LPG effizienter als CNG
Hallo
Ich habe von einem flüchtigen Bekannten, der mal in der „PKW-Gas-Umrüstbranche“ tätig war erfahren, dass
1. angeblich Reichweite bei LPG größer und kaum Leistungsverlust bei LPG
2. LPG ist unter 10 bar Druck im Gegensatz zu CNG mit 200 bar. Daher Einbau viel billiger. Tank ist leichter.
In der Presse liest man, das CNG einen höheren Wirkungsgrad haben soll!?
Was kann man dazu (selbstverständlich unverbindlich) sagen?
Danke
mfG
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Erdgaser
Dann darf man aber auch nicht den LKW ausblenden der das Flüssiggas zur Tankstelle oder zum Vorratslager fahren muss !Zitat:
Original geschrieben von lncognito
Ja, der "Kraftstoff CNG" ist effizienter in "Bewegungsenergie" umwandelbar als der "Kraftstoff LPG".Aber irgendwie müssen CNG und LPG auch erstmal zum "Kraftstoff" werden.
Während ich LPG bei 10 bar einmal komprimiert nur hin und herpumpe, muss CNG erstmal auf 200 bar komprimiert werden. Wenn man sich mal die Kompressoren und deren Stromversorgung an den CNG-tankstellen anschaut, muss man sich zwangsläufig die Frage stellen, ob es richtig ist dieses Kompromieren bei der Effiziez von CNG einfach auszublenden?
Gruß, Frank
Deshalb CNG
Dass Erdgas keinen positiven Umwelteffekt hat, ist jedem klar, der vom Förderfeld in Sibirien über tausende Kilometer Pipeline (mit historischer, sowjetischer Technik) bis zum Auspuff denkt. Zudem wird dieses Erdgas extra für die Verbrennung gefördert. Und bei der „Trocknung“ des Rohgases vor dem Transport werden die Abfallstoffe Butan/Propan (also Autogas) wieder sinnlos abgefackelt.
Alle Argumente zusammengenommen ist Erdgas als Treibstoff aus Umweltsicht sinnlos.
Zu diesem Schluss muss man bei objektiver Prüfung der Tatsachen kommen, ohne dass überhaupt über Praktikabilität von Erdgas, Tankstellennetz oder ähnliches gesprochen werden muss.
Butan und Propan entstehen dagegen bei der Erdgas- und Erdölförderung, und in den Raffinerien bei diversen petrochemischen Prozessen. Und das in so großen Mengen, dass zusätzlich zu den bereits herumfahrenden Fahrzeugen Millionen weitere damit betrieben werden könnten.
Neben dem Transport zu den Tankstellen würden keine nennenswerten zusätzlichen Emissionen entstehen, da die Gase momentan ohne Nutzwert abgefackelt werden.
Aber im Umkehrschluss würde jede Menge Benzin und somit CO2 eingespart, wenn mit Autogas als Ersatztreibstoff Fahrzeuge betrieben würden.
Bis zu dem Moment, wo irgendeine Raffinerie Autogas aktiv herstellen muss, wird die Umwelt von Autogas-Fahrzeugen nur profitieren, denn bis zu diesem Moment wird ein „Abfallstoff“ einer sinnvollen Nutzung zugeführt!
49 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Gaswart
Servus Dirk E!Es gibt Biogastankstellen:
in Österreich kenne ich auch eine in Margarethen am Moos [Nähe Wien]2 weitere sind in Planung bzw. im Bau: Böheimkirchen und Japons
Hallo Gaswart
Ich habe heute mit dem Verantwortlichen von der Biogasanlage in Japons gesprochen,
das Thema Biogastankstelle ist komplett gestrichen, weil einfach kein Interesse dafür besteht.
Viktor
"Außerdem: Wenn doch angeblich Erdgas heißer verbrennt als LPG und/oder Benzin, wie passt das dann mit dem Aufheizverhalten des Kats zusammen? "Abgas heißer, Kat auch früher heiß" müsste dann doch eigentlich rein logisch richtig sein, oder? "
Erdgas verbrennt etwas heißer, wenn
(a) ein fettes Gemisch gefahren wird und
(b) der Zündzeitpunkt _nicht_ nach hinten gelegt wird.
Wird der Zündzeitpunkt vorverlegt und bei Volllast nahe Lambda=1 im Bereich hoher Flammgeschwindigkeiten gefahren, so wird die Kopftemperatur wahrscheinlich etwas heißer, aber nicht die für den Kat relevante Auslasstemperatur. Wird das Kennfeld von Benzin 1:1 ohne Änderungen übernommen, erwarte ich aus der Verbrennungskinetik höhere Abgastemperaturen. Einen Prüfstand hab ich nicht, du auch nicht.
Quizfrage ist, wieviel der Wärme beim Kat ankommt. Unstrittig ist, dass Methan eins der am schlechtesten zu knackenden Kohlenwasserstoffe ist. Je länger die Kette, desto leichter bricht das Molekül auf. Dummerweise hängt am 3-Wege-Kat die NOx Reduktion an der Verfügbarkeit "geknackter" Kohlenwasserstoffe bzw. exakter der Wasserstoffe. Wird CH4 nicht geknackt arbeitet die NOx Reduktion trotz Lambda=1 nicht.
Aus eigenen Versuchen an Modellkatalysatoren weiss ich, dass Propan/Butan bei etwa 200°C beginnt sich zu zerlegen, Methan jedoch erst ab 450°C aufbricht.
... wobei es immer um die unverbrannt in den Kat gelangenden Kraftstoffe im Abgas geht, das sollten wir dabei nicht vergessen.
Ziel sollte es ja eher sein, den Kraftstoff -egal welchen- zu verwerten und nicht ungenutzt aus dem Auspuff zu jagen.
-im übrigen: Danke! plausible technische Erklärungen lese ich gern.-
Gaswart,
niemand hat behauptet, daß LPG die allein glücklich machende und superumweltfreundliche Lösung sei. DU hast angefangen damit, daß Erdgas so überlegen sei in der Beziehung. Und das ist es halt eben doch nicht. ;-)
Mir persönlich ist es relativ egal, mit was ich fahre, solange es möglichst bald kommt (am besten schon heute nutzbar) und so umweltfreundlich und praktikabel wie möglich ist. Ob das Biogas ist oder eine Ethanol-Brennstoffzelle oder Solarstrom vom eigenen Dach - ich möchte einfach nur gerne im Einklang mit meiner Umwelt leben - zumindest soweit das möglich ist. Beim Auto ist LPG derzeit für mich die beste Lösung, denn Erdgas kommt für meine Fahrzeuge aus praktischen Gründen nicht in Frage. Es gibt für mich persönlich noch ne Menge weitere sehr gute Gründe für LPG und gegen Erdgas. Aber das muß sich jeder selbst überlegen.
Akkus finde ich für ein Fahrzeug auch nicht toll. Dann lieber aus z.B. Ethanol an Bord den Strom erzeugen. Das wäre ne feine Lösung. Viel besser als Wasserstoff und ähnlicher Spinnkram. Toll wäre auch, wenn es zukünftig mehrere Ansätze gäbe, denn das eine tolle Rezept, das für alle paßt, gibt es eh nicht. Es wurde schon oft gesagt, daß nur ein Energie-Mix die Zukunft sein kann. So sehe ich das auch, und auch beim Auto.
Grüße Dirk
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100% ACK. Mein persönlicher Favorit wäre ein kleiner plug In Hybrid für Kurzstrecken nebst Ethanol/LPG/CNG Range Extender für lange. CNG beisst sich etwas wegen des Tankgewichts - die Akkus wiegen bereits ordentlich und Gewicht kostet am Ende sowohl Verbrauch als auch Reichweite.
Die neuen Honda CRZ find ich persönlich konzeptionell hochinteressant - Mild Hybrid mit einer Achse Elektro und einer "konventionellen". Macht auf besch**** Strecke bzw. in den Bergen sogar einen Kompromiss-Allrad möglich. Gegenüber dem auf die normale Antriebswelle wirkenden unterstützenden E-Motor oder gar einem aufwändigen Planetengetriebe wie beim Prius hat man hier eine Entkopplung der Antriebsarten. Akkus sind meist hinten, also hinten zwei E-Motoren an die Achse und gut ist, vorne normaler Frontmotor. Find ich pfiffig.