Meine ersten Efahrungen mit gebrauchtem Multivan Hybrid - Achtung langer Text

VW T7 Multivan

Achtung lang ??

Hallo Zusammen,
da ich im Vorfeld hier im Forum von Erfahrungsberichten profitieren konnte, möchte auch ich meine ersten Erfahrungen mit meinem New Multivan für Interessierte teilen.
Zunächst ein paar Eckdaten:
Vorgänger-Fahrzeuge:
T5, Ford Transit, zuletzt (4 Jahre) Mercedes GLE 250 D AMG-Line

Auto:
Multivan E-Hybrid von 2022, Style, nahe Vollausstattung, ohne Tisch, ohne Vis-a-Vis, Sitze 7, kurz

Nutzung:
Familienauto, in der meisten Zeit mit 16 jährigem Sohn und Labradorhündin. Wir haben ein Chalet an der holländischen Nordseeküste und verbringen dort oft in den Ferien/Urlaub und an Brückentagen unsere Freizeit. Heißt, es gibt schon mal bisschen was zu transportieren, sei es Gepäck oder Liegestühle usw., wenn wir ans Wasser fahren. Dazu steht uns zwar in Holland auch ein Anhänger zur Verfügung (Surfmaterial, Küche, Klo), aber oft wollen wir eben einfach nur ein paar Stühle mitnehmen. Deswegen und weil ich mit über 1,90m und auch kein Leichtgewicht bin, wollte ich wieder etwas Größeres. V-Klasse war mir ehrlich gesagt mit der Ausstattung zu teuer und zu unflexibel. Aktuell nutzen wir die Sitzverteilung 2-2-1.
Wir wohnen sehr ländlich und können zu Hause laden. Momentan noch an der Haushaltssteckdose.

Meine ersten Erfahrungen mit dem Multivan:
Grundsätzlich, dass vorab, bin ich mit dem Auto sehr zufrieden.
Ich habe das Auto am letzten Mittwoch abgeholt und bin nun ca. 900 km damit gefahren. Davon war ein Großteil (700) Autobahn und der Rest zur Arbeit oder eben für den täglichen Gebrauch, wie einkaufen usw. Die erste längere Reise zu unserem Charlet in Holland haben wir jetzt am Wochenende bestritten. Das waren 300 km hin und auch 300 km wieder zurück. Jeweils ca 270 km Autobahn, der Rest Landstraße. Die Strecke führt von Deutschland über Belgien nach Holland und entsprechend dann auch wieder Retour.
Von der Flexibilität, die das Auto bietet, brauchen wir nicht reden, die ist einfach fantastisch. Wir haben uns jederzeit sicher in dem Auto gefühlt. Alles Assistenzsysteme haben, bis auf Kleinigkeiten, hervorragend gearbeitet. Der Travel-Assistent ist ein Traum. Vor allem hier habe ich das 5 Jahre jüngere Baujahr zu meinem Mercedes, bei dem die auch schon gut waren, gespürt. Da hat sich innerhalb der 5 Jahre so einiges getan. Wir sind alle Strecken auch mit dem VW-Navi gefahren, welches uns souverän an unser Ziel geleitet hat. Selbst eine neue Baustelle in Antwerpen hat es anstandslos und effektiv umfahren. Bekannte, die zur selben Zeit mit Google Maps gefahren sind, wurden in den Stau geschickt und haben 1,5 Stunden verloren, wir nur 15 Minuten. Eine recht gefährliche Situation konnte ebenfalls vermieden werden. Ich hatte ein schnelles Auto (plötzlich neben mir aufgetaucht) beim Spurwechsel übersehen. Der Assistent hat uns sofort nach rechts gedrückt. Nur dadurch konnte die Kollision verhindert werden. Davon war ich nicht nur beeindruckt, sondern auch regelrecht begeistert.
Die Antriebe haben, meiner Meinung nach perfekt zusammengearbeitet. Bei normaler Fahrt hat der Verbrenner seine Arbeit getan, bei Stopp and Go oder bei Ortsdurchfahrten, der E-Motor. Alles wurde automatisch umgeschaltet, ohne wirklich was davon zu merken. Auf der Hinfahrt haben wir auf 100 km 6,6 Liter Benzin verbraucht, bei vollgeladener Batterie. Auf der Rückfahrt dann 7,2 Liter Benzin mit nur noch 6 km E-Restreichweite zu Fahrtbeginn. Mit den Werten bin ich mehr als zufrieden.
Dank der AGR-Sitze mit Belüftung, Sitzheizung, Massagefunktion, Beinverlängerung habe ich hervorragend, bequem und ohne Ermüdung gesessen. Perfekt für meine Körpergröße.
Das Headup finde ich ebenfalls super. Es zeigt alles an, was man so als Information während der Fahrt benötigt. Es ist jederzeit gut ablesbar. Wirklich Klasse.
Das IQ-Light ist ein Traum und nochmal eine Steigerung zur aktiven Matrix-LED meines GLE.
Der Verkehrszeichenassi arbeitet weitgehend zuverlässig, womit ich aber auch langsam in die Rubrik: „Was ist nicht perfekt“ komme. In Deutschland funktioniert der prima, hier habe ich bisher noch nichts ungewöhnliches oder Fehlinterpretationen von Verkehrszeichen erleben müssen. Anders sah das aber in Belgien oder in Holland aus. In Belgien grundsätzlich 120 kmh auf der Autobahn erlaubt, gab es Schilder, die bei nasser Fahrbahn die Geschwindigkeit einschränken. Da steht dann z.B. am Schild 80 und unten drunter in Buchstaben auf einem extra Schild bei nasser Wegdecke. Das kann der Assistent nicht erkennen und bremst dann von 120 auf 80 plötzlich runter. Klar, kann man mit Vorausschau dem entgegenwirken, es gibt aber dennoch manchmal einen kleine Erschreckungsmoment. In Holland werden abweichende Geschwindigkeiten digital über der Fahrbahn oft nicht, wie Deutschland, mit einem normalen Geschwindigkeitsschild angezeigt, sondern nur mit einer digitalen Zahl. Diese erkennt der Assistent nicht. Leider werden in Holland und Belgien solche zeitweiligen Begrenzungen auch nicht wieder aufgehoben. Heißt das Auto denkt über lange weitere Kilometer, es darf nur z.B. 70 fahren.
Nicht unbedingt ein Mangel oder Ärgernis, im Vergleich zum Vorgänger dem Mercedes ist es im Fahrzeug während der Fahrt schon um einiges lauter, auch lauter als in einer V-Klasse. Hier merkt man schon, den verbauten Kunststoff gegenüber dem geschäumten Armaturenbrett und Türverkleidungen. Irgendwo muss ja der Preisunterschied aber ja auch herkommen. Ist aber auch meckern auf hohem Niveau.
Und zu Letzt, die Ladeleistung ist wirklich ein Witz. An unserem Feriendomizil kann ich aktuell gar nicht laden. Am Charlet selbst ist es vom Platzbetreiber untersagt (zu schwache Leitungen) und an den öffentlichen Ladesäulen des Platzes einfach zu teuer und unsinnig. Zumindest habe ich bisher noch keinen Anbieter dafür gefunden. An den Ladesäulen wird neben den Preisen pro Kwh auch eine Pauschale von 0,04 € pro Minute berechnet, was für eine Vollladung und 3,5 Stunden Ladezeit alleine schon 8,40 € kosten würde. Macht keinen Sinn. Da muss ich mich noch mal schlau machen, ob es nicht andere Anbieter gibt, bei denen die Standzeitkosten nicht erhoben werden. Wer einen Tipp hat, gerne her damit.
Ansonsten stören mich nur noch das Klappern der Anschnallgurte an den Verkleidungen (hatte ich schon super Tipps in einem andrem Post bekommen), die viel zu kleinen Getränkehalter, in denen gefühlt nix außer Dosen passt (wer denkt sich sowas aus?) und dass ich keinen guten Platz für meine Sonnenbrille finde.

Fazit:
Aktuell bin ich mehr als zufrieden mit dem Auto. Ein bisschen Umgewöhnung vom gewohntem GLE ist notwendig und mit den o.g. Einschränkungen kann ich bisher gut leben.
Würde ich den nochmal so kaufen? Ja, aktuell auf jeden Fall. Das Auto macht Spaß, der Hybrid passt super zu unserem täglichen Nutzungsverhalten. Wenn möglich allerdings mit den Vis-a-Vis Sitzen und dem Tisch. Die sind noch was flexibler. Ich würde auch einen adere Wagenfarbe wählen. Das aktuelle Perl-Schwarz ist zwar schick, aber man sieht da jedes kleine Staubkörnchen drauf.

Multivan
3 Antworten

Hi!
Tipp wegen Sonnenbrille: ich habe eine Klammer an der Sonnenblende, die hat eine Schlaufe mit einem Magnetverschluß da kann man die Sonnenbrille ablegen. Das Ding habe ich im großen Fluß geangelt.

Wegen Laden unterwegs: ich mach' das trotzdem auch wenn an manchen Ladesäulen hohe Preise sind. Für extrem kurze Strecken kann ich den Verbrenner mit Kaltbetrieb schonen. Bei hohem Bedarf beschleunigen oder eben auf Bergstrecken hier in OE hat man dann den E-Motor längere Zeit als Unterstützer zur Verfügung wenn mehr Strom im Akku ist.

Kritik an Straßenbeschilderung in manchen Ländern und die Fehlinterpretation des Autos muß ich leider auch bestätigen. Das hast auch in DE so, Tagesbaustellen haben auch selten ein Aufheben der Beschränkungen.
-AH-

Zitat:

@Huebsch schrieb am 15. April 2025 um 08:12:25 Uhr:


Hi!
Tipp wegen Sonnenbrille: ich habe eine Klammer an der Sonnenblende, die hat eine Schlaufe mit einem Magnetverschluß da kann man die Sonnenbrille ablegen. Das Ding habe ich im großen Fluß geangelt.

-AH-

Danke für den Tipp mit dem Brillenhalter. Bestellt.

Danke für den tollen Beitrag mit interessanten Erfahrungen.

Die Vis-a-Vis-Sitze sind schon extrem praktisch aber bei Euch (1 Kind, 1 Hund, meistens Sitzkonfig. 2-2-1) sind sie wirklich nicht zwingend erforderlich. Also muss du es weder bedauern noch nachrüsten.

Den Multifunktions-Tisch ist auch sehr praktisch.
Den kannst du auf jeden Fall nachrüsten.
Wenn die mittleren Sitzschiene nicht bis zur ersten Reihe gehen, kannst du den Tisch dann nur in den 2. und 3. Reihen nutzen. Vorne zwischen Fahrer und Beifahrer dann nicht. Aber persönlich lasse ich diesen Bereich sowie so viel lieber frei, damit ich nach hinten zu den Kindern kann oder zum Aussteigen durch die Schiebetür (in engen Parklücken wie z.B. in meinem Carport).

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