Mein erstes Motorrad - Abs? oder nicht?
Hallo zusammen!
Das hier soll im Grunde kein ABS ja/nein thread werden, davon gibts schon sooo viele im Internet.
In 3 wochen werde ich (hoffentlich) meinen A-Führerschein in den Händen halten (B hab ich schon),
und bin so langsam auf der Suche nach einem Motorrad.
Wenn man sich da informiert stößt man immer auf die Grundsatzdiskussion "abs oder nicht",
bei mir ist eher noch das Budget das Problem
Ich möchte ein - möglichst schon gedrosseltes oder natives 34ps - motorrad kaufen,
Elektrostarter, Sporttourer, verkleidet(!) sind bisher so meine Kriterien.
Obergrenze: 2000 Euro.
Nach allem was ich so gelesen habe war ich eigentlich der Meinung: ABS (!!!) muss dabei sein.
Heute jedoch bin ich durch Zufall an einem kleinen Motorradhändler vorbeigekommen,
der mir, obwohl ich ihm von Anfang an gesagt habe, dass ich erstmal kein Kaufinteresse habe,
versichert hat, dass alles unter 3000€ mit ABS "Schrott" ist.
Soll heißen, ein Motorrad, gebraucht, privat gekauft, unter 3k Euro MIT ABS müsse auf JEDEN FALL andere Mängel haben, die den Preis rechtfertigen.
Bis jetzt teile ich den Eindruck, alle Angebote die für mich finanziell in Frage kommen und ABS hatten, waren bis jetzt recht unseriös..
Ich muss auch sagen, dass ich unter meinen Auswahlkriterien im Internet nicht wirklich viel finde.
Sobald ich ABS als Kriterium abwähle eröffnen sich aufeinmal wahnsinns Möglichkeiten mit geilen Rädern weit unter 2000 Euro...
Der Typ war btw auch der Meinung, dass ABS den Fahrer nur dazu bringt, darauf zu vertrauen, dadurch weniger an seinen Fähigkeiten zu arbeiten, und dadurch im Endeffekt "gefährdeter" zu sein.
Ich bin aktuell wirklich ein bisschen hin und her gerissen...
Was ist mit meinen Parametern mit ABS möglich?
Was ohne?
Was für einsteigerräder würdet Ihr eurem Sohn kaufen?
Würde gerne auf dem Background meiner Parameter einige Eindrücke von euch erhalten
und hoffe, dass mich das dem Ziel eines eroflgreichen Starts in die Motorradwelt etwas näher bring...
Danke :-)
Beste Antwort im Thema
ABS vs. Stoppie
Abs heißt bei weitem noch nicht automaisch, dass es Stoppies verhindert. Das ist nur bei manchen ABS Systemen der Fall - selbst bei heute verkauften neuen Motorrädern. Im Gebrauchtbereich dürfte es noch Bescheidener aussehen.
Letzten Herbst als ich meinen Führerschein gemacht habe, ist ein anderer Fahrschüler auf einer Gladius (?), oder irgend einem anderen aktuellen Japaner, auch bei einer Bremsung nach vorne über den Lenker abgestiegen.
Hintergrund: ABS verhindert, wie der Name schon sagt, erstmal nur das blockieren der Räder. Wenn Reifen und Untergrund aber sehr viel Grip ergeben, dann blockieren die Räder nicht. Wenn die Gabel dann weich ist, man selber schwer, und die falsche Sitzposition hat... ja, dann kann man sich mit ABS genauso überschlagen wie ohne ABS.
Es gibt, gerade in teureren Maschinen eben eine weiterentickelte Elektronik welche die ohnehin vorhandenen Sensoren auch dazu benutzt ein abhebendes Hinterrad zu erkennen (drehzahl hinten nimmt zu, vorne ab) um dann die Bremse vorne zu lösen. Das ist aber alles andere als trivial richtig hinzubekommen. Wenn es schlecht gelöst ist, verlängert es nämlich den Bremsweg unnötig - ergo warum die Funktion auch nicht immer mit ABS vorhanden ist. Hier mal ein Artikel zu Traktionskontrolle, der zeigt wie unterschiedlich die am Markt vorhandenen Systeme sind:
http://www.motorcycle.com/how-to/traction-control-explained-91272.html
Und das betrifft nur die unterschiedlichen Herangehensweisen, noch nicht einmal die unterschiedliche Wirksamkeit der verschiedenen Systeme. Beim ABS mag es nicht so extrem sein, dennoch gibt es riesige Unterschiede. Das Bosch ABS hat die Funktion bspw. erst seit Version 9 (und da nur in der plus Version), die 2011 vorgestellt wurde:
http://...ve-electronicspecifier.com/.../...grated-pressure-sensor.asp
Bis die auch den Weg in alle Motorräder gefunden hat werden noch ein paar Jahre ins Land gehen.
Fahrwerk/Radstand/Reifen vs. Stoppie
Viel Ausschlagebender um einen Stoppie zu verhindern dürfte die Geometrie des Motorrads sein. Bei einem Cruiser mit langem Radstand kein Thema. Ebenso ist die Gefahr gering, wenn das Fahrwerk ordentlich auf den Fahrer bzw. die Beladung des Motorrads abgestimmt ist (d.h. bei kurzen und leichteren Fahrern ggf. schon beim Serienfahrwerk der Fall). Am schlimmsten trifft es lange und schwere Motorradfahrer mit weichen Gabeln und kurzem Radstand.
Man macht es sich viel zu einfach, wenn man einfach nur sagt, Hauptsache ABS dann ist alles gut. Das Gesamtpaket muss stimmig sein, d.h. ordentliche und gut dosierbare Bremsen, zum Gewicht passendes Fahrwerk (v.a. Gabel), gute Reifen.
Wenn sonst alles gleich wäre, würde ich auch das Motorrad mit gutem/modernen ABS bevorzugen. Wenn ich aber auf der einen Seite ein Gerät mit ABS, aber schlechten (=zu weichem) Fahrwerk habe und die Bremse ist schlecht dosierbar, und auf der anderen Seite ein Motorrad mit härterer Gabel und gut dosierbaren Bremsen, dann kann es durchaus sein, dass man mit dem Gerät ohne ABS besser unterwegs ist und sicherer bremsen kann. Insbes. alte ABS-Systeme haben durchaus auch Nachteile (Ausfall des ABS bei schwächelnder Batteriespannung und plötzlich ganz anderes Bremsverhalten z.B.). Klar, kann und wird man Reifen bei einer Gebrauchten bald austauschen. Aber in eine komplett neue Gabel investiert bei einer älteren Maschine kaum jemand, und auch das überarbeiten lassen (Federn und Öl tauschen, wenn man schon die Stoßdämpfer behält) machen nur sehr wenige.
Genausowenig wie das einkaufen von Lebensmitteln wo "Diät" draufschreibt automatisch dazu führt, dass man gesund isst, führt auch das Einkaufen von Motorrädern wo ABS draufsteht beben nicht automatisch dazu, dass man sicherer unterwegs ist. Es ist -gerade beim Gebrauchtkauf - eine grobe Orientierungshilfe, aber man sollte sich schon etwas tiefer mit der Materie auseinandersetzen um die besten Entscheidungen zu treffen. Und ja, in 10 oder 15 Jahren wenn alle Motorräder mit gutem ABS ausgerüstet sind, werden wir besser dran sein und die leidlichen Diskussionen hoffentlich ein Ende finden.
Bremsen üben / Fahrschule / Sicherheitstraining
Noch ein Schlusswort zum Thema Bremsen üben und Fahrschule: Ich glaube die Fähigkeiten gut zu bremsen kann man unmittelbar nach der Fahrschule noch am besten - weil die meisten es danach kaum oder gar nicht mehr üben. Ich habe mal eine Weile nach der Fahrschule aus Interesse nochmal auf einem Parkplatz geübt und festgestellt, dass meine starken Bremsungen (wie man sie im Strassenverkehr ja idR meist vermeidet) mangels üben wesentlich schlechter geworden waren. D.h. man muss regelmäßig trainieren, auch und gerade mit der eigenen Maschine! Ein Sicherheitstraining hilft am Anfang wenn man nicht weiß wie man üben soll oder wenn man niemanden hat der zugucken und einem Feedback geben kann. Aber ansonsten ersetzt auch ein jährliches Bremstraining nicht dass man selber regelmäßig übt. Ganz gleich ob mit oder ohne ABS.
129 Antworten
Vielleicht mal etwas extremer ausgedrückt:
ABS, Helm, Protektoren, allgemein Schutzkleidung und auch die Versicherung bringen absolut gar nichts, solange man keinen Unfall baut. Bleibt man unfallfrei, dann sind das alles nur überflüssige Kostenpunkte.
Das gilt solange, bis man in eine Situation kommt, die zu einem Unfall werden kann. ABS hilft, den Unfall zu verhindern. Dann kann sich ABS schnell bezahlt machen. Lässt sich der Unfall nicht vermeiden, dann geben Schutzausrüstung und letztendlich die Versicherung schnell einen Sinn.
Sobald man sich dazu entscheidet Motorrad zu fahren, lebt man mit einer erhöhten Gefährdung und man gibt sogar mehr oder minder viel Geld dafür aus. Mit oben genannten Massnahmen kann man die Gefährdung reduzieren, aber nicht ausschliessen. Es ist also alles ein Kompromiss und jeder muss selber entscheiden, wieviel er dafür ausgeben will und womit er sich wohlfühlt.
Und jetzt noch ein eventuell arrogant klingendes Argument, aber auch darüber mal nachdenken:
Wenn man sich mit ABS deutlich wohler fühlen würde, es aber an 500-1000€ scheitert, dann sollte man überlegen, ob man da nicht ein Hobby gewählt hat, das etwas zu teuer ist. Es gibt immerhin nur wenig andere Hobbies, mit denen man sich so nachhaltig die Gesundheit ruinieren kann.
Zitat:
Original geschrieben von fate_md
Also meinen Stoppie in der Fahrschule habe ich MIT ABS gemacht 😁
Da ist dir das Hinterrad aber nicht bei 50km/h hochgekommen oder??? 😛
Als Axel in den PKW gerauscht ist, konnte er von 50 auf knappe 30 runterbremsen. Da war das Hinterrad aber schon oben. Denke mal, er hat voll in die Bremse gegriffen und wäre wahrscheinlich nur mit Glück nicht über den Lenker geflogen. Das ist dann aber auch der Unterschied zu einer 34PS Gurke und 2 Bremsscheiben mit je 3Kolben...
---------------------------
Richtig, dieses Unterstellen dass man bessere Reifen hat kann ich so auch nicht sehen. Das geht durch die Reihen und wird vermutlich auch noch persönliches Interesse und Vorlieben bei Reifen mit sich führen. Fraglich wäre, ob der Supersportler ohne ABS mit Supersportlerreifen mehr Bremskraft auf die Strasse bringt wie der Tourer mit ABS. Beide mit den "besten" Reifen für ihre Klasse.
Um das Thema 2000€ Bike weiterauszubauen. Fate hat es angesprochen 2000€ kann ne Gurke sein, 2000€ kann gepflegt im guten Allgemeinzustand mit ausreichend Material sein.
Meine GS500 hat damals ihren "günstigen" Kaufpreis in Verschleissteilen nochmal obendrauf gesetzt. Heisst dann aber, dass ich mit neuen Verschleissteilen, den sehr guten BT045 Reifen eine Karre unterm Hintern habe die technisch einwandfrei funktioniert.
Wenn 2000€ fix sind, würde ich wenigstens 500€ drunter schauen und div. Sachen einplanen. Wenn die Mühle vor der Tür steht, der Reifen fertig ist, kannst du auch nicht fahren. Da reicht schon der obligatorische mittig geplättete Hinterreifen.
Zitat:
Original geschrieben von Papstpower
Da ist dir das Hinterrad aber nicht bei 50km/h hochgekommen oder??? 😛Zitat:
Original geschrieben von fate_md
Also meinen Stoppie in der Fahrschule habe ich MIT ABS gemacht 😁
Nein nur die letzten paar Meter, vielleicht aus 15-20km/h.
Das ist dann der Unterschied Strasse zur fahrschulbehüteten Fahrweise 😛
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Ist ja hinterher auch nur fahren dürfen, nicht können.
Zitat:
Original geschrieben von Vulkanistor
ABS, Helm, Protektoren, allgemein Schutzkleidung und auch die Versicherung bringen absolut gar nichts, solange man keinen Unfall baut. Bleibt man unfallfrei, dann sind das alles nur überflüssige Kostenpunkte.
Helm und Schutzkleidung schützen aber nicht nur bei einem Unfall.
Ich möchte nicht mit T-Shirt und Sonnenbrille mit 100 auf der Landstraße unterwegs sein, geschweige denn mit (nur) 160 auf der Bahn.
Da wird jede Wespe und jeder Falter zur potentiellen Unfallchance.
Wenn jemand auf ABS verzichtet und einen Unfall baut, dann ist es das eine. Wenn er aber völlig ungeschützt einen Unfall baut, dann ist das (für mich) noch etwas anderes.
Zitat:
Original geschrieben von Ramses297
Helm und Schutzkleidung schützen aber nicht nur bei einem Unfall.Zitat:
Original geschrieben von Vulkanistor
ABS, Helm, Protektoren, allgemein Schutzkleidung und auch die Versicherung bringen absolut gar nichts, solange man keinen Unfall baut. Bleibt man unfallfrei, dann sind das alles nur überflüssige Kostenpunkte.
Ich möchte nicht mit T-Shirt und Sonnenbrille mit 100 auf der Landstraße unterwegs sein, geschweige denn mit (nur) 160 auf der Bahn.
Da wird jede Wespe und jeder Falter zur potentiellen Unfallchance.Wenn jemand auf ABS verzichtet und einen Unfall baut, dann ist es das eine. Wenn er aber völlig ungeschützt einen Unfall baut, dann ist das (für mich) noch etwas anderes.
Schutzkleidung schützt auch vor Regen und Kälte, das ist klar. Ich glaube, mein Beitrag war wohl eindeutig, wenn man ihn ganz liest und nicht nur zwei absichtlich provokative Zeilen daraus zitiert.
ABS vs. Stoppie
Abs heißt bei weitem noch nicht automaisch, dass es Stoppies verhindert. Das ist nur bei manchen ABS Systemen der Fall - selbst bei heute verkauften neuen Motorrädern. Im Gebrauchtbereich dürfte es noch Bescheidener aussehen.
Letzten Herbst als ich meinen Führerschein gemacht habe, ist ein anderer Fahrschüler auf einer Gladius (?), oder irgend einem anderen aktuellen Japaner, auch bei einer Bremsung nach vorne über den Lenker abgestiegen.
Hintergrund: ABS verhindert, wie der Name schon sagt, erstmal nur das blockieren der Räder. Wenn Reifen und Untergrund aber sehr viel Grip ergeben, dann blockieren die Räder nicht. Wenn die Gabel dann weich ist, man selber schwer, und die falsche Sitzposition hat... ja, dann kann man sich mit ABS genauso überschlagen wie ohne ABS.
Es gibt, gerade in teureren Maschinen eben eine weiterentickelte Elektronik welche die ohnehin vorhandenen Sensoren auch dazu benutzt ein abhebendes Hinterrad zu erkennen (drehzahl hinten nimmt zu, vorne ab) um dann die Bremse vorne zu lösen. Das ist aber alles andere als trivial richtig hinzubekommen. Wenn es schlecht gelöst ist, verlängert es nämlich den Bremsweg unnötig - ergo warum die Funktion auch nicht immer mit ABS vorhanden ist. Hier mal ein Artikel zu Traktionskontrolle, der zeigt wie unterschiedlich die am Markt vorhandenen Systeme sind:
http://www.motorcycle.com/how-to/traction-control-explained-91272.html
Und das betrifft nur die unterschiedlichen Herangehensweisen, noch nicht einmal die unterschiedliche Wirksamkeit der verschiedenen Systeme. Beim ABS mag es nicht so extrem sein, dennoch gibt es riesige Unterschiede. Das Bosch ABS hat die Funktion bspw. erst seit Version 9 (und da nur in der plus Version), die 2011 vorgestellt wurde:
http://...ve-electronicspecifier.com/.../...grated-pressure-sensor.asp
Bis die auch den Weg in alle Motorräder gefunden hat werden noch ein paar Jahre ins Land gehen.
Fahrwerk/Radstand/Reifen vs. Stoppie
Viel Ausschlagebender um einen Stoppie zu verhindern dürfte die Geometrie des Motorrads sein. Bei einem Cruiser mit langem Radstand kein Thema. Ebenso ist die Gefahr gering, wenn das Fahrwerk ordentlich auf den Fahrer bzw. die Beladung des Motorrads abgestimmt ist (d.h. bei kurzen und leichteren Fahrern ggf. schon beim Serienfahrwerk der Fall). Am schlimmsten trifft es lange und schwere Motorradfahrer mit weichen Gabeln und kurzem Radstand.
Man macht es sich viel zu einfach, wenn man einfach nur sagt, Hauptsache ABS dann ist alles gut. Das Gesamtpaket muss stimmig sein, d.h. ordentliche und gut dosierbare Bremsen, zum Gewicht passendes Fahrwerk (v.a. Gabel), gute Reifen.
Wenn sonst alles gleich wäre, würde ich auch das Motorrad mit gutem/modernen ABS bevorzugen. Wenn ich aber auf der einen Seite ein Gerät mit ABS, aber schlechten (=zu weichem) Fahrwerk habe und die Bremse ist schlecht dosierbar, und auf der anderen Seite ein Motorrad mit härterer Gabel und gut dosierbaren Bremsen, dann kann es durchaus sein, dass man mit dem Gerät ohne ABS besser unterwegs ist und sicherer bremsen kann. Insbes. alte ABS-Systeme haben durchaus auch Nachteile (Ausfall des ABS bei schwächelnder Batteriespannung und plötzlich ganz anderes Bremsverhalten z.B.). Klar, kann und wird man Reifen bei einer Gebrauchten bald austauschen. Aber in eine komplett neue Gabel investiert bei einer älteren Maschine kaum jemand, und auch das überarbeiten lassen (Federn und Öl tauschen, wenn man schon die Stoßdämpfer behält) machen nur sehr wenige.
Genausowenig wie das einkaufen von Lebensmitteln wo "Diät" draufschreibt automatisch dazu führt, dass man gesund isst, führt auch das Einkaufen von Motorrädern wo ABS draufsteht beben nicht automatisch dazu, dass man sicherer unterwegs ist. Es ist -gerade beim Gebrauchtkauf - eine grobe Orientierungshilfe, aber man sollte sich schon etwas tiefer mit der Materie auseinandersetzen um die besten Entscheidungen zu treffen. Und ja, in 10 oder 15 Jahren wenn alle Motorräder mit gutem ABS ausgerüstet sind, werden wir besser dran sein und die leidlichen Diskussionen hoffentlich ein Ende finden.
Bremsen üben / Fahrschule / Sicherheitstraining
Noch ein Schlusswort zum Thema Bremsen üben und Fahrschule: Ich glaube die Fähigkeiten gut zu bremsen kann man unmittelbar nach der Fahrschule noch am besten - weil die meisten es danach kaum oder gar nicht mehr üben. Ich habe mal eine Weile nach der Fahrschule aus Interesse nochmal auf einem Parkplatz geübt und festgestellt, dass meine starken Bremsungen (wie man sie im Strassenverkehr ja idR meist vermeidet) mangels üben wesentlich schlechter geworden waren. D.h. man muss regelmäßig trainieren, auch und gerade mit der eigenen Maschine! Ein Sicherheitstraining hilft am Anfang wenn man nicht weiß wie man üben soll oder wenn man niemanden hat der zugucken und einem Feedback geben kann. Aber ansonsten ersetzt auch ein jährliches Bremstraining nicht dass man selber regelmäßig übt. Ganz gleich ob mit oder ohne ABS.
2009 gab es die Gladius wohl auch noch ohne ABS. Wenn die Kiste wirklich nicht Ladenneu war, kannst du das also nicht 100% ausschliessen.
Ich kann dir nur soviel sagen, mein ABS lässt keinen Stoppi zu. Ob ich noch einen Neigungssensor verbaut habe, kann ich dir nicht sagen.
Zitat:
Original geschrieben von Sencer
ABS vs. Stoppie Insbes. alte ABS-Systeme haben durchaus auch Nachteile (Ausfall des ABS bei schwächelnder Batteriespannung und plötzlich ganz anderes Bremsverhalten z.B.).
Wann hast du deinen Führerschein gemacht? Vor einem halben Jahr? Und wie viele von den alten ABS-Systemen hast du ausprobiert? Ich bin beeindruckt...
Nee, im Ernst: ABS-Systeme können ausfallen, und allgemein ist die Rückfallebene dann die, dass das ABS-Motorrad bremst, als hätte es kein ABS. In der Praxis gibt es dann keinen fühlbaren Unterschied im Bremsverhalten, solange man nicht in den ABS-Regelbereich kommt. Ein ausgefallenes ABS - oder eins, das bei der Initialisierung nach dem Starten des Motors den Selbsttest nicht bestanden hat - ist natürlich eine potenzielle Gefahr: Der Fahrer glaubt, er habe ABS, in Wirklichkeit hat er keins. Deshalb werden solche ABS-Abschaltungen von auffälligem Geblinke diverser Warnleuchten signalisiert.
"Ausfall wegen schwächelnder Batteriespannung?" Das gab es bei einigen BMW-Motorrädern recht häufig, zum Beispiel bei der R1100GS, die ich fahre. Da wird die Batteriespannung aber beim Start gemessen und dann das ABS, wenn die Batteriespannung zu niedrig war, abgeschaltet. Das bedeutet, das ABS fällt nicht plötzlich während der Fahrt aus, sondern es wird zu Beginn der Fahrt abgeschaltet. Verantwortlich dafür sind schlappe Batterien, schlappe LiMas und schlappe Anlasser, die beim Anlassen zu viel Strom ziehen. Das Ganze ist reparabel, und beim Nachfolgemodell hat BMW die Abschaltschwelle einfach etwas höher gesetzt.
"Plötzlich ganz anderes Bremsverhalten?" Das gab es bei einigen BMWs, die außer mit ABS mit einem elektronischen Bremskraftverstärker ausgestattet waren. Bei Störungen in der Bordelektrik konnte dieser BKV abgeschaltet werden, die Rückfallebene war in diesem Fall eine unverstärkte Bremsbetätigung, die erheblich mehr Kraftaufwand erforderlich machte. Dieses System wurde 2003 eingeführt und 2007 wieder aufgegeben. Mit dem ABS als solchem bzw. seiner Wirkung hat das nichts zu tun.
Der Ausfall eines ABS-Systems unvermittelt während der Fahrt ist ein extrem seltenes Ereignis, sonst hätte keins dieser Systeme jemals seine Zulassung bekommen.
@ Sencer
Zur Beruhigung - meine K100 hat das ABS I , welches beim Start des Motors kurz abgefragt wird. Liegt eine Störung vor, signalisiert mir dies eine unübersehbare Lampe im Cockpit.
Würde das ABS ausfallen, dann bremst die BMW ganz normal wie immer...lediglich halt ohne ABS bei Extrembremsungen. Im Alltag ist das ABS übrigens noch nie zum Einsatz gekommen, da ich vorausschauend fahre.
Gruß
Frank
Zitat:
Original geschrieben von Vulkanistor
Schutzkleidung schützt auch vor Regen und Kälte, das ist klar. Ich glaube, mein Beitrag war wohl eindeutig, wenn man ihn ganz liest und nicht nur zwei absichtlich provokative Zeilen daraus zitiert.
Es ging mir nicht darum, Dich zu provozieren.
Und es ging mir auch nicht unbedingt darum, daß Schutzkleidung vor Kälte und Regen schützt, sondern daß man auf sie im Gegensatz zum ABS weniger verzichten kann.
Die Versicherung ist unabhängig vom Urteil/Willen des Fahrers gesetzlich vorgeschrieben.
Hallo Ramses,
jetzt läuft was aus dem Ruder: Mit "provokativ" meinte ich den Anfang meines Beitrags ("ABS, etc. unnötig, solange man kein Unfall baut."😉 und nicht Deine Antwort darauf.
Und das sie nicht wirklich "unnötig" sind, beschreibe ich ja im Weiteren und da sind wir uns wieder einig.
Also alles ok 🙂
Gruss,
Vulkanistor
Ersteinmal:
Vielen dank für all eure Beiträge :-)
Unterm Strich bin ich nun überzeugt, mir eine ABS Maschine zu kaufen, und halt dann noch drauflegen zu müssen...
Nehmen wir an, ich kaufe mir sowas:
http://suchen.mobile.de/.../160438518.html
Zwischen den Zeilen habe ich hier oft gelesen, dass ABS nicht gleich ABS ist.
Das ABS das Blockieren des Vorderrads verhindert, scheint nicht bei allen ABS-systemen der Fall zu sein;
wie siehts da mit der Honda cbf 600 aus?
Hmmm,
die Maschine ist das beste Beispiel dafür, dass ABS kein Wundermittel ist. Sie hat schöne Schleifspuren am Endtopf und teilweise am Motor. Zumindest sieht es auf den Fotos so aus. Unbedingt kritisch hinterfragen und jemand mitnehmen, der den Zustand beurteilen kann. Diese Kratzer können nur Schönheitsfehler sein oder auch Hinweise auf üblere versteckte Fehler sein.
Soll jetzt aber nichts gegen ABS sein 😉