Mein erstes Motorrad - Abs? oder nicht?

Hallo zusammen!

Das hier soll im Grunde kein ABS ja/nein thread werden, davon gibts schon sooo viele im Internet.
In 3 wochen werde ich (hoffentlich) meinen A-Führerschein in den Händen halten (B hab ich schon),
und bin so langsam auf der Suche nach einem Motorrad.

Wenn man sich da informiert stößt man immer auf die Grundsatzdiskussion "abs oder nicht",
bei mir ist eher noch das Budget das Problem

Ich möchte ein - möglichst schon gedrosseltes oder natives 34ps - motorrad kaufen,
Elektrostarter, Sporttourer, verkleidet(!) sind bisher so meine Kriterien.
Obergrenze: 2000 Euro.
Nach allem was ich so gelesen habe war ich eigentlich der Meinung: ABS (!!!) muss dabei sein.

Heute jedoch bin ich durch Zufall an einem kleinen Motorradhändler vorbeigekommen,
der mir, obwohl ich ihm von Anfang an gesagt habe, dass ich erstmal kein Kaufinteresse habe,
versichert hat, dass alles unter 3000€ mit ABS "Schrott" ist.
Soll heißen, ein Motorrad, gebraucht, privat gekauft, unter 3k Euro MIT ABS müsse auf JEDEN FALL andere Mängel haben, die den Preis rechtfertigen.
Bis jetzt teile ich den Eindruck, alle Angebote die für mich finanziell in Frage kommen und ABS hatten, waren bis jetzt recht unseriös..

Ich muss auch sagen, dass ich unter meinen Auswahlkriterien im Internet nicht wirklich viel finde.
Sobald ich ABS als Kriterium abwähle eröffnen sich aufeinmal wahnsinns Möglichkeiten mit geilen Rädern weit unter 2000 Euro...

Der Typ war btw auch der Meinung, dass ABS den Fahrer nur dazu bringt, darauf zu vertrauen, dadurch weniger an seinen Fähigkeiten zu arbeiten, und dadurch im Endeffekt "gefährdeter" zu sein.

Ich bin aktuell wirklich ein bisschen hin und her gerissen...
Was ist mit meinen Parametern mit ABS möglich?
Was ohne?
Was für einsteigerräder würdet Ihr eurem Sohn kaufen?

Würde gerne auf dem Background meiner Parameter einige Eindrücke von euch erhalten
und hoffe, dass mich das dem Ziel eines eroflgreichen Starts in die Motorradwelt etwas näher bring...
Danke :-)

Beste Antwort im Thema

ABS vs. Stoppie
Abs heißt bei weitem noch nicht automaisch, dass es Stoppies verhindert. Das ist nur bei manchen ABS Systemen der Fall - selbst bei heute verkauften neuen Motorrädern. Im Gebrauchtbereich dürfte es noch Bescheidener aussehen.

Letzten Herbst als ich meinen Führerschein gemacht habe, ist ein anderer Fahrschüler auf einer Gladius (?), oder irgend einem anderen aktuellen Japaner, auch bei einer Bremsung nach vorne über den Lenker abgestiegen.

Hintergrund: ABS verhindert, wie der Name schon sagt, erstmal nur das blockieren der Räder. Wenn Reifen und Untergrund aber sehr viel Grip ergeben, dann blockieren die Räder nicht. Wenn die Gabel dann weich ist, man selber schwer, und die falsche Sitzposition hat... ja, dann kann man sich mit ABS genauso überschlagen wie ohne ABS.
Es gibt, gerade in teureren Maschinen eben eine weiterentickelte Elektronik welche die ohnehin vorhandenen Sensoren auch dazu benutzt ein abhebendes Hinterrad zu erkennen (drehzahl hinten nimmt zu, vorne ab) um dann die Bremse vorne zu lösen. Das ist aber alles andere als trivial richtig hinzubekommen. Wenn es schlecht gelöst ist, verlängert es nämlich den Bremsweg unnötig - ergo warum die Funktion auch nicht immer mit ABS vorhanden ist. Hier mal ein Artikel zu Traktionskontrolle, der zeigt wie unterschiedlich die am Markt vorhandenen Systeme sind:
http://www.motorcycle.com/how-to/traction-control-explained-91272.html
Und das betrifft nur die unterschiedlichen Herangehensweisen, noch nicht einmal die unterschiedliche Wirksamkeit der verschiedenen Systeme. Beim ABS mag es nicht so extrem sein, dennoch gibt es riesige Unterschiede. Das Bosch ABS hat die Funktion bspw. erst seit Version 9 (und da nur in der plus Version), die 2011 vorgestellt wurde:
http://...ve-electronicspecifier.com/.../...grated-pressure-sensor.asp
Bis die auch den Weg in alle Motorräder gefunden hat werden noch ein paar Jahre ins Land gehen.

Fahrwerk/Radstand/Reifen vs. Stoppie

Viel Ausschlagebender um einen Stoppie zu verhindern dürfte die Geometrie des Motorrads sein. Bei einem Cruiser mit langem Radstand kein Thema. Ebenso ist die Gefahr gering, wenn das Fahrwerk ordentlich auf den Fahrer bzw. die Beladung des Motorrads abgestimmt ist (d.h. bei kurzen und leichteren Fahrern ggf. schon beim Serienfahrwerk der Fall). Am schlimmsten trifft es lange und schwere Motorradfahrer mit weichen Gabeln und kurzem Radstand.

Man macht es sich viel zu einfach, wenn man einfach nur sagt, Hauptsache ABS dann ist alles gut. Das Gesamtpaket muss stimmig sein, d.h. ordentliche und gut dosierbare Bremsen, zum Gewicht passendes Fahrwerk (v.a. Gabel), gute Reifen.
Wenn sonst alles gleich wäre, würde ich auch das Motorrad mit gutem/modernen ABS bevorzugen. Wenn ich aber auf der einen Seite ein Gerät mit ABS, aber schlechten (=zu weichem) Fahrwerk habe und die Bremse ist schlecht dosierbar, und auf der anderen Seite ein Motorrad mit härterer Gabel und gut dosierbaren Bremsen, dann kann es durchaus sein, dass man mit dem Gerät ohne ABS besser unterwegs ist und sicherer bremsen kann. Insbes. alte ABS-Systeme haben durchaus auch Nachteile (Ausfall des ABS bei schwächelnder Batteriespannung und plötzlich ganz anderes Bremsverhalten z.B.). Klar, kann und wird man Reifen bei einer Gebrauchten bald austauschen. Aber in eine komplett neue Gabel investiert bei einer älteren Maschine kaum jemand, und auch das überarbeiten lassen (Federn und Öl tauschen, wenn man schon die Stoßdämpfer behält) machen nur sehr wenige.

Genausowenig wie das einkaufen von Lebensmitteln wo "Diät" draufschreibt automatisch dazu führt, dass man gesund isst, führt auch das Einkaufen von Motorrädern wo ABS draufsteht beben nicht automatisch dazu, dass man sicherer unterwegs ist. Es ist -gerade beim Gebrauchtkauf - eine grobe Orientierungshilfe, aber man sollte sich schon etwas tiefer mit der Materie auseinandersetzen um die besten Entscheidungen zu treffen. Und ja, in 10 oder 15 Jahren wenn alle Motorräder mit gutem ABS ausgerüstet sind, werden wir besser dran sein und die leidlichen Diskussionen hoffentlich ein Ende finden.

Bremsen üben / Fahrschule / Sicherheitstraining

Noch ein Schlusswort zum Thema Bremsen üben und Fahrschule: Ich glaube die Fähigkeiten gut zu bremsen kann man unmittelbar nach der Fahrschule noch am besten - weil die meisten es danach kaum oder gar nicht mehr üben. Ich habe mal eine Weile nach der Fahrschule aus Interesse nochmal auf einem Parkplatz geübt und festgestellt, dass meine starken Bremsungen (wie man sie im Strassenverkehr ja idR meist vermeidet) mangels üben wesentlich schlechter geworden waren. D.h. man muss regelmäßig trainieren, auch und gerade mit der eigenen Maschine! Ein Sicherheitstraining hilft am Anfang wenn man nicht weiß wie man üben soll oder wenn man niemanden hat der zugucken und einem Feedback geben kann. Aber ansonsten ersetzt auch ein jährliches Bremstraining nicht dass man selber regelmäßig übt. Ganz gleich ob mit oder ohne ABS.

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Zitat:

Original geschrieben von Ramses297


Ich sehe nämlich auch die Kehrseite dieser Errungenschaften!
Heute "reichen" Airbag, ABS, ESP - oder vielleicht auch nicht mehr?
Bald fühlen wir uns ohne Spurhalteassistenten, ohne Wachassistenten, ohne Verkehrszeichenerkennung etc. pp. nicht mehr sicher.
Das macht aber Fahrzeuge immer teurer und aufwändiger und auch schwerer.
Viele Branchen leben von diesem Sicherheitsanspruch. Und das sehr gut!
Und die Sicherheitsansprüche werden von der Entwicklung eigentlich erst geweckt.
Gäbe es keine Airbags, so würden wir sie auch nicht vermissen.

Da ist viel dran. Allerdings - man möge mich korrigieren, wenn ich da falsch liege - gibt es zwei Haupt-Gefahren beim Motorradfahren, die sehr eng miteinander verwoben sind. Erstens ist es gefährlich zu stürzen und im Sturz noch irgendwo gegenzuprallen. Deshalb tragen wir alle Schutzausrüstung. Zweitens führt ein blockierendes Vorderrad in den allermeisten Fällen zum Sturz. Ein blockierendes Vorderrad ist IMHO noch viel schlechter zu beherrschen als ein Hinterrad ohne Traktion, weshalb ich ein ABS erheblich wichtiger finde als eine Traktionskontrolle. Und die Situation, dass man zu einer Notbremsung genötigt wird, ist so häufig, dass das Lernen von Gegenmaßnahmen für speziell diese Situation zum festen Lehrplan in Fahrschulen gehört.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die weiter fortschreitende Verbreitung von ABS zu einer signifikanten Senkung der Unfallopferzahlen führen wird. Das ist ein Wirkungsnachweis, den andere "Sicherheits-Features" wie zum Beispiel Warnwesten und Xenonlicht erst einmal bringen müssen.

@sampleman
Das sehe ich durchaus auch so!

Nur - das geht nicht in Deine Richtung! - sollte man keinen bekehren wollen.
Wer unbedingt meint, 300 PS sind zu wenig, den überzeugt man nicht.
Und weil der diese Leistung schlecht auf die Straße bringen kann, braucht er Helferlein und plädiert auch für sie.
Wer meint, ohne ABS sicher anzukommen, der macht hoffentlich keine schlechten Erfahrungen.

Man kann Risiken verringern, abschalten lassen sie sich nicht!
Der eine fährt 50 Jahre lang unfalfrei ohne ABS. Dann kauft er sich ein Motorrad mit ABS und wird vom Lkw plattgemacht.
Das meine ich gar nicht einmal polemisch. 😉

Zitat:

Original geschrieben von sampleman


führt ein blockierendes Vorderrad in den allermeisten Fällen zum Sturz. Ein blockierendes Vorderrad ist IMHO noch viel schlechter zu beherrschen als ein Hinterrad ohne Traktion,

Hi Sampleman

das möchte ich so pauschal nicht behaupten,

Da ich Berge und Kurven liebe, fahr ich sie auch.

Wehe meine Gashand ist in ner Serpentine (kurve) zu grob, dann war es bis jetzt auch jedesmal "sau"knapp wenns hinten wegschmierte.
(OK da rammten sich meine vorverlegten Rasten auch in den Boden)

Dagegen waren die Probs bei ner Vollbremsung bei mir noch nie so "eng" (mit den neuen Stahlflex passiert es jetzt noch deutlich eher) wenn ich zu stark in die "eisen" greife und alle beiden (vorne und hinten) blockierten.

Gut bei mehr als 80/90km/h blockierte es mir vorne aber noch nie.

lG Frank
P.S.
Richtig ist man sollte das echte "voll-bremsen" auch hin und wieder üben, besonders das dann wieder leichte aufmachen der Bremse.

Zitat:

Original geschrieben von Ramses297


Es ist eine Frage des persönlichen Sicherheitsbedürfnisses.
Spätestens dann, wenn man es gebraucht hat, ist man froh, daß ABS, ESP und Airbags da waren.
Oder man bedauert im schlimmsten Fall deren Abwesenheit.

Ich finde, diese Dinge bei meinem Pkw durchaus igendwie beruhigend. Die sichereren Fahrzeuge haben ganz eindeutig zu einer Niedrigstrate bei den Verkehrstoten geführt - und das, obwohl der Verkehr immer dichter wird.
Wer in kein Auto ohne Airbag, ESP usw. steigt, der darf dann eigentlich auch kein Motorrad fahren...
Bei meinem Motorrad ist es auch nicht so, daß ich partout kein ABS haben wollte, mein Sicherheitsbedürfnis aber ist nicht so hoch ausgeprägt, daß ich nicht ohne fahren kann.

Ich sehe nämlich auch die Kehrseite dieser Errungenschaften!
Heute "reichen" Airbag, ABS, ESP - oder vielleicht auch nicht mehr?
Bald fühlen wir uns ohne Spurhalteassistenten, ohne Wachassistenten, ohne Verkehrszeichenerkennung etc. pp. nicht mehr sicher.
Das macht aber Fahrzeuge immer teurer und aufwändiger und auch schwerer.
Viele Branchen leben von diesem Sicherheitsanspruch. Und das sehr gut!
Und die Sicherheitsansprüche werden von der Entwicklung eigentlich erst geweckt.
Gäbe es keine Airbags, so würden wir sie auch nicht vermissen.

Vielleicht ändere ich irgendwann einmal meine Meinung.
Meinen ersten Pkw empfand ich ohne Drehzahlmesser - bei dem fehlten eigentlich mehr Dinge, als welche vorhanden waren - und ohne andere Annehmlichkeiten doch sehr karg.
Bei der SV, die auch weitestgehend auf Gimmicks verzichtet (aber Drehzahlmesser hat sie 😉 ), reicht es mir.
Motorräder werden aus meiner Sicht unnötig komplizierter.
Wozu baut man Bikes mit soviel Leistung, daß man sie wieder elektronisch(!) reduzieren muß, damit sie überhaupt habwegs fahrbar sind?
Ich finde, wer Motorrad fährt, der sollte sich bewußt sein, daß er auf Komfort verzichtet, den er vielleicht in einer Oberklassenlimousine findet.
Er sollte sich auch bewußt sein, daß er mit höherem Risiko fährt als mit Panzerfahrzeugen wie Hummer oder Touareg, ganz egal ob mit oder ohne ABS.

Genau Ramses!

Und so nett ABS auch ist, wenn ein Biker nur "Alltagsbremser" ist und sich nicht in der Vollbremsung übt (da sich auch die Eigenschaften seines Motorrads immer wieder verändern)... ist eine Reaktion im Ernstfall viel zögerlicher oder gar verkehrt. Ich klinke mich jetzt aus der ABS-Diskussion aus (habe meinen Standpunkt vertreten und will diesen keinem aufdrängen)... der TE wollte aus seiner Frage eben keine solche Diskussion machen (o.k. bin mit Schuld ;-)

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Und da ich eben die Diskussion eigentlich nicht wollte,
jetzt aber doch davon überzeugt bin, ABS zu "brauchen", können wir diesen Thread ja in einen
"was haltet ihr von diesem gelinkten Angebot"-Thread verwandeln :-)

Zitat:

Original geschrieben von breytex


Was haltet ihr davon 🙂?
Ist bei mir ganz in der nähe :-D
suchen.mobile.de/fahrzeuge/details.html?id=159040672

^--- Was haltet ihr davon :-D ?

Die 600er Bandit hat genauso ABS und Katalysator wie elektrische Fensterheber und 2 Airbags.

Der Verkäufer ist entweder dumm oder dreist.

IMMER mit ABS, wenn du schonmal nen Unfall hattest, wie meiner einer, dann würde ich es immer wieder empfehlen! Spare nicht an der falschen stelle - Sicherheit geht vor!

Zitat:

Original geschrieben von Ruebe-ruebe



Hi Sampleman

das möchte ich so pauschal nicht behaupten,

Da ich Berge und Kurven liebe, fahr ich sie auch.

Wehe meine Gashand ist in ner Serpentine (kurve) zu grob, dann war es bis jetzt auch jedesmal "sau"knapp wenns hinten wegschmierte.
(OK da rammten sich meine vorverlegten Rasten auch in den Boden)

Dagegen waren die Probs bei ner Vollbremsung bei mir noch nie so "eng" (mit den neuen Stahlflex passiert es jetzt noch deutlich eher) wenn ich zu stark in die "eisen" greife und alle beiden (vorne und hinten) blockierten.

Gut bei mehr als 80/90km/h blockierte es mir vorne aber noch nie.

Äh, was genau wolltest du uns jetzt eigentlich sagen? Wenn du dich so in die Kurve legst, dass deine nachgerüsteten Fußrasten die Fuhre aushebeln und du gleichzeitig Vollgas gibst, dann rutscht es hinten weg, und das ist so schwer zu beherrschen, dass du eine Traktionskontrolle brauchst, um die ungestümen 56 PS deines Aggregats unter Kontrolle zu behalten?

Oder wolltest du uns sagen, dass deine Bremsen früher nicht gescheit gezogen haben, aber seitdem du Stahlflex hast, tun sie das doch und blockieren, aber bislang noch nicht bei über 90?

Oder wolltest du nur raushängen lassen, was für ein wilder Hund du doch bist, dass du dich mit einer Viagra auf kurvige Straßen traust?

Fragen über Fragen

Zitat:

Original geschrieben von Ruebe-ruebe


...
Wehe meine Gashand ist in ner Serpentine (kurve) zu grob, dann war es bis jetzt auch jedesmal "sau"knapp wenns hinten wegschmierte.
(OK da rammten sich meine vorverlegten Rasten auch in den Boden)
...

Ähm,

das klingt ein bisschen so, als ob Du Dich für Deine Gashand entschuldigen musst. Anscheinend macht sie manchmal was sie will und nicht was Du willst. Ist sie etwa von bösen Dämonen besessen 😰

(Youtube-Tipp: "Evil Dead 2- Best moments" suchen und ab 1:50 ansehen. Schlimm was da passieren kann)

Zitat:

Original geschrieben von Vulkanistor



Zitat:

Original geschrieben von Ruebe-ruebe


...
Wehe meine Gashand ist in ner Serpentine (kurve) zu grob, dann war es bis jetzt auch jedesmal "sau"knapp wenns hinten wegschmierte.
(OK da rammten sich meine vorverlegten Rasten auch in den Boden)
...
Ähm,
das klingt ein bisschen so, als ob Du Dich für Deine Gashand entschuldigen musst. Anscheinend macht sie manchmal was sie will und nicht was Du willst. Ist sie etwa von bösen Dämonen besessen 😰
(Youtube-Tipp: "Evil Dead 2- Best moments" suchen und ab 1:50 ansehen. Schlimm was da passieren kann)

wie immer im leben...

unterm Arsch 150 PS...

Aber im Rechenzentrum schleift die Kupplung....

Beim rausbeschleunigen wegrutschendes Hintterrad hatte ich erst einmal....
Griechenland auf schlechtem Teer mit Salz und Sand.. garniert!
aber aufgegangen ist bei mir "nichts"

Am Ende doch der Fahrer...

gruß alex
- nix für unguat

Mir geht die selbe Frage auch seit Tagen durch den Kopf. Ich habe viel gelesen. Doch um ehrlich zu sein, verwirrt das nur noch mehr, weshalb ich mir hier Hilfe erhoffe. Denn es ist so: Ein gutes Einsteigerbike ohne ABS kostet ca. 2000 €, mit ABS zahlt man bei uns ca. 4500 €. Ob ihr jetzt ABS empfehlt oder nicht, weiß ich. Das ist demnach eine Grundsatzfrage, die ich jetzt nicht nochmals stellen brauche. Dennoch möchte ich ein paar Fragen zu ABS stellen, damit ich mir eine eigene Meinung bilden kann.

- Sicher ist es so, dass auch ABS versagen kann und man durch einen Defekt auf der Straße liegt. Dennoch sollte man, wenn man ein Motorrad mit ABS hat, wirkliches Vertrauen darin haben, oder? Denn ein Defekt ist vergleichsweise selten. Habe ich allerdings kein Vertrauen, so ist das ABS praktisch nutzlos bis nur geringfügig von Vorteil. Stimmt das? Ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Räder blockieren selbst bei ABS zu einem geringen Prozentsatz gegeben?

- Ist ABS wirklich nur bei Vollbremsungen von Vorteil? Das Drücken der Kupplung wird bei Vollbremsungen sowieso vorausgesetzt. Passiert das nicht, stirbt der Motor ab und das ABS ist ausgeschaltet. Das wäre z.B. eine Situation, wo das ABS auch nicht helfen kann. Deswegen immer die Kupplung drücken. Aber nützt nun das ABS nur bei Vollbremsungen oder hat das weitere Vorteile?

- Ich habe gelesen, dass momentan der Einsatz von ABS in Kurvenlagen verbessert werden soll. Auch habe ich gehört, dass selbst beim Bremsen in den Kurven das ABS von Vorteil ist? Aber wieso? In Kurven sollte man doch sowieso niemals bremsen? Welchen Vorteil hat dann ABS, wenn man das Bremsen in Schräglage vermeiden soll?

- Beim Auto: Vollbremsung (inkl. Kupplung) und gleichzeit dem Hindernis ausweichen. Beim Motorrad ohne ABS: starke Bremsung ohne einen Stoppie (schwierig) bei anschließendem Loslassen der Bremse, um dem Hinderniss auszuweichen (beides in Extremsituationen sehr schwierig). Wie ist es nun beim ABS. Kann ich da auch, während ich eine Vollbremsung hinlege, das Motorrad runterdrücken, um auszuweichen oder gilt das wirklich nur für das Auto?

- Dass vieles mit ABS verhindert und minimiert werden kann, habe ich auch gelesen. Nun gilt es anhand der Antworten eben herauszufinden, ob es sinnvoll ist oder nicht. Ich denke, wenn man sich daraüf verlässt und umso mehr rast, kann es sogar negativ sein. Das liegt dann natürlich am Fahrer und nicht am ABS :-).

Zitat:

Original geschrieben von Killerweman


Mir geht die selbe Frage auch seit Tagen durch den Kopf. Ich habe viel gelesen. Doch um ehrlich zu sein, verwirrt das nur noch mehr, weshalb ich mir hier Hilfe erhoffe. Denn es ist so: Ein gutes Einsteigerbike ohne ABS kostet ca. 2000 €, mit ABS zahlt man bei uns ca. 4500 €.

Ich weiß nicht, wie du "ein gutes Einsteigerbike" definierst, aber eins der meistverbreiteten Moppeds mit ABS und grundsätzlicher Anfängereignung dürfte die BMW F650 (Einzylinder) sein, gefolgt von Honda CBF600/CB500. Sowohl die BMW als auch die Hondas werden häufiger unter 3.000 Euro angeboten, mit teilweise weniger als 30.000 km auf der Uhr. Für 4.500 bekommst du schon fast eine BMW R1150GS, natürlich mit ABS;-)

Zitat:

- Sicher ist es so, dass auch ABS versagen kann und man durch einen Defekt auf der Straße liegt. Dennoch sollte man, wenn man ein Motorrad mit ABS hat, wirkliches Vertrauen darin haben, oder? Denn ein Defekt ist vergleichsweise selten. Habe ich allerdings kein Vertrauen, so ist das ABS praktisch nutzlos bis nur geringfügig von Vorteil. Stimmt das? Ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Räder blockieren selbst bei ABS zu einem geringen Prozentsatz gegeben?

Es gibt keine signifikante Häufung von ABS-Ausfällen während der Fahrt, Das mag eventuell irgendwo auf der Welt mal vorkommen, bei Autos ist das ja auch denkbar, aber es ist kein Fall, den man mental einkalkulieren muss. Man rechnet ja auch nicht damit, dass bei dem Motorrad plötzlich der Rahmen bricht, auch wenn das sicherlich schon mal irgendwo passiert ist. Was bei manchen Motorrädern verhältnismäßig häufig passiert, das ist ein nicht bestandener ABS-Selbsttest beim Start. Dann wird das ABS ausgeschaltet (wie beim Auto auch), und der Fahrer wird durch penetrante Blinksignale darauf hingewiesen, dass er kein ABS hat.

Zitat:

- Ist ABS wirklich nur bei Vollbremsungen von Vorteil? Das Drücken der Kupplung wird bei Vollbremsungen sowieso vorausgesetzt. Passiert das nicht, stirbt der Motor ab und das ABS ist ausgeschaltet. Das wäre z.B. eine Situation, wo das ABS auch nicht helfen kann. Deswegen immer die Kupplung drücken. Aber nützt nun das ABS nur bei Vollbremsungen oder hat das weitere Vorteile?

ABS ist immer dann von Vorteil, wenn die Bremsleistung deines Rades das Maß übersteigt, das das Rad auf die Straße bringen kann. Das muss keineswegs eine Vollbremsung sein. Bei Nässe auf Bitumen, bei Trockenheit auf Rollsplitt reichen schon verhältnismäßig harmlose Bremskräfte aus, um das Rad zum Blockieren zu bringen, oft völlig überraschend für den Fahrer. Dann springt ABS ein und versucht, dir den Tag zu retten. Der ABS-Druckmodulator und die ABS-Regelelektronik werden elektrisch angetrieben, sie benötigen keinen laufenden Motor zum Funktionieren, sondern eine intakte Batterie. Deshalb testen alle ABS-Systeme beim Start die Batterie - und schalten sich ab, wenn die Batterie zu schwach ist.

Zitat:

- Ich habe gelesen, dass momentan der Einsatz von ABS in Kurvenlagen verbessert werden soll. Auch habe ich gehört, dass selbst beim Bremsen in den Kurven das ABS von Vorteil ist? Aber wieso? In Kurven sollte man doch sowieso niemals bremsen? Welchen Vorteil hat dann ABS, wenn man das Bremsen in Schräglage vermeiden soll?

Ich habe mein ABS in der Kurve noch nicht ausprobiert, aber angeblich soll das sehr gewöhnungsbedürftig sein. Ein Motorrad richtet sich bei heftigem Bremsen in der Kurve nämlich auf, was an sich schon recht freaky ist, außerdem bringt das Geregel noch zusätzliche Unruhe in die Geschichte. Dazu kommt, dass ein Reifen, der mit Seitenführung beschäftigt ist, nur noch begrenzt Bremsleistung übertragen kann (Stichwort: Kammscher Kreis), das bedeutet: Wenn du mit maximaler Querbeschleunigung um die Ecke fegst, dann ist mit Bremsen nicht mehr viel, egal ob mit ABS oder ohne.

Zitat:

In Kurven sollte man doch sowieso niemals bremsen?

Wer erzählt denn solch einen Bullshit? Natürlich kann man auch in Kurven bremsen, man kann halt nur nicht reinlangen wie ein Weltmeister.

Zitat:

- Beim Auto: Vollbremsung (inkl. Kupplung) und gleichzeit dem Hindernis ausweichen. Beim Motorrad ohne ABS: starke Bremsung ohne einen Stoppie (schwierig) bei anschließendem Loslassen der Bremse, um dem Hinderniss auszuweichen (beides in Extremsituationen sehr schwierig). Wie ist es nun beim ABS. Kann ich da auch, während ich eine Vollbremsung hinlege, das Motorrad runterdrücken, um auszuweichen oder gilt das wirklich nur für das Auto?

Ein Kumpel kam gerade von einem ausführlichen Sicherheitstraining zurück und wusste folgendes zu berichten: Aktueller Stand der Lehre ist, dass die ganzen in der Fahrschule gelehrten Ausweichmanöver angesichts der heute möglichen Bremsverzögerung unsinnig sind. Wenn dir was in die Spur fährt, reinlangen mit allem was du hast (mit ABS). Wenn's langt ist gut, wenn's nicht langt, hätte es mit Ausweichen auch nicht mehr gelangt. Also, wenn du einmal eine Führerscheinausbildung machen solltest (du hörst dich nicht so an, als wenn du das schon gemacht hast), dann absolviere in drei Teufels Namen die dort gelehrten Notfallmanöver, aber glaube nicht, dass dir Ausweichen beim Bremsen jemals den Arsch wird retten können.

Zitat:

Ich denke, wenn man sich daraüf verlässt und umso mehr rast, kann es sogar negativ sein. Das liegt dann natürlich am Fahrer und nicht am ABS :-).

Ich denke, es ist ein immer wieder wiederholter Unsinn, dass die Leute, die sich vor dem Kauf eines Motorrades Gedanken um ihre Sicherheit machen, nach dem Kauf des Motorrades die gedanken- und hirnlosesten Raser sein sollen. Die hirnlosen Raser, die ich bislang in meinem Leben getroffen habe

a) hielten sich alle für unfehlbar und unsterblich
b) hatten alle kein ABS und
c) hätten die 500 bis 1000 Euro, die so was kostet, auch eher für eine pornöse Lederkombi im Rossi-Style, einen Rennauspuff oder sonstigen Quark ausgegeben, bevor sie sich ums Bremsen kümmern.

Danke für die Aufklärung. Ich habe den Führerschein übrigens schon hinter mir. Nur ist es schon etwas her, weswegen ich mich natürlich wieder mit der theoretischen Basis beschäftigen muss. Ich bin schwer enttäuscht, dass du dachtest, ich hätte ihn noch nicht :-). Selbst habe ich auch manchmal etwas in Kurven gebremst und es ist nichts passiert. Hast du hierfür eventuell eine gute Seite? Ich habe diese mal kurz überflogen:
http://www.motorroller-info.de/

Ein paar Fragen hätte ich noch:
Du empfiehlst in diesem Fall ABS ohne wenn und aber?
Kann es aber dennoch bei extremer Nässe (Aquaplaning) oder im Winter auf Eisflächen dazu kommen, dass man auf der Straße liegt?
Bsp: Ich bremse stark mit ABS auf einer vereisten Straße. Da werde ich vermutlich trotzdem am Boden liegen, oder?
Du sagst, man soll einfach voll reinlangen. Das ist klar. Nur: Ist es empfehlenswert bei einer Vollbremsung mit ABS auch noch versuchen auszuweichen oder sogar verkehrt, weil man während der Vollbremsung bei gleichzeitigem in der Kurve sein, das Gleichgewicht verliert. Bei Autos soll man es natürlich so handhaben. Aber was ist beim Motorrad empfehlenswert?
Dein genauer Standpunkt wäre noch interessant.

Zitat:

Original geschrieben von Killerweman


Du empfiehlst in diesem Fall ABS ohne wenn und aber?
Kann es aber dennoch bei extremer Nässe (Aquaplaning) oder im Winter auf Eisflächen dazu kommen, dass man auf der Straße liegt?

Natürlich. ABS ist kein Allheilmittel. Die Frage müsste bei deiner Fragestellung lauten, wo ABS schaden kann (wo man also ohne ABS besser dran gewesen wäre), und da fallen mir ehrlich gesagt auf der normalen Straße keine halbwegs wahrscheinlichen Szenarien ein. Im Gelände kann man das Problem haben, dass bei Bergabpassagen auf Schotter o.ä. der Reibwert so gering ist, dass das ABS schlicht die komplette Bremsleistung wegregelt und man die Fuhre mit ABS nicht zum Stehen bekommt. In diesen Fällen sollte man das ABS vorher abschalten, weshalb zum Beispiel meine GS einen Abschaltknopf hat.

Deshalb: Wenn man es finanziell irgendwie geregelt kriegt, sollte man sich IMHO kein Mopped ohne ABS kaufen, sondern eins mit. ABS ist für mich so ein bisschen wie die Protektoren in meiner Schutzkleidung. Die brauche ich normalerweise auch nicht, aber es schadet nie, welche dranzuhaben.

Beim harten Anbremsen auf huppeliger Strecke kann das Abs schon mal kontraproduktiv sein. Zumindest, wenn das Fahrwerk es nicht schafft, das Vorderrad konstant am Boden zu halten und das Abs meint, Bodenverlust=Bremse aufmachen. Das betrifft aber ältere ABS. Die aktuellen sollen das besser hinbekommen.

Aber in 99% aller Fälle von Vollbremsungen ist ABS besser als keins.

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