Mal wieder Dienstwagenbesteuerung
Hallo,
ich bin schon mal wieder voll im Kopfschüttel-Modus.
Wenn das hier wahr wird, sehen wir sehr bald ganz andere Autos auf unseren Strassen:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,465331,00.html
Dann wird es hier im Forum sehr viel einsamer bei Diskussionen um 325, 330 oder 335
Gruß
stevy1st
Dieser Beitrag hätte auch in ein allgm. Forum gepasst, aber es ist m.E. insbesondere für BMW und die vielen 3er Dienstwagen ein Problem.
15 Antworten
Habe den Beitrag auch gelesen. Ich finde die veränderte Besteuerung richtig. Das sollte die Autohersteller wohl endlich motivieren, entsprechende Techniken für den Schadstoffausstoss zu entwickeln und einzubauen.
Gruß aus dem Norden.
Wenn der Staat uns Selbständige weiter so abzockt, frage ich mich wofür wir so viel Arbeiten und Arbeitsplätze schaffen. Gewisse Vorteile sollte man schon haben, man trägt ja auch ein hohes Risiko.
Es ist ja sicherlich ein richtiges Ziel, den CO2-Ausstoss zu verringern. Gar keine Frage.
Was mich an der Sache am meisten ärgert, ist die Unberechenbarkeit der Politik. Wenn ich mich heute für einen Dienstwagen entscheide und einen Leasingvertrag über 3 Jahre abschliesse, mache ich das auf Basis der nach heutigem Wissen zu erwartenden Kosten für mich und den Arbeitgeber.
Wenn der Gesetzgeber nun einfach mal meint, ein halbes Jahr später die steuerlichen Regeln so ändern zu müssen, dass ich eine andere Entscheidung getroffen hätte, erreicht er sein Ziel sowieso nicht (ich habe den "Verpester" ja schon angeschafft). Das hat für mich fast schon was von einer rückwirkenden Gesetzesänderung, auch wenn das formal natürlich nicht stimmt.
Gruß
stevy1st
Zitat:
Original geschrieben von nnobby
Wenn der Staat uns Selbständige weiter so abzockt, frage ich mich wofür wir so viel Arbeiten und Arbeitsplätze schaffen. Gewisse Vorteile sollte man schon haben, man trägt ja auch ein hohes Risiko.
Es als Abzocke hinzustellen ist nicht minder "lobbyistisch" als manche populistische Aussage der Politiker, aber ok, m.E. gehört solch eine Diskussion in ein anderes Forum. Wenn man ehrlich ist, darf man sich schon die Frage stellen warum ein Unternehmen solch Karossen braucht. Ob es sie wirklich braucht oder aber eher haben will. Große Limousinen, Sportwagen, SUV dienen doch mehr als incentive oder Selbstdarstellung denn einer unternehmerischen Notwendigkeit. Von daher find ich es nicht so abwegig, hier eine Obergrenze zu setzen. Die momentane Besteuerungsform halte ich auch nicht für besonders geschickt, da sie nicht unbedingt ein ökologisches Denken fördert. Ein Modell daß eben spritsparende Fahrzeuge fördert, und sich z.B. am CO2-Ausstoß orientiert, halte ich für durchaus angebracht. Vor allem gehören m.E. die ganzen "Panzer" auf unseren Straßen richtig besteuert. Der Verbrauch liegt doch bei denen ungleich höher als z.B. bei einem touring vergleichbarer Größe. Siehe z.B. E91/X3: 320dtouring verbraucht 5,9 und der X3 2.0d 7,2l. Das sind gute 20-22% mehr. Will man z.B. ähnliche Fahrleistungen zum 320d im X3 haben (zumindest was Endgeschwindigkeit betrifft), muss man schon zum 3.0d greifen. Da liegt man im Schnitt schon bei 7,9l oder ca. 34% Mehrverbrauch.
Was bringt er mehr?
X-drive, wirklich notwendig ist er wohl in den meisten Fällen nicht, über 95% dieser Fahrzeuge bewegt sich doch nur auf asphaltierten Straßen.
Zuladung, Anhängelast? Fehlanzeige, der E91 hat sogar eine etwas höhere Zuladung. Anhängelast ist beim X3 2.0d 1,7t, beim 3.0d 2,0t. Der 320d hat 1,6t bzw. 1,8t (12% bzw. 8% Steigung)
Kofferraum: 20l mehr im X3 und somit auch kaum ein Vorteil
Sitzplatz: Innenbreite hinten fast identisch, vorne hat der E91 2,5cm mehr. Sitzhöhe hat der X3 vorne 2 cm mehr, hinten sind es dann immerhin 4. Vorne haben bei mir Leute von 2m schon bequem gesessen, hinten ist bis ca. 1,85 auch kein Thema (ohne Panoramadach) und somit mag ich mal sagen, daß der größte Teil der Bevölkerung hier gut unterkommt.
Unterm Strich sehe ich hier keine objektiven Faktoren, warum ein X3 z.B. einem E91 als Geschäftswagen vorzuziehen wäre. Ausnahmen könnte man höchstens bei z.B. forst- und landwirtschaftlichen Betrieben machen.
Das was sich die Grünen und SPDler da vorstellen, ist schlichtweg nicht umsetzbar.
Der Anteil der oberen Mittelklasse- bis Oberklasseautos, die als Firmenfahrzeug genutzt werden, liegt doch sicherlich bei deutlich über 50, wenn nicht 70-80 Prozent.
Eine solche Regelung würde doch katastrophale Umsatzeinbußen bei den dt. Automobilherstellern nach sich ziehen.
Zitat:
Original geschrieben von gyroblau
Eine solche Regelung würde doch katastrophale Umsatzeinbußen bei den dt. Automobilherstellern nach sich ziehen.
Ich behaupte mal nein, wenn ich mir die wirklich gewerblichen Außendienstwagen anschaue, so sehe ich doch sehr viele aus dem mittleren Preissegment rumfahren, sprich Ford, Opel, VW. Geschäftswagen des Premiumbereichs sind doch dann eher Fahrzeuge die auch großteils eine private Nutzung haben bzw. vom Management genutzt wird und ich behaupte der Kostenpunkt bricht den Unternehmen nicht das Genick. Ich weiß, daß man in gewissen Branchen als entsprechendes Auftreten auch ein gewisses Fahrzeug braucht, doch ist das doch alles wieder irgendwo eingepreist und "Image" als Werbungskosten abzusetzen geht m.E. etwas weit. Objektiv gesehen haben diese Fahrzeuge wie z.B. Sportwagen oder SUV aber gewerblich gesehen doch keine Daseinsberechtigung und von daher m.E. berechtigen sie nicht unbeding die volle Absetzbarkeit.
Die Pläne von den Grünen halte ich in der Form auch für nicht umsetzbar und auch für völlig überzogen. Aber irgendwo wird man was machen müssen. Die freiwillige Selbstverpflichtung der Autoindustrie wurde nicht entsprechend umgesetzt, also wird eben der Staat entsprechend eingreifen. Man überlege nur, welche Diskussionen wir in den 80ern hatten mit der Einführung des Katalysators. Der Käufer fordert doch anscheinend auch nicht nach ökologischen Faktoren. Schöne Alufelgen werden doch viel eher geordert als der DPF für z.B. 600 EUR. Wenn der Kraftstoff billig ist, ist der Verbrauch auch nur sekundär.
Leider sehe ich hier aber ein völlig anderes Problem. Man hängt sich hier in ein Segment rein, was ökologisch schon einigermaßen weit ist. Viele Wirtschaftszweige haben einen weitaus größeren Ausstoß an Abgasen und es wird eher totgeschwiegen. Es hilft nicht nur an einer Schraube zu drehen, wenn dann muß das global und industrieübergreifend entstehen.
Zitat:
Original geschrieben von dinamo7
Unterm Strich sehe ich hier keine objektiven Faktoren, warum ein X3 z.B. einem E91 als Geschäftswagen vorzuziehen wäre. Ausnahmen könnte man höchstens bei z.B. forst- und landwirtschaftlichen Betrieben machen.
Das sehe ich durchaus auch so, das Problem ist aber, in dem Spiegel-Artikel ist die Rede von 140 Gramm. Das erfüllt derzeit kein Motor in E9x. Bitte korrigiert mich wenn ich mich irre.
Abgesehen davon, ob so eine Initiative richtig ist oder nicht (ich denke im Prinzip schon, über die konkreten Grenzen kann man streiten), bezweifele ich deswegen sehr, dass sie eine Chance auf Erfolg hat - mehr als 2/3 neuer e9x sind Dienstwagen. Es reicht, wenn BMW sagt: ok, macht mal, dann schliessen wir hier ein Werk und da ein Werk und x0.000 sind ohne Arbeit.
honzaaa
Zitat:
Original geschrieben von honzaaa
Das sehe ich durchaus auch so, das Problem ist aber, in dem Spiegel-Artikel ist die Rede von 140 Gramm. Das erfüllt derzeit kein Motor in E9x. Bitte korrigiert mich wenn ich mich irre.
Abgesehen davon, ob so eine Initiative richtig ist oder nicht (ich denke im Prinzip schon, über die konkreten Grenzen kann man streiten), bezweifele ich deswegen sehr, dass sie eine Chance auf Erfolg hat - mehr als 2/3 neuer e9x sind Dienstwagen. Es reicht, wenn BMW sagt: ok, macht mal, dann schliessen wir hier ein Werk und da ein Werk und x0.000 sind ohne Arbeit.
honzaaa
nun, wie du schon sagtest werden die genannten 140g von keinem E91 erfüllt. Es ist auch noch nicht aller Tage Abend. In Brüssel sind ja auch noch keine Beschlüsse gefasst worden, sondern man ist noch in der Phase Vorschläge einzuholen.
Im Spiegel gab es auch die Liste um wieviel dann die Autos mehr kosten würden, wenn sie die Vorgaben nicht erfüllen. Das war ja ca. 1500 EUR bei BMW, wenn mich nicht alles täuscht. Wenn das ein Einmalbetrag ist, dann wird das die Käufer zwar empören aber nicht wirklich viele abschrecken. Daß die Hersteller hier schon viele Konzepte in den Schubladen haben liegt teilweise auch auf der Hand und in dem Falle würde auch etliches schnell umgesetzt werden. Siehe auch BMW mit den neuen Motoren, im speziellen auch der neue 2.0d der der Flottenmotor schlechthin ist. Leistung um ca. 10% gesteigert und Verbrauch um ca. 15% vermindert.
Lass mal BMW im Inland 10.000 Arbeitsplätze abbauen, damit werden doch gleich bestimmt min. 6-7t Autos weniger im Inland verkauft und ich vermag mal zu sagen, in Billiglohnländern werden sich die WA einen BMW kaum leisten können. Auf das Geplänkel im Vorfeld gebe ich nicht viel, bevor da was umgesetzt wird, setzen die sich alle nochmal an den Tisch und handeln da einen vertretbaren Deal aus. Es liegt auch nicht im Interesse der Politiker, daß sowas geschehen würde. Die sitzen letztendlich in einem Boot und somit werden die schon dafür sorgen, daß "win-win" Vorgaben gemacht werden.
Wie ich schon erwähnte, was wurde damals ein Drama um den Katalysator gemacht und heute sieht man daß die meisten Gegenargumente doch nur heiße Luft waren. Beim DPF ist es doch ähnlich und am Ende des Tages sind die Autos im Verhältnis zum Realeinkommen eher günstiger geworden und die ganzen Drohgebärden der Industrie daß Innovationen Unsummen verschlingen werden, sind teils auch nur lächerlich.
Bevor wir alle unsere Posts immer parallel in zwei Threads schreiben, sollten wir uns eventuell mal langsam auf einen einigen... 🙄
Zitat:
Original geschrieben von honzaaa
Das sehe ich durchaus auch so, das Problem ist aber, in dem Spiegel-Artikel ist die Rede von 140 Gramm. Das erfüllt derzeit kein Motor in E9x. Bitte korrigiert mich wenn ich mich irre.
Abgesehen davon, ob so eine Initiative richtig ist oder nicht (ich denke im Prinzip schon, über die konkreten Grenzen kann man streiten), bezweifele ich deswegen sehr, dass sie eine Chance auf Erfolg hat - mehr als 2/3 neuer e9x sind Dienstwagen. Es reicht, wenn BMW sagt: ok, macht mal, dann schliessen wir hier ein Werk und da ein Werk und x0.000 sind ohne Arbeit.
honzaaa
Man kann bereits einen E9x bestellen mit 131 g CO2. Und zwar den E92 320d. Siehe aktuelle E92-Preisliste auf
www.bmw.de.Und was die Verbrauchs- und damit CO2-Werte der neuen Motoren im 1er betrifft: siehe hier.
Klick
Zitat:
Original geschrieben von EAMA
Man kann bereits einen E9x bestellen mit 131 g CO2. Und zwar den E92 320d. Siehe aktuelle E92-Preisliste auf www.bmw.de.
Du hast natürlich Recht, den habe ich in der Liste übersehen.
Zitat:
Original geschrieben von EAMA
Und was die Verbrauchs- und damit CO2-Werte der neuen Motoren im 1er betrifft: siehe hier.
Klick
Die neuen Motoren sind also besser - im E90 und E91 können sie aber wieder über 140g liegen, denn der Vergleich Coupe - Limo - Touring zeigt, dass der Ausstoß offensichtlich stark von der Aerodynamik, dem Gewicht usw. abhängt.
honzaaa
Zitat:
Original geschrieben von honzaaa
Du hast natürlich Recht, den habe ich in der Liste übersehen.
Die neuen Motoren sind also besser - im E90 und E91 können sie aber wieder über 140g liegen, denn der Vergleich Coupe - Limo - Touring zeigt, dass der Ausstoß offensichtlich stark von der Aerodynamik, dem Gewicht usw. abhängt.
honzaaa
Der Unterschied hier liegt weniger in der Natur der Aerodynamik, Gewicht etc. sondern darin, daß im Coupé schon der neue 2.0d samt sonstiger spritsparender Funktionen eingebaut ist und in der Limo und Touring noch nicht. Bei gleicher Motorisierung differiert hier der Verbrauch um 01-0,2l/100km