Mein Differential beim W201 gefunden - kann ich die Teile nehmen?
Hi,
ich habe das Diff meines E200 Cabrios aus 10/96 nicht im ETK beim 124er gefunden, auch nicht, wenn ich im erweiterten Katalog für Diffs geguckt und nach ABS und 3:67 gesucht habe (das steht auf meinen großen Zahnrad drauf).
Doch, oh Wunder, ich fand eines, das genau so aussieht und die Teileanordnung auch stimmt, beim W201 190E nach 88: LINK
Ich gucke nach dem Lager, das sich bei mir vermutlich zerlegt hat, denn ich habe viele kleine Blechstücke und Metallmehl im Diff gefunden.
Es ist die Nr. 131 im Bild oben, vielleicht auch die 141.
Wenn ich diese Nummern mit denen Vergleiche, die ich beim 124er ETK gefunden habe, fällt auf:
Die beim 124er sind andere Teilenummern, aber die Lager selbst sind gleich, nur viel teurer.
Beim W201 sind sie günstiger, eines trägt sogag eine 124er Teilenummer (siehe Nr. 53).
Feststellung:
Die W201-Lager kosten nur einen Bruchteil.
Das eine ist z.B. OEM von Timken (Frankreich), es ist das hier: LINK
Auf dem Original-Mercedes-Lager steht "Timken HM 88610" drauf.
Kostet statt 140 Euro für das 124er Lager nur einen Bruchteil (13-30 €).
Gleiches gilt übrigens für die Außenlager. Die gibt es z.B. von FAG, die kosten um die 30 €
Frage:
Kann ich auch auf diese W201-Teilenummern zurückgreifen?
Gruß
k-hm
101 Antworten
Zitat:
@alex250benz schrieb am 23. August 2021 um 23:43:51 Uhr:
Hallo.
Ich moechte mich herzlich bedanken fuer solche wichtige infos, trage schon lange sorgen, wo, und welche Lager ich fuer mein Diff besorgen kann.
Mfg.
Alex.
Noch hat er sein Differential nicht fertig...
Stimmt, komme erst nächste Woche wieder dazu.
Ich habe jetzt das Differential-Kardanflansch-Lager Timken M86649-M86610, Kosten knapp 13 Euro inkl. Porto.
Und das große Differential-Innenlager von Koyo, Bezeichnung M802048/11, Kosten knapp 30 Euro inkl. Porto.
Ich werde berichten.
Gruß
k-hm
Viel Erfolg dabei!
Habe mir zeichnungslager angesehen, also so ein Lager ist nicht im Differential verbaut, sind doch kegelrollenlager wie es aussieht
ich hab das nun nach der anleitung von k-hm dem themenersteller, teilweise zerlegt - das hat gut funktioniert - mir fehlt noch ein passender abzieher für den inneren lagerring - an der stelle greift nichts besonders gut, weil der steg recht klein ist um da etwas anzusetzen - wie wäre denn die lösung mit materialzerstörung den lagerring rauszubekommen? Oder diff komplett in den tiefkühler und lagerring anschliessend aufwärmen ?
bei mir ist es ein timken JLM 300816 - ein stinknormales lager - also wirklich nichts besonderes - das kostet pro stück 35 euro - und ein wellendichtring - um 5,10 das stück - (der wellendichtring mit der nummer A 020 997 2047 kostet bei mb 26 euro pro stück)
die sicherungsringe sind bei mir auf beiden seiten gleich dick - die grossen und auch die kleinen mit nur einem loch.
es handelt sich dabei um ein kleines differential - mit 3,64 übersetzung - mit abs ohne asd
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zum abziehen der kegelrollenlager-innenringe gibts ein spezialwerkzeug - siehe bild - mit einem gewöhnlichen abzieher hat man da wenig chancen
Zitat:
@petz6 schrieb am 5. September 2021 um 19:35:03 Uhr:
zum abziehen der kegelrollenlager-innenringe gibts ein spezialwerkzeug - siehe bild - mit einem gewöhnlichen abzieher hat man da wenig chancen
Braucht man auch nicht 😁
Meines ist auch ein kleines Diff, ein 3.67er mit 185er Zahnkranz.
Wenn mans geschickt anstellt, kriegt man auch ohne Spezialwerkzeug die Lagerkäfige ab.
Ich hatte keines. Hat trotzdem geklappt.
Mit einer 10cm langen M10-Schraube aus 10er Stahl (8.8er ist zu weich). Kleine Kerbe in die Stirnfläche und am überstehenden Lagerrad unter dem Hypoid-Zahlrad angesetzt. Immer schön um den Umfang herum vorsichtig mit dem Hammer ausgetrieben.
Mit Fingerspritzengefühl kein Problem.
Naja, ein wenig Werkzeug habe ich mir natürlich gebastelt... die alten Lagerschalen habe ich ein wenig außen abgeschliffen und als Einpress-Werkzeug benutzt.
Das große Zahnradwellen-Innenlager (Koyo, 30 € inkl. Porto) ist jetzt bei mir neu, das Zahnradwellen-Flanschlager (Timken, 13 € inkl. Porto) auch.
Jetzt muss ich noch das Antriebswellen-Gegenmoment einstellen, damit das nicht wieder zu fest sitzt und die schönen neuen Lager sich wieder in Spähne auflösen 😁
Dann kommt das Diff wieder zusammen.
War ja auch genug Arbeit, besonders mit dem Gehäuse. Da blätterte der Rost gleich fingerdick runter.
Abschleifen, gründlich reinigen mit Bremsenreiniger, dann Presto Rostumwandler (1 Schicht). Dann Presto Primer. Und oben drauf eine doppelte Schicht Hammerite. Jeweils mehrere Tage ausgehärtet.
Kleine Bemerkung:
Habe beim Primer (Presto grau) nicht aufgepasst und es ist etwas davon auf die Deckel-Dichtfläche gekommen. Aua... habs nur mit der Flex-Drahtbürste wieder herunterbekommen, mit Cutter-Klinge ging nicht... zu fest und zu zäh.
Unglaublich, wie fest das ist und haftet. Auch vom Alu-Deckel ist das Zeug ums Verrecken nicht mehr zu entfernen. Besser als erwartet 😁
Kommt jetzt auch auf die Radträger (wo das Radlager drinnen sitzt).
Erfahrung mit Hammerite:
Hammerite allein hält nicht so toll auf Metall oder dem Rostumwandler. Aber mit dem Primer dazwischen kriegt man es ums Verrecken nicht mehr runter.
Sieht schnuckelig aus, das Diff, so ganz seidenmatt schwarz 😁
Gruß
k-hm
Zitat:
@k-hm
Jetzt muss ich noch das Antriebswellen-Gegenmoment einstellen, damit das nicht wieder zu fest sitzt und die schönen neuen Lager sich wieder in Spähne auflösen 😁
bin gespannt wie du das reibmoment von der zwölfkantbundmutter bewerkstelligst. Da hab ich die wis - das kann man gleich vergessen weil das werkzeug dazu einfach nicht erhältlich ist - und eine anleitung aus dem w124-forum mit einer federwaage.
ich hab versucht videos zum thema differential und w124 zu finden - da gibts ein paar russische https://www.youtube.com/watch?v=0x94sv8kf6Q die mir sehr 'mutig' vorkommen
Zitat:
@petz6 schrieb am 6. September 2021 um 16:28:16 Uhr:
bin gespannt wie du das reibmoment von der zwölfkantbundmutter bewerkstelligst. Da hab ich die wis - das kann man gleich vergessen weil das werkzeug dazu einfach nicht erhältlich ist - und eine anleitung aus dem w124-forum mit einer federwaage.ich hab versucht videos zum thema differential und w124 zu finden - da gibts ein paar russische https://www.youtube.com/watch?v=0x94sv8kf6Q die mir sehr 'mutig' vorkommen
Ja, Hebel kannste ja nirgendwo ansetzen, um gegen zu halten.
Kann man sich aber sparen, ist ganz einfach, allerdings braucht man einen guten Schlagschrauber.
Ich habe den großen Akku-Schlagschrauber DCF899P2 von DeWalt (950Nm Anzugsmoment, 1600Nm Lösemoment). Der hat 3 Stufen, zusätzlich einen Gasgriff.
Damit kann man ganz fein, aber auch brutal arbeiten, bin sehr glücklich damit. 😁
Lager und Gewinde ordentlich mit Getriebeöl einsiffen und festziehen auf kleinster Stufe mit viel Fingerspitzengefühl, man kann dann das Zahnrad mit der Hand innen im Diff festhalten (bitte mit dicken Lederhandschuhen 😁), der Schlagschrauber zieht die Schraube sanft an, wenn mans nicht übertreibt.
Wenns zu fest ist, muss man das eben wieder ein kleines Stück austreiben und nochmal anziehen. Ist nur blöd, denn jedesmal setzt sich die Presshülse weiter, das Spielchen kann man also nicht oft machen.
Besser, es klappt beim ersten Mal 😁
Ich habe keine neue Presshülse verbaut, sondern eine zusätzliche Reibscheibe (gibts nur bei Mercedes) dazwischen gesetzt.
Das Reibmoment habe ich nach Gefühl eingestellt. Ein wenig Widerstand ist da, aber nicht viel. Dann ist es leichtgängig, wenn es eingelaufen ist. Sollte gehen, ohne sich wieder zu zerlegen.
Die Lagerschalen habe ich mit sanften Hammerschlägen vorher noch ordentlich gesetzt, da sollte kein Spiel entstehen.
Bald kann ich das Diff wieder komplett zusammensetzen.
Gruß
k-hm
hier ist der richtige link auf den thread mit dem reibwert mittels federwaage :
https://w124-board.de/.../p1.html
da wird auch über schlagschrauber, quetschhülse und lösungsansätze diskutiert
Also dass mit Handgefühl ein zu stellen halte ich für sehr gewagt.
Das Spezialwerkzeug (Newtontorsiometer) findet sich bei Stahlwille im Katalog.
Den Flansch fest zu halten ist eigentlich kein Problem, man muss nur einfach n dickes Flacheisen nehmen, 2 Löcher reinbohren und 2 Passchrauben reinstecken, schon hat man nen Flanschschlüssel...
Statt ner neuen Quetschhülse nehm ich auch immer ne zusätzliche Scheibe, macht das Einstellen einfacher 🙂
400 Euro verlangen die für so was...
Hier die originalanleitung wie man sich so etwas basteln kann
https://jetronic.org/de/technische-artikel/85-reibwertschluessel
Zitat:
@petz6 schrieb am 7. September 2021 um 09:35:56 Uhr:
400 Euro verlangen die für so was...Hier die originalanleitung wie man sich so etwas basteln kann
https://jetronic.org/de/technische-artikel/85-reibwertschluessel
Na, wenn alle meinen, dass man das vorsichtshalber nicht mit der Hand "erfühlen" sollte, nehme ich eine Rolle, Bindfaden und meine digitale 5€-Kofferwaage (löst 10g genau auf und kann bis 40kg).
Ich muss nur die Gewichtskraft der Masse von 1kg umrechnen (g=Erdbeschleunigung, Kraft = Masse * Beschleunigung):
1N = 1kg * 9,81 m/s²
Wenn also mein Gerät 1 kg anzeigt, entspricht das 1 kg * 9,81 m/s² = ca. 9,81 N
Oder umgekehrt: soll eine Kraft von 15N wirken, wird meine Waage 15/9,81 = ca. 1,53 kg anzeigen.
Die Rolle mit Faden ist in erster Ordnung roationssymmetrisch, ich kann also das Drehmoment der Rolle aufgrund von Eigengewicht vernachlässigen.
Bei einem Hebel müsste ich dessen Masse bzw. das Drehmoment, das der aufbringt, mit in die Rechnung einbeziehen. Einfacher ist also eine Rolle 😁
Also messe ich den Radius des abrollenden Bindfadens z.B. auf 10cm.
Das Drehmoment, das ich haben will, ist z.B. 150Ncm (Kraft 15N * Hebelarm 10cm).
Also muss meine Waage 15N messen, wenn der Hebelarm 10cm beträgt.
Dann zeigt sie 1,53kg an (s.o.).
Soweit, so gut...
Es wird wohl nicht das Lösemoment sein, sondern das stationäre Drehmoment, also das, das permanent gegenhält, wenn ich den Faden abrolle.
Ich vermute auch, es wird OHNE Dichtungsringe gemessen, also quasi der reine Lagerwiderstand neuer Lager, oder? - Im WIS steht dazu nichts...
Im WIS steht meine Lagerpaarung (klein Timken, groß Koyo) nicht drinnen. Die Reibwerte liegen im WIS je nach Lager-Paarung (FAG, Koyo, SKF) zwischen 155 und 255 Ncm.
Ich werde da wohl grob in der Mitte bleiben, also bei ca. 200Ncm.
Was mein Ihr?
Grüß
k-hm
b - weil die zugkraft bei gleichmässiger bewegung gemessen wird
--
wo auf der wis hast du das mit dem reibwert der lagerpaarung gefunden ?
(links unten auf jeder seite ist so eine RA Nummer)
Zitat:
@petz6 schrieb am 7. September 2021 um 14:48:15 Uhr:
b - weil die zugkraft bei gleichmässiger bewegung gemessen wird--
wo auf der wis hast du das mit dem reibwert der lagerpaarung gefunden ?
(links unten auf jeder seite ist so eine RA Nummer)
Das ist im WIS die 35-550, links unten steht dann RA 35.0720-550/1.
Heißt "Hinterachsmittelstück zerlegen und zusammenbauen, Radsatz einstellen."
Meine Werte sind auf Seite 41 zu finden (beim Diff mit 185er Tellerrad).
Gruß
k-hm