Lustige Angabe zur Ethanolbeständigkeit einer Spritpumpe

Habe meine neuen Spritpumpe erhalten.
Die Angabe des Verkäufers war "E85 kann die Lebensdauer der Pumpe beeinträchtigen", in der Beschreibung der Pumpe steht dann genauer:

Zitat:

The AEM Fuel Pump is rated for all gasoline fuels. No warraty is made when used with fuels containing alcohol content 50% or more.

Finde ich sehr interessant, kann sich das jemand Chemisch erklären? Die Agressivsten Mischungsverhältnisse müsste damit doch schon abgedeckt sein? Vor allem: Wie will AEM rausbekommen wieviel Ethanol im Sprit war? Denn ob 50% oder 85% ... in der Pumpe sieht man den Unterschied sicher nicht.

Nur falls es wen interessiert, ist eine 320lph AEM Intank Pumpe. Das Bild im Anhang zeigt noch nen bissel anderes Zeug, hatte es nur eh geschossen und dachte mir: nie schlecht was zum gucken anzuhängen 😉

Beste Antwort im Thema

was die Beständigkeit angeht,

da bin ich der festen Überzeugung, dass uns der ganze Schrott von interessierten Kreisen eingetrichtert wird. Ja, es mag sein, dass manche Dichtungsstoffe von Ethanol mehr oder schneller (was im Effekt dasselbe ist) angegriffen werden, aber es gilt für ausnahmslos ALLE Komponenten eines Fahrzeugs, dass nur der letzte Dreck und der billigste Schrott, der ein automobiles Leben gerademal so übersteht, zum Einsatz kommen wird. Ob das Scheibenwischermotoren, Dichtungen, Scheibenglas oder was auch immer sein mag - wir dürfen uns darauf verlassen, dass seitens unserer Autohersteller immer nur automobiltauglicher Schrott verbaut wird. Von daher ist mir eine verminderte Beständigkeit, soweit sie von irgendwelchen Mietmäulern behauptet wird, herzlich egal.

Ich fahre seit 2 jahren einen VW Fox. Das ist ein Auto, was in Brasilien gebaut wird und selbstverständlich für den Ethanolbetrieb geeignet ist, weil dort nämlich ca. 70% der ganzen Mobilität auf E85 Basis läuft. Ebenso selbstverständlich ist diese Karre in Deutschland natürlich NICHT für den Flexfuelbetrieb spezifiziert. Genauso selbstverständlich, wie die Fa. Audi ihren 2,0 lt. TFSI Motor im Modell A4 gnadenhalber für Flexfuelbetrieb anbietet (natürlich für teuer Geld) und in den anderen Modellen, wie A6 oder A8 wiederum nicht.

Leider sagt uns also das Großkapital, was wir Autofahrer dürfen und was nicht, aber ich habe den Fox im reinen E85 selbstverständlich ausprobiert - einen Sommer lang, im Winter wäre es wirklich nicht zu vertreten, weil der Kaltstart eine echt heikle Sache ist. Dafür müssten dann wieder einige Parameter im Steuergerät geändert werden, was für engagierte Bit-Frickler natürlich kein Problem ist (siehe die ganzen Nachrüstsätze), aber von der Autoindustrie selbstverständlich nicht angeboten und mit sofortigem Garantieverlust und Vertreibung aus dem Paradies, äh VAG Servicecenter bestraft wird.

Aber das Feeling ist geil - ca. 5-10% Mehrleistung, die ich natürlich selbstverständlich ausgequetscht habe bis zum Gehtnichtmehr. Und es entfällt dieser nervige Tankstress, weil die Ethanoltanken ihre Preise halt nicht im Stundenrythmus an Urlaubs-, Wochenend- und Feiertage anpassen, sondern einigermaßen flächendeckend ein Preis von 1,05-1,10€ aufgerufen wird, und zwar egal, obs grad Mittwoch oder Freitagnachmittag ist.

Fazit: solange die Techologie bei uns durch die großen Autohersteller behindert wird, bleiben nur private Umrüstungen mit dem Verzicht auf Garantie. Oder man muss sich einen neuen Bentley ab Modelljahr 2010 oder 2011 zulegen, die sind nämlich für Flexfuel spezifiziert (weil das die Amis so wollen und sich eine deutsche Version vermutlich nicht rentiert hat). Andererseits: wer hat schon das Geld für einen neuen Bentley, wenn er beim Sprit sparen möchte? Also: viel Spaß beim Umrüsten!

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Das ist wohl einfach ne Absicherung. Aber eigentlich sollte E8-E9 an schlimmsten sein.

Sehe ich genauso, auch sollten die Unterschiede zwischen E50 und E85 für die Pumpe nicht merkbar sein.
Werde sie aufjedenfall mit E85 betreiben und berichten.

... Ich dachte, E2-E3 wäre am schlimmsten...
Was denn nun??? 😕

nö die Literatur sag was anderes 😉

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Zitat:

Original geschrieben von Omega-b-


... Ich dachte, E2-E3 wäre am schlimmsten...
Was denn nun??? 😕

Naja schlimm ist eh realtiv zu betrachten, denn E10 wirkt eigentlich bei keinem Fahrzeug "schlimm" 😉

Hier habe ich es gelesen :

http://www.kulturgut-mobilitaet.de/.../...roduktaussagen-im-markt-2011

Zitat:
Dabei sind niedrige Gehalte an Ethanol von etwa 1 bis drei Prozent hinsichtlich Anomalien als besonders kritisch einzustufen, bei höheren Gehalten an Ethanol treten sie nur noch in abgeschwächter Form auf.

Dass E10 nicht schlimm ist, weiß ich doch 😉

Liebe grüße vom Michel

Ich habe eine Walbro 255 lph HP, zusammen mit 4 Stk ID1000 Injektoren (1000 ccm/min). Die ID1000 Injektoren sind nicht billig, aber haben eine Ethanolfreigabe. Die Walbro-Pumpe sollte ebenfalls keine Probleme machen.

Die Walbro ist bei mir jetzt rausgeflogen.
Guck mal in die Flow-Diagramme der Pumpe, die 1000er Düsen sind schon größer als die Pumpe noch fördert (denn Rating der Düsen ist @3,3Bar im Betrieb sind es aber meist an die 5-6Bar die man hat)

Zitat:

Original geschrieben von snooopy365


Die Walbro ist bei mir jetzt rausgeflogen.
Guck mal in die Flow-Diagramme der Pumpe, die 1000er Düsen sind schon größer als die Pumpe noch fördert (denn Rating der Düsen ist @3,3Bar im Betrieb sind es aber meist an die 5-6Bar die man hat)

Die Flow-Diagramme kenne ich:

4 bar: 210 l/h @12.5V, 243l/h @14V

5 bar: 189l/h @12.5V, 221 l/h @14V

4 Stück 1000er Düsen (bei 3 bar) mit 85% Einschaltdauer macht 204 l/h. Benzindruck ist um die 3 bar + Ladedruck. Also ist die Pumpe ausreichend.

Zitat:

Original geschrieben von Symtomatics



Zitat:

Original geschrieben von snooopy365


Die Walbro ist bei mir jetzt rausgeflogen.
Guck mal in die Flow-Diagramme der Pumpe, die 1000er Düsen sind schon größer als die Pumpe noch fördert (denn Rating der Düsen ist @3,3Bar im Betrieb sind es aber meist an die 5-6Bar die man hat)
Die Flow-Diagramme kenne ich:
4 bar: 210 l/h @12.5V, 243l/h @14V
5 bar: 189l/h @12.5V, 221 l/h @14V

4 Stück 1000er Düsen (bei 3 bar) mit 85% Einschaltdauer macht 204 l/h. Benzindruck ist um die 3 bar + Ladedruck. Also ist die Pumpe ausreichend.

Ja bei 3Bar... aber du fährst bei 5Bar, da machen die Düsen 1300ccm also @100% dann (in meinem Fall bei 4Zylinder): 312lph ... bei 85% dann: 265lph

Bin vorher 850ccm gefahren, was genau passt: 850ccm bei 5bar = 1100ccm also ca. 224lph bei 85%.
Kumpel hatte mit 1050er Düsen Probleme, mit nigelnagelneue Walbro das Auto abgestimmt und 3 Monate später funktionierte das ganze nicht mehr da die Walbro minimal an Förderleistung nachgelassen hat.
Du vergisst in deine Rechnung das die Düsen mit steigendem Druck auch mehr Benzin durchlassen.

einspritzmenge/ druck

da gibts nen schönen rechner für😉

Benzindruck ist wie gesagt 3 bar, und nicht 5 bar. Mit Ladedruck wird der Benzindruck natürlich 1:1 mit angehoben, um die Durchflussmenge konstant zu halten. Ergibt also bei 85% Duty Cycle 204 l/h, wobei die Pumpe maximal 5 bar pumpen muss. Dafür reicht sie.

Bei 5 bar Benzindruck + Ladedruckbeaufschlagung würde es natürlich nicht reichen. Denn dann sind es effektiv 1300 ccm/min Düsen. Die Pumpe müsste somit etwa 265 l/h bei etwa 7 bar schaffen. Das tut sie aber nicht. Korrekt.

was die Beständigkeit angeht,

da bin ich der festen Überzeugung, dass uns der ganze Schrott von interessierten Kreisen eingetrichtert wird. Ja, es mag sein, dass manche Dichtungsstoffe von Ethanol mehr oder schneller (was im Effekt dasselbe ist) angegriffen werden, aber es gilt für ausnahmslos ALLE Komponenten eines Fahrzeugs, dass nur der letzte Dreck und der billigste Schrott, der ein automobiles Leben gerademal so übersteht, zum Einsatz kommen wird. Ob das Scheibenwischermotoren, Dichtungen, Scheibenglas oder was auch immer sein mag - wir dürfen uns darauf verlassen, dass seitens unserer Autohersteller immer nur automobiltauglicher Schrott verbaut wird. Von daher ist mir eine verminderte Beständigkeit, soweit sie von irgendwelchen Mietmäulern behauptet wird, herzlich egal.

Ich fahre seit 2 jahren einen VW Fox. Das ist ein Auto, was in Brasilien gebaut wird und selbstverständlich für den Ethanolbetrieb geeignet ist, weil dort nämlich ca. 70% der ganzen Mobilität auf E85 Basis läuft. Ebenso selbstverständlich ist diese Karre in Deutschland natürlich NICHT für den Flexfuelbetrieb spezifiziert. Genauso selbstverständlich, wie die Fa. Audi ihren 2,0 lt. TFSI Motor im Modell A4 gnadenhalber für Flexfuelbetrieb anbietet (natürlich für teuer Geld) und in den anderen Modellen, wie A6 oder A8 wiederum nicht.

Leider sagt uns also das Großkapital, was wir Autofahrer dürfen und was nicht, aber ich habe den Fox im reinen E85 selbstverständlich ausprobiert - einen Sommer lang, im Winter wäre es wirklich nicht zu vertreten, weil der Kaltstart eine echt heikle Sache ist. Dafür müssten dann wieder einige Parameter im Steuergerät geändert werden, was für engagierte Bit-Frickler natürlich kein Problem ist (siehe die ganzen Nachrüstsätze), aber von der Autoindustrie selbstverständlich nicht angeboten und mit sofortigem Garantieverlust und Vertreibung aus dem Paradies, äh VAG Servicecenter bestraft wird.

Aber das Feeling ist geil - ca. 5-10% Mehrleistung, die ich natürlich selbstverständlich ausgequetscht habe bis zum Gehtnichtmehr. Und es entfällt dieser nervige Tankstress, weil die Ethanoltanken ihre Preise halt nicht im Stundenrythmus an Urlaubs-, Wochenend- und Feiertage anpassen, sondern einigermaßen flächendeckend ein Preis von 1,05-1,10€ aufgerufen wird, und zwar egal, obs grad Mittwoch oder Freitagnachmittag ist.

Fazit: solange die Techologie bei uns durch die großen Autohersteller behindert wird, bleiben nur private Umrüstungen mit dem Verzicht auf Garantie. Oder man muss sich einen neuen Bentley ab Modelljahr 2010 oder 2011 zulegen, die sind nämlich für Flexfuel spezifiziert (weil das die Amis so wollen und sich eine deutsche Version vermutlich nicht rentiert hat). Andererseits: wer hat schon das Geld für einen neuen Bentley, wenn er beim Sprit sparen möchte? Also: viel Spaß beim Umrüsten!

Zu den gesamten Ethanolgefahre, spring ich mal kurz von der Benzinpumpe zur Lambdasonde über.
Die Erfahrung zeigt ja, das Fahrzeuge älterer Generation, weniger Probleme mit E20-E60 haben, wie Moderne.
Ich bin ja mit dem 1er Clio rund 35000km (bis E70) ohne Umbau und Schaden gefahren und mit dem Astra F (1997) bin ich bei ca. 50% Ethanol, ohne Probleme, also rund 4000km.
Nun hatte ein Kollege von mir einen Ford Fiesta , einen aus 1993, o.ä und letzteren aus 2006
Beim 1. ging alles bis 50% Problemlos, beim Neueren kam schon bei 30% die Motor-Kontrollleuchte.
Was passiert eigendlich, wenn man in einem Neueren Fahrzeug eine Lambdasonde, ebenfalls NEU, aber der alten Generation verbauen tut, also eine Breitbandsonde.
Vielleicht ne komische Idee, aber hat das schon Jemand versucht ?
Da wird evtl, das Steuergerät Zicken machen, oder ?
lg alfons

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