Motorenleistung = Etikettenschwindel?
War mit der Motorenleistung meines D5 AWD (215PS/440Nm) nicht zufrieden und liess das Polestartuning instalieren. Ein Leistungstest, ausgeführt auf einer offiziellen, regelmässig kalibrierten und geprüften Anlage hat folgendes ergeben:
215,5PS/456,4Nm (siehe Anhang)
Um festzustellen ob das Polestartuning funktionierte, wurde es deinstalliert und nochmals ein Leistungstest durchgeführt:
196,6PS/402,1Nm
Folgerung, Polestar funktioniert aber die versprochene Motorleistung wird nicht erreicht.
Die offizielle Stellungnahme von Volvo lautet:
"Wir haben uns bezüglich Ihres Anliegens mit dem Werk in Verbindung gesetzt und haben die Auskunft erhalten, dass die Prüfung - wie bei allen Herstellern üblich - am losen Motor durchgeführt wird und eine Messung mit dem kompletten Fahrzeug daher nicht aussagekräftig ist.
Wir können in diesem Fall leider nichts für Sie tun. Für weitere Anfragen ersuchen wir Sie, sich direkt an Ihren Vertragspartner zu wenden."
Gemäss Aussage des Prüfstandbetreibers kompensiert die Anlage rechnerisch den Leistungsunterschied zwischen "losem" Motor und komplettem Fahrzeug gemäss Korrektur nach EWG 80/1269 (fm=0,30). Die Leistung wie angegeben im Fahrzeugausweis ist deshalb massgebend. Diese sollte mit Polestartuning 230PS/470Nm betragen.
Meine Frage, hat jemand mit einem gleichen Fahrzeug ein Leistungstest durchgeführt die ebenfalls eine Minderleistung von 15PS ergeben hat? Es würde mich interessieren ob mein Motor "faul" ist oder Volvo Etikettenschwindel betreibt.
Danke!
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von allo78
am losen Motor messen?
Stimmt schon.
Die Leistung wird an der Kurbelwelle gemessen, abzüglich Leistungsbedarf für Nebenantriebe wie Öl-/Kühlwasserpumpe, Gebläse, Zündung usw.
Bei SAE-PS (im Ami-Land) werden die Nebenantriebe anders bewertet bzw. andere zugrunde gelegt als bei DIN-PS.
Problem bei einem Prüfstand ist nun, daß die Leistung nur am Rad gemessen werden kann und man jetzt rückrechnen muß, welche Verluste von der Kurbelwelle bis zum Rad (also über Getriebe, Differential, Lager) aufgetreten sind. Diese Verluste werden aus dem Schleppmoment berechnet.
Motorleistung ist nun Radleistung plus Verlustleistung.
Der getestete Wagen hat Allradantrieb. Jetzt wäre für mich noch die Frage, ob der Prüfstand speziell auch für die Messung von Allradfahrzeugen ausgelegt war. Sonst kann es da nämlich zu Ungenauigkeiten bei der Messung der Schleppmomente kommen, was dann das Ergebnis für die Motorleistung verfälscht.
46 Antworten
Also auf der Homepage von Polestar steht immer jeweils der Origalwert und daneben der Optimierte. Wenn natürlich die 215 schon nicht erreicht werden, dann hat man bei Polestar schlechte Karten. Zudem: warum bei Polestar rum meckern, wenn ja erwiesen ist, dass das Fahrzeug in originalem Zustand und noch innerhalb der Garantiezeit seine Leistung nicht bringt?
Ich denke aber wie mein Vorredner obermuth, muss eine Abweichung von 8.5% wohl geschluckt werden, sofern diese denn wirklich vor liegt.
Wenn man es hart auf hart will, muss man den Motor ausbauen und an einem Motorenprüfstand ausmessen (auf eigene Kosten) Sollte man dann gewinnen, können die Kosten weiter gegeben werden.
Zum Polestar-Tuning grundsätzlich: Bin ich eigentlich der Einzige, der sich daran stört, dass die 470NM gerade mal für 500!! u/min anliegen? 😰
Zitat:
Original geschrieben von Hobbes
Zum Polestar-Tuning grundsätzlich: Bin ich eigentlich der Einzige, der sich daran stört, dass die 470NM gerade mal für 500!! u/min anliegen? 😰
das Thema "Spitzenwert" vs. "fülliger Verlauf" habe ich hier bestimmt schon 3-4x gepostet.
Immer dann, wenn jemand z.B. die besseren Heico-Nm-Werte ggü. Polestar anführt.
Gruß
DN