1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Tiguan
  6. Tiguan 1
  7. Mit Allrad anfahren-Schlupf ?

Mit Allrad anfahren-Schlupf ?

VW Tiguan 1 (5N/5N2)

Moin,
im Tread "Versagt der Allrad" wurde es, glaub ich mal angeschnitten...
Es soll ja, beim Anfahren der Allrad aktiviert sein.

Gestern fuhr ich auf nasser Fahrbahn sehr zügig an.
Leichte Steigung
Linkskurve

Ich hatte das Gefühl, dass das linke Rad kurz Schlupf hatte

Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich im 2.Gang angefahren bin.
Hängt das damit vielleicht zusammen?
Was sind nochmal die Voraussetzungen, dass Allrad beim Anfahren aktiviert ist?

Ich dachte, um den Reifenverschleiß zu minimieren, ist beim Anfahren immer der Allrad aktiviert.

Gruß
Thomas

Beste Antwort im Thema

Ich möchte auch was zu diesem Thema beitragen, obwohl ich keinen Tiguan fahre!

Es gibt unterschiedliche Philosophien für den Allradantrieb, technisch ist aber heute fast alles möglich. Der Audi Q5 aus dem gleichen Konzern ist mit DSG erhältlich, der Tiguan nicht. Hat wohl etwas damit zu tun, was der Hersteller vom Kunden erwartet. Der Q5 wird noch viel seltener als der Tiguan offroad bewegt werden. Also kann man ihn noch deutlicher auf Straße auslegen als den Allrad-Golf-Plus. (Kleine Gemeinheit die so nicht stimmt, konnte es mir aber nicht verkneifen!)
Für den Straßenbetrieb ist es von Vorteil, zunächst mal nur 2-Rad (90:10) einzusetzen, nicht umsonst ist der VW unter allen SUV der günstigste im Verbrauch und auch bei Beschleunigung und TopSpeed vorne (der X3 hat nen stärkeren Motor in den Tests, vergleicht man aber entsprechende Motoren, gewinnt wieder der VW) Bei ungünstigen Bedingungen schaltet der Tiguan zu, was er braucht. Das erklärt auch das kurzzeitige Durchdrehen der Vorderräder, dann hilft er sich selbst und auch nur dann, wenn es gebraucht wird. Andere SUV die von Anfang an 50:50 losfahren, schalten auf 90:10 oder 10:90 um, wenn der Allrad nicht gebraucht wird, da ist der VW aber schon längst fort, zumindest auf der Straße.
Im Gelände sieht es dann halt anders aus, da fahren der Freelander mit dem Terrain-Response-System und der Suzuki mit dem untersetzten Getriebe eben besser an.

In meinen Augen einfach eine Frage des Kompromisses, den man bei SUV eingehen muss. Für ne gescheite Wintertauglichkeit ist die Auslegung des Tig mehr als ausreichend, wer mehr Wert auf Geländetauglichkeit legt, wird auf Dauer nicht an einem Fahrzeug mit mehr Bodenfreiheit und mechanisch sperrbaren Differentialen vorbei kommen. (gibts bei VW beim Touareg, der aber nicht nur mehr kostet, sondern auch mehr wiegt, da kann man auch mal bei Lada oder Suzuki 413 kucken, die alten Mercedes G-modelle haben da auch einiges drauf)

Wer aber nen vernünftigen Alltagswagen mit einfacher Feldweg- und ansprechender Wintertauglichkeit sucht, ist mM nach mit dem Tiguan bestens bedient!

Ich bin mir sicher, dass VW auch ein Fahrzeug bauen könnte, dass locker mit den Landcruisern und Pajeros dieser Welt mithalten kann, dafür ist der Tiguan aber gar nicht gedacht. Deswegen wird er grundsätzlich mal das tun, für was ihn die meisten nutzen, -> fahren! Verbrauchsgünstig und schnell.
Vielleicht gibts bei nem neuen Modelljahr mal ne Elektronik (was isn mit der Ausstattungsvariante Track&Field, hat die nicht so was?), die auch 50:50 anfährt und nicht ne Viertel-Umdrehung scharrt/durchdreht. Notwendig ist das aber nicht.

Ich habe mich für ein anderes Fahrzeug entschieden, weil das bei Probefahrten dort angefahren ist, wo der Tiguan auch mit Schwung hängen geblieben ist und wir ein Freizeitgrundstück haben, das nicht auf geteerter Fahrbahn erreichbar ist. Da hat der Tiguan wirklich nicht gut ausgesehen, fairer Weise muss ich aber hinzufügen, dass mein Jetta II - syncro (Bj. 1989)den besten Eindruck gemacht hat, leider fehlte dem am Schluss das Metall zwischen dem Rost und die Bodenfreiheit.

Fast zu lang der Beitrag, also bitte noch mal lesen ...🙂

36 weitere Antworten
36 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von Thomas-D


Ähmmm, wie können dann 100% hinten ankommen, wenn die Sperrung von 100% 50/50 bedeutet

Gar nicht... 😉

Die Prozentangaben die Du hier vergleichst basieren auf unterschiedlichen Sichtweisen - und in der Hinsicht ist da eigentlich kein Vergleich möglich. Unter Berücksichtigung der Haftungsverhältnisse an den Rädern ist es je nach Definition möglich, mit einem voll gesperrten Mitteldifferential eine Antriebsverteilung von 0:100% hinzubekommen - wenn die Vorderachse in der Luft hängt. Allerdings ginge das dann auch mit einem nicht voll gesperrten Mitteldiff, es muss halt nur irgendwas hinten ankommen. Letztendlich lassen sich über die Haftungsverhältnisse an den Rädern beliebige Kraftverteilungsszenarien formulieren, die jedoch allesamt nichts mit den tatsächlichen Verteilungsmechanismen zu tun haben. Lässt sich hervorragend zu Marketingzwecken nutzen, suggeriert jedoch ein Verhalten, das bei Weitem nicht so vorteilhaft ist wie es klingt.

Daher ist es für gewöhnlich hilfreicher, das Kraftverteilungspotential zu beschreiben. Das ist eben 100:0 bei abgehängter Hinterachse, 0:100 bei abgehängter Vorderachse und 50:50 bei gesperrtem Mitteldiff. Alle Werte dazwischen hängen mit der variablen Sperrwirkung eben dieses Ausgleichselementes zusammen, der Tiguan kann jedoch bedingt durch die Lage des Antriebs keine Werte V<H realisieren, selbst wenn die Haldex zu einer Vollsperrung in der Lage wäre.

Was die intelligente Steuerung angeht: Es ist für das Vorwärtskommen recht unvorteilhaft, bei eingeschlagenen Rädern das Mitteldifferential zu sperren. Vorder- und Hinterachse legen in Kurven unterschiedlich lange Wege zurück, daher ist eine Sperrwirkung hier garantiert mit radierenden Rädern verbunden - und wird genau deshalb aller Wahrscheinlichkeit nach beim Tiguan nicht praktiziert. Mit anderen Worten: Wenn Du in einer Kurve beim Anfahren voll drauf latscht kann ich mir nicht vorstellen, dass der Tiguan dann die Haldex-Kupplung maximal sperrt. Das ist nur dann sinnvoll, wenn das Lenkrad auf geradeaus steht.

Gruß,

Derk

Was die intelligente Steuerung angeht: Es ist für das Vorwärtskommen recht unvorteilhaft, bei eingeschlagenen Rädern das Mitteldifferential zu sperren. Vorder- und Hinterachse legen in Kurven unterschiedlich lange Wege zurück, daher ist eine Sperrwirkung hier garantiert mit radierenden Rädern verbunden - und wird genau deshalb aller Wahrscheinlichkeit nach beim Tiguan nicht praktiziert. Mit anderen Worten: Wenn Du in einer Kurve beim Anfahren voll drauf latscht kann ich mir nicht vorstellen, dass der Tiguan dann die Haldex-Kupplung maximal sperrt. Das ist nur dann sinnvoll, wenn das Lenkrad auf geradeaus steht. 

Ja genau so ist es.
Zur Ansteuerung der Haldex4 werden verschiedene Parameter berücksichtigt.
So auch der Lenkwinkelgeber der Steuerung. Die Haldex4 sperrt beim Anfahren mit Vollgas nur dann zu 100%, wenn das Lenkrad in Mittelstellung steht.
Mit zunehmendem Lenkwinkel wird die Sperrwirkung der Haldex4 reduziert.

Gruß
tiguan968

Zitat:

Original geschrieben von der_Derk



Zitat:

" der Tiguan kann jedoch bedingt durch die Lage des Antriebs keine Werte V<H realisieren, selbst wenn die Haldex zu einer Vollsperrung in der Lage wäre. "

Was die intelligente Steuerung angeht: Es ist für das Vorwärtskommen recht unvorteilhaft, bei eingeschlagenen Rädern das Mitteldifferential zu sperren. Vorder- und Hinterachse legen in Kurven unterschiedlich lange Wege zurück, daher ist eine Sperrwirkung hier garantiert mit radierenden Rädern verbunden - und wird genau deshalb aller Wahrscheinlichkeit nach beim Tiguan nicht praktiziert. Mit anderen Worten: Wenn Du in einer Kurve beim Anfahren voll drauf latscht kann ich mir nicht vorstellen, dass der Tiguan dann die Haldex-Kupplung maximal sperrt. Das ist nur dann sinnvoll, wenn das Lenkrad auf geradeaus steht.

Gruß,

Derk

hallo Derk
Frage: Was hat die Lage des Antriebs mit Vorne<Hinten zu tun?
Den letzten Absatz hat--- tiguan968--- schon eindeutig beantwortet, außerdem kann man dies aus den Diagrammen
der Haldex4 entnehmen.
Gruß
suedwest

Zitat:

Original geschrieben von suedwest


Frage: Was hat die Lage des Antriebs mit Vorne<Hinten zu tun?

Nunja - die Vorderachse ist mechanisch direkt, untrennbar (den Fall des Defektes mal ausgeschlossen...) mit dem Motor verbunden, die Hinterachse hängt über die Haldex-Kupplung dran. Egal was letztere anstellt - das Kraftverteilungspotential liegt zu mindestens 50% vorne, etwas in der Richtung 49:51 oder noch hecklastiger ist nicht hinzubekommen, denn dafür müsste eine weitere Kupplung zwischen Vorderachse und Motor sitzen. Der Tiguan kann den Kraftfluss zur Vorderachse nicht abschwächen oder gar unterbrechen (Okay - Kupplung treten geht 😉).

Dafür bedarf es dann bspw. eines BMW X3 - der macht's genau umgekehrt, die Hinterachse hängt fest an der Kurbelwelle, und die Vorderachse wird per variabler Kupplung beteiligt. Dieser wird folglich nie auf einen Wert von 51:49 kommen.

Gruß,

Derk

Ähnliche Themen

Super, jetzt habe ich es verstanden!

Ich fuhr nämlich mit eingeschlagenen Rädern an!
Im Winter wollte ich mal den Allrad testen und bei diesem Test waren die Räder gerade!
Jetzt ist mir alles klar warum ich leichten Schlupf hatte

DANKE

PS:
Vielleicht, war dass auch das Problem bei einigen die im Tread "Versagt der Allrad" geschrieben haben.
Die sollten den Versuch nochmal mit geraden Rädern machen 😉

Bin voll zufrieden mit dem Tiguan, Waldwege und Winterlandschaft Meister er vollkommen zufrieden.

Zitat:

Original geschrieben von der_Derk



Zitat:

Original geschrieben von suedwest


Frage: Was hat die Lage des Antriebs mit Vorne<Hinten zu tun?
Nunja - die Vorderachse ist mechanisch direkt, untrennbar (den Fall des Defektes mal ausgeschlossen...) mit dem Motor verbunden, die Hinterachse hängt über die Haldex-Kupplung dran. Egal was letztere anstellt - das Kraftverteilungspotential liegt zu mindestens 50% vorne, etwas in der Richtung 49:51 oder noch hecklastiger ist nicht hinzubekommen, denn dafür müsste eine weitere Kupplung zwischen Vorderachse und Motor sitzen. Der Tiguan kann den Kraftfluss zur Vorderachse nicht abschwächen oder gar unterbrechen (Okay - Kupplung treten geht 😉).

Dafür bedarf es dann bspw. eines BMW X3 - der macht's genau umgekehrt, die Hinterachse hängt fest an der Kurbelwelle, und die Vorderachse wird per variabler Kupplung beteiligt. Dieser wird folglich nie auf einen Wert von 51:49 kommen.

Gruß,

Derk

Hallo Derk,

alles was Du hier schreibst ist vollkommen richtig.

Eine Lastverschiebung 100% nach vorne oder nach hinten ist nur bei einem reinen Ralleyfahrzeug sinnvoll und ist bei diesen auch möglich.

Für den Einsatzbereich für welchen der Tiguan gebaut ist, ist die Haldex4 Lösung aber vollkommen ausreichend.

Wenn eine Lastverschiebung von 100% von vorne nach hinten beim Tiguan möglich wäre, wären wohl auch die meisten Tiguanfahrer mit dem Fahrverhalten überfordert.

Gruß
tiguan968

hallo Derk,
vielen Dank für deine Antwort.
Möchte mich auch hier ---tiguan968--- anschließen, nur ist die Lage des Antriebs damit nicht erklärt.
Das der BMW Hinterrad betont ist und der Tiguan Vorderrad betont ist war eigentlich bekannt.
Die Ausgangsfrage in diesem Tread war aber, braucht die Haldexkupplung Schlupf an den Vorder-
rädern um sich zu aktivieren/sperren.
Hier nochmals die Antwort: Sie braucht es nicht ( Betrifft nur 4motion beim Tiguan).
Gruß
Suedwest

Deine Antwort
Ähnliche Themen