LKW Fahrer sind die letzten sklaven ?

Hallo,

ich weiß das ich mit diesem Thema einen ziemlichen Wutsturm auslöse, aber trotzdem will ich das mal diskutieren.

Damit ihr wisst das ich weiss wovon ich rede hier meine Kurzvita:

4 Jahre LKW Fahrer, alles Sattelzug 40to, davon einige Zeit Stahl auf Planenzug und Lebensmittel (Obst Gemüse usw) auf Kühlzug.

Fast die komletten 4 Jahre auf nahverkehr allerdings ab und zu mal Fernverkehr. (Berlin usw)

Ich selber bin aus dem Ruhrgebiet, damit Berlin auch als Fernverkehr angesehen wird.

Hier nun mein Resumee nach ca 4 Jahren.

Der Job ist das aller aller letzte !

Jetzt werden wahrscheinlich viele denken "ahh, hat der wenig Kohle bekommen"

Nein das war es gar nicht, im gegenteil, unser Chef hat sogar (in Relation) ordentlich bezahlt. Je nach Stunden 2000 bis 30000 Euro brutto im Monat, also die Bezahlung war absolut ok.

Nein es sind die Umstände in diesem Job die mich auf die Palme bringen. Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen zu menschenunwürdigen zeiten.

Angefangen habe ich beim Stahl, es hieß 06 bis 16 Uhr Mo bis Fr, also alles ok soweit (soweit 50 Stunden die Woche ok sind wenn andere nur 37 arbeiten und mehr verdienen)
Angefangen um 6, laden zum XXX, Plane auf, gurten bis der Arzt kommt, nassgeschwitzt und völlig fertig in die Karre und nach Ziel X, dort wirder Plane auf, alle Gurte los und abladen, auf zum nächsten usw usw usw

Pausen ? Fremndwörter !!!!

Um 15:30 Uhr im Sauerland auf dem Weg zurück, Ankunft gegen 16:30 also eigentlich 30 Min nach Feierabend, aber nein der Disponent nötigt dich wenigstens noch vorladen zu fahren damit am nächsten Tag alles direkt losgehen kann.

Also nicht nach Hause sondern vorladen in Duisburg, Warteschlange ohne Ende bei den üblichen VErdächtigen, laden gegen 18 Uhr zuhause gegen 19:30. Um vier uhr wieder raus, um 6 los richtung sauerland zum abladen und weiter gehts.

Das war Stahl --- aber das war noch so ziemlich das beste.

Dann kam Kühlzug und Lebensmittel.

Während beim Stahl Wochenden heilig sind und nachts nicht gearbeitet wird ist bei Lebensmittel alles anders. 7 Tage die Woche rund um die Uhr so läuft es hier.

4 Uhr morgens anfangen (auch Sonntags morgens, toller Samstag abend 🙂)) selber laden (Paletten mit Obst Gemüse) --(wobei denen scheissegal ist wie du das alles rein bekommst wenn es nicht passt) dann nach Netto, Aldi. Lidl, usw und abladen. Zurück zum neu laden, und weiter gehts ----- gegen 17 uhr (alles eigentlich erledigt und weg nach hause steht an) Anruf -- du musst nochmal zum Grossmarkt XYZ weil da gibt es Probleme. Fahr nur noch eben Aldi XYZ an und lade ab dann ist gut.

Aldi XYZ nimmt aber einen Grossteil der Ware nicht an (weil zu uselig) und schon fährst du wider zum Grossmarkt XYZ um den Mist zurück zu bringen.

Zuhause bist du gegen 22 Uhr nachdem du um 04 Uhr morgens angefangen bist. Ihr fragt jetzt nach der Fahrerkarte und den Fahtrzeiten ??? Oha, erstens wird Scheibe benutzt die man bei Bedarf gegen eine neue austauscht und zweitens wird die Ablade und Beladezeit ja als Pause gewertet. Also wo ist das Problem ????

Fernverkehr ??

Ja auch ich habe ab und zu Fernverkehr gefahren. Meistens habe ich nachts Grossmärkte (Berlin usw) angefahren und abgeladen. Pause ist dann gegen 09 Uhr morgens. Im Sommer ist es heiss wie Sau im Fahrerhaus (nein ich hatte keine Standklima) aber selbst wenn die Temperaturen ok sind frage ich doch wieso ich mit 50 Jahren und eine anständigen Ausbildung meine Freizeit in sage und schreibe 5 QM verbringe. Meine Wohnung die ich jeden Monat bezahle hat 90 qm, hat ein Badezimmer mit dusche und wc und natürlich ein richtiges schlafzimmer mit großen betten.

So aber trinke ich ein paar Bier um schlafen zu können und wache nach ein paar Stunden auf weil ich piss... muss. Aber wo nur ???? eine Toilette geschweige denn ein Badezimmer habe ich nicht. Draussen - da ist es hell und zig Leute sind unterwegs- in eine Flasche ? Ja bin ich denn der letzte Assi der in eine Flasche pinkelt ?

Oha, super gute Zeit so im Fernverkehr. Badezimmer wie sau (am Rastplatz), keine Toilette in Reichweite und ein Bett welches selbst bei der Bundeswehr gösser war.

Super Job !

Selbst als Obdachloser habe ich wahrscheinlich mehr Hygiene und bessere Schlafplätze als als LKW Fahrer.

Last but not least der Job himself und seine Möglichkeiten.

Der Job an sich wäre ok wenn auch nur halbwegs vernünftige Zieten eingehlaten würden.

Und Fernverkehr liesse sich ohne weiteres komfortabel und akzeptabel machen wenn wir wenigstens Verhältnisse hätten wie die US Trucker mit ihren wohnmobilartigen Wohnräumen. Ich habe US TRucks gesehen mit Wohnräumen (nicht schlafkabinen) die das Wort Wohnraum verdienen. Mit Küchenecke, Backofen, Microwelle, richtigtes Bett, Badezimmer usw usw

Da ließe es sich aushalten auch über mehrer Wochen hinaus, aber so wie wir leben ?????

So das war es, nun habe ich meine Seele einmal Luft gemacht und nun könnt ihr auf mich einschlagen wenn ihr es wollt.

Generell finde ich nur wir Trucker sollten dagegen vorgehen wie gegen uns vorgegangen wird und das diese unsere Arbeitssituation unter aller sau ist.

Gruss an alle Kollegen

Ein Kollege

Beste Antwort im Thema

Hallo,

ich weiß das ich mit diesem Thema einen ziemlichen Wutsturm auslöse, aber trotzdem will ich das mal diskutieren.

Damit ihr wisst das ich weiss wovon ich rede hier meine Kurzvita:

4 Jahre LKW Fahrer, alles Sattelzug 40to, davon einige Zeit Stahl auf Planenzug und Lebensmittel (Obst Gemüse usw) auf Kühlzug.

Fast die komletten 4 Jahre auf nahverkehr allerdings ab und zu mal Fernverkehr. (Berlin usw)

Ich selber bin aus dem Ruhrgebiet, damit Berlin auch als Fernverkehr angesehen wird.

Hier nun mein Resumee nach ca 4 Jahren.

Der Job ist das aller aller letzte !

Jetzt werden wahrscheinlich viele denken "ahh, hat der wenig Kohle bekommen"

Nein das war es gar nicht, im gegenteil, unser Chef hat sogar (in Relation) ordentlich bezahlt. Je nach Stunden 2000 bis 30000 Euro brutto im Monat, also die Bezahlung war absolut ok.

Nein es sind die Umstände in diesem Job die mich auf die Palme bringen. Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen zu menschenunwürdigen zeiten.

Angefangen habe ich beim Stahl, es hieß 06 bis 16 Uhr Mo bis Fr, also alles ok soweit (soweit 50 Stunden die Woche ok sind wenn andere nur 37 arbeiten und mehr verdienen)
Angefangen um 6, laden zum XXX, Plane auf, gurten bis der Arzt kommt, nassgeschwitzt und völlig fertig in die Karre und nach Ziel X, dort wirder Plane auf, alle Gurte los und abladen, auf zum nächsten usw usw usw

Pausen ? Fremndwörter !!!!

Um 15:30 Uhr im Sauerland auf dem Weg zurück, Ankunft gegen 16:30 also eigentlich 30 Min nach Feierabend, aber nein der Disponent nötigt dich wenigstens noch vorladen zu fahren damit am nächsten Tag alles direkt losgehen kann.

Also nicht nach Hause sondern vorladen in Duisburg, Warteschlange ohne Ende bei den üblichen VErdächtigen, laden gegen 18 Uhr zuhause gegen 19:30. Um vier uhr wieder raus, um 6 los richtung sauerland zum abladen und weiter gehts.

Das war Stahl --- aber das war noch so ziemlich das beste.

Dann kam Kühlzug und Lebensmittel.

Während beim Stahl Wochenden heilig sind und nachts nicht gearbeitet wird ist bei Lebensmittel alles anders. 7 Tage die Woche rund um die Uhr so läuft es hier.

4 Uhr morgens anfangen (auch Sonntags morgens, toller Samstag abend 🙂)) selber laden (Paletten mit Obst Gemüse) --(wobei denen scheissegal ist wie du das alles rein bekommst wenn es nicht passt) dann nach Netto, Aldi. Lidl, usw und abladen. Zurück zum neu laden, und weiter gehts ----- gegen 17 uhr (alles eigentlich erledigt und weg nach hause steht an) Anruf -- du musst nochmal zum Grossmarkt XYZ weil da gibt es Probleme. Fahr nur noch eben Aldi XYZ an und lade ab dann ist gut.

Aldi XYZ nimmt aber einen Grossteil der Ware nicht an (weil zu uselig) und schon fährst du wider zum Grossmarkt XYZ um den Mist zurück zu bringen.

Zuhause bist du gegen 22 Uhr nachdem du um 04 Uhr morgens angefangen bist. Ihr fragt jetzt nach der Fahrerkarte und den Fahtrzeiten ??? Oha, erstens wird Scheibe benutzt die man bei Bedarf gegen eine neue austauscht und zweitens wird die Ablade und Beladezeit ja als Pause gewertet. Also wo ist das Problem ????

Fernverkehr ??

Ja auch ich habe ab und zu Fernverkehr gefahren. Meistens habe ich nachts Grossmärkte (Berlin usw) angefahren und abgeladen. Pause ist dann gegen 09 Uhr morgens. Im Sommer ist es heiss wie Sau im Fahrerhaus (nein ich hatte keine Standklima) aber selbst wenn die Temperaturen ok sind frage ich doch wieso ich mit 50 Jahren und eine anständigen Ausbildung meine Freizeit in sage und schreibe 5 QM verbringe. Meine Wohnung die ich jeden Monat bezahle hat 90 qm, hat ein Badezimmer mit dusche und wc und natürlich ein richtiges schlafzimmer mit großen betten.

So aber trinke ich ein paar Bier um schlafen zu können und wache nach ein paar Stunden auf weil ich piss... muss. Aber wo nur ???? eine Toilette geschweige denn ein Badezimmer habe ich nicht. Draussen - da ist es hell und zig Leute sind unterwegs- in eine Flasche ? Ja bin ich denn der letzte Assi der in eine Flasche pinkelt ?

Oha, super gute Zeit so im Fernverkehr. Badezimmer wie sau (am Rastplatz), keine Toilette in Reichweite und ein Bett welches selbst bei der Bundeswehr gösser war.

Super Job !

Selbst als Obdachloser habe ich wahrscheinlich mehr Hygiene und bessere Schlafplätze als als LKW Fahrer.

Last but not least der Job himself und seine Möglichkeiten.

Der Job an sich wäre ok wenn auch nur halbwegs vernünftige Zieten eingehlaten würden.

Und Fernverkehr liesse sich ohne weiteres komfortabel und akzeptabel machen wenn wir wenigstens Verhältnisse hätten wie die US Trucker mit ihren wohnmobilartigen Wohnräumen. Ich habe US TRucks gesehen mit Wohnräumen (nicht schlafkabinen) die das Wort Wohnraum verdienen. Mit Küchenecke, Backofen, Microwelle, richtigtes Bett, Badezimmer usw usw

Da ließe es sich aushalten auch über mehrer Wochen hinaus, aber so wie wir leben ?????

So das war es, nun habe ich meine Seele einmal Luft gemacht und nun könnt ihr auf mich einschlagen wenn ihr es wollt.

Generell finde ich nur wir Trucker sollten dagegen vorgehen wie gegen uns vorgegangen wird und das diese unsere Arbeitssituation unter aller sau ist.

Gruss an alle Kollegen

Ein Kollege

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na ja jeder ist doch seines Glückes Schmied,...

du musstest ja net,...klar vielleicht doch,..

das der Job kein Zuckerschlecken ist/ war ist doch jedem doch bewusst

ich hab den Job an den Nagel gesetzt weil mich das Strafmass beinahe überrollt hatte,...als Beispiel wegen 20min verkürzte Standzeit trotz danach vieler Pausen hatte - Strafe 160 Euro + Mwst
als Fuhrparkleiter/ Fahrer/ Disponent haste eben net immer Zeit auf die Zeit zu achten zumal wenn man Medikamente in Wert von mehreren Millionen Euros im Kühlwagen hat und diese sofort dringend in irgendwelchen Krankenhäuser müssen,...aber das interessierte die Behörden nicht
Punkte Sammlung und Strafen,...das war an der Tagesordnung
irgendwann ist/war schluss
dann noch die unbesonnen Autofahrer auf den Autobahnen oder Bundesstrassen manchmal Hirnlos auf Strassen unterwegs,..

Null Verständis für die Trucker auf den Strassen
auch manche Polizei
was hat mir einer mal erzählt bei der Tachographen Schulung
nehme deine Hand und zähle die Arten von Polizisten (ja es gibt solche und solche sind auch nur Menschen) auf
Nummer 1 (der Daumen) er hält dich an und hat keien Ahnung was das Digigerät angeht - lässt dich weiterfahren
Nummer 2 (der Zeigefinger) er kennt sich aus im Digigerät und weist auf Deine Fehler hin vielleicht eine Strafe aber meistens lässt er dich vorbei ziehen,..
Nummer 3 (Mittelfinger) er meint es zu wissen - hat aber keine Ahnung
die sind wahrlich diejenigen die mich ankotzen und von denen gibt es leider viel zu viele,...

jeder der den Job ausführt - RESPEKT !

und allen weiterhin gute Fahrt

ps: lasst euch net unterkriegen und macht soviel Pausen wie es geht

Es ist ein Ausdruck gewisser Doppelmoral in unserer Gesselschaft.
- Jeder will alles Pünktlich und Billig haben
- der Staat will das auch - gleichzeitig wird der Fuhrbranche das Leben schwer gemacht.
Das ein Fahrer der Jahrelang unterwegs ist ein höheres Risiko hat, Punkte zu sammeln, wie ein Normalbürger,
ist logisch, es ist im Prinzip sein Berufsrisiko. Es ist kein Privatvergnügen, warum er das alles macht.
Trotzdem wird hier genauso verfahren wie bei einem Rentner der ohne Stress 1 mal am Tag zum Bäcker fährt.
Ist er Lappen weg, Sperre vom AAMT, wenns ganz dumm läuft ( krankheitsfall in dieser Zeit) eventuell
persönlich ruiniert und die Früchte eines 30 Jährigen harten Arbeitslebens, vernichtet!
Man kanns natürlich nicht jedem Recht machen, aber hier liegt zuvieles im argen.
Auch Ordnungsbeamte zeigen weder Herz noch verständniss - soll der Paketfahrer doch
1 KM laufen wenn er seine 300 Pakete zu seinen 200 Anfahrstellen am Tag bringen soll für seine 5 Euro in der
Stunde!!! Der Staat ist sofort da, einem was auf die Mütze zu hauen, wenns drum geht,
und wenns nur "Bürokratische Strafzettel sind" welche die nicht durch
-Gefährden
-Behindern
-Blockieren entstehen, sondern nur aus Bürokrastischer, erstickenden WIllkürlichen Gesetzen.

Wenns aber drum geht, das der Staat den Armen Schweinen hilft,
-in Ihrer Arbeit, - wenn Sie sich gegen den Chefe wehren wollen

Da tut sich nix!
-der Staat macht auch nichts gegen diese SUbunternehme Seuche,
wo man zu Dumpingpreisen alle Risiken und GEsetztesübertretungen an kleine
Speditionen abtritt, die verzeifelt alles tun um Aufträge zu erhalten.
- Besonders im Packetdienst bereich. So wurden bei allen großen Firmen
die Fuhrparks aufgelöst, zugunsten dieser graußamen schinderei!
Das weis auch der Gesetzgeber, doch seine Bürger interessieren ihn nicht.
DHL Fright als riesen Betrieb müsste ÜBerstunden zahlen - wie es auch mit seinen
Innendienstmitarbeitern macht. Für die Fahrer, arbeiter 3 . KLasse, natürlich nicht machbar,
hier Sourced man aus, findet welche die für nen Appel und ein Ei die Gebiete übernehmen.

Ich war früher mal Tagestouren Fahrer, eine Zeit lang gings auch so das man
von 3-4 Morgens ( LKW Selber beladen ) bis Abends um 8 Unterwegs war,
das war dieser Tschibo - Scheis, wo man in einem 7.5 Tonner nach einer Weile 3 Stapel ( ALte Kisten/Palleten/Retourenware) hinten drauf hat, die einem die neue Ware, die noch auszuladen ist,
Blockiert, und das bei 20 - 25 Stopps am Tag mit kompletter Abwicklung der ganzen Zirkusus vor Ort.

Nach einiger Zeit war ich so im arsch, das ich dankbar war , das ich dann "betriebsbedingt" entsort wurde 🙂

ein paar Jahre später nochmal ein Probetag, bei TRANSFLEX von Morgens um 5 wieder bis abends um 8
purer Stress - nee danke, nie wieder wenns irgendwie geht.. 🙁(

Mitlerweile sitze ich wieder im Lager, aber mir tun die Paketfahrer immer noch leid.

Jetzt hat es nen ehem. Kollegen erwischt. Herzinfakt beim nachhause fahren mit dem Pkw freitag Abend... Sry bin immernoch der meinung das Teilweise in den Speditionen zu viel Druck auf dei Fahrer aufgebaut wird, man hält es schon aus kein Problem nur nach einer gewissen Zeit geht es einen ans Gemüt, man macht sich einfach Seelisch Fertig mit dem Dauerstress, Druck ....

Gott sei dank hat ein Arzt sofort angehalten und nach dem Verunglückten Pkw geschaut und ihm gleich Geholfen.

ja traurig, aber realität...

und keinen Juckts! Hier wird auf den Rücken einiger, die keine Lobby haben,
fast der gesamte! Warenfluß aller europäischen Volkswirtschaften ermöglicht.

Man kommt sich doch wie ein Getriebener vor. Dann die ganzen zusatzfaktoren;
dreckswetter, Stau, kaputte, überlastete Straßen, Wartezeiten bei Kunden usw.

Ich hab mal bei einer Autovermietung gejobbt-
Crass - viele LKW Fahrer "dürfen" Samstags erst nach Hause, weil wenn sie am arsch
der Welt stehen, die dann Samstags früh noch Ihren LKW reinigen sollen
weil es Freitags zu spät ist, und so ihr Wochende nochmals um 30% gekürtzt wird.
Ein Sauberer LKW einer Firma mit "dreckigem" Führungsstil ist wichtiger wie das
ohnehin zusammengekürtzte Privatleben von Menschen. 🙁
Ich hab das mitbekommen, weil wir die Fahrer dann von den LKWs abgeholt haben
oder ihnen dorthin Mietwagen gebracht haben - damit die Kerle endlich heim konnten.

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Zum Druck ausüben gehören aber immer noch Zwei einer der den Druck ausübt und einer der sich unter Druck setzten lässt und das funktioniert bei mir nach inzwischen fast 26 Jahren eben nicht mehr.

Zitat:

Original geschrieben von worti32


Zum Druck ausüben gehören aber immer noch Zwei einer der den Druck ausübt und einer der sich unter Druck setzten lässt und das funktioniert bei mir nach inzwischen fast 26 Jahren eben nicht mehr.

Nur so funktioniert es(in jeder Branche) wenn ich als Honorarkoch oder als Coach/Berater zu einem Klienten komme und ich sehe das er sein Personal wie Dreck behandelt und bezahlt dann bin ich dort genau 2 mal-zum ersten und zum letzten mal^^

Zitat:

Original geschrieben von worti32


Zum Druck ausüben gehören aber immer noch Zwei einer der den Druck ausübt und einer der sich unter Druck setzten lässt und das funktioniert bei mir nach inzwischen fast 26 Jahren eben nicht mehr.

"""Zum Verbrechen gehören immer zwei,

der Täter und das Opfer das sich überfallen lässt und nicht wehrt 😠 """

Du hast schon Recht was du sagst, es hat leider eben Soziale oder PSychologische Gründe warum das funktioniert.

Zitat:

@Trucker1962 schrieb am 20. September 2012 um 22:41:30 Uhr:


Hallo,

ich weiß das ich mit diesem Thema einen ziemlichen Wutsturm auslöse, aber trotzdem will ich das mal diskutieren.

Damit ihr wisst das ich weiss wovon ich rede hier meine Kurzvita:

4 Jahre LKW Fahrer, alles Sattelzug 40to, davon einige Zeit Stahl auf Planenzug und Lebensmittel (Obst Gemüse usw) auf Kühlzug.

Fast die komletten 4 Jahre auf nahverkehr allerdings ab und zu mal Fernverkehr. (Berlin usw)

Ich selber bin aus dem Ruhrgebiet, damit Berlin auch als Fernverkehr angesehen wird.

Hier nun mein Resumee nach ca 4 Jahren.

Der Job ist das aller aller letzte !

Jetzt werden wahrscheinlich viele denken "ahh, hat der wenig Kohle bekommen"

Nein das war es gar nicht, im gegenteil, unser Chef hat sogar (in Relation) ordentlich bezahlt. Je nach Stunden 2000 bis 30000 Euro brutto im Monat, also die Bezahlung war absolut ok.

Nein es sind die Umstände in diesem Job die mich auf die Palme bringen. Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen zu menschenunwürdigen zeiten.

Angefangen habe ich beim Stahl, es hieß 06 bis 16 Uhr Mo bis Fr, also alles ok soweit (soweit 50 Stunden die Woche ok sind wenn andere nur 37 arbeiten und mehr verdienen)
Angefangen um 6, laden zum XXX, Plane auf, gurten bis der Arzt kommt, nassgeschwitzt und völlig fertig in die Karre und nach Ziel X, dort wirder Plane auf, alle Gurte los und abladen, auf zum nächsten usw usw usw

Pausen ? Fremndwörter !!!!

Um 15:30 Uhr im Sauerland auf dem Weg zurück, Ankunft gegen 16:30 also eigentlich 30 Min nach Feierabend, aber nein der Disponent nötigt dich wenigstens noch vorladen zu fahren damit am nächsten Tag alles direkt losgehen kann.

Also nicht nach Hause sondern vorladen in Duisburg, Warteschlange ohne Ende bei den üblichen VErdächtigen, laden gegen 18 Uhr zuhause gegen 19:30. Um vier uhr wieder raus, um 6 los richtung sauerland zum abladen und weiter gehts.

Das war Stahl --- aber das war noch so ziemlich das beste.

Dann kam Kühlzug und Lebensmittel.

Während beim Stahl Wochenden heilig sind und nachts nicht gearbeitet wird ist bei Lebensmittel alles anders. 7 Tage die Woche rund um die Uhr so läuft es hier.

4 Uhr morgens anfangen (auch Sonntags morgens, toller Samstag abend 🙂)) selber laden (Paletten mit Obst Gemüse) --(wobei denen scheissegal ist wie du das alles rein bekommst wenn es nicht passt) dann nach Netto, Aldi. Lidl, usw und abladen. Zurück zum neu laden, und weiter gehts ----- gegen 17 uhr (alles eigentlich erledigt und weg nach hause steht an) Anruf -- du musst nochmal zum Grossmarkt XYZ weil da gibt es Probleme. Fahr nur noch eben Aldi XYZ an und lade ab dann ist gut.

Aldi XYZ nimmt aber einen Grossteil der Ware nicht an (weil zu uselig) und schon fährst du wider zum Grossmarkt XYZ um den Mist zurück zu bringen.

Zuhause bist du gegen 22 Uhr nachdem du um 04 Uhr morgens angefangen bist. Ihr fragt jetzt nach der Fahrerkarte und den Fahtrzeiten ??? Oha, erstens wird Scheibe benutzt die man bei Bedarf gegen eine neue austauscht und zweitens wird die Ablade und Beladezeit ja als Pause gewertet. Also wo ist das Problem ????

Fernverkehr ??

Ja auch ich habe ab und zu Fernverkehr gefahren. Meistens habe ich nachts Grossmärkte (Berlin usw) angefahren und abgeladen. Pause ist dann gegen 09 Uhr morgens. Im Sommer ist es heiss wie Sau im Fahrerhaus (nein ich hatte keine Standklima) aber selbst wenn die Temperaturen ok sind frage ich doch wieso ich mit 50 Jahren und eine anständigen Ausbildung meine Freizeit in sage und schreibe 5 QM verbringe. Meine Wohnung die ich jeden Monat bezahle hat 90 qm, hat ein Badezimmer mit dusche und wc und natürlich ein richtiges schlafzimmer mit großen betten.

So aber trinke ich ein paar Bier um schlafen zu können und wache nach ein paar Stunden auf weil ich piss... muss. Aber wo nur ???? eine Toilette geschweige denn ein Badezimmer habe ich nicht. Draussen - da ist es hell und zig Leute sind unterwegs- in eine Flasche ? Ja bin ich denn der letzte Assi der in eine Flasche pinkelt ?

Oha, super gute Zeit so im Fernverkehr. Badezimmer wie sau (am Rastplatz), keine Toilette in Reichweite und ein Bett welches selbst bei der Bundeswehr gösser war.

Super Job !

Selbst als Obdachloser habe ich wahrscheinlich mehr Hygiene und bessere Schlafplätze als als LKW Fahrer.

Last but not least der Job himself und seine Möglichkeiten.

Der Job an sich wäre ok wenn auch nur halbwegs vernünftige Zieten eingehlaten würden.

Und Fernverkehr liesse sich ohne weiteres komfortabel und akzeptabel machen wenn wir wenigstens Verhältnisse hätten wie die US Trucker mit ihren wohnmobilartigen Wohnräumen. Ich habe US TRucks gesehen mit Wohnräumen (nicht schlafkabinen) die das Wort Wohnraum verdienen. Mit Küchenecke, Backofen, Microwelle, richtigtes Bett, Badezimmer usw usw

Da ließe es sich aushalten auch über mehrer Wochen hinaus, aber so wie wir leben ?????

So das war es, nun habe ich meine Seele einmal Luft gemacht und nun könnt ihr auf mich einschlagen wenn ihr es wollt.

Generell finde ich nur wir Trucker sollten dagegen vorgehen wie gegen uns vorgegangen wird und das diese unsere Arbeitssituation unter aller sau ist.

Gruss an alle Kollegen

Ein Kollege

NA JA iCH FINDE DEN BLOCK JA GANZ AMÜSANT;
VOR 15 JAHREN HATTE MAN JA AUCH NOCH KEINE KNECHT/KNEBEL-VERTRÄGE GEHABT
RUHIGERES ARBEITEN;

HEUTZUTAGE NUR NOCH TERMINE;WOBEI NAH UND FERNVERKEHR VARIERT MAL NAH MAL FERN;
FERNVERKEHR FAHREN HEUTZUTAGE MEIST EHR 2 BILLIGLOHNARBEITER;

WÄHREND ICH OFT DIE LADUNGEN UM DIE KIRCHE FAHRE;FÜR MANCHE IS JA FERNVERKEHR VON NÜRNBERG-KASSEL ODER AACHEN-FULDA DAS SIND TAGESTOUREN UND ZURÜCK SO GEHT DAS DIE GANZE WOCHE AUF UND NIEDER IMMER WIEDER;

DAS IST KAUM NOCH LKW FAHREN IST EIN GERUMPEL MAL EHRLICH SCHAU DIR MAL DIE LEUTE AN AM AUTOHOF DA LACHT KAUM EINER MEHR;AUSSER VIELLEICHT ZUM FUSSBALLSPIEL😁

MACHE DAS AUCH ERST GERADE MAL SEIT 2004 NA JA DIE UNTERNEHMER SAGEN KRIEGEN KAUM NOCH LEUTE IS KLAR

LEUTE STUDIEREN LIEBER ODER TIPPSEN SICH DIE FINGER AM COMPUTER KAPUTT;RUMGESPIELE
MEISTEN HABEN JA FESTE AUFTRAGGEBER DIE WO ES NICHT HABEN HMM:FRACHTENBÖRSE IRGENDEINE LADUNG SUCHEN IS JA NIX NEUES;

WAR AUCH BEI MANCH EINEM AG SCHO 2 MAL BINNEN 4 JAHRE JAJA
NUR HEUTE ZAHLEN DIE BEI NEUVERTRÄGE GLEICH WENIGER;
SUPER MEHR SCHUFTEN MEHR GELD KA
FREIZEIT WAS WILLSTE DENN MIT DER WOHNUNG BIST JA EH NIE DAHEIM OKAY FÜR DIE FAMILIE::::::::
NAJA HASSE UND MAG DEN JOB KENN DAS AUCH BÄNDERN BIS DIE FINGER KRUMM WERDEN;
NA JA BEIM KÜHLER RUMPELN HAT ALLES VOR UND NACHTEILE;ALSO VON MEINEM BEKANNTENKREIS MÖCHTE KEINER k r a f t f a h r e r WERDEN UND ES IS AUCH NIEMAND:
WOBEI NA JAH NAHVERKEHR WÜRDE MICH LANGWEILEN JEDEN ABEND DAHEIM ESSEN SCHNELL SCHLAFEN DUSCHEN DAS WARS KLASSE ACH DA BIN ICH LIEBER DRAUSSEN ABER PARKPLATZ SOWAS
KOMMT MIR NICHT IN DIE TÜTE;DA MUSST DIE KLOROLLEN MITBRINGEN NA JA;WENN ICH FRÜH DAS RADIO SCHON EINSCHALTE UNFALL;STAU;BAUSTELLEN DA IS JA NRW BESONDERS EXTREM FREITAGS:::::
WEST HOLLAND IST AUCH SO WIE DER RUHRPOTT;
AUSSERDEM ARBEITET JA KAUM EINER ZUM SPASS SCHÖN WÄRE ES:::::

Zitat:

@hg3000 schrieb am 3. November 2014 um 10:48:21 Uhr:


Zuhause bist du gegen 22 Uhr nachdem du um 04 Uhr morgens angefangen bist. Ihr fragt jetzt nach der Fahrerkarte und den Fahtrzeiten ??? Oha, erstens wird Scheibe benutzt die man bei Bedarf gegen eine neue austauscht und zweitens wird die Ablade und Beladezeit ja als Pause gewertet. Also wo ist das Problem ????

Generell finde ich nur wir Trucker sollten dagegen vorgehen wie gegen uns vorgegangen wird und das diese unsere Arbeitssituation unter aller sau ist.

Gruss an alle Kollegen

Ein Kollege

Merkste was? Lese mal deine beiden Absätze durch......

Du bist verantwortlich für die Einhaltung der gesetzlichen Arbeitszeiten. Man sollte eben nicht alles mit sich machen lassen, Handy aus, Feierabend morgen ist ein neuer Tag.

Nach § 21a ArbZGdarf die wöchentliche Arbeitszeit des Fahrpersonals innerhalb von vier Monaten durchschnittlich 48 Wochenstunden nicht überschreiten. Das ergibt eine maximale Monatsarbeitszeit von 208 Stunden

tschuldigung Pepper aber wie kommst du auf 208 Std maximale Monatsarbeitszeit?

nehme doch einmal den Dezember als Rechenbeispiel. Ohne Feiertage sondern so als wenn es ein normaler Monat wäre.

Ausgehend von einer 48 Std Woche

Da hätten wir 4 komplette Wochen = 192 Std.
Dazu noch 3 weitere Tage = 48 / 5 = 9,6 * 3 = 28,8

Würde für Dezember bedeuten 220,08 Std

Zitat:

@roadheini schrieb am 4. November 2014 um 08:44:18 Uhr:


tschuldigung Pepper aber wie kommst du auf 208 Std maximale Monatsarbeitszeit?

nehme doch einmal den Dezember als Rechenbeispiel. Ohne Feiertage sondern so als wenn es ein normaler Monat wäre.

Ausgehend von einer 48 Std Woche

Da hätten wir 4 komplette Wochen = 192 Std.
Dazu noch 3 weitere Tage = 48 / 5 = 9,6 * 3 = 28,8

Würde für Dezember bedeuten 220,08 Std

So steht es im Gesetzestext:

§ 21a Beschäftigung im Straßentransport

(4) Die Arbeitszeit darf 48 Stunden wöchentlich nicht überschreiten. Sie kann auf bis zu 60 Stunden verlängert werden, wenn innerhalb von vier Kalendermonaten oder 16 Wochen im Durchschnitt 48 Stunden wöchentlich nicht überschritten werden.

http://www.gesetze-im-internet.de/arbzg/__21a.html

Dann rechne mal 48 Std x 52 Wochen : 12 Monate = 208 Std

Mit der Fahrerkarte hat der Fahrer doch nun ein wirksames Instrument in der Hand. Wenn die Zeit um ist, ist sie um Punkt. Den Disponenten sollte man dann noch darauf hinweisen. Wer dennoch weiter fährt und seine Zeiten überzieht, sollte sich auch nicht beklagen.
Kein Chef kommt vorm Arbeitsgericht damit durch, wenn er den Fahrer abmahnt oder kündigt, nur weil der seine Lenk-u Ruhezeiten einhält und wer heute immer noch keine Rechtsschutzversicherung hat, dem ist auch nicht zu helfen. Das Gesetz ist klar auf unserer Seite.

@ pepper

deine Berechnung zeigen den Durchschnitt aber nicht die wirkliche maximale monatliche Arbeitszeit

@ scion

zum einen hast du recht, aber solange der Fahrer den Tachographen nicht richtig bedient, hat er gar nichts...

das hat dann auch nichts mit der Dispo zu tun.

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