Mein Elch ruckelt - Ja, ich weiß... (nicht)
Hallo zusammen! Auch wenn man bei dem Titel vermutlich eher genervt weiterscrollt, blieb mir doch nichts anderes übrig als noch einen Ruckel-Thread zu erstellen.
Ich weiß natürlich, dass es gefühlt schon 855 Stück davon gibt. Ich habe sie vermutlich auch fast alle schon gelesen. Nur leider hat mich letztendlich keiner davon wirklich weiter gebracht, also versuche ich in meiner Verzweiflung mein Glück noch einmal so.
Ich bin übrigens gar nicht so neu hier, wie es vielleicht scheint. Mit diesem Nick war ich schon seit 2004 auf MT unterwegs (wenn man mal in den Peugeot 106, VW T3 und Passat VR6-Ecken sucht, findet man auch noch einiges...). In den letzten Jahren bin ich allerdings etwas schreibfaul gewesen und habe die Löschung meines Zugangs verpasst. Nunja... auf ein neues, aus Traditionsgründen mit dem gleichen Namen.
Um folgendes Gefährt geht es:
96er 850 Kombi
B5252S
handgeschaltet
238.000km
Fenix-Motorsteuerung
irgendwann mal billig als Winterauto gekauft und nun schon 7 Jahre im Fuhrpark mit Aussicht auf H-Kennzeichen... 🙂
Das Problem: ER RUCKELT; und zwar hauptsächlich wenn er kalt ist und subjektiv auch stärker bei Feuchtigkeit. Am deutlichsten spürbar bei hoher Last und niedrigen Drehzahlen (1500-2500U), mal mehr, mal weniger starke, einzelne Aussetzer.
1. Idee also? Natürlich die Zündung checken!
Mittlerweile habe ich den kompletten Verteiler, die Zündkabel, die Kerzen und die Spule mehrfach getauscht. Erst mit günstigen Zubehörteilen (war ja schließlich nur ein Winterauto), dann im letzten Herbst nochmal alles neu mit Bosch-Teilen. Gebracht hat es nichts...
Kerzen habe ich sowohl originale Volvos, als auch Beru und zuletzt NGK V-Line 28 durchprobiert. Kein nennenswerter Unterschied feststellbar. Evtl. liefen die Volvo-Kerzen etwas besser.
2. Ansatz: Falschluft!
Die Ölfalle war eh fällig, also einmal den kompletten Ansaugtrakt runter, alles gereinigt, Kurbelgehäusenentlüftung neu, alle Dichtungen ersetzt. Alle Unterdruckschläuche überprüft bzw. wenn nötig ersetzt. Ergebnis: Läuft vielleicht etwas geschmeidiger, vermutlich durch die nun wieder saubere DK. Die Aussetzer im kalten Zustand bleiben aber.
3. weiter gedacht: was Elektronisches!
Fehler ausgeblinkt über die OBD2-Buchse: 0-0-0, leider kein Hinweis.
Also alles, was irgendwie mit der Motorsteuerung und Temperatur zu tun hat, ersetzt (Wassertemp., Ansauglufttemp., letzlich sogar ein anderes Steuergerät ausprobiert).
Ergebnis: keinerlei Änderung :/
4. letzter Einfall: Mechanisches Problem
Kompression gemessen: liegt bei allen Zylindern um die 14bar
Steuerzeiten geprüft: alle drei Markierungen (2x Nockenwelle, 1x KW) stimmen mit den Marken am Motor überein
Zündung mal abgeblitzt: schwer zu sagen, es gibt ja keine OT-Markierung vom 1.Zyl. Der ZZP lag aber interessanterweise ungefähr bei der Stelle, wo die Markierung auf der Riemenscheibe der Einlass-NW mit der Markierung am Motor gefluchtet hat. Bei Drehzahlanhebung wanderte der ZZP dann weiter Richtung früh, insofern sollte das auch passen.
Motorlager sind übrigens auch alle neu...
Nun fällt mir leider nicht viel ein. Ich hätte als Idee noch den Leerlaufregler auf meiner Liste (aber unwahrscheinlich, Leerlauf ist einwandfrei), DK-Poti (auch unwahrscheinlich, warm beschleunigt er sauber) oder mal ein Lambda-Tool in den Auspuff hängen und schauen, ob die Kraftstoffversorgung stimmt (ist mir aber zu teuer). Lambdasonde hab ich erstmal ausgeschlossen, da das Problem nur da ist, wenn die Regelung noch gar nicht aktiv ist. ESD habe ich auch mal testweise gegen andere gebrauchte getauscht, natürlich ohne Veränderung.
Ansonsten läuft er halt eigentlich super, Leistung ist da, warm geht alles relativ problemlos. 0-100 Messung war bei knapp 11s, sollte grundsätzlich stimmen.
Verbrauch ist etwas hoch, ca. 12-13l, fährt aber auch viel Kurzstrecke/Stadt. Wenn er denn überhaupt mal raus kommt... mehr als 1000-2000km im Jahr wird er meist nicht bewegt. Ist halt nur ein Backup-Auto, wenn auch ein saubequemes. 🙂
Ein mechanischer Defekt ist noch da, der mir Kopfzerbrechen bereitet. Und zwar ist vermutlich das 2-Massen-Schwungrad im Eimer (ja, er sollte eins haben). Ich habe drehzahlabhängig starke Vibrationen im Motor, hauptsächlich im Bereich 1000-1800U, auch wenn leichte Schwingungen grundsätzlich immer zu spüren sind. Anfahren ist auch nicht so lustig...
Da das aber eine größere Operation würde und ich für Schwungrad, Kupplungssatz etc. sicherlich 1500€ investieren müsste, möchte ich zuerst den Motor sauber laufen haben, damit das ganze Projekt auch noch eine Perspektive hat. Zahnriemen wäre auch noch fällig...
Oder hat jemand schon mal eine Unwucht im Schwungrad als Ursache für Zündaussetzer bei kaltem Motor gehabt und die beiden Fehler hängen doch zusammen??
Sorry für den ganzen Roman, ich hoffe ihr seid bis hier hin gekommen. 🙂
71 Antworten
Tja, die ESD habe ich ja schon mal gegen einen Satz gebrauchte getauscht, das hat nichts geändert.
Kann natürlich sein, dass die ebenfalls schon kein sauberes Sprühbild mehr zeigen. Das kann ich so nicht testen. Äußerlich waren alle sauber.
Dann müsste ich mal einen Satz zum Überholen schicken, damit ich hätte ich zumindest garantiert, dass die Düsen ok sind.
Wird dann aber auch wieder teuer…
Die reinigen günstig:
Eventuell die Einspitzdüsen auf spritzbild prüfen
Zitat:
@Fonojet schrieb am 23. Februar 2022 um 09:09:21 Uhr:
Die reinigen günstig:
Danke für den Hinweis. Gibt es außer der Fb-Seite noch weitere Infos über die?
Ich hatte schon mal bei der Düsenklinik angefragt, die haben allerdings relativ langen Vorlauf. Preislich waren wir bei ca. 130€.
Ähnliche Themen
Hast du den Saugrohrdrucksensor der über den Kühler sitzt mal getauscht oder die Unterdruckschläuche mal angeschaut?
Zitat:
@F90 schrieb am 23. Februar 2022 um 21:34:17 Uhr:
Hast du den Saugrohrdrucksensor der über den Kühler sitzt mal getauscht oder die Unterdruckschläuche mal angeschaut?
Die Schläuche sind alle kontrolliert und ggf. getauscht.
Den Sensor selbst habe ich noch nicht getauscht.
Hat der so viel Einfluss auf die Gemischbildung?
Ich hätte jetzt gedacht, dass die Fenix bei kaltem Motor eh stur nach Kennfeld regelt und die Sensorik erst bei Betriebstemperatur einsetzt.
Das Problem mit dem Saugrohrdrucksensor ist halt das Prüfen ,man muss einen bestimmten unterdruckwert vorgeben und danach den Wiederstand messen. Ich hatte das lange bevor das mit dem Ruckeln war ,das der Motor ab ca. 3500 Umdrehungen zäher beschleunigte . Neuen Sensor eingebaut und direkt mit dem neuen Sensor war die Motorstörlampe an, was beim Auslesen ;falsche Sensorwerte; ergab. Ich habe den Fehler gelöscht und ist danach auch nicht mehr gekommen und hatte wieder volle Leistung.
Die Lambdasonde kann dennoch das Problem sein, wenn die Heizung defekt ist und das Motorstg denkt in der Kaltphase das die soweit wäre, dann würdest du auch ein recht miesen Lauf haben in der Kaltphase. Wenn die über 200.000km gelaufen ist bzw unbekannte Laufleistung würde ich die tauschen kostet um die 80€ von NGK glaub ich.
Defekte Heizung würde einen Fehler verursachen und die Motorstörlampe anmachen. Aber da bin ich auch der Meinung das die Sonde auch sowas verursacht.
Hm, also ich kenne es zumindest von der Monotronic so, dass die Lambda-Regelung erst ab einer gewissen Kühlwasser-Temperatur aktiv ist und darunter nur nach Kennfeld geregelt wird. Somit könnte eine defekte LS auch erst Fehler verursachen wenn die Regelung aktiv ist, oder?
Das die Sonde nach der Laufleistung mal austauschreif wäre, ist allerdings auch klar.
Keine Ahnung, wie lange die schon drin ist. Wenn es schlecht läuft 26 Jahre… 🙂
Die Lambdasonde hat eine Heizung, wenn diese ein Sollwert erreicht dann fängtr das Motorsteuergerät damit zu arbeiten.
Zitat:
@scutyde schrieb am 25. Februar 2022 um 21:20:22 Uhr:
Die Lambdasonde hat eine Heizung, wenn diese ein Sollwert erreicht dann fängtr das Motorsteuergerät damit zu arbeiten.
Und das geht relativ zügig, habe ich mal mit 2 Multimeter im Kabelbaum eingeschliffen. Die Heizung taktet regelmäßig was man an der 12 V Spannung sieht und an den anderen 2 Kabeln pendelt dann die Spannung ich meine um die 5 Volt oder bis 1 Volt ich weiß es nicht mehr genau. Muss auf jeden Fall pendeln, was aber so nach einer Minute anfängt wenn der Motor läuft.
Zitat:
@F90 schrieb am 25. Februar 2022 um 21:40:29 Uhr:
und an den anderen 2 Kabeln pendelt dann die Spannung ich meine um die 5 Volt oder bis 1 Volt ich weiß es nicht mehr genau
Beides korrekt - die 10V-Motoren haben eine Widerstandssprungsonde, die so geschaltet ist, dass die Spannung zwischen ungefähr 0,5 und 4,5 Volt pendelt. Die 10V-Motoren dagegen arbeiten mit eine Spannungssprungsonde, deren Signal zwischen ungefähr 0,2 und 0,8 V pendelt.
Hm, ich vermute eines von beiden bezieht sich auf den 20V Motor? 🙂
Dann werde ich die Sonde wohl auch mal mit auf die Tauschliste setzen.
Mit Bosch macht man vermutlich nichts verkehrt, oder?
Zitat:
@scutyde schrieb am 25. Februar 2022 um 21:20:22 Uhr:
Die Lambdasonde hat eine Heizung, wenn diese ein Sollwert erreicht dann fängtr das Motorsteuergerät damit zu arbeiten.
Habe auch das Problem gehabt. Bei kaltem Motor Probleme mit ruckeln. Das steigerte sich dann soweit das er mir im kalten Zustand ausging und ich ihn nicht mehr starten konnte. Anfangs war die MKL auch nicht an. Erst nach ein paar Wochen ging sie an. Nach auslesen ( danke wie immer an Cristian) war der Fehler Lambdaheizung schwach hinterlegt. Sonde getauscht und seitdem ist Ruhe