Mercedes EQV - Erfahrungen, Probleme und Bewertung

Mercedes EQV 447

Nie wieder Mercedes EQV – ein elektrischer Albtraum in drei Akten

Liebe Community,

was als Traum von nachhaltigem Reisen begann, endete im Warteschleifen-Delirium. Nach 3,5 Jahren mit dem Mercedes EQV ziehe ich Bilanz – und sie fällt ernüchternder aus als ein leerer Akku bei -10 Grad.

Akt I – Die große Verheißung

Mercedes EQV. Raumwunder, Elektropower, Premiumqualität. So klang es zumindest auf dem Papier. Unser EQV kam im Mai 2021 als Neuwagen ins Haus (voll ausgestattet für Liste 106.000€!) – geleast mit der berechtigten Erwartung, dass Mobilitätsgarantie und Servicequalität keine hohlen Floskeln sind. Spoiler: waren sie doch.

Akt II – Der Anfang vom Ende

Nach rund 79.000 km und mehreren Werkstattaufenthalten war klar: Dieses Fahrzeug ist kein Langstreckenläufer, sondern ein elektrischer Hypochonder. Der Höhepunkt des Schauspiels: Ein Defekt am Heizgerät der Batterie. Kosten laut Werkstatt (Sternauto Potsdam): 5.100 Euro. Für ein Heizgerät. Kein Motor, kein Akku – ein Bauteil, das nach Mercedes-Angabe ein „Verschleißteil“ sein soll. Ernsthaft?

Kulanz? Abgelehnt. Begründung: Ist halt kaputt, nach 79.000 km normal. Normal! Das ist ein Albtraum für jeden Gebrauchtwagenkäufer – denn wer sich einen EQV auf dem Zweitmarkt zulegt, bekommt mit Pech einen Reparaturkosten-Roulette-Tisch dazu.

Akt III – Die Service-Odyssee

Wir standen final 3 Monate ohne Fahrzeug da. Kein Ersatzfahrzeug. Keine Mobilitätslösung. Trotz Mobilitätsgarantie. Trotz laufender Leasingraten. Mercedes ließ uns im wahrsten Sinne stehen – und zwar komplett.

Die Kommunikation mit der Werkstatt war vage, mit der Mercedes-Zentrale eine Zumutung. Keine klaren Aussagen, keine Verbindlichkeit. Eine Hotline, bei der man das Gefühl bekommt, man sei lästig. Und irgendwann fragt man sich wirklich: Wollen die uns veräppeln oder sind die einfach überfordert? Wahrscheinlich beides.

Finale – Rückgabe mit Erleichterung

Wir haben das Fahrzeug 1,5 Monate vor Vertragsende abgegeben. Es war der einzige Weg, um wieder klarzukommen. Der Frust über diese Kundenerfahrung hat alle anderen Gedanken über Nachhaltigkeit, Design oder Fahrgefühl verdrängt.

Für alle, die einen gebrauchten EQV ins Auge fassen:

Bitte nicht. Einfach nein. Wenn Mercedes nach 80.000 km essentielle Komponenten wie Heizgeräte als Verschleißteile einstuft und dafür über 5.000 Euro verlangt, ist das kein Auto – das ist ein Finanzrisiko mit vier Rädern.

Zum Vergleich:

VW ID Buzz: 5 Jahre Garantie
Kia EV9 GT: 7 Jahre
Volvo EX90: 3 Jahre
Mercedes: 2 Jahre (und das offenbar auch nur zähneknirschend)
Fazit:

Der EQV fährt leise – aber der Frust, der sich einstellt, ist umso lauter. Für uns ist klar: Nie wieder Mercedes. Wir steigen ab Mai 2025 um auf einen Kia EV9 GT Line. Vollelektrisch + 6 Sitze! Auch ein Dacia hätte Mercedes sicherlich in der Qualität geschlagen (Produkt, Autohaus, Werkstatt).

Grüße aus der Warteschleife,
T.

Letzte Abschleppaktion am 20.12.2024
Das erste Mal ADAC noch in 2021
Wieder mal eine Fehleranzeige
+1
6 Antworten

Ich kann diese Erfahrungen nicht teilen. Ich habe zwar erst 39.000 km auf dem Zähler, aber bisher alles i. O.
Frühere Erfahrungen:

SL 300 Cabrio:
Freundin hat Dach während dem Fahren geschlossen - ergo verzogen - von MB repariert auf Kulanz.
Vollbremsung bei > 200 km/h, Conti RunFlat unrund, nachgebessert (geschliffen), ging schief, auf MB Kulanz Neue!
Während Reparatur Ersatzwagen nach Wunsch (Mercedes Bayern)

SL 500 Cabrio
Hatte 220.000 km nicht ein Problem

300 TE Diesel (W124)
286.000 km gefahren ohne ein einziges Problem - dann geklaut.

S 500
Kein Problem außer einmal Drehzahlsensor, 2 Reparaturversuche, 1 x 220 € bezahlt mit Komplettcheck, 2. mal kostenfrei

MB Atego:
TÜV bei Mercedes Berlin machen lassen, ist wegen Wischerblatt durchgefallen.
Zweite Vorführung auf Kulanz, Mitarbeiter der 1. HU begleitet hat ist nicht mehr bei MB.

EQV 300 XL:
Die ganze Familie ist total zufrieden - ich hätte den am liebsten noch ein bisschen länger ...
Mit unserem PV-Überschuss "tanke" ich den zuhause umsonst und nur mit Kosten bei Langstrecke (0,39 € kW/h Ionity)
Viel billiger geht Fahren wahrscheinlich nicht.
Weil er ein Bus ist hat er mehr Resonanzkörper als eine Limousine und ist auf nicht so guten Straßen beim Fahren lauter als mein S 500. Das gilt v. a. wenn er leer ist. Ist erst voll, ist alles gut.

Zusammengefasst, man kann immer mal Pech haben oder schlechte Erfahrungen machen. Man kann aber auch sehr gute Erfahrungen machen. Meine anderen Autos, Jaguare, Citroen XM etc. waren viel teurer weil öfter mal was hin. Einen tollen Renault 19 hatten wir mal als Zweitwagen, der lief auch echt gut und immer ohne Reparatur. Nur schön war der nicht ...

Grüße
J.

Zitat:

@WP-Berlin schrieb am 2. April 2025 um 21:54:23 Uhr:


Ich kann diese Erfahrungen nicht teilen. Ich habe zwar erst 39.000 km auf dem Zähler, aber bisher alles i. O.
Frühere Erfahrungen:

SL 300 Cabrio:
Freundin hat Dach während dem Fahren geschlossen - ergo verzogen - von MB repariert auf Kulanz.
Vollbremsung bei > 200 km/h, Conti RunFlat unrund, nachgebessert (geschliffen), ging schief, auf MB Kulanz Neue!
Während Reparatur Ersatzwagen nach Wunsch (Mercedes Bayern)

SL 500 Cabrio
Hatte 220.000 km nicht ein Problem

300 TE Diesel (W124)
286.000 km gefahren ohne ein einziges Problem - dann geklaut.

S 500
Kein Problem außer einmal Drehzahlsensor, 2 Reparaturversuche, 1 x 220 € bezahlt mit Komplettcheck, 2. mal kostenfrei

MB Atego:
TÜV bei Mercedes Berlin machen lassen, ist wegen Wischerblatt durchgefallen.
Zweite Vorführung auf Kulanz, Mitarbeiter der 1. HU begleitet hat ist nicht mehr bei MB.

EQV 300 XL:
Die ganze Familie ist total zufrieden - ich hätte den am liebsten noch ein bisschen länger ...
Mit unserem PV-Überschuss "tanke" ich den zuhause umsonst und nur mit Kosten bei Langstrecke (0,39 € kW/h Ionity)
Viel billiger geht Fahren wahrscheinlich nicht.
Weil er ein Bus ist hat er mehr Resonanzkörper als eine Limousine und ist auf nicht so guten Straßen beim Fahren lauter als mein S 500. Das gilt v. a. wenn er leer ist. Ist erst voll, ist alles gut.

Zusammengefasst, man kann immer mal Pech haben oder schlechte Erfahrungen machen. Man kann aber auch sehr gute Erfahrungen machen. Meine anderen Autos, Jaguare, Citroen XM etc. waren viel teurer weil öfter mal was hin. Einen tollen Renault 19 hatten wir mal als Zweitwagen, der lief auch echt gut und immer ohne Reparatur. Nur schön war der nicht ...

Grüße
J.

Ich bin komplett bei Dir, dass man auch mal ein Montagsauto erwischen kann und das passiert den besten Marken ABER…Premium definiert sich eben nicht nur durch das Einzelprodukt, sondern den Umgang mit Fehlern und Problemen. Hier hat Mercedes keinerlei Prozesse, die meinem Premiumanspruch gerecht werden. Wir kaufen normalerweise nach der Devise “lieber einmal teurer und Qualität, statt 3x Schrott”. Hier hatten wir teuren Schrott und 0,0 Qualität im Service. Es ist und bleibt ein Erfahrungsbericht. Jeder entscheidet selbst, was er/sie damit macht.

Zitat:

@Tom94s schrieb am 2. April 2025 um 22:17:48 Uhr:


[...] Ich bin komplett bei Dir, dass man auch mal ein Montagsauto erwischen kann und das passiert den besten Marken ABER…Premium definiert sich eben nicht nur durch das Einzelprodukt, sondern den Umgang mit Fehlern und Problemen. [...]

Wo er recht hat, hat er recht.

Schade, dass du so eine schlechte Erfahrung gemacht hast, vielleicht hatte die Werkstatt in Potsdam aber auch einen großen Anteil daran, denn die Akkukonditionierung als Verschleißteil zu deklarieren ist schon ein starkes Stück.

Zitat:

@Tom94s schrieb am 2. April 2025 um 22:17:48 Uhr:


Hier hatten wir teuren Schrott und 0,0 Qualität im Service. Es ist und bleibt ein Erfahrungsbericht. Jeder entscheidet selbst, was er/sie damit macht.

Ich kann diese Erfahrung nur bestätigen. Wir haben uns auch aus solchen Gründen von MB dauerhaft verabschiedet.

Zitat:

@myEQV schrieb am 3. April 2025 um 09:10:38 Uhr:



Schade, dass du so eine schlechte Erfahrung gemacht hast, vielleicht hatte die Werkstatt in Potsdam aber auch einen großen Anteil daran

Irgendwie war bei uns so gut wie keine MB-NL zu einer zufrieden stellenden Abwicklung in der Lage.

Zitat:

@Tom94s schrieb am 2. April 2025 um 20:55:37 Uhr:


Auch ein Dacia hätte Mercedes sicherlich in der Qualität geschlagen (Produkt, Autohaus, Werkstatt).

Funfact aus unserem Betrieb: während die MB immer wieder in die Werkstatt mussten, tw auf dem Abschlepper - fahren die Dacia/Renault/Fiat ohne Ausfall ...

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Zitat:

@CivicTourer schrieb am 3. April 2025 um 12:22:11 Uhr:



Zitat:

@Tom94s schrieb am 2. April 2025 um 22:17:48 Uhr:


Hier hatten wir teuren Schrott und 0,0 Qualität im Service. Es ist und bleibt ein Erfahrungsbericht. Jeder entscheidet selbst, was er/sie damit macht.

Ich kann diese Erfahrung nur bestätigen. Wir haben uns auch aus solchen Gründen von MB dauerhaft verabschiedet.

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 3. April 2025 um 12:22:11 Uhr:



Zitat:

@myEQV schrieb am 3. April 2025 um 09:10:38 Uhr:



Schade, dass du so eine schlechte Erfahrung gemacht hast, vielleicht hatte die Werkstatt in Potsdam aber auch einen großen Anteil daran

Irgendwie war bei uns so gut wie keine MB-NL zu einer zufrieden stellenden Abwicklung in der Lage.

Zitat:

@CivicTourer schrieb am 3. April 2025 um 12:22:11 Uhr:



Zitat:

@Tom94s schrieb am 2. April 2025 um 20:55:37 Uhr:


Auch ein Dacia hätte Mercedes sicherlich in der Qualität geschlagen (Produkt, Autohaus, Werkstatt).

Funfact aus unserem Betrieb: während die MB immer wieder in die Werkstatt mussten, tw auf dem Abschlepper - fahren die Dacia/Renault/Fiat ohne Ausfall ...

Ich prophezeie Mercedes den Opel Effekt in den nächsten 1-3 Jahren und vielleicht braucht die Marke und Firma das auch einfach zur strategischen Neuausrichtung. Ich tippe aber eher auf eine Übernahme in den nächsten 7-10 Jahren bspw durch chinesische Firmen wie BYD. Let’s see.

Ich hoffe zwar, dass Mercedes wieder den Weg zur Normalität findet und nicht in chinesische Hände gerät. Aber aus vergleichbaren Erlebnissen heraus bin auch ich gerade dabei Mercedes den Rücken zu kehren.

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