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Mit dem Moped zu Kunden fahren

Themenstarteram 6. Juni 2010 um 11:28

Hi!

Ich bin selbständig und fahre im Außendienst (Unternehmensberatung für Kleinfirmen und Mittelstand) meistens mit dem Motorrad zu meinen Kunden. Das kommt fast immer gut an - egal, ob diese selbst Biker sind oder nicht.

Natürlich gibt es auch Termine, zu denen ich mit Schlips und Anzug fahren muss und dann auch mitunter aufs Auto angewiesen bin. Aber wenn es irgendwie geht, nehme ich das Moped. Angemessen kleiden geht ja zumindest innerhalb der Stadt noch. Dass ich mit dem Kraftrad fahre, darf man ja ruhig sehen.

Habt Ihr da auch Erfahrungen im Bezug auf Motorrad und Außendienst - positive und negative?

Ciao, LUPF

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19 Antworten

Eine der vielen Künste, elementaren Grundfertigkeiten und Primärtätigkeiten im Aussendienst/Verkauf etc. ist: Kenne deinen Kunden, seine Welt, seine Yes und No´s, sein Umfeld usw. usf. bereits bestens, wenn Du ihm zum ersten Mal die Hand schüttelst. Die Experimentaltaktik... ist nicht so schlau.

 

Naja, das ist - ernsthaft betrachtet - ein weites weites Thema.

Im Grunde "verkauft" man ja immer sich selbst, ein gutes Produkt oder ein optimales Konzept allein... wird zum Ladenhüter bzw. unbewusst quertorpediert (!), wenn der Kunde den Menschen nicht "kauft". Der Auftritt insgesamt ist Eintritt, Hebel oder Instrument und wird idealerweise völlig bewusst und geplant aus dem persönlichen Repertoire gezielt kombiniert. Natürlich kann im Sinne eines Zielwertes/Zielschrittes, ein Mopped oder was auch immer ein Mittel sein... um z.B. Umdenkprozesse o.ä. zu unterstützen (Grundkonditionierung).

Nur ein Anriss... das Thema reicht für einige Seminare ;)

 

In deinem Metier geht es ja im Grunde ja auch oft darum, was einer nicht kann und was er nicht können will. Das Können kannst Du an die Hand geben, Fehler aufzeigen.. das ist leicht... aber das ist nur ein Teil eines erfolgreichen Akts. Denn wenn Du das Wollen nicht dazu liefern kannst, den wahren Grund für die Fehler nicht abstellen kannst... war alles für den Eimer. Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen, hakt es gar nicht so selten mehr an persönlichen Bremsen (von Prinzipien über Familienzwist bis Versteinerung...) und scheitern Konzepte daran... als an anderen Fehlern.

Ergo musst man seinen Kandidaten und sein Umfeld etc. sehr sehr gut analysieren und die notwendigen Veränderungen in diesem auslösen (können) - das kann man nicht mit Zahlen und Theorien, nur über den Menschen. Und dieser Mensch muss das auch zulassen und mitspielen, daher muss er dir vertrauen, irgendwas bewundern, gespiegelte Konflikte/Widersprüche an dir lösbar sehen etc. Dazu kann ein Bikeauftritt usw. usf. natürlich ein Instrument von vielen sein...

 

Kurzum - erzählte (am Ende Zufalls-)Erfahrungen nutzen dir nichts, denn jeder Mensch und jede Situation ist anders.

Es gibt viele Wege - vom Hofnarren bis über harten Druck - wie man die richtigen Fäden erkennt, wie und in welcher Reihenfolge man daran ziehen muss... damit sich der "König" so bewegt, wie er eben besser daran täte oder soll. Testweise mal daran rumzupfen... keine gute Idee. :)

am 6. Juni 2010 um 15:10

Hi,

die "Frage" habe ich mir auch schon öfter gestellt. Ich bin als Strafverteidiger tätig, habe den FS noch nicht lange, bin aber jetzt im Sommer schon mehrfach mit dem Motorrad zu Haftanstalten, Jugendeinrichtungen und Gerichten in Berlin und Brandenburger Umland gefahren und ich hatte den Eindruck, es kam gut oder zumindest nicht schlecht an, wenn man da mit dem Mopped und voller Montur anreist.

Das gilt sowohl für jugendliche Mandanten als auch für Richter/Staatsanwälte, die überraschend oft selbst Motorradfahrer sind, da hatte man immer gleich etwas, womit das Eis gebrochen werden konnte. Nur einmal meinte ein Richter (mit dem ich aus Uni-Zeiten bekannt bin und duze) etwas im Scherz über mein "Halbstarken-Outfit" :-)

Das einzige, was stört, ist das Umziehen und die Schwitzerei auf dem Weg, die Schutzkleidung ist ja nicht wirklich atmungsaktiv. Gut, zu einem Termin in einer Wirtschaftsstrafsache mit Weisse-Kragen-Mandanten würde ich so nicht hinfahren, aber bei Otto-Normal-Berliner sehe ich da keinen Hinderungsgrund, solange man nicht mit Lederhosen im Verhandlungssaal aufkreuzt, wie es einige wenige Berliner Kollegen tun.

C.

am 6. Juni 2010 um 15:52

Ich fahre als Immobilienmakler so oft es geht mit dem Motorrad zu Terminen. Da ich auch sonst mit Jeans und Shirt fahre, keine große Umstellung. Ne gute Jeans, ein gutes Hemd und eine leichte Lederjacke, fertig. Kommt immer gut. :)

Themenstarteram 7. Juni 2010 um 7:19

Hallo zusammen

und vielen Dank für die Resonanz bis jetzt. Ich hätte gar nicht mit einer solchen Beteiligung gerechnet - um so mehr freue ich mich darüber!

Interessant finde ich, in welchen Branchen das Motorrad als alltägliches Beförderungsmittel dient.

Also bitte schreibt weiter, wenn Ihr auch mit dem Kraftrad beruflich unterwegs seid.

Ergänzend zu meinem Eingangsposting und als kleine Antwort auf den Beitrag von tec-doc (der leider keine eigenen Erfahrungen berichtet, aber dennoch Interessantes schreibt) verrate ich, dass ich natürlich besonders in meinem Beruf auch vorab eine gute Recherche betreibe und meine Klienten gut einschätzen kann. Mitunter ziehe ich dann gerade beim Erstkontakt auch den konventionellen Auftritt mit PKW vor.

"Nutzen" müssen die Erfahrungen Anderer mir nicht unbedingt etwas. Aber interessant finde ich sie sehr!

Also: weiter schreiben bitte :)

Ciao, LUPF

Ich war auch einmal im Aussendienst - Finanzbranche, bei einer Bank. Wenn ich immer "kundengerecht" hätte auftreten wollen, hätte ich mir einen fuhrpark anschaffen müssen. Bei dem einen sollte man nicht ohne Stern auf der Haube vorfahren, bei dem anderen nicht mit einem teuren Auto, und beim nächsten eigentlich egal, hauptsache nicht spießig. Die Interpretationen der Kunden waren mannigfaltig (kein Stern, der ist wohl nicht erfolgreich; "fette" Karre, der kann sein Geld mit anderen verdienen, aber nicht mit mir; Spießer, scheisse...).

Sofern Du wirklich authentisch mit Deinem "Gesamtauftritt" bist und wirkst, ist das nach Meiner Erfahrung und Meinung relativ egal.

Es kommt eben auf den hauptsächlichen Kundenkreis an. Bei KMUs kann man sicherlich öfters ein Motorrad nehmen. Der Schluss vom Untersatz auf die Gewinnmarge bei solchen Kunden ist durchaus gegeben. Wenn mein Ansprechpartner dort aus einer Gruppe schwarzer Anzugträger besteht, ist es vieleicht eher keine so gute Idee. Wie der doc schon sagte: "Kenne Deine Kunden".

Ich fahre auch öfters mit dem Motorrad ins Büro und zu meinen "Kunden", obwohl das bei dem hauptsächlichen Geschäftsfeld "Hausverwaltung" jetzt eher eine geringe Rolle spielt, wie ich da angefahren komme. Hauptsache es kommt jemand und kümmert sich...

am 7. Juni 2010 um 11:38

Da wird wohl keine pauschale Antwort richtig sein,

da kundenabhängig.

Da ich u.a. auch im Außendienst tätig bin,

würde ich kein Risiko bezüglich eines ggf. vorhandenen

Vorurteiles eingehen.

Der-, diejenige muß nur ein Negativerlebnis mit Motorradfahrern gehabt haben und das Gespräch beginnt unter schlechten Voraussetzungen.

Warum soll ich es mir unnötig schwer machen?

Motorradfahren kann ich während meiner Freizeit.:)

Themenstarteram 7. Juni 2010 um 11:41

Zitat:

Original geschrieben von Brummer Willi

Da wird wohl keine pauschale Antwort richtig sein,

da kundenabhängig......

Das ist absolut richtig. Ich will ja auch keine Entscheidungshilfe für mich haben, sondern einfach nur Erfahrungen mit anderen Moped-Außendienstlern austauschen. Ich habe mich ja bereits für diese Vorgehensweise entschieden ;)

Zitat:

Original geschrieben von Brummer Willi

Da wird wohl keine pauschale Antwort richtig sein,

da kundenabhängig.

Da ich u.a. auch im Außendienst tätig bin,

würde ich kein Risiko bezüglich eines ggf. vorhandenen

Vorurteiles eingehen.

Der-, diejenige muß nur ein Negativerlebnis mit Motorradfahrern gehabt haben und das Gespräch beginnt unter schlechten Voraussetzungen.

Warum soll ich es mir unnötig schwer machen?

Motorradfahren kann ich während meiner Freizeit.:)

Hmmm Willi, und was ist, wenn dem vermeintlichen Kunde Dein Auto, Dein Anzug, Deine Krawatte, Deine Frisur, Dein After Shave ...... nicht passt bzw. er/sie ein Negativerlebnis damit verbindet? Wie willst Du dieses Risiko ausschließen?;) 

 

 

 

Guude!

Also ich, selbständiger IT Fuzzi, fahre auch fast immer mit dem Mopped zu den Kunden. Meist mit einem alten Chang Jiang Gespann (Bj 57) wegen dem Werkzeug und so. Selten 2-rädrig. Aber bisher kam es immer gut an, besonders wenn ich in der Stadt schnell beim Kunden bin wenn mal was ausfällt. Dann spielt es auch keine Rolle, wenn ich in einer Praxis mal eine nasse Spur hinter mir herziehe...

Was bleibt einem auch anderes übrig in der Dummweltzone? Mit meinem Zonentauglichen H-Auto finde ich in F keinen Parkplatz (ist ein 407D) und was Neues will ich mir nicht kaufen.

Bei meinen Kunden im Taunus macht dann das Hinfahren auch noch Spaß, und ich habe Kunden sie sehen erst nach dem Wetter und machen dann einen Termin, wenn es schön und trocken ist!

Die Linke zum Gruß

Herbert

am 7. Juni 2010 um 21:01

Zitat:

Original geschrieben von tschähnz

Hmmm Willi, und was ist, wenn dem vermeintlichen Kunde Dein Auto, Dein Anzug, Deine Krawatte, Deine Frisur, Dein After Shave ...... nicht passt bzw. er/sie ein Negativerlebnis damit verbindet? Wie willst Du dieses Risiko ausschließen?;) 

Da hast Du natürlich völlig Recht.

Wenn der Umgang mit Kunden einfach wäre und man jedes Risiko ausschließen könnte, hätte ich schon längst ausgesorgt und könnte den ganzen Tag Motorrad fahren.:p

Allerdings meine ich, dass die Wahrscheinlichkeit als Motorradfahrer negativ angesehen zu werden größer ist (leider), als das Nichtgefallen

meines After Shave.;)

am 7. Juni 2010 um 21:47

Da ich, trotz vieler vieler Gegenargumente mit 18 Jahren erst den Mopped Schein machte, und ich eine Ausbildung zum Einrichtungsberater machte(Stoffhose, Sakko und Krawattenpflicht waren vertraglich fixiert) musste ich 2 Jahre halt den Umziehstress auf mich nehmen. Das ist nervig, aber dafür wiederum war ich früher zu Hause am Feierabend. Und auch seit ich mit 20 Jahren den KFZ absolviert habe, fahre ich immer noch oft lieber mit dem Bike. Dann beginnt die Freizeit etwas früher.

Habe übrigens nie bereut erst den 1er zu machen und erst später Autoführerschein. Auch wenn ich zu Kunden muss zum Aufmass, habe ich noch nie schlechte Erfahrungen gemacht.

Ich war ne Zeit lang bei der DEKRA als Sachverständiger. Beim schönen Wetter hab ich gern die Werkstätten mit meiner MZ angefahren- Rechts der Koffer mit Laptop und Drucker- links der AU-Tester.

Besonders die Motorrad- Werkstätten haben mich natürlich der 4-rädrigen Konkurenz mit blauen Kittel vorgezogen...

am 9. Juni 2010 um 12:13

Ein Kunde, kann bei Allem; dein Deo, deine Haartracht, deine Hemdfarbe, also auch; bei Motorrad, eine negative Kopplung haben. das ist dann eben; Pech.

Das Anrücken per Krad, kann aber auch, den Eindruck von Schnelligkeit. Mobilität, Dynamik, etc., vermitteln!

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