Max. Ruhestrom beim CLK 500 ?
Hallo Kollegen,
ich frage im Namen eines guten Bekannten an, der den CLK 500 als Cabrio hat.
Nach einer Standzeit von ca. 3 Wochen war die Batterie fast entladen, der ADAC half, stellte aber auch fest, dass die Batterie ok sei.
Daraufhin habe ich mal den Ruhestrom gemessen, es fliessen 178 mA.
Diese Tatsache wurde dem oertlichen Mercedes-Partner mitgeteilt, mit der Bitte um Reparatur. Das Ergebnis war, dass eine neue Batterie eingebaut wurde, Ruhestrom ist immer noch 178 mA.
Nun meine Fragen :
Welcher Ruhestrom ist zulaessig fuer diesen Typ ?
Und wie vorgehen, um den 🙂 zu ueberzeugen, dass er den Fehler in der erweiterten Garantiezeit noch behebt ?
Danke
19 Antworten
Ob es da einen Maximalwert gibt, weiß ich nicht. Die 0,178 Ampére jedenfalls sind so gut wie nichts, denn 0,178 Ampére x 12 Volt = 2,136 Watt und exakt ein Zehntel einer 21 Watt Glühbirne. Erst ab etwa 20 Watt, würde ich mir über den Ruhestrom Gedanken machen.
Daher denke ich schon, dass mit dem Austausch der sehr wahrscheinlich altersschwachen Batterie, die Sache ausgestanden ist. Der ADAC-Heini hat mit dem Multimeter nur die Oberflächenspannung des Akkus gemessen. Die sagt aber nichts über den Ladezustand aus und ob eine Batterie versulzt, sprich nur noch bedingt ladefähig ist, erst recht nicht.
Hallo,
während meiner Lehre habe ich damals gelernt, dass der Ruhestrom nicht wesentlich mehr als 30mA sein sollte.
Bei größeren, modernen Fahrzeugen wie etwa dem W209 dürfen es auch mal 40 bis 50mA sein, aber danach ist dann definitiv Schluss, selbst eine S-Klasse sollte da auf Dauer nicht viel mehr ziehen.
Bei 0,178A wäre eine 80AH-Batterie nach 18,72 Tagen leer, dass das so nicht richtig sein kann, sollte einleuchten, oder?
Wenn ich fragen darf: wie habt ihr den Ruhestrom denn gemessen?
Batteriepol abgeklemmt, Multimeter ran und Wert sofort abgelesen? Wenn ja, dann wiederholt die Messung mal, aber wartet vor dem Ablesen des Stromes eine halbe Stunde. Einige Steuergeräte gehen nämlich erst nach einer gewissen Zeit in den Ruhezustand.
Gruß
Thomas
Hallo thomas,
Das war auch mein Gedankengang, dass 178 mA viel zuviel ist, mein W208 CLK 55 mit Innenraumueberwachung zieht pulsierend zwischen 18 und 22 mA.
Zum Messen :
Es wurde nach einer Standzeit von 12 Stunden, ohne Schluessel, so gemessen, dass die Verbindung Auto zur Batterie nicht unterbrochen wurde, um das wiederherunterfahren der Systeme und die Einstellung der Uhr zu umgehen.
Allerdings sitzt die Batterie vorne, wurde also bei offener Motorhaube gemessen, die Tueren geschlossen, aber nicht verriegelt.
Ob diese Umstaende etwa die Messung verfaelschen koennen ?
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Zitat:
Original geschrieben von V8 forever
Hallo thomas,Das war auch mein Gedankengang, dass 178 mA viel zuviel ist, mein W208 CLK 55 mit Innenraumueberwachung zieht pulsierend zwischen 18 und 22 mA.
Zum Messen :
Es wurde nach einer Standzeit von 12 Stunden, ohne Schluessel, so gemessen, dass die Verbindung Auto zur Batterie nicht unterbrochen wurde, um das wiederherunterfahren der Systeme und die Einstellung der Uhr zu umgehen.Allerdings sitzt die Batterie vorne, wurde also bei offener Motorhaube gemessen, die Tueren geschlossen, aber nicht verriegelt.
Ob diese Umstaende etwa die Messung verfaelschen koennen ?
Ja kann es. Verriegel das Fahrzeug. Denn erst dann gehen die ECUs in den "Stop-Mode".
Normalerweise sollte die Ruhestromaufnahme nicht über 40mA liegen, 60mA sind absolutes max. bei Fzg. mit EDW, das ist schon sehr viel.
Das Fzg. sollte verriegelt sein, Haubenschalter geschlossen.
18,72 Tage = ?
Die 80 Ah (80 Ampére pro Stunde) beziehen sich auf den C100-Wert, was einer Entladung über 100 Stunden entspricht. Die vollständige Kapazitätsangabe dieses Akkus lautet 80 Ampére pro Stunde, bei 100 stündiger Entladung. Dem entspr. müsstest du also bitte das Komma um zwei Stellen nach rechts verschieben.
80Ah x 100h / 0,178A = rd. 45.000h / 24h = 1875 Tage / 365 Tage = 5 Jahre
Theoretisch, praktisch wird sich der Akku nach etwa einem halben Jahr selbstentladen haben.
Aber Torty Cash hat recht: Bei offenen Türen beträgt der Strom rd. 1,5A. Bei geschlossenen Türen (Türpins unten) fällt er erst nach etwa 3 Minuten auf die vom TE gemessenen 0,2A ab, die ich auch an meinem bestätigen kann (siehe Bild).
Am Rande: (kann ich nur sinngerecht wiedergeben, habe ich mal in einem VW-Forum aufgschnappt) die Fahrzeuge werden in Emden nach der Verladung aufs Schiff, in einen ,,Exportmodus" geschaltet, damit sie nach rd. 3 Monaten auf dem Schiff im Zielhafen mit eigener Batterie gestartet werden können.
Insofern halte ich Angaben von wenigen Milliampére schlicht für Unsinn. Tut mir leid.
Hallo Kryogen,
die Formel zum Berechnen der Kapazität habe ich aus dem "Tabellenbuch Kraftfahrzeugtechnik" entnommen:
Kapazität [Ah] = Stromstärke [A] x Zeit
Zum C-Wert: Ich habe mich mal bisschen eingelesen und bin dazu folgender Meinung:
Die Kapazität einer Batterie wird auf unterschiedliche Art ermittelt.
Bei einer 80Ah-Batterie nach C100 wurde die Batterie über 100h mit 0,8A (1/100stel) entladen.
Der Hersteller sagt nun "Meine Batterie schafft 100h lang 0,8A --> es ist eine 80AH-Batterie!"
Bei einer 80Ah-Batterie nach C20 wurde die Batterie dagegen über 20h mit 4A (=1/20 ihrer Kapazität) entladen.
Auch hier rechnet der Hersteller wieder vor: "Meine Batterie bringt über 20h einen Strom von 4A --> es muss eine 80Ah-Batterie sein."
Obwohl beide Hersteller nun jeweils eine 80Ah-Batterie haben, ist die tatsächliche Kapazität der nach C20 geprüfte Batterie größer, da sie während des Tests stärker belastet wurde und trotzdem auf ihre 80Ah kommt.
Eine 70Ah-Batterie nach C20 hätte nach C100 also vielleicht eine Kapazität von 75 oder 80Ah.
Zu deiner Rechnung: erstmal fällt mir auf, dass die Einheiten [Ah] x
/ [A] die Einheit [h²] ergibt, und nicht
. Da stimmt also schon etwas nicht.
Dann habe ich mir mal den Spaß gemacht und für ein Auto mit 80Ah-Batterie nach deiner Methode berechnet, wie lange man das Abblendlicht anlassen könnte, bis die Batterie komplett leer wäre. Ich bin dabei von Halogenscheinwerfern ausgegangen.
2X55W Abblendlicht + 4x5W Begrenzungsleuchten vo. & hi. und 2x5W Nummernschildbeleuchtung = 140W
140W/12V=11,67A
80[Ah]x100
/11,67[A] = 685,52
/24[h/d] = 28,56[d]
Man müsste also das Licht für 28 Tage eingeschaltet lassen können.
Erscheint mir jetzt ein bisschen viel, erinnert mich aber an der Film "28 days later" 😁
Wenn ich nach dem Tabellenbuch rechne, würde die Batterie nach 6,8Stunden keinen Mucks mehr von sich geben.
Wer macht jetzt den Praxistest? Freiwillige vor!
Gruß,
Thomas
Zitat:
Original geschrieben von V8 forever
der ADAC half, stellte aber auch fest, dass die Batterie ok sei.
WIE hat er das festgestellt? Bevor man Fehler sucht, wo keine sind, sollte man diese Aussage erst mal verifizieren. Wie alt ist die Batterie?
Also ne 80Ah Batterie kann 80h 1A liefern und nicht 80h 80A.
D.h. ne 80Ah Batterie liefert 40h 2A, 20h 4A und 160h 0,5A.
Und das schwankt auch da das alles theoretische Werte sind. Umgebungstemp,Alter der Batterie, Ladung und Entladezyklen usw. alles das spielt eine Rolle.
Zitat:
Original geschrieben von Brazzo61
WIE hat er das festgestellt? Bevor man Fehler sucht, wo keine sind, sollte man diese Aussage erst mal verifizieren. Wie alt ist die Batterie?Zitat:
Original geschrieben von V8 forever
der ADAC half, stellte aber auch fest, dass die Batterie ok sei.
Wie im Eroeffnungsposting geschrieben, wurde die Batterie vom 🙂 bereits ersetzt.
Moin,
40 - 50 mA (Milliampere / 0,05 Ampere) sind normal.
Alle Hauben schliessen, Fahrzeug verschliessen und ca. 15-20 Minuten oder länger warten. Systeme gehen in den Sleep-Modus.
Nur dann macht eine Messung Sinn.
Gruß Sven....
Joo, mit dem C-Wert war ich offensichtlich auf der falschen Fährte.
Bin jetzt aber verunsichert, habe ich doch wie TE 180mA gemessen.
95Ah / 0,18A = rd. 528 h = 22 Tage
Mein Hippel stand aber keine drei Wochen, sondern rd. 3 Wintermonate und startete danach trotzdem ratzfatz. (90 Tage = 2.160h x 0,18A = rd. 390 Ah)
Muss was faul am Messwert sein, nur was sollte ich da anders machen ?
Tür auf - Haube entriegeln - Tür zu - Abschließen - Haube auf - Lufi ab - Polklemme ab - Multimeter zwischen - 3 Min. warten - o. g. Wert ablesen
Alle Hauben schließen finde ich zwar richtig, nur eben unpraktikabel. Und nach 10 Minuten fällt mir die Hand ab, die das Messkabel an den Massepol drückt. Drei Min. muss man etwa warten, da nach Stromunterbrechung sofort ein Strom von 1,5A anliegt.
Eine Stromzange wäre der Hit, keine Frage, würde nur an der Haubenproblematik nichts ändern.
Sonst noch jemand mit tatsächlichen Messwerten ?
Interessant: Bei sinkender Belastung steigt die Kapazität an, C20 < C100, siehe anbei.
Heyho,
die Kapazität bei C20 ist deshalb kleiner als bei C100, weil die Batterie beim Ermitteln des C-Wertes höher belastet wird.
Ich mach das mal am Beispiel der letzten Batterie.
Die entspricht einer konventionellen 260AH-Batterie (letzte Spalte)
du kannst es dir nun ungefähr so vorstellen, dass die 260Ah-Batterie zuerst nach C100 bewertet wurde.
Dazu wurde die Batterie über 100h so entladen, dass sie hinterher komplett leer war. Der Entladestrom hat dabei konstant 2,25A betragen.
darum ist die Batterie nach C100-Kriterium als 225Ah-Batterie einzuordnen.
Nun wird die "260Ah-Batterie" nach dem C20-Kriterium bewertet und über 20h völlig entladen. Dabei lag der Entladestrom konstant bei 10A.
Folglich ist die Batterie nach dem C20-Kriterium nur noch als 200Ah-Batterie einzustufen.
Die elektrochemischen Prozesse, die dafür verantwortlich sind, kann ich leider auch nicht erklären.
Die Haube usw. müssen bei der Stromaufnahme geschlossen sein, weil sonst nicht alle Steuergeräte in den Ruhemodus gehen. Genauso müssen die Türen geschlossen und verriegelt sein. Grund ist, dass man sich sagt, dass bei geöffneten Türen/ Hauben jederzeit am Auto gearbeitet(Werkstatt) oder im Fall des Besitzers eher dran rumgespielt werden könnte. Daher lässt man sich die Steuergeräte dann nie alle ganz abschalten, um Wartezeiten beim Bedienen einer Funktion zu verhindern.
Um den Ruhestrom korrekt aufzunehmen, muss man das Multimeter an die Batterie anschließen, nach außen legen, alle Türen und Hauben schließen (wenn die Kabel lang genug sind) und das Auto verriegeln.
Wenn die Kabel zu kurz sind, muss man es sich sonst halt so hinlegen, dass es im Auto hinter einem Fenster liegt. Die Tester in der Werkstatt oder richtig teure Multimeter können sogar den Stromverlauf aufzeichnen. So sind wir dann ab und zu mal verbrauchern auf die Spur gekommen, die sich nur alle ### Minuten mal zugeschaltet haben.
Was für ein Roman... .
Euch allen einen angenehmen Start in's Wochenende,
Thomas