
Gruß Lars
9 Antworten
Hallo Lars!
Ich habe hier etwas gefunden.
Es gibt (noch) kein Gesetz, wie alt ein Reifen sein darf. Es ist nur gesetzlich festgelegt, wie lange ein Reifen als Neureifen verkauft werden darf.
Ich würde auf jeden Fall die Reifen wechseln. Rein rechtlich wirst du gegen den Händler keine Chance haben😕
Die Reifen sind beim Motorrad ein Großteil deiner "LEbensversicherung"!
Jipp, kauf Dir auf jeden Fall neue Reifen.
Spar Dir das mit dem Händler, wenn er das Mopped beim Verkauf nicht mit "neue Reifen" ausgewiesen hat, wirst Du da nicht weit kommen. War ja ne gebrauchte Maschine und kein Händler ist verpflichtet die mit neuen Reifen zu verkaufen...
ich würde versuchen mich mit dem händler zu einigen.
es ist nicht wirklich okay was er da gemacht hat, das wird er einsehen.
evtl hat ers ja selber übersehen.
würde versuchen das er die reifen auf seine kappe nimmt, oder zumindest neue reifen zum ek springen lässt.inkl montage versteht sich.
denn ein zufriedener kunde kommt wieder!
Zitat:
Original geschrieben von mcbernd
ich würde versuchen mich mit dem händler zu einigen.
es ist nicht wirklich okay was er da gemacht hat, das wird er einsehen.
evtl hat ers ja selber übersehen.würde versuchen das er die reifen auf seine kappe nimmt, oder zumindest neue reifen zum ek springen lässt.inkl montage versteht sich.
denn ein zufriedener kunde kommt wieder!
Genau das hätte ich wortwörtlich auch geschrieben.
Freundlich auf ihn zugehen und mal fragen.
Wenn der Händler gar nicht auf das Reifenalter geachtet hat, ist er sicher bereit, einen Teil der Kosten zu übernehmen (z. B. Montage und Verzicht auf Gewinn), evtl. sogar alles. Vielleicht stand die 600er ja gar nicht lange bei ihm, da könnte das schon mal passieren.
Wenn er es gewusst hat und das Moped ohne entsprechenden Hinweis an jemand verkauft, der noch nicht mal lange den Führerschein hat, ist er ein unglaubliches ... (Schimpfwort selbst einsetzen). Es geht hier um das Leben! Ich bin sogar der Meinung, dass er (mit Urteil) bezahlen müsste, weil Reifen beim Motorrad ein wirklich sicherheitsrelevantes Teil sind, viel mehr als beim Pkw. Es gibt genug fachliche Stellen (z B. TÜV/Dekra), die das dem Richter bestätigen würden. 10 Jahre sind ja nicht gerade wenig und überaus selten. Ein Richter würde sagen, dass der Händler das auch wissen muss und zumindest einen Hinweis geben muss (wie bei einem verschwiegenen Unfallschaden). Auch wenn nichts im Kaufvertrag steht. Nur, lohnt sich der Aufwand wegen zwei Reifen, wenn er sich querstellt? Eher nicht. Aber dann nenne uns doch den Händler, damit andere das auch wissen.
Trotzdem viel Spaß mit dem Moped und eine unfallfreie Saison!
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Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Händler die Reifen auf seine Kappe nimmt.
Wenn es dem Händler wichtig gewesen wäre das 10 Jahre alte Motorrad mit neuen Reifen zu verkaufen, hätte er
welche montiert und den Verkaufspreis um 300 Euro angehoben. Das hätte dem jetzigen Käufer aber bestimmt auch nicht gefallen.
Wenn es ein netter Händler ist, bekommt der Kunde die Reifen zum normalen Verkaufspreis und er schenkt ihm die
Montagekosten.
Ich finde auch nicht, daß der Händler in diesem Fall eine "Sorgfaltspflicht" dem Kunden gegenüber hat.
Die Reifen haben Profil, sie sind rund, mit ihnen kann man fahren.........fertig. Der Rest ist Sache des Käufers.
Wenn dieser nicht über ausreichend Sachkenntnisse (beim Kauf) verfügt, muß er sich jemanden mitnehmen, der sich
auskennt.
Ich kann mir auch kaum vorstellen, daß ein 10 Jahre alter Reifen so hart ist, daß er die vom Käufer beschriebenen
Eigenschaften aufweist. Im März sind die Bodentemperaturen noch nicht optimal, der Reibwert der Straße ist sowieso
wegen Salz- und Streurückständen herabgesetzt, der Käufer ist Anfänger (ohne Erfahrung), von demher würd ich die beschriebenen
Reifeneigenschaften mal nicht unbedingt für voll nehmen.
Ich bin ja auch nicht der Meinung, dass der Händler irgendetwas freiwillig bezahlen wird. Ansprechen und fragen kostet aber nichts.
Aber trotzdem hierzu:
Zitat:
Original geschrieben von Sentenced7
...Ich kann mir auch kaum vorstellen, daß ein 10 Jahre alter Reifen so hart ist, daß er die vom Käufer beschriebenen Eigenschaften aufweist.
Du fährst selbst nicht wirklich Motorrad, oder? 😉
Ab einem Reifenalter von ca. 4 Jahren wird ein Mrd-Reifen sehr fragwürdig, die Haftung lässt nach. 6 Jahre oder mehr sind induskutabel und nicht mehr richtig fahrbar. Bei so etwas wie einer Harley allerdings nicht, mit der ist kaum Schräglage möglich. Hier geht es aber nicht um eine Harley.
Beim Auto meiner Frau habe ich gerade die Reifen gegen neue getauscht. 7 Jahre und noch 6 mm Profil, aber kaum noch fahrbar, weil total hart und laut beim Abrollen (ohne Sägezähne). Im Nassen zu bremsen war eine Katastrophe.
Zitat:
Original geschrieben von Sentenced7
...Ich finde auch nicht, daß der Händler in diesem Fall eine "Sorgfaltspflicht" dem Kunden gegenüber hat. Die Reifen haben Profil, sie sind rund, mit ihnen kann man fahren.........fertig. Der Rest ist Sache des Käufers. Wenn dieser nicht über ausreichend Sachkenntnisse (beim Kauf) verfügt, muß er sich jemanden mitnehmen, der sich auskennt. ...
Wie bitte? Ein Händler sollte sich auskennen. Eine CBR600 ist ein sehr sportliches Motorrad, das meist entsprechend bewegt wird. Der Kunde ist ein Anfänger, das hat der Händler sicher mitbekommen.
Wenn er ihn nicht auf die 10 Jahre alten alten Reifen hinweist, hat er zumindest eine (moralische) Mitschuld am eventuellen Tod dieses Kunden.
Deshalb: entweder hat er es selbst nicht gewusst und man kann mit ihm sprechen oder er hat es gewusst und ist ein gewissenloses Drecksch...
Ein Mrd. hat nur zwei kleine Aufstandsflächen auf dem Boden. Ein Wegrutschen kann sehr schlimm enden. Nächste Woche beerdigen wir einen guten Freund, der nach 30 Jahren Fahrpraxis vergangene Woche doch in die Leitplanke gerutscht ist. Er hatte zwar keine alten Reifen drauf, aber noch bessere (Sport- statt Tourenreifen) hätten ihm vielleicht das Leben gerettet.
Urteil 1:
Ein zwei Jahre und vier Monate alter Reifen gilt als mangelhaft und darf nicht mehr als Neureifen verkauft werden. Dies entschied eine Starnberger Richterin (AG Starnberg, Az. 6 C 1725/09, DAR, Heft 2, 2010) am 16. Dezember 2009.
Urteil 2:
OLG Hamm Urteil, Az.:27 U 182/92
Hierin steht angeblich etwas von der Mithaftung eines Händlers, wenn er ein Gebrauchtmotorrad mit zu alten Reifen verkauft. Leider ist der genaue Wortlaut des Urteils nicht online zu finden.
ADAC:
Neben den mit insgesamt 36,7 Prozent häufigsten Reifenmängeln in Sachen Profiltiefe brachte der Dekra-Report bei den Hauptuntersuchungen von Motorrädern ein bisher weniger bekanntes Phänomen zu Tage: Rund zehn Prozent der Reifen waren zu stark gealtert und 9,6 Prozent zeigten gefährliche Ozonrisse. Der natürliche Alterungsprozess eines Reifens lässt das Gummi – unabhängig von den Fahr- oder Standzeiten – im Laufe der Jahre spröde werden. Die Wirkung der bei der Herstellung zugesetzten Stoffe, die den Reifengummi geschmeidig halten sollen, lässt nach. Fast alle Hersteller geben einen Zeitraum von fünf bis sechs Jahre als maximales Alter für Motorradreifen an. Das Alter eines Reifens erkennt man ...
Verhärtung kann allerdings auch schon früher auftreten und gefährlich werden: Steht die Maschine viel in der Sonne, ist bei jedem Wetter auf der Straße oder werden bei Winterschlaf die Reifen nicht freigestellt, sollte früher gewechselt werden. ...
Ich stimme dir da in der Sache absolut zu, natürlich gehen 10 Jahre alte Reifen gar nicht. Die Urteile passen allerdings nur bedingt, denn hier wurde ja kein Neureifen als Ersatzteil verkauft, sondern ein gebrauchter Reifen als Teil eines gebrauchten Reifens.
Die Frage ist, in wie weit der TE auf den Händler zugehen kann und ob es rechtliche Möglichkeiten gibt, den Händler an den neuen Reifen zu beteiligen. Ich würde auch das Gespräch suchen und am Ende auf einen Kompromiss drängen. Ich würde dann wohl selber neue Reifen kaufen und vom Verkäufer erwarten, dass er sie kostenfrei montiert. Das ist für die Werkstatt ca. 30-45 Minuten Arbeit, aber eine Möglichkeit, für den TE wenigstens noch etwas Geld zu sparen. Neue Reifen braucht er in jedem Fall und die bestellt er am besten im Internet, keinesfalls wieder in der Werkstatt.
Vielleicht gibt es ja tatsächlich eine Möglichkeit, dem Händler an den Kragen zu gehen, ich wüsste aber keinen leichten Weg und am Ende muss der TE sich das wohl sogar einklagen. Recht haben und Recht bekommen sind zwei Paar Stiefel, daher würde ich versuchen, einen Kompromiss zu schaffen, denn der Verkäufer weiß ganz genau, was er da für Reifen verkauft hat und kann sich auch nicht sicher sein, dass der TE oder auch die Versicherung des TE nicht doch auf den Händler zukommt, wenn es tatsächlich einen Unfall wegen der Reifen geben sollte. Auch der Händler hat also ein Interesse daran, dieses Problem aus der Welt zu schaffen, um damit Ruhe zu haben.
Zitat:
Original geschrieben von XX-Ghost
Nächste Woche beerdigen wir einen guten Freund, der nach 30 Jahren Fahrpraxis vergangene Woche doch in die Leitplanke gerutscht ist. Er hatte zwar keine alten Reifen drauf, aber noch bessere (Sport- statt Tourenreifen) hätten ihm vielleicht das Leben gerettet.
Irgendwo hat jeder Reifen seine Grenze erreicht und folglich kann man bei jedem Reifen darüber hinaus gehen (und tut das manchmal auch, weil man sich bei grenzwertiger Fahrweise schnell an die "besseren" Reifen adaptiert). Aus Sicherheitsgründen hätte ihm daher wahrscheinlich ein wesentlich schlechterer Reifen das Leben gerettet, mit der er an der Stelle von vornherein wesentlich langsamer unterwegs (und auch bei viel niedrigerer Geschwindigkeit gestürzt wäre).
Oder andersherum: Lieber dreimal langsam auf die Fresse geflogen als einmal richtig schnell.
Dass solche Reifen dann keinen Spaß machen, ist ein anderes Thema.
Gruß
Michael