Motorgehäuse abdichten
Hallo,
Nachdem ich nun alles am Motor gereinigt habe wirds jetzt langsam wieder Zeit den Motor zusammenzubauen. Welches Dichtmitte ist dafür am Besten geeignet? Ich habe noch eine Dose GASGACINCH GEHÄUSE - DICHTMASSE daheim. Is die gut dafür geeignet oder soll ich lieber was anderes nehmen? Was sins da eure Erfahrungen?
46 Antworten
Nimm das nicht so leicht, es macht wirklich Sinn auch eine kleine Menge am Lagerstuhl zu haben.
Das Lecköl selbst ist zwar nicht tragisch, aber es sollte doch verhindert werden, dass Öldruck zwischen die Gehäusehälften kommt. Das ist zwar auch keine so hohe Kraft, aber wenn das Öl dazwischen mit 4 bar drückt, kommen da doch Kräfte zusammen, die das Gehäuse völlig unnötig zusätzlich belasten.
1bar = 1kg/cm2
50qcm2 sind's bestimmt, 4 bar auch, völlig unnötige 200kg Last auf den Lagerstühlen. Geschenkt nehmen oder vermeiden?
Und was machen 200k Last auf dem Gehäuse? Verformungen... direkt neben den Hauptlagern und Lagerstühlen. Also ganz bestimmt kein Quatsch...
Also wenn da Öl austritt- ok. Aber wie gesagt ich glaube nicht am Ölaustritt an dieser Stelle. Dann müsste man die Lagerbohrungen ja auch einschmieren, da könnte das Öl ja auch überall austreten. Hmmm? Nee, red, ist nicht meine Meinung.
Nicht Lecköl, es geht nur um den Druck, den das Öl auf die Flächen ausübt, wenn es dazwischen kommt.
Die Hauptlager rundum abzudichten und in die Dichtpampe reinzudrücken ist natürlich Unsinn... viel mehr Schaden als Nutzen. Und welch ein Risiko.
Du kannst die Analogie bei großen Rohrleitungen sehen, Pipeline z.B. die Belastung durch den Innendruck ist in Längsrichtung eigentlich vernachlässigbar, die Rohre werden quer zur Längsachse um Faktoren höher belastet, ein Rohr würde niemals abreissen, es würde eher wie eine Banane längs reissen. Trotzdem sind die Ringe/Flansche für die Verschraubung an so einem Rohr unvorstellbar höher belastet und viel dicker als das Rohr selbst... das Medium will sie über den winzigen Dichtspalt auseinander drücken.
Oder dieselbe Analogie an unseren eigenen Motoren: warum ist der Flansch für den Auspuff gut 5-6mm dick, obwohl das Rohr nur etwa 1mm dick ist? Und bei Tuning per Turbo sogar bis zu 10mm dicke Flansche? Und trotzdem pfeiffen die Abgase gelegentlich trotzdem raus?
Es sind Peanuts, aber man sollte sie einsammeln... 😉
Zitat:
Original geschrieben von Red1600i
... an so einem Rohr unvorstellbar höher belastet und viel dicker als das Rohr selbst... das Medium will sie über den winzigen Dichtspalt auseinander drücken.Oder dieselbe Analogie an unseren eigenen Motoren: warum ist der Flansch für den Auspuff gut 5-6mm dick, obwohl das Rohr nur etwa 1mm dick ist? Und bei Tuning per Turbo sogar bis zu 10mm dicke Flansche? Und trotzdem pfeiffen die Abgase gelegentlich trotzdem raus?
Es sind Peanuts, aber man sollte sie einsammeln... 😉
Dann würde eine Abdichtung - analog zum Flansch - ja gerade sowas an den Lagerböcken verursachen: ein Auseinanderdrücken. Der Druck drückt auf die Reinzo-,Hylomardichtung, quetscht sie sogar raus.
Wenn ein Spalt da ist fliest es dagegen drucklos ab. R+L alles offen(wenn es so sei) da ist kein Druck mehr.
Zu den Auspuffflanschen: da gehts auch um Verzug der aufgefangen werden muss bei höheren Temperaturen, dynamischen Bewegungen und Vibrationen. Und die Dichtungsart.
Im Rohrleitungsbau sind Einschubdichtungen an der Tagesordnung, sonst müsste man das Rohr immer komplett auseinderdrücken und dabei alle Schrauben entfernen; macht man nicht. Man nimmt runde Einschubdichtungen löst etwas den Flansch, lässt 3 Schrauben drin, alte Dichtung raus, neue reingeworfen (ja so in etwa) und wieder zu, die 4.Schraube. Mache ich fast täglich. Geht ruck-zuck.
Da sind die Flansche extrem dick zur Rohrmaterialstärke. 50er Rohr mit 2mm Wandstärke etwa 20mm dicker Flansch bei 16 bar Nenndruck. Müssen die auch, sonst verziehen sie sich. Da wirken auch noch Hebel.
Automobile haben dagegen meist Flanschformdichtungen, also wie der Flansch aussieht, sieht auch die Dichtung aus. Die Flansche können dadurch dünner sein. Keine Hebelwirkung, kaum Verzug. Nachteil: man muss eben alles abbauen um da dran zu kommen.
Egal wie es sei, ich bin bockig und bleibe dabei. Da gehört keine Dichtmasse drauf.🙂
Ähnliche Themen
Ich sehe das anders:
Auf alle Flächen muss Dichtungsmittel, jetzt nicht wegen dicht oder undicht. Jede Dichtmasse trägt auf, auch wenns nur 7 - 15my sind, man sieht es immer schön bei zerlegten Motoren.
Deshalb gehört die Dichtmasse auch auf die Lagerböcke der Haupt- und Nockenwellenlager aufgetragen, um Verzug zu vermeiden. Ganz schlimm wirds wenn, wie hier am Lager 1 und 4, auf der einen Lagerbockhälfte Dichtmittel aufgetragen ist und auf der anderen nicht. Bei 30/1000 Laufspiel finde ich es durchaus relevant, wenn es um 7/1000 bis 15/1000 schwankt.
Gruß
also ich schmier dann alles mal dünn ein 😉
aber schlauer bin ich nun doch nicht, hier noch paar Fragen:
1. was schmiert ihr auf die Nockenwelle? braucht man das?
2. in welcher Reihenfolge zieh ich nun die Gehäuseschrauben an?
hab mal gelesen daß man die M8er bei KW Lager 1 als ersten anziehen soll, aber wie gehts weiter?
3. Drehmomente hab ich folgende:
-M8 Muttern 20 Nm
-M10 Muttern 35 Nm richtig ?
- M12 hier finde ich kein Drehmoment, weiss das jemand ?
Danke Euch!
Ich geb immer etwas MOS-Paste auf die Nockenwelle. Gut ölen sollte aber auch reichen, nur läuft das Öl halt sehr schnell wieder runter und die MOS-Paste bleibt drauf 🙂.
Zu den Mutter: es gibt doch nur 6 x M12 und der Rest M8, wo sitzen denn M10?
Die M12 mit 35Nm, die M8 mit 20 Nm.
Hier ein Bild wie ich es machen würde. Die Mutter Nr.10 wird als erstes mit 20 Nm angezogen
Zitat:
Original geschrieben von Leue66
Ich sehe das anders:
Auf alle Flächen muss Dichtungsmittel, jetzt nicht wegen dicht oder undicht. Jede Dichtmasse trägt auf, auch wenns nur 7 - 15my sind, man sieht es immer schön bei zerlegten Motoren.
Deshalb gehört die Dichtmasse auch auf die Lagerböcke der Haupt- und Nockenwellenlager aufgetragen, um Verzug zu vermeiden. Ganz schlimm wirds wenn, wie hier am Lager 1 und 4, auf der einen Lagerbockhälfte Dichtmittel aufgetragen ist und auf der anderen nicht. Bei 30/1000 Laufspiel finde ich es durchaus relevant, wenn es um 7/1000 bis 15/1000 schwankt.Gruß
Damit kann ich mich schon eher anfreunden, klingt logisch. Trotzdem bin ich bockig-ich mach's einfach nicht.😁
Zitat:
Original geschrieben von Leue66
Zu den Mutter: es gibt doch nur 6 x M12 und der Rest M8, wo sitzen denn M10?
Die M12 mit 35Nm, die M8 mit 20 Nm.Hier ein Bild wie ich es machen würde. Die Mutter Nr.10 wird als erstes mit 20 Nm angezogen
Danke, hast recht, es gibt keine M10, ich war gestern abend nicht in der Werkstatt, hatte nur 2 Rep-Handbücher vor mir liegen und in beiden steht komischerweise die 6 großen Stehbolzen sind M10 und nicht M12....aber egal..In Deiner Grafik sind ja einige Zahlen doppelt, also ich ziehe erst die Nr.10 M8 an, dann die 6 Stück M12er und dann fang ich wieder bei 1 bei den M8ern an, oder wie ist das zu verstehen ?
Ja genau, erst die M8 neben dem Zuganker, dann erst einmal alle M10 und dann die M8 nach Schema.
Gruß
habe eben noch entdeckt dass mein Öldruckregelkolben starke Länsriefen hat,war wohl dreckiges Öl oder sonstwas, ist das schlimm oder sollt ich gleich nen neuen einbauen?
Hi
besser ist natürlich ein neuer Kolben, kostet auch kaum was.
Den Kanal wo der Kolben drin läuft würde ich vorsichtig mit 800er Schmirgel und Öl versuchen etwas zu glätten, das Schmirgel auf ein Rundholz oder so. Dann ordentlich mit Öl auswaschen.
Gruß
sowas hab ich mir auch gedacht, werd ich machen...
so Gehäuse ist komplett nun gehts an Zylinder und Köpfe.
Habe wegen der Dichtmasse übrigens direkt bei CSP nachgefragt und die hatten auch ausdrücklich darauf hingewiesen das NIEMALS Dichtmasse auf die Lagerstühle darf, sondern nur ganz dünn auf eine Hälfte, selbst eine Wurst ist schon zuviel, ich hatte es hauchdünn mit nem Holzspatel aufgetragen und selbst dann hats Aussen noch einiges rausgequetscht....von daher mache ich mir keine Sorgen dass was undicht wird.
Bezgl, Zylinderkopf, ich brauche neue Muttern und Scheiben, hat mir jemand mal ne DIN Nummer der Scheiben und Muttern? oder sind das Standard DIN 125 und DIN934
Die alten sind nichtmehr vorhanden hab den Motor ohne Köpfe bekommen...
Soviel ich weiss - vielleicht mache ich da auch zuviel heckmeck drum - sind die in VW-Norm.
M10 und 15er Schlüsselweite gibt's ja auch als DIN bla,bla,bla aber der erste Gewindegang ist teilweise parabolisch ausgedreht.
Da gibt es Literatur drüber warum man das so macht.
Ob die heute noch soviel Aufwand treiben weiss ich nicht; die sind auf jedenfall Fest.-klasse 10 ...mindestens. Die "geheimen" Zeichen auf manchen neuen Stehbolzen( Dreieck, Rechteck, diagonal´gekreuztes Rechteck) deuten sogar auf Festgk.12 hin.
Ach so: hat man dir bei CSP auch gesagt WARUM man auf die Lagerstühle nix draufschmieren soll?