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LPG-Qualität

Hallöchen,

habe seit Wochen immer wieder eine brennende Motorkontrollleuchte. Bin nun einige hundert Kilometer gefahren. Keine Änderung. Bei einer anderen Tankstelle getankt => Kontrolleuchte geht aus.

Kann es die Spritqualität sein, die meinem Wagen Probleme bereitet oder kann es ein anderes Problem sein?

Besten Dank für eure Antworten

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8 Antworten

Lass in einer Werkstatt den Fehlerspeicher auslesen. Bei mir waren kurz nach der Umrüstung die Zündkerzen uppe. Die waren 49000km drin. Nun habe ich neue Kerzen und die Leuchte ist wieder aus.

Hallo Wolwuest,

offensichtlich schwankt die Gasqualität, obwohl es eine
DIN-Norm für Gas gibt. Ich tanke jetzt an einer Tankstelle bei
einem Umrüster nicht mehr, weil ich dort ziemlich sicher
Gas getankt habe wodurch es bei mein Auto zu einen Leistungsverlust kam.
Manchmal kam auch blauer Qualm aus dem Auspuff.
Anfangs habe ich gedacht ich träume.
Ich bin dann auf Benzin weitergefahren und die Leistung
war wieder da. Ich habe die Kompression prüfen lassen
um sicher zu gehen, dass der Motor keinen Schaden
genommen hat und habe an einer anderen Tankstelle
getankt. Abgaswerte habe ich auch gleich prüfen lassen,
Standgas und Teillast. Alles super. Nachdem ich das
"schlechte Gas" aus dem Tank hatte war die Leistung
im Gasbetrieb spürbar besser. In den Fehlerspeicher
wurde bei mir nix geschrieben, so schlimm war es dann
doch nicht.

Wenn der Brennstoff (Gasgemisch) dauerhaft nicht vollständig
verbrannt wird, dann geht ein Teil in den Kat, und ein Teil
ins Öl. Es wird verdünnt und der Ölverbrauch steigt. Ist die
Schmierung nicht mehr gegeben, dann geht es langfristig zu Lasten der Kolbenringe,
wodurch die Kompression fällt und die Leistung dann dauerhaft im Keller ist.
Am Ölstab oder unter dem Öldeckel sieht man dann schon mal Ablagerungen, die aussehen als wenn man im Winter
nur Kurzstrecken fährt. Es ist aber zu wenig für eine kaputte
Zylinderkopfdichtung. Kühlwasser bleibt auch konstant.
Also kann es die Kopfdichtung nicht sein.
Ich habe das beobachtet und mich gefragt was das sein kann.
Ich fahre nur Langstrecken.

Wie gesagt. An einer anderen Tankstelle getankt.
Kein Rauch, Leistung ist wieder da, Verbauch ist geringer,
Öl sieht wieder gut aus. Die Kerzen waren bei der Prüfung
alle gleichmäßig schön hell. Als ich den Motor geprüft habe,
war das schlecht brennbare Gas bereits raus und es hat sich breits alles normalisiert.
Aber ich wollte sicher gehen.

Ich vermute, dass es am Butan liegen kann. Butan wird
in der Raffinerie als Abfallprodukt bei der Benzinherstellung
gewonnen. Im Butan sind Ölbestanteile und andere
Kohlenwasserstoffe enthalten, die offensichlich nicht
vollständig oxidiert sind.

Ich fahre eine LPI Anlage und deshalb hat das Verhalten
nichts mit dem Filter zu tun, den Verdampferanlagen
wechseln müssen. LPI Anlagen haben keinen Verdampfer.

Eine schlechtere Leistung hat nicht immer was mit den
Zündkerzen zu tun. Entweder die zünden oder nicht.
Die Diskussion über die Zündkerzen wird ebenfalls gerne
geführt. Wichtiger ist, dass ein zündfähiges Gemisch
im Brennraum ist. Ich möchte hier also keine Diskussion
über Zündkerzen anstoßen. Da ist breits alles gesagt.
Es soll auch jeder die Kerzen seines Vertrauens reinschrauben
und fertig.

Bei mir war es nachweislich so wie beschrieben und ich
habe es deshlalb etwas ausführlicher beschriben, damit
nicht jeder gleich die Kerzen rausschraubt oder sonst
was macht.
Erst mal ca. 100 km auf Benzin fahren und an einer
anderen Tankstelle tanken. Vielleicht auch mal
zum Test 95/5 Propan/Butan tanken. Propan ist das
"saubere" Gas.

Viel Spaß noch und frohe Ostertage

Zitat:

Original geschrieben von schokomann


Vielleicht auch mal
zum Test 95/5 Propan/Butan tanken. Propan ist das
"saubere" Gas.

Hallo,

sehr interessante These. Ich fahre nicht nur wegen dem Preis sondern auch wegen der Gasqualität (60/40) über die nahe gelegende Grenze nach Holland zum Tanken.

Bei uns gibt es nur 95/5, wodurch ich beim Durchzug einen Leistungsverlust spüre und auch die Reichweite um ca. 50km sinkt.

Das mache ich übrigens fast 10 Jahren so. Blauen Qualm oder ähnliches hatte ich mit 60/40 noch nie und meine Kontrollleuchte hat sich auch noch nie gemeldet.

Waren meine beiden Gasanlagen so super, dass ihnen das angeblich schmutzige Butan nie was ausgemacht hat oder ist es garnicht so schlecht?
Bisher haben auch hier im Forum alle LPG-Fahrer einen höheren Butananteil immer bevorzugt wegen der besseren Leistung bzw. größerer Reichweite. Von schmutzigen Butan lese ich nach 10Jahren LPG-Betrieb übrigens zum ersten mal.

Gruß,
Jörg

Hallo Jörg,

ich habe mich mit zwei Herstellern von technischen
Gasen unterhalten. Daher das weiss ich das.
Ich habe mich hinsichtlich des Butans missverständlich ausgedrückt. Bei der Herstellung von Benzin fällt
Butan als Abfallprodukt an, dass mit verschiedenen
Kohlenwasserstoffverbindungen verschmutzt ist (sein kann).
Das hängt vom Herstellungsprozess ab.

Grundsätzlich hast Du Recht. Die Reichweite steigt mit
zunhemenden Butananteil. Ich fahre auch 60/40.
Aber wenn Du eine Tankstelle erwischst, die im Butan
oder mit dem Butan eben schlecht brennbare Bestandteile
enthält kann es zu Problemen kommen.

Die Verunreinigungen kommen mit dem Butan rein.
Die Kohlenwasserstoffverbindung Butan C_4 H_10 selber
ist nicht das Problem, sondern bei dem Abfallprodukt
macht die Raffinerie sich nicht mehr viel Mühe Schadstoffe
herauszuholen.

Also es hat nichts mit deiner Anlage, oder mit dem Butan
selber zu tun, sondern mit dem Herstellungsprozeß.

Der Tip mit 95/5 habe ich nur gesagt, dass man so
seinen Gasbetrieb testen kann. Wenn der Motor
im Gasbetrieb nicht richtig läuft kann das viele Ursachen
haben.

Ich bin auch für eine 40/60 Propan/Butan Mischung.
Dann muss das Butan entsprechend hergestellt bzw.
von anderen Verunreinigungen befreit sein.

Läuft der Motor mal nicht so gut im Gasbetrieb, dann kann
es auch am Gas liegen. Das war die Frage.
Diese Feststellung habe ich auch gemacht.

Hallo schokomann,
dann werde ich mich also bei der LPG-Betankung weiterhin vertrauensvoll an unsere Holländischen Nachbarn wenden. Sie scheinen angesichts meiner 10 jährigen positiven Erfahrungen die Sache mit dem Herstellungsprozess wohl im Griff zu haben.

Gruß,
Jörg

Zitat:

Original geschrieben von Joe_Cool


Hallo schokomann,
dann werde ich mich also bei der LPG-Betankung weiterhin vertrauensvoll an unsere Holländischen Nachbarn wenden. Sie scheinen angesichts meiner 10 jährigen positiven Erfahrungen die Sache mit dem Herstellungsprozess wohl im Griff zu haben.

Gruß,
Jörg

hh

Hallo Joe-Cool,

ich habe exat das gleiche Fahrzeug wie Du, nur zwei Monate älter. Als Gasanlage eine LR-Omegas mit einem 67Ltr. Stako Radmuldentank. Mich würde unheimlich interessieren, wie hoch Dein Gasverbrauch ist. Also mein Auto braucht durchschnittlich - Landstraße - Autobahn - Stadt - so 12,5 - 13 Ltr.

Nächste Woche bekomme ich einen 90Ltr. Zylindertank zusätzlich in den Kofferraum eingebaut.

Gruß secu

Hallo Jörg,

hier noch einmal ein Link zum Thema Herstellung von
Mineralöl und Flüssiggas.

http://www.zoll.de/.../index.html

Die Tankstelle hat wahrscheinlich gar keine Einfluss auf die Gasqualität.
Noch was: Butan verbrennt an Luft mit einer rußenden Flamme
(Verunreinigungen). Propan rußt nicht.

Die Reinigungs- und Veredelungsschritt zu hochwertigen
Kraftstoffen fehlt noch.

Hier mal ein Auszug:
Erdöle unterscheiden sich nach ihrer Herkunft erheblich. Sie weichen in Qualität, Aussehen und spezifischem Gewicht voneinander ab. Manche von ihnen sind dünnflüssig und strohgelb, manche dickflüssig, beinahe schon fest und tiefschwarz, andere unterscheiden sich im Schwefelgehalt. Dennoch haben sie eines gemeinsam: Sie bestehen fast ausschließlich aus Kohlenstoff und Wasserstoff in chemischer Verbindung.
Zerlegt man Erdöl in seine Elemente, so erhält man 83 bis 87 Gewichtsprozent Kohlenstoff, 11 bis 15 Gewichtsprozent Wasserstoff, bis zu sechs Gewichtsprozent Schwefel sowie Spuren von Sauerstoff, Stickstoff und Metallen. Diese chemische Zusammensetzung, vor allem die Kohlenstoff-Wasserstoffbindung, ermöglicht theoretisch Millionen verschiedenartiger Molekülstrukturen. Ihre chemische Zusammensetzung und ihr Siedeverhalten können daher sehr unterschiedlich sein.
Die in verschiedenen geographischen Regionen geförderten Rohöle weisen bestimmte Charakteristika auf, nach denen sie als "Provenienzen" zusammengefasst werden. So sind libysche Rohöle reich an Naphthenen und mexikanische Rohöle reich an Aromaten. Algerische Rohöle sind meist sehr leicht (niedrige Dichte), d.h. enthalten einen hohen Anteil niedrigsiedender Kohlenwasserstoffe. Dagegen weisen venezolanische Rohöle einen großen Anteil an schweren Kohlenwasserstoffen auf. Manche Rohöle haben einen niedrigen Schwefelgehalt (z.B. Rohöle aus Nigeria, Nordafrika und der Nordsee), während andere viel Schwefel enthalten (z.B. Rohöle aus Kuwait oder Venezuela).

....

und weiter
Ein Destillationsturm (Destillationskolonne) enthält eine beträchtliche Anzahl solcher Böden. Die leichtesten Produkte (Methan, Ethan, Propan, Butan) durchströmen die Destillationskolonne geradewegs und kommen am Kolonnenkopf gemeinsam als Gase an. Sie werden anschließend durch erneute Destillation wieder aufgetrennt. Im Mittelteil des Turms werden von den betreffenden Böden die Mitteldestillate direkt abgeleitet. Die nicht verdampften schwersten Anteile fließen zum Boden der Kolonne und werden dort abgezogen.

Aus den Rohöl-Destillationstürmen werden im allgemeinen folgende Grundprodukte oder "Fraktionen" gewonnen: Raffineriegas, Flüssiggas und Benzin am Kopf der Fraktionierkolonne, Mitteldestillate an der Seite des Turmes und der Rückstand der atmosphärischen Destillation (so genannter atmosphärischer Rückstand) am Boden der Kolonne. Die Bezeichnung "Rückstand" bedeutet in der Verfahrenstechnik, dass diese Fraktion bei den Arbeitsbedingungen nicht verdampft, sondern zurückbleibt.
Mit der Destillation kann man Kohlenwasserstoffe aus dem Rohöl nur so herausholen, wie sie von Natur aus darin enthalten sind. Die Ausbeute an verschiedenen Produkten ist also im Wesentlichen nur durch die Verarbeitung verschiedener Rohölsorten - leichter oder schwererer - oder über die Verschiebung der Siedegrenzen steuerbar. Während die Wahl der Rohölsorte eine Frage der Verfügbarkeit und des Preises ist (leichte Rohöle sind wesentlich teurer und seltener als schwere), macht man sich bei der Verschiebung der Siedegrenzen die Tatsache zu Nutze, dass die Trennung der einzelnen Kohlenwasserstoffgruppen in der Destillation Spielräume bietet. So gibt es im Grenzbereich zwischen den verschiedenen Kohlenwasserstoffgruppen, den "Schnitten", Bestandteile, die sowohl dem einen wie dem anderen Schnitt zugeordnet werden können. So können z.B. etwa 3 bis 5 % des Mitteldestillatschnittes dem Benzin zugeschlagen werden. Das Gleiche ist beim Übergang vom Mitteldestillat zum schweren Heizöl möglich. Qualitätsanforderungen an die einzelnen Produkte setzen diesem Vorgehen allerdings Grenzen.

Die Vakuumdestillation
In der Vakuumdestillationsanlage wird der Rückstand aus der Rohöldestillation (atmosphärischer Rückstand) bei einem Druck von rd. 50 Millibar nochmals destilliert. Dabei werden als Fraktionen gewonnen: Vakuumgasöl, das dem Mitteldestillat zugemischt wird, verschiedene Destillate für den Einsatz in Konversionsanlagen oder zur Erzeugung von Schmieröl (Spindelöl, Neutralöl) und Vakuumrückstand als Heizöl- oder Bitumenkomponente.

Flüssiggas-Trennanlagen
Zu den Destillationsverfahren gehört auch die Flüssiggas-Trennanlage. Hier werden die Gase, die sich am Kolonnenkopf der Rohöldestillation angesammelt haben, in zwei hintereinander geschalteten Destillationskolonnen voneinander getrennt. Im Deethanisierturm werden am Kopf die leichten Gase, hauptsächlich Methan und Ethan (Verwendung als Raffinerieheizgas) abgezogen.

Das Bodenprodukt vom Deethaniser wird in den zweiten Turm, den Depropaniser eingesetzt, wo am Kopf Propan (Destillat) und am Boden Butan (Rückstand) anfällt. Dabei wird unter Druck (5 bis 15 Bar) gearbeitet, so dass die beiden Flüssiggase Propan und Butan flüssig abgezogen werden können.

De-Isopentaniser
Auch das Leichtbenzin aus den Rohöldestillationsanlagen wird erneut destilliert. Dies geschieht im De-Isopentaniser. Dadurch gelingt es, Iso-Pentan mit einer Reinheit von rund 90 % zu gewinnen. Diese Komponente ist ein wichtiger Bestandteil vor allem des hochoktanigen Superbenzins.

Zitat:

Original geschrieben von secu351


hh

Hallo Joe-Cool,

ich habe exat das gleiche Fahrzeug wie Du, nur zwei Monate älter. Als Gasanlage eine LR-Omegas mit einem 67Ltr. Stako Radmuldentank. Mich würde unheimlich interessieren, wie hoch Dein Gasverbrauch ist. Also mein Auto braucht durchschnittlich - Landstraße - Autobahn - Stadt - so 12,5 - 13 Ltr.

Nächste Woche bekomme ich einen 90Ltr. Zylindertank zusätzlich in den Kofferraum eingebaut.

Gruß secu

Hallo secu,

da nimmt sich meiner allerdings weniger. Stadtverkehr 10,5 bis 12 Liter (Abhängig von Fahrweise und Jahreszeit). Auf Strecke (AB mit 130-150km/h) habe ich ihn schon für ca. 9 Liter gefahren. Geb ich richtig Gas auf der AB werden es dann auch über 13 Liter.

Ich habe übrigens auch einen 90L Tank (72L Netto) im Kofferraum, damit sich die 15km nach Holland auch lohnen.

@schokomann
Interessante Ausführungen. Man lernt doch nie aus.

Gruß,
Jörg

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