M112 E240: Extreme Rauchentwicklung

Mercedes E-Klasse W210

Hallo Zusammen,
nach längerer Fahrt auf der Landstraße (-14°C) traf mich bei Losfahren an einer Kreuzung der Schlag !

Die Welt im Rückspiegel war vollständig und formatfüllend in weißen Rauch gehüllt. Auch die nächsten, moderat gefahrenen 200m bis zu einer Parkmöglichkeit qualmte es leicht, aber sichtbar.

Dann anhalten, Motorhaube auf und dumm aus der Wäsche gucken....
Ölstand i.O., Kühlwasser (mit reichlich Frostschutz) i.O., Motor läuft absolut unauffällig, ruckelt nicht, auch kein ungewöhnliches Abgasverhalten erkennbar, keine Warnmeldung im KI.

Einzig der Abgasgeruch kommt mir komisch vor: Nicht süßlich wie Kühlflüssigkeit, aber auch nicht typisch beißend wie verbranntes Öl.....

Mit einem Verdacht bezüglich der Ursache (Kurbelgehäuse-Entlüftung) beschloss ich weiter Richtung Heimathafen zu fahren. Einen Ölschlag schloss ich aus.....

Alles war "wieder gut", bis ich zu Hause nach kurzer Standzeit und einem erneuten Check nochmals eine "Probefahrt" machte: Wieder verschwanden bei einer stärkeren Beschleunigung beim Anfahren ganze Häuser im Rauch !

Derzeit fällt mir nur die Motorentlüftung als Ursache ein ! Aufgrund niederer Temperaturen und hoher Feuchtigkeit wird wohl die Entlüftung irgendwo zufrieren und der Druck entweicht dann, stark angereichert mit Öl, über den Ansaugtrakt in den Brennraum, wo es munter verbrennt.

Der Wagen hat 240.000 km, vor ca. 70.000 entschlackte ich beide Ventildeckel, die komplett und extremst (!) verkokt waren.
Dabei musste ich auch die in den Deckeln befindlichen winzigen Bohrungen wieder öffnen, die absolut dicht waren.

Vielleicht ist nun ja auch wieder alles zu ???

Frage: Auf dem Motor, zwischen Saugrohr und rechter Zyl.-Bank befindet sich ein grauer Kunststoffbehälter, der mir sehr nach Ölabscheider aussieht...? Stimmt das ?

Denn dieses Teil habe ich bis dato noch nicht beachtet oder gar überprüft....

Dankeschön für eure Gedanken und Erfahrungen,
Erich

Beste Antwort im Thema

Hallo Zusammen,

ich mach´s kurz:

Nach mehreren, erst zaghaften, dann immer forscheren Probefahrten, die zuletzt sämtliche relevanten Steigungen und Kurven miteinschlossen, kann ich beruhigt mitteilen, dass

DAS PROBLEM DES GEWALTIGEN QUALMENS BESEITIGT IST ! 😛

Der verstopfte Ölrücklaufkanal war die Ursache, dass der Motor über die Motorentlüftung das stehende Öl einatmete....

Auch die wieder montierten Bauteile (beide Ventildeckel nebst den kleinen Deckelchen darauf) sowie das Ölfiltergehäuse/Wärmetauscher sind trocken. Die alten Dichtungen im Wärmetauscher waren knochenhart wie eine Schallplatte !!! (wer noch weiß, was das ist 😉 )

Also: Das war´s !

Danke Euch allen für´s dranbleiben.
Gruß,
Erich

86 weitere Antworten
86 Antworten

hallo Erich F.
eine recht billige Alternative zu handelsüblichen Saugpumpen ist eine gebrauchte Kühlschrankpumpe. Bekommst du beim Schrotti für kleines Geld und hat genügend Saugkraft. Ein alter Pressluftöler o.Ä. als Abtropfgefäß für das abgesaugte Öl und ein Spritfilter der verhindert, daß Partikel in die Pumpe gelangen können, leistet hier beste Dienste und lässt sich aus der Portokasse bezahlen.
Ich verwende das Ding, um GfK-Formteile per Vakuum zu pressen.
Bild: Blockschema der Vakuumpumpe

Hallo !
Danke für Deinen Beitrag.

Ich bildete mir ein, schon überall meine Nase drin gehabt zu haben, aber definitiv nicht in der Kühlschranktechnik...
Vielleicht klingelts nicht bei mir, weil ich bei dem Thema nur den "Kompressor" kenne ?

Meinst Du den ? Wenn ja, hat der eine solche Saugkraft ?

Denn der müsste ja quasi erst einmal den Raum oberhalb des Pfropfens unter Vacuum setzten, bevor die eigentliche Arbeit beginnt.

Daher, fürchte ich, würde ein impulsartiger ÜBERDRUCK vermutlich zielführener sein.

Mir fallen da die pistolenartigen Klempnerteile ein, die gespannt werden, dann auf den Abfluss aufgesetzt werden und der Druck schlagartig freigegeben wird...

Gruß,
Erich

Aktueller Stand:

Nach 12 Stunden Einwirkzeit steht der Wunderlöser noch immer oben an der Zylinderkopfkante 🙄 und lacht mich an !

Und selbst der sichtbare Ölkanaleingang (ganz oben!) ist dunkel und verölt wie vorher...

Vermutlich löst sich vorher das Alu des Kopfes auf, bevor die Ölkohle auch nur einen Kratzer bekommt.

Oh je.....

Zitat:

Original geschrieben von Erich F.



[/quote

hallo Erich F.
eine recht billige Alternative zu handelsüblichen Saugpumpen ist eine gebrauchte Kühlschrankpumpe. Bekommst du beim Schrotti für kleines Geld und hat genügend Saugkraft. Ein alter Pressluftöler o.Ä. als Abtropfgefäß für das abgesaugte Öl und ein Spritfilter der verhindert, daß Partikel in die Pumpe gelangen können, leistet hier beste Dienste und lässt sich aus der Portokasse bezahlen.
Ich verwende das Ding, um GfK-Formteile per Vakuum zu pressen.
Bild: Blockschema der Vakuumpumpe
[/quote

Hallo !
Danke für Deinen Beitrag.

Ich bildete mir ein, schon überall meine Nase drin gehabt zu haben, aber definitiv nicht in der Kühlschranktechnik...
Vielleicht klingelts nicht bei mir, weil ich bei dem Thema nur den "Kompressor" kenne ?

Meinst Du den ? Wenn ja, hat der eine solche Saugkraft ?

Denn der müsste ja quasi erst einmal den Raum oberhalb des Pfropfens unter Vacuum setzten, bevor die eigentliche Arbeit beginnt.

Daher, fürchte ich, würde ein impulsartiger ÜBERDRUCK vermutlich zielführener sein.

Mir fallen da die pistolenartigen Klempnerteile ein, die gespannt werden, dann auf den Abfluss aufgesetzt werden und der Druck schlagartig freigegeben wird...

Gruß,
Erich

ja genau den meine ich. Wenn er etwas komprimieren muss, muss er auch etwas ansaugen. Er schafft ca 0,8 bar Unterdruck. D.h. er ist sicher in der Lage Öl aus dem Kanal abzusaugen und einen Propfen mitzunehmen. Wenn die Plörre aber festgebacken ist ....???? Versuche es mit einer Druckluftpistole, an die du einen dünnen Kunststoffschlauch als Verlängerung zum Einstecken in den Kanal draufsteckst, reinzublasen. Das könnte auch mit dieser Druckpistole aus dem Bauhaus funktionieren.

Zitat:

Original geschrieben von Erich F.


Und noch ein update von mir....

Was mir heute auffiel: Der berühmte Ablaufkanal im hinteren Eck des rechten Zylinderkopfes (derjenige, welcher in Einzelfällen eine nicht vollständig entfernte Gusshaut hat) scheint doch nicht ganz in Ordnung zu sein....

Dort direkt eingefülltes Öl läuft nur gaaaaanz langsam ab !

Obwohl keine "Gusshaut" sichtbar/spürbar ist, stimmt meiner Meinung nach dennoch etwas nicht mit dem Ablaufkanal...

Nun las ich an anderer Stelle, dass unter dem hinteren Stirndeckel des Motors (an der Getriebeseite) dieser von oben kommende Ölrücklaufkanal einen Knick (Stichwort "Siphon"😉 macht, der sich ebenso zusetzen kann. 😰

D.h. solange ich diesen Kanal nicht dazu kriege, das Öl zügig abfließen zu lassen, ist es eine halbe Sache.

Hat eventuell jemand ein Bild/ eine Darstellung dieser Motorrückseite ?

Gruß,
Erich

Hallo Erich,

ist zwar schon eine Weile her und vielleicht hast ja mittlerweile schon einen Erfolg verzeichnen können. Doch damit es hier vollständig wird hab ich im Mercedes Motoren Forum einen Beitrag mit Bildern entdeckt. Eines davon zeigt den M112 von hinten (Getriebeseite).

Guckst du:

www.motor-talk.de/.../27122011026-i204278511.html

Ähnliche Themen

Zitat:

Original geschrieben von joshsteppen



Zitat:

Hallo Erich,
ist zwar schon eine Weile her und vielleicht hast ja mittlerweile schon einen Erfolg verzeichnen können. Doch damit es hier vollständig wird hab ich im Mercedes Motoren Forum einen Beitrag mit Bildern entdeckt. Eines davon zeigt den M112 von hinten (Getriebeseite).

Guckst du:

www.motor-talk.de/.../27122011026-i204278511.html

Hallo !
So, bin wieder im Land, es geht also weiter...

Danke für Dein Bild, aber das Problem liegt unter dem Mitnehmer-Zahnkranz. Dort befindet sich der Abschlussdeckel, der wiederum im Inneren den Kanal beherbergt...

In der Bucht fand ich folgendes Bild, dort könnte man auf der linken Seite bei "9 Uhr" solch einen Siphon erkennen, der leider nur schwer von oben zu durchdringen wäre. Vielleicht ist dies der Kanal ???

http://www.ebay.de/.../180603098812?...

Schöne Grüße,
Erich

Hallo !

Nun habe ich von einem Freund eine Ansicht des M112-Kurbelgehäuses
erhalten, die das Innenleben unter dem Mitnehmer-Zahnkranz bei abgenommenem Abschlussdeckel zeigt...

Dies passt zu dem vorherigen Bild des Deckels aus der Bucht, wobei man beachten muss, dass das Bild des einzelnen Deckels auf dem Kopf steht !

Fügt man gedanklich die beiden Bilder zueinander, klappt man also die Deckelseite mit dem sichtbaren Innenleben auf den Motorblock, ergibt sich Folgendes:

Der "Siphon" ist unter der linken(!) Zylinderbank !!!

Und rechts, wo mein Problem ist, geht es praktisch gerade nach unten, was die mech. Reinigung doch eigentlich möglich machen sollte...

Es wird immer spannender....
Erich

Zum Bild: Die beiden Pfeile haben mit dem Thema nix zu tun... ;-)

Moin!

Da ich hier grade den weg, den das Öl zurücklegen muss nicht sicher erkennen kann!
Meine Frage: Kann mir jemand in dem Foto den Weg Skizzieren?

Gruß B.Panter

Reparatur-Update:

Die Beaufschlagung mit Druckluft (mittels einer Druckpistole für Rohrreinigungszwecke), die meines Erachtens ordentliche Leistung bringt, ergab null komma nix !!!

Das anschließende Neubefüllen des Rücklaufkanals mit Diesel (ich denke, ist auch nicht schlechter als Liqui Moly-Schlammlöser, der übrigens nach purem Petrolium riecht) ergab, dass die Flüssigkeit weiterhin nicht abfließt 😠

Dennoch zwei Bildchen, um die Lage des (gefüllten!) Rücklaufkanals in der rechten Zylinderbank zu verdeutlichen.

Gruß,
Erich, der sich gaaaaanz langsam schon mal die Unterstellböcke für den Automatikgetriebeausbau zurecht stellt...🙁

Hallo Erich,
vielleicht mal an soetwas (siehe Link) gedacht?

www.liqui-moly.de/.../TI%20Entfernung%20von%20Verkokungen.pdf

Ob und wie schädlich das evtl. für den Motor ist kann ich Dir leider nicht sagen, doch bevor ich das Getriebe ausbauen würde täte ich das ausprobieren.

Zitat:

Original geschrieben von joshsteppen


Hallo Erich,
vielleicht mal an soetwas (siehe Link) gedacht?

www.liqui-moly.de/.../TI%20Entfernung%20von%20Verkokungen.pdf

Ob und wie schädlich das evtl. für den Motor ist kann ich Dir leider nicht sagen, doch bevor ich das Getriebe ausbauen würde täte ich das ausprobieren.

Hallo Josh,

Hoppla ! Nicht schlecht, Deine Idee 🙂

Nein, das Höllenzeug ist mir noch nicht untergekommen !!!

Ich bin bald soweit, dass ich auch einen kupfernen Armreif anziehen würde, wenn der bei Verkokungen hilft..., denn Krebs heilt der ja auch !!! 😁

Ich werd´s probieren, mehr als die Dichtungen des Deckels auflösen kann das Zeug auch nicht, und dann kann ich immer noch die Unterstell-Böcke positionieren...

Danke Dir !

Gruß,
Erich

Hallo ich habe derzeit exakt das gleiche Problem wie Du!

Habe heute den Kanal mit Druckluft und einem Liter Verdünnung gespült!

Nachdem ich gesehen habe, wie kompliziert es ist das Getriebe auszubauen, habe ich nur gehofft...

Und es fließt nun tatsächlich ab. Allerdings langsam!

Probier es doch auch mal mit Verdünnung bevor Du das Steuergehäuse öffnest!

Frage: Weiß jemand hier, wie schnell das testweise in den Kanal eingefüllte Öl abfließen muß?

Viele Grüße

Kelian

Nachtrag:

Verwende keinesfalls den vorgeschlagenen Dichtungsentferner!

Der Steuergehäusedeckel unten am Kanal ist mit Dichtungsmittel eingeklebt. Die löst sich dann auf, dann bist Du genausoweit wie jetzt...

Zitat:

Original geschrieben von Kelian


Hallo ich habe derzeit exakt das gleiche Problem wie Du!

Habe heute den Kanal mit Druckluft und einem Liter Verdünnung gespült!

Nachdem ich gesehen habe, wie kompliziert es ist das Getriebe auszubauen, habe ich nur gehofft...

Und es fließt nun tatsächlich ab. Allerdings langsam!

Probier es doch auch mal mit Verdünnung bevor Du das Steuergehäuse öffnest!

Frage: Weiß jemand hier, wie schnell das testweise in den Kanal eingefüllte Öl abfließen muß?

Viele Grüße

Kelian

Hallo Kelian,

nur zur Sicherheit: Es handelt sich

nicht

um die STEUERGEHÄUSE-Seite !!! Die befindet sich VORNE, wo die STEUERKETTE läuft ;-)

Dennoch glaube ich, nicht zuletzt anhand meiner Bilder, Du sprichst vom selben Kanal.

Wenn Dein Kanal auch vollständig zu war und sich jetzt wieder öffnet, kann ich Dir nur GRATULIEREN !!! SO ein Glück......

Zur Ablaufgeschwindikeit: Ich hörte, der Kanal ist weiter unten nur 2-3mm stark, also kein dickes Rohr. Dementsprechend darf es wohl etwas dauern, je nach Viskosität.

Und zur Liqui-Moly-Warnung: Ja, ich entsinne mich, dass der Abschlussdeckel zumindest oben (an der geraden Seite zum Block hin) mit einer Dichtungsmasse abdichtet...., dies könnte tatsächlich problmatisch sein 😕

Gruß,
Erich

Sorry, Steuerdeckel ist natürlich falsch formuliert.

Ich meine den selben Kanal, der hinten an der Seite zum Getriebe liegt.

Probier es doch auch mal mit der Verdünnung! Ich hatte die Hoffung eigentlich auch schon aufgegeben...

Zitat:

Original geschrieben von Kelian



Probier es doch auch mal mit der Verdünnung! Ich hatte die Hoffung eigentlich auch schon aufgegeben...

Hallo Kelian,

worauf Du Dich verlassen kannst ....!

Ich will dem Liqui Moly-Schlammlöser (den ich ja einige Tage im Kanal wirken ließ) nicht seine reinigende Wirkung absprechen, aber unter den gegebenen statischen, kalten Bedingungen kann dieser seine Wirkung wohl nicht entfalten. Dies mag bei Betriebstemp. und 200 km gefahrener Strecke ganz anders sein...

Wie schon mal weiter oben erwähnt: Selbst lockere Ablagerungen am Kanaleingang haben sich in der Einwirkzeit überhaupt nicht verändert oder haben sich gar aufgelöst !

Wie soll da der Pfropf aufgelöst werden ???

So werde ich gerne Deinen Rat annehmen und hoffe, der Verdünner ist da fleißiger...

Und um das ganze Ingenieurmäßig zu betreiben:
Auf ein paar Schälchen je einen Brocken Ölkohle legen und mit verschiedenen Lösungen beträufeln. Ich denke, dann wird ganz schnell klar, wo "die Chemie stimmt" und der Brocken aufgibt.

Gruß,
Erich

Deine Antwort
Ähnliche Themen