Montage Wohnung oder Wohnwagen?
Hallo Liebe Motortalk gemeinde !
Momentan bin ich vor einer schweren Entscheidung. Beruflich bedingt geht es für mich ab jetzt für ca. 5 Jahre auf Montage. Das heißt 4 Tage etwa 300km entfernt schlafen. Mein Arbeitgeber zahlt zirka 750€ wenn ich mich selber um einen Schlafplatz kümmer. Ansonsten zahlt die Firma ein Hotel oder eine Wohnung. Das Kilometergeld wird nochmal seperat abgerechnet. Mein Grundgedanke momentan ist das ich mir einen Wohnwagen kaufe und auf einen nahegelegen Campingplatz fahre. Diesen dort stehen lasse und mein Auto täglich zur fahrt zur Arbeit und zur Heimreise zu meiner Frau und Kind nutze. Meine Milchmädchenrechnung sieht so aus
300€ durchschnittlich pro Monat stellplatz
15€ Versicherung
40€ Heizkosten im Monat
20€ für Örtliche Sanitäranlagen
Nach dem 3 Jahr hätte die Firma mir den Wohnwagen ja quasi abgezahlt. Eine Privatnutzung für Urlaube finde ich auch ganz cool. Kleine Erfahrung hatte ich schon mit Campern. War zirka 2 Monate in Neu Seeland unterwegs und es hat ziemlich Spaß gemacht. Natürlich gibt es die möglichkeit später wieder auf eine Wohnung/ Hotel umzuschwänken.
Ich habe etwas in vergangenen Threads gelesen konnte es aber nicht auf meine Fall beziehen. Ich würde mich freuen wenn jemand Erfahrungen in dem Thema gemacht hat und sein Wissen teilen würde ??. Generell bin ich für jede Meinung offen und Dankbar.
Lieben Gruß Mesut.
21 Antworten
ich bin in der gleichen Situation. Muß noch 2,5 Jahre bis zum Vorruhestand in Hamburg verbringen.
Ich habe ein relativ neuen WW von der Zahlung für die Versetzung gekauft und der CP kommt mich ca. 200€
im Monat plus Gas. Das ist ein Drittel der Kosten die mich ein Zimmer/Whg. im Umkreis kosten würden.
Zumal ich dann den WW nach Ablauf ja auch noch habe. Und die Vorstellung in einer heißen Dachgeschoßwohnung nach Feierabend zu sitzen, hat mich die Entscheidung leicht fallen lassen.
ich hatte das Vergnügen ganzjährig von 2008 bis etwa Mitte letzten Jahres. Dabei so ziemlich alles an Möglichkeiten "mitgenommen", weil ich deutschlandweit unterwegs war. Meine Aufträge als Freischaffender reichten von 1 Woche bis max. 3 Monate am gleichen Ort.
Ich hatte
- 1-Zimmerwohnung in einem Wohnhaus gemietet
- Zimmer in Gasthof
- Zimmer in Hotel
- Wohnwagen auf dem Gewerbegelände hinter den Gebäuden des Auftraggebers (ruhig gelegen)
- Wohnwagen auf Campingplatz
So ... was nun kommt ist MEINE subjektive Meinung, aus der Du Dir aber eventuell DEINE subjektive Meinung bilden kannst 😉
Im Sommer gab und gibt es für mich keine echte Alternative zum Wohnwagen. Am Feierabend komme ich "heim". Ich habe eine Kochgelegenheit und muss nicht jeden Tag zum Essen gehen. Niemand schreibt mir vor, was ich anziehe oder wo ich meine Zigarette rauche. Eventuell vorhandene Verschmutzungen sind wesentlich weniger eklig, wenn ich weis, wovon Sie herrühren ... das ist ebenso mein Dreck, wie ich das Haar im Bett am ersten Abend einer Person zuordnen kann 😉
Zu Preisen musst Du Dich selbst informieren, da die Preisgestaltungen der Campingplätze sehr voneinander abweichen.
Frage ggf. nach Sonderpreisen bei Aufenthalt von X Wochen oder Monaten bzw. nach den Preisen für Monteursplätze.
Frage nach, was ggf. Duschen und Strom extra kosten
Im Urlaub mag es einen nicht stören, wenn das Sanitärgebäude und/oder Chemietoilettenentleerung mal etwas weiter weg sein sollten. Steht man aber dauerhaft, kann das (auch wetterabhängig) schnell sehr lästig werden.
Noch ein Punkt für die Checkliste und auch nicht unwichtig: die Ruhezeiten des Platzes! Stell Dir vor, Du musst z.B. um 7 Uhr den Platz in Richtung Arbeit verlassen. Ruhezeit auf dem Platz ist aber von 22 bis 8 Uhr ... dann müsstest Du Dein Auto jede Nacht außerhalb des Platzes parken.
Im Winter bzw. bei richtig kalten Temperaturen ist das dann schon eine andere Hausnummer. Das hat nur wenig mit der Wintercamping-Romantik unserer Skifahrer zu tun. Gut, wenn Du dann eine Wohnwagenheizung mit Fernbedienung per Telefon oder wenigstens mit Zeitschaltuhr hast. Sonst musst Du entweder durchheizen (teuer) oder kommst Abends in den eiskalten Wohnwagen. Bei mir dauert von +5 Grad Ausgangstemperatur dann schon so 20-30 Minuten, bis es im gesamten Wohnwagen über 20 Grad warm ist. Ich hatte daher immer einen elektrischen Heizlüfter mit Zeitschaltuhr im Einsatz. Der war so eingestellt, dass er etwa 30 Minuten vor meiner Rückkehr zu Heizen begann. In den Zeiten, in denen ich meiner Arbeit nachging und an den Wochenenden war zusätzlich ein 500W Frostwächter im Einsatz, der per Zeitschaltuhr so geschaltet war, dass er nicht zeitgleich mit dem Heizlüfter lief.
Ein Vorzelt ist für mich, wenn man mehr als eine Woche steht, ein Muss! Winter wie Sommer! Wenn man es auch in den Wintermonaten nutzt, taugt nur ein geeignetes Wintervorzelt. Das Vorzelt senkt übrigens durch seinen "Luftpuffer" den Heizbedarf im Wohnwagen merklich.
Ich hab das 3x gemacht und bin ansonsten dann in den Wintermonaten doch lieber auf die alternativ genannten festen Unterkünfte ausgewichen.
Eine Möglichkeit wäre es auch, auf einem Campingplatz - falls angeboten - einen Bungalow zu mieten? Das habe ich allerdings nie probiert
Gruß
NoGolf
Zitat:
@Taxler222 schrieb am 24. Januar 2021 um 00:43:16 Uhr:
Übrigens auch mit „nur” 30 Jahren Campingerfahrung haben wir schon Alles erlebt, Campingplätze mit strenger Nachtruhe, in denen spätestens um 22 Uhr der Blockwart mit Wachhund an der Leine kam und oft recht muffig um Nachtruhe „gebeten” hat, genauso wie Campingplätze auf denen es gar keine Regeln gab.Im In und Ausland gab es immer wieder Plätze da wurde spontan auch mal die ganze Nacht durchgefeiert, mit Lagerfeuer und Gitarrenmusik, nach Lust und Laune.
Kurz es gibt Alles wie gesagt von 0 - 100 stufenlos
Ich hatte auf Campingplätzen auch schon alle möglichen Erfahrungen, sehr oft sogar die mit der Nachtruhe. Aber wenn man eh alleine fährt, ist das ja eigentlich kein Problem.
Vielen Dank für die ganzen Antworten. Haben mir sehr weitergeholfen 🙂
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Noch was zum "geselligen Leben" auf Campingplätzen im Winter.
Wir sind seit vielen Jahren ausschließlich außerhalb der Hochsaison als "Reisecamper" kreuz und quer in Europa unterwegs. Also auch sehr viel in Regionen, die nicht zu den "Hotspots" zählen.
Nicht selten sind wir nahezu die Einzigen auf den Platz, selten mehr als 10 Einheiten. Das gilt von Oktober bis In den Juni hinein, im eigentlichen Winter ohnehin. Und das gilt für ganz Europa (mit Ausnahmen).
Die allermeisten Plätze betreiben im Winter keinerlei Gastronomie und sehr oft sind auch fußläufige Gaststätten geschlossen.
Letze Tour vor 6 Woche
Platz 1 Deutschland Breisgau: 10 Einheiten mit uns (8 nur zum Übernachten). Keine fußläufige Gastronomie.
Platz 2 Frankreich Haute Savoyen: 3 Einheiten mit uns (alle nur zum Übernachten). Keine fußläufige Gastronomie.
Platz 3 Italien Ligurien: Nur wir (nur zum Übernachten). Keine fußläufige Gastronomie.
Platz 4 Italien Toskana am Meer : 6 Einheiten. Gastronomie geöffnet.
Platz 5 Italien Rom: 2 Einheiten mit uns (alle nur zum Übernachten). Keine fußläufige Gadtronomie.
Platz 6 Italien Kampanien am Meee: 25 Einheiten mit uns. Gastronomie geöffnet.
Platz 7 Italien Kalabrien am Meer: 6 Einheiten mit uns. Keine fußläufige Gastronomie.
Platz 8 Italien Orvieto: 1 Einheit mit uns (nur zum Übernachten). Keine fuwläufige Gastronomie.
Platz 9 Deutschland Breisgau: 4 Einheiten mit uns (alle nur zum Übernachten). Keine fußläufige Gastronomie.
Dauercamper sind in der Regel nicht unsers. Aber wenn man als Monteur selber einer ist, vielleicht eher ein Vorteil. Event. Dauercamper sind in o. a. Angaben nicht enthalten.
Nun noch mein Senf dazu: Ich war 4 Monate beruflich weiter weg. Im Sommer war alles gut und da würde ich es sofort wieder machen, im Winter aber nie mehr wieder…
Also im Winter wäre es hauptsächlich blöd, wenn fußläufig gar nichts erreichbar ist, denn nur im Wohnwagen hocken wird auf die Dauer auch ein Bisschen öde.