Motorrad Navi und dann?
Hallo erstmal.
Das wird meine erste Motorrad Saison und auf den ersten kleinen Touren habe ich schon den Luxus eines kleinen Reisebegleiters vermisst, der mir hier und da den passenden Weg weist. Bisher habe ich per Google maps mir eine Strecke/Rundkurs zurecht gelegt, die Handhabung über zig Wegpunkte ist sehr einfach und angenehm nur wie damit auf's Motorrad?! Bisher steckt mein kleines Tablet im tankrucksack und zeigt mir mehr schlecht als recht den schnellsten weg von A nach B ohne wegpunkte.
Also muss ein Navi her, bisher lächelt mich das neue rider400 an. Bin durchs Auto von TomTom begeistert. Aber wie einfach ist's dort mit dem streckenbau ähnlich wie Google mit Punkte setzen und Punkte ziehen?! Kann mir wer verraten, ob ich da auch nen stationären Blitzerwarner installiert bekomme?
Ich hoffe, ihr könnt mir helfen..
MfG Stefan
Beste Antwort im Thema
Meine Erfahrung ist die, dass ich nur selten auf Routen fahre, wo ich viele andere Motorradfahrer treffe. ich führe das darauf zurück, dass ich mit einem Navi und der entsprechenden Vorbereitung am PC viel komplexere Routen planen - und auch problemlos abfahren - kann als mit einer Karte. Ich erinnere mich an eine Tour durch den Thüringer Wald, wo ich mir die zu befahrenden Straßen nach ihrer Straßenführung ausgesucht habe, nicht nach dem Ziel. Das führte dann dazu, dass mich das Navi in irgendwelchen Winzkäffern plötzlich zum Abbiegen an Stellen aufforderte, die mir nicht logisch ersichtlich waren. Es war kein Wegweiser vorhanden, der mich zum Abbiegen verleitet hätte, und die schöne Streckenführung sah man vom Abzweig aus auch nicht. Es war also tatsächlich so, dass ich mich in dem Fall blind auf das Navi verlassen habe - und ich wurde nicht enttäuscht. ich wurde durch die geilsten Nebenstrecken geführt, die man sich vorstellen kann. Bewusst planen hätte man das nur können, wenn man von jeder Ecke der Republik wirklich sehr hochauflösendes Material hat. Aber so hoch auflösend wie Google Maps sind Moppedkarten halt nur in den seltensten Fällen.
Leuten, die auf ihren Orientierungssinn, eine Michelinkarte und die Wegweiser vertrauen, bleiben solche Straßen verborgen, sie finden sie einfach nicht. Was man meistens auch daran merkt, dass dort wenige andere Motorradfahrer fahren.
Ein ganz schwieriges Thema sind Touren von mehreren Leuten, die jeder ein Navi haben, ebenso Touren, wo man jede Abbiegeentscheidung des Navis diskutiert. Wenn ich in einer Gruppe fahre und nicht anführe, schalte ich mein Navi aus. Es spricht jedoch nichts dagegen, vor der Tour schon ein paar Zwischenziele zu verabreden. Dort kann man sich dann ja treffen, falls man sich unterwegs verliert. Und ich schaue während der fahrt auch nicht dauernd auf mein navi. Wenn es nichts anzusagen gibt, schaltet es seinen Monitor ab.
107 Antworten
@Sampleman:
Das sehe ich exakt genauso! Mit Karte kann man natürlich auch alles planen, aber mein Navi hat mich schon durch sehr geile Strecke im Schwarzwald geschickt.
Häufig ging es mir wie Dir: Beim Abbiegen habe ich mich gefragt, ob mein Navi das wirklich ernst meint, mitten in irgendeinem Kaff plötzlich auf eine kleine Nebenstrasse abzubiegen. Danach kommt häufig eine super kurvige Nebenstrecke, die komplett leer ist und die man normalerweise leicht übersehen hätte. Auf einer Karte sieht sie einfach nach nichts aus.
Soll mir nur recht sein. Wenn alle mein Navi hätten, dann wäre es dort viel voller. Ausserdem will ich niemanden zu seinem Glück zwingen, bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom.
Alle anderen können sich gerne auf den gut ausgeschilderten Strecken austoben.
Zitat:
@sampleman schrieb am 18. März 2015 um 16:12:30 Uhr:
Das führte dann dazu, dass mich das Navi in irgendwelchen Winzkäffern plötzlich zum Abbiegen an Stellen aufforderte, die mir nicht logisch ersichtlich waren. Es war kein Wegweiser vorhanden, der mich zum Abbiegen verleitet hätte, und die schöne Streckenführung sah man vom Abzweig aus auch nicht. Es war also tatsächlich so, dass ich mich in dem Fall blind auf das Navi verlassen habe - und ich wurde nicht enttäuscht. ich wurde durch die geilsten Nebenstrecken geführt, die man sich vorstellen kann.
Klingt interessant. Wo war das nochmal genau?? 😁
Zitat:
@DerZombie schrieb am 18. März 2015 um 20:43:26 Uhr:
Wo ist bitte denn der Vorteil von keinem Handy?? Außer das man sich die Kosten fürs Aufladen spart.
Ich möchte nicht den ganzen Tag und überall erreichbar sein.
Ich habe zwar ein Handy und sogar noch ein Smartphone dazu, bin aber mobil nicht erreichbar.
Und dummerweise vergesse ich es auch noch meist, wenn ich mit dem Möp unterwegs bin, was eine Frage der Sicherheit ist.
Was ich wirklich erschreckend finde, je mehr Dinge man hat, die einem Zeit sparen können, desto weniger Zeit hat man.
Eben darauf wollte ich mit meiner Frage auch hinaus. Wenn ich nicht erreichbar sein will drück ich 1 Shortcut und schon werde alle Anrufe abgewiesen, außer wichtige Nummern die auf der Whitlist stehen und alle Messenger gehen auf lautlos oder ich schalt den Flugmodus ein. Aber deswegen brauch ich nicht auf das Handy verzichten.
Zu mal bin ich scheinbar nicht so wichtig wie manche anderen hier, ich hab jetzt auf über 1 Jahr keine Stunde ausgehende Anrufe und ca. 1 1/2 Stunden eingehende Anrufe.
Ähnliche Themen
Ich bin wohl ein überzeugter Navi-Fan, wollte aber auch mal eine andere Tour machen.
Einfach nach Kompass. Immer unter Meidung von Autobahnen mit dem Kompass gnadenlos die nächste Strasse in Richtung Westen fahren, egal wie breit oder schmal sie ist. Irgendwann müsste dann der Atlantik kommen.
Abends gibt es einen Abgleich mit der Landkarte, damit man grob weiss, wo man ist, der Rest ist Zufall. Das dürfte eine spannende Fahrt werden. Wäre auch interessant, wie lange man so braucht, um so an's Meer zu kommen und wo man letztendlich landet.
Ein GPS-Tagger wäre natürlich nicht schlecht, um im Nachhinein zu sehen, wie man gefahren ist. Tagsüber geht es wie gesagt nur mit dem Kompass nach Westen, auch ist kein Blick in die Karte erlaubt.
Zitat:
@DerZombie schrieb am 18. März 2015 um 21:13:11 Uhr:
Eben darauf wollte ich mit meiner Frage auch hinaus. Wenn ich nicht erreichbar sein will drück ich 1 Shortcut und schon werde alle Anrufe abgewiesen, außer wichtige Nummern die auf der Whitlist stehen und alle Messenger gehen auf lautlos oder ich schalt den Flugmodus ein. Aber deswegen brauch ich nicht auf das Handy verzichten.Zu mal bin ich scheinbar nicht so wichtig wie manche anderen hier, ich hab jetzt auf über 1 Jahr keine Stunde ausgehende Anrufe und ca. 1 1/2 Stunden eingehende Anrufe.
Das ist aber eine Sache, die man bereit sein muß durchzuziehen.
Meine mobile Nummern kennt keiner, weil ich meine Handys ohnehin aus oder offline habe.
@ Vulkanisator: Probier das mal im ernst. Die geilsten Touren sind die, wo du in einem Kaff landest, Null Ahnung hast wo du bist und auch noch nie warst und dann nur nach den Ortnamen fährst die so halbwegs nach Heimat klingen. Sind die besten Touren.
An den TE: Du hast kein Navi, kennst dich aber mit Google Maps aus. Hast du keinen Drucker????
Das funzt genau so gut und gibt reichlich Stoff für beste Stammtischgespräche. Wahre Story:
Fussball Auswärtsspiel, Anreise mit Moped. Tourguide mit Navy springt 2 Tage vorher ab und ich soll die Truppe ohne Navy dahin führen. Die Lösung: Strecke auf Google Maps geplant und jeweils 10x20km Abschnitte pro DinA4 Seite ausgedruckt und ab in den Tankrucksack. Eine knapp 200km lange Tour die Problemlos geklappt hat. Und die Story wie ich an jeder roten Ampel meine Zettelwirtschaft neu geordnet habe fehlt auf keinem Stammtisch.
Ist vielleicht keine Dauerlösung, macht bedeutend mehr Laune als sich von der Frauenstimme Vorschreiben zu lassen wo man lang fahren soll
Zitat:
@TDIBIKER schrieb am 18. März 2015 um 21:02:30 Uhr:
Klingt interessant. Wo war das nochmal genau?? 😁Zitat:
@sampleman schrieb am 18. März 2015 um 16:12:30 Uhr:
Das führte dann dazu, dass mich das Navi in irgendwelchen Winzkäffern plötzlich zum Abbiegen an Stellen aufforderte, die mir nicht logisch ersichtlich waren. Es war kein Wegweiser vorhanden, der mich zum Abbiegen verleitet hätte, und die schöne Streckenführung sah man vom Abzweig aus auch nicht. Es war also tatsächlich so, dass ich mich in dem Fall blind auf das Navi verlassen habe - und ich wurde nicht enttäuscht. ich wurde durch die geilsten Nebenstrecken geführt, die man sich vorstellen kann.
Wenn's dich interessiert, könnte ich es am PC auf der Karte nachsehen. Ich glaube aber nicht, dass du meinen Punkt verstanden hast.
Ich habe Navigation bei der Bundeswehr und beim Segeln gelernt. Dabei geht es meistens darum, an sein Ziel zu kommen und nicht - wie beim Motorradfahren - möglichst geile Strecken zu fahren.
Nur als Einwurf / Denkanstoß (ich bin grundsätzlich auf der pro Navi Seite): nicht alles, was in der Planung gut aussieht, fährt sich dann auch gut. Haben wir leider letztes Jahr bei der Tschechien Tour gemerkt. Kurvig und bergig war es, zweifelsohne. Aber der Belag war scheisse. Und das sieht man (zumindest meines Wissens) in noch keinem Navi oder einer Routenplanungssoftware.
Zitat:
@Ramses297 schrieb am 18. März 2015 um 21:08:46 Uhr:
Ich möchte nicht den ganzen Tag und überall erreichbar sein.Zitat:
@DerZombie schrieb am 18. März 2015 um 20:43:26 Uhr:
Wo ist bitte denn der Vorteil von keinem Handy?? Außer das man sich die Kosten fürs Aufladen spart.
Ich habe zwar ein Handy und sogar noch ein Smartphone dazu, bin aber mobil nicht erreichbar.
Und dummerweise vergesse ich es auch noch meist, wenn ich mit dem Möp unterwegs bin, was eine Frage der Sicherheit ist.
Ich bin auf dem Motorrad auch nur theoretisch erreichbar. Praktisch steckt mein Smartphone in meiner Jackentasche und wenn ich Glück habe, spüre ich das Vibrieren, wenn jemand anruft. Der kann dann mit meiner Mailbox sprechen, und bei Bedarf rufe ich zurück. Ich mache da aber auch nicht so ein "ich bin ein harter Kerl"-Ding draus, sondern nutze das Smartphone unterwegs als ideale Ergänzung zum Motorradfahren. Dazu gehört, dass ich unterwegs auch mal ein paar Fotos mache und vielleicht auch mal eins davon meiner Frau schicke. Dazu gehört vielleicht auch, dass ich ins Blaue fahre und dann, wenn ich absehen kann, wie weit ich heute noch kommen will, mir mit Booking.com schon mal ein Hotel am Zielort buche - und dank Navi finde ich das Hotel dann auch sofort. Dazu gehört auch, dass ich das Smartphone als Taschenlampe benutze, falls ich mal eine brauche.
Mein Navi lässt sich mit einem Handy koppeln, und dann kann ich quasi über das Navi das Handy fernsteuern und über das Headset im Helm telefonieren. Das habe ich bei mir aber abgeklemmt, das brauche ich einfach nicht.
Zitat:
@fate_md schrieb am 18. März 2015 um 23:40:29 Uhr:
Nur als Einwurf / Denkanstoß (ich bin grundsätzlich auf der pro Navi Seite): nicht alles, was in der Planung gut aussieht, fährt sich dann auch gut. Haben wir leider letztes Jahr bei der Tschechien Tour gemerkt. Kurvig und bergig war es, zweifelsohne. Aber der Belag war scheisse. Und das sieht man (zumindest meines Wissens) in noch keinem Navi oder einer Routenplanungssoftware.
Das siehst du auch auf keiner Karte. Was ich echt noch toll fände, das wäre eine Routenplanungssoftware für mein iPad. Das müsste dann einen TomTom Rider 2 simulieren und via Bluetooth die Route ins Navi übertragen. Routenplanung mit nix als dem Navi in der Hand ist nämlich sehr fummelig.
Mal ne ganz andere Frage:
Gibt es eigentlich mittlerweile "anständige" Navi,- oder Handyhalter für die Sportmoped`s sprich Stummellenker?
Kenne bislang nur Halter, die an der Lenkerstrebe befestigt werden. Stummellervarianten kenne ich nur von Touratech speziel für irgendwelche BMW Modelle oder Verkleidungshalter die entweder die halben Amaturen verdecken bzw sich unter die Scheibe quetschen.
Lösungen gerne mit Bilder
In vielen Ländern Europas funktioniert die Pkanung hinsichtlich des Strassenbelags problemlos. Dafür ist Google Streetview perfekt. Nur in D und Ö hilft das nicht.
Ich fliege auch alle meine geplanten Touren mit Google Earth ab. Da bekommt man ein gutes Gefühl für den Streckenverlauf und die Bebauung. Die schönste Kurvenstrecke verliert ziemlich, wenn sie sich als dicht bebaute Ecke entpuppt.
Machst du das dann Stichprobenartig oder "überfliegst" du bei ner 1000km+ Tour auch ebendiese? Keine Ahnung wie aktuell die streetview Bilder sind, aber die auf maps als Satellit sind zumindest bei der Adresse meiner Eltern aus 2006 oder so. Kann man schön an diversen Details erkennen die man auf dem Bild sieht.