Motor während der Fahrt ausschalten
Hey, liebe Motor-Talkler! 😁
Pünktlich zum Wochenende quält mich mein Cousin mit einer technischen Fragen, die ich ihm leider nicht zu 100% beantworten kann - und ehrlich gesagt auch gar nicht für ihn austesten möchte! 🙄 😛
Folgendes: Mein Cousin (17 😁 - hach ja! - noch einmal so jung sein 😛) möchte gerne wissen, was passiert, wenn man während der Fahrt (z.B. bei einer Geschwindigkeit von 50km/h) den Motor eines Pkws (manuelles Schaltgetrieb) einfach abschaltet - mittels Zündschlüssel.
Meine Antwort auf die Frage: Auskuppelt bzw. ohne eingelegten Gang/im Leerauf wird das Fahrzeug ausrollen, der Bremskraftverstärker funktioniert nicht mehr (sprich die Betriebsbremse ist nur noch für max. 1 "vernünftige"/leichtgängie Bremsung zu gebrauchen, da das Bremspedal ohne Verstärker nach 4-5x betätigen 'hart' wird) und die Servounterstützung ist logischerweise auch nicht mehr vorhanden. Zieht man dabei noch den Schlüssel, rastet ggf. noch das Lenkradschloss ein. Also alles nicht sonderlich empfehlenswert! 😉
So weit, so gut! Allerdings gibt er sich mit der Antwort nicht ganz zufrieden.
Was geschieht nun im eingekuppelten Zustand? Wie verhält bzw. reagiert das Fahrzeug?
Vielleicht kann wer etwas Licht ins Dunkle bringen 😕
Danke, ein schönes 3. Advents-Wochenende,
Focus-Freak88
Beste Antwort im Thema
Moin
@focufreak
Kauf dir einen Prius, der macht das eh, und das dann auch gleich richtig. Und bei allem technischen Firlefanz die der so hat steht er seltener in der Werkstatt als so ziemlich alle anderenPKWs deutscher Herkunft.... ;-)
Aber zum Thema:
Schubabschaltung:
Wenn du bei hohen Drehzahlen (Über 1500, diese Zahl variirt aber von Modell zu Modell) während der Fahr vom Gas gehst, und der Wagen rollt, also Schub auf den Wagen ausübt, dann schaltet die Einspritzung ab. Sprich dein Motor nimmt, wenn du bei 3000 Umdrehungen und 100 kmh das Gas weg nimmst (komplett Fuß runter) keinen Sprit mehr, bis du entweder unter diese 1500 Umdrehungen kommst, oder eben wieder gas gibst.
Das machen Benziner seit sie Einspritzer sind, also seit gut 1985, Diesel erst seit sie getrickerte Düsen haben, also Commonrail, PDs, etc. Nicht die alten Verteilereinspritzpumpen. (So weit mir bekannt gingen die immer nur in Leerlaufmenge)
Diese Technik ist also Uralt, Vorteil ist das alle Systeme, die die Drehzahl des Motors brauchen, weiter funktionieren. Als Unterdruck (Auch beim Diesel) Servo, Lichtmaschine, Klima, Heizung, etc...
Nachteil ist das ich damit per se immer eine Motorbremswirkung habe, der Wagen also über das Schleppmoment des Motors abgebremst wird.
Zweite Variante:
Ich kuppel aus, oder schalte in den Leerlauf und mache die Zündung des PKWs aus, der Motor bleibt also stehen.
Vorteil:
Wieder nimmt der Motor keinen Sprit mehr, hinzu kommt aber das ich keine Bremswirkung durch den mitgeschleppten Motor habe, ich rolle also wesentlich weiter ohne Kraftstoff zu verwenden.
Nachteil: Alles was vom Motor angetrieben wird geht auch aus. Also Motorbetriebene Serv, Bremskraftverstärker, Klima, Heizung (Da kein Warm Wasser mehr gefördert wird) Lima, etc.
Weiterer Nachteil: Hitzestau kann entstehen, wenn ich vorher gerade mit Vollgas und Anhänger einen Berg erklommen habe, und nun, Berg ab, den Motor aus mache, ohne das er vorher runterkühlen konnte.
Sichere Zwischenlösung:
Das was Porsche im Link vorher schon bewirbt:
Auskuppeln des Motors, ohne Abschaltung des selbigen.
Vorteil:
Wieder habe ich keine Bremswirkung durch den mitgeschleppten Motor, ich rolle also sehr weit, der Motor bleibt an, somit auch alle durch den Motor angetriebene Hilfsantriebe, Kühlung und auch Heizung wird weiter garaniert, insbesondere im Winter wird weiter warmes Wasser produziert.
Bachteil: Der Motor bleibt an, aber:
Im Leerlauf nimmt der Motor nur etwa einen halben Liter, insbesondere wenn er warm ist, die Stunde. Rolle ich also mit 130 kmh (oder auch mit 130 km pro Stunde) dann verbraucht der Wagen in diesem Moment ungefähr 0,4 Liter auf 100 km :-)
Und der geneigte ausprobierer wird sich wundern, wie weit sein Auto rollen kann, insbesondere wenn es noch leicht Berg ab geht... Wer dabei mal auf seine Durchschnittsgeschwindigkeit schaut, oder einfach mal die Zeit stoppt, der wird fest stellen das er, je nach Fahrstrecke, mit einem Liter weniger Verbrauch nur wenige Sekunden langsamer ans Ziel kommt
Und all dies dann logisch verbinden, dies kann der Prius. Alle Hilfsantriebe sind elektrisch ausgelegt, es bleiben also alle Systeme auch bei abgeschaltetem Verbrenner aktiv. So erlaubt es der Prius in jeder erdenklichen Situation den Verbrenner ab zu schalten, und das ohne das der Fahrer davon etwas merkt. Startruckler oder abschaltschüttler gibt es nicht, da zu und ab Schaltung unmerklich und aktiv passieren, der Motor also immer unter Last geschaltet wird. (Er wird quasie elektrisch langsam auf Drehzahl gebracht um dann Sprit hinzu zu geben, als auch elektrisch weiter gedreht wenn der Sprit weg bleibt, um dann langsam zum stehen zu kommen. Das die Ventile hierbei fast offen bleiben macht den Rest)
Klima, Servo, Bremse, Wasserpumpe, alles läuft elektrisch, Komforteinbussen finden also keine statt.
Alle tollen Entwicklungen von Porsche und Co. gibt es also schon lange zu kaufen. Bei Toyota seit den 90ern...
Und bei allen PKWs (auskuppeln) seit der Mensch eine Kupplung bedienen kann :-)
(Hierzu ein Tip: Nicht mit gedrückter Kupplung rollen! Diese ist mit ihrem Ausrücklager nicht dazu gedacht über längeren Zeitraum ausgerückt zu sein, da sie keine aktive Schmierung (im Gegensatz zur LKW-Kupplung) hat. Also immer den Gang raus und dann segeln mit wieder geschlossener Kupplung. Dies gilt auch für Wartezeiten an der Ampel oder vor der Schranke!)
Moin
Björn
57 Antworten
Zitat:
Diesel haben schon immer eine Schubabschaltung und das ganz einfach aus dem Grund das Sie schon immer über die Einspritzmenge geregelt wurden. Das Gaspedal regelte als immer zwischen null und volle Einspritzmenge, ist halt ein konstruktionsbedingtes Detail
hmm, aber wenn ich im Stand das Gaspedal nicht berühre läuft der Diesel trotzdem, es muss also noch Diesel eingespritzt werden, das Gaspedal regelt also nicht zwischen null und voll, sondern nur zwischen Leerlauf und voll, daher ist das für mich keine Schubabschaltung
Zitat:
hmm, aber wenn ich im Stand das Gaspedal nicht berühre läuft der Diesel trotzdem, es muss also noch Diesel eingespritzt werden, das Gaspedal regelt also nicht zwischen null und voll, sondern nur zwischen Leerlauf und voll, daher ist das für mich keine Schubabschaltung
Nein, ist nicht so.
Die alten Diesel hatten ja einen mechanischen Fliehkraftregler, der, je höher die Drehzahl war, die Einspritzmenge reduziert hat.
Da geht die Gaspedalbetätigung über den Fliehkraftregler zur Einspritzpumpe. Bleibt die Gaspedalstellung konstant nimmt der Fliehkraftregler mit zunehmender Drehzahl, das Gas wieder ein wenig zurück.
Demzufolge hast du dann bei höheren Drehzahlen und Gaspedal komplet zurück NULL, bzw. nur extrem geringe Kraftstoffzufuhr. Ein Merkmal vom Fliehkraftregler war auch, wenn der Motor ohne Kraftschluss bis zum Leerlauf abtourte, das er dabei ganz kurz bis unterhalb der Leerlaufdrehzahl ging und es sich mitunter so anhörte, als wollte der Motor ausgehen, um es sich dann doch wieder anders zu überlegen.
sind alle so super schlau hier????????????????????
Und was fasziniert dich nun an einem über 4 Jahre alten Thread?
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nichts melde mich bei den SUPER HIRNEN ab - eh alter
Mal wieder einer nen Zweitaccount angemeldet zum stänkern!? 🙄
Und die Ferien gehen noch fast 2 Wochen! 🙁
Zitat:
@DB NG-80 schrieb am 25. Dezember 2017 um 03:17:42 Uhr:
Zitat:
Diesel haben schon immer eine Schubabschaltung und das ganz einfach aus dem Grund das Sie schon immer über die Einspritzmenge geregelt wurden. Das Gaspedal regelte als immer zwischen null und volle Einspritzmenge, ist halt ein konstruktionsbedingtes Detail
hmm, aber wenn ich im Stand das Gaspedal nicht berühre läuft der Diesel trotzdem, es muss also noch Diesel eingespritzt werden, das Gaspedal regelt also nicht zwischen null und voll, sondern nur zwischen Leerlauf und voll, daher ist das für mich keine Schubabschaltung
Das gabs früher (auch heute noch?) bei den Motorbremsen der Diesel-LKW.
Manche stellten die Pumpe auf Leerförderung, manche auf Nullförderung.
Gemeinsam war allen, dass der Auspuff per Klappe dicht gemacht wurde, um den Staudruck im Motor zu erhöhen.
Hat immer problemlos gefunzt.
Es ging aber darum, wenn man im Schubbetrieb nur das Gas komplett wegnimmt, ab dann auch schon bei älteren Dieselmotoren, ohne elektronische Steuerung, die Kraftstoffzufuhr auf NULL zurück ging.
Tja, schon bei der Erfindung des Einspritzsystems für Diesel haben die Ingenieure gewusst das man eine Lösung benötigt damit der Motor im Leerlauf auch ohne Berührung des Gaspedals weiterläuft. Und deswegen haben sich diese schlauen Köpfe dafür eine Lösung einfallen lassen.
Ups, verrutscht.
Zitat:
@DB NG-80 schrieb am 25. Dez. 2017 um 03:17:42 Uhr:
trotzdem
Alter, bist du besoffen!? 😁
Zitat:
@M336 schrieb am 27. Dezember 2017 um 03:06:56 Uhr:
Zitat:
@DB NG-80 schrieb am 25. Dez. 2017 um 03:17:42 Uhr:
trotzdem
Alter, bist du besoffen!? 😁
Nö weder jetzt, noch während ich das geschrieben habe, wie kommst du zu der Annahme?