Liftachsen und Doppellenkachsen...-Zweck?
Tach,
ich denke mal, dass sich sich hier einige LKW-Fahrer tummeln
😉 und hoffe dass man mir hier auf folgende Frage (die mich eigentlich schon seit 25 jahren beschäftigt, seitdem ich Eine bei einem "Brauselaster" gesehen habe) eine Antwort gibt:
welchen Sinn und Zweck haben eigentlich Liftachsen oder
Doppellenkachsen (schlagt mich nicht, ich weiß nicht wie die
Dinger normal heissen 😁, bin kein LKW-Fahrer 🙂 ).
Öfters habe ich auch auf der Autobahn gesehen, dass auch die 2. Lenkachse (der Doppellenkachse) angezogen wird.
Ich hoffe Ihr versteht, was ich meine.
Gruß
Guensal
Beispiel:
25 Antworten
Liftachsen werden dafür eigebaut, um bei Leerfahrten Material zu schonen, heißt: Reifen Bremsen etc..
Mfg
Liftachsen helfen Reifen und Spritt zu sparen.
Bei leer oder 50% Beladung können diese
"geliftet" werden- dies reduziert auch den Wendekreis😉
Sind diese Achsen meist "Einfachbereift" auch noch
durch Lenkgestänge oder Hydraulik gelenkt-ist der
Beladungszustand egal.
Einen Nachteil hat das Ganze aber im Winter-
bei Vor/-oder Nachlaufachsen die in der Nähe
der Antriebsachse sind-reduziert sich die Traktion.
Wenn gewünscht-kann ich noch mehr ins Detail gehn😉
Gruß Volker
das mit dem nachteil im winter kann ich nicht behaupten,
(ich fahre auch einen 3achser) bei dem kann man (bei voller beladung (mercedes benz actros mp2)) die liftachse vom boden wegnehmen sie bleibt zwar nicht oben, geht zwar gleich wieder runter, dann kann man wieder aufen schalter drücken dann geht sie wieder hoch (die ist ein bisl getunt) da haste gripp(ppppppppppppppp) wie die sau.... wenn die kiste voll beladen ist.
und normal gibt es ja noch die anfahr hilfe, bei der in die luftbälge der antriebsachse 0,2 oder 0,3 bar mehr luft geblasen wird, und daher hat sie auch mehr gripp (bringt aber nich viel und geht blos 90 sec lang)
gruß matze
(hoff es ist verständlich)
Ich dachte immer, die Anfahrhilfe reduziert in den
Luftbälgen der Liftachse den Druck und die
Belastung der Antriebsachse zu erhöhen.....
Bevor ich mir aber was "friemel" was garnicht zulässig
ist(matze) gibt es noch die Zeitlose Anfahrhilfe für
DC (Exportschaltung) beim Scania serie.
Wer wirklich öfters im Winter Traktionsprobleme hat-
greift zur Schneekette oder Luxuriös zur Schleuderkette.
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Moin.
Mach´mal eins nach dem anderen. Wie viele Achsen ein Lkw haben darf, ergibt sich erst mal nach den Zulassungsbestimmungen nach § 34 StVZO. Du hast zum Beispiel 8x4 Lkw, d.h. zwei Lenkachsen zwei starre angetriebene Achsen. Dann gibt es auch 8x2, zwei Lenkachsen, eine Antriebsachse eine starre Schleppachse, die bei der Leerfahrt geliftet werden kann. Diese Schleppachse kann auch gelenkt werden und geliftet. Das Prinzip hast Du auch beim 6x2/2, dem Tatzelwurm. Der hat zwei Lenkachsen und dann eine Antriebsachse, kann die zweite Lenkachse heute meistens liften. Liftachsen können manchmal auch unter Last gehoben werden. In Deutschland gibt es - wenn ich mich nicht irre - dafür eine Zeitschaltung, d.h. nach 90 Sekunden muss die Achse für 60 Sekunden wieder unten sein.
Anders ist es bei Trailern. Dort arbeitet man entweder mit Nachlauf-Lenkachsen (Klavierrollenprinzip) oder mit Zwangslenkungen.. Die beste Übersicht über Zwangslenkungen hast Du bei
Liften tut man starre Achsen. Im Trioaggregat meist die vordere. Das hängt aber etwas davon ab, ob bei einer gelifteten Achse der Trailer noch den Kreisring nach §32d StVZO fahren kann. Die Liftachse wird heute meist lastabhängig geschaltet, d.h. der Fahrer hat nur noch einen Knopf zur Absenkung, liften tut das System durch Balgdrucksensierung selber.
gruß f
Die Liftachsen (wie sie im Volksmund genannt werden) sind dazu da, um das überschüssige Gewicht von der Antriebsachse aufzunehmen. Bist du mit deiner Ladung unter einer bestimmten Grenze, hebst du die Achse hoch, die Last kann die Antriebsachse alleine tragen.
Wenns zuviel wird, geht die Achse runter und das Gewicht verteilt sich auf beide Achsen.
Die zweite Lenkachse hat eine ähnliche Funktion. In manchen Bereichen und Gebieten ist ein dreiachsiger Motorwagen zu klein, ein Anhänger hinten dran aber entweder zu lange oder immer im Weg. Also geht man den Mittelweg, man verlängert den LKW bis zur größt möglichen Länge (abhängig vom Einsatz, maximal 12m) und durch die 4. Achse darf man bis zu 32 Tonnen Gesamtgewicht haben. Wird hauptsächlich bei Gütern mit hohem Volumsgewicht gemacht (Baustoffe, Flüssigkeiten). Somit bist du immer solo unterwegs und kannst viel mitnehmen.
Die zweite Lenkachse ist dazu da, dass das Gewicht vorne besser verteilt ist, hinten ist die Nachlaufachse dafür zuständig.
naja, ich hab damit nichts zu tun, das hat unsere werkstatt so zusammen "gefriemelt" is aber ganz hilfreich find ich, und wenn man den schalter nicht drückt dann geht sie auch ganz normal ab dem höchstgewicht runter und ab dem mindestgewicht hoch ...
gruß matze
Das Fahrzeug auf dem Foto zeigt einen Kompromiß zwischen möglichst hoher Nutzlast und Wendigkeit.
Wenn der Tank leer ist, wird mit angehobener Nachlaufachse gefahren. Dann hat das Fahrzeug einen guten Wendekreis.
Wenn die Nachlaufachse abgesenkt ist und trägt, kann die maximale Nutzlast gefahren werden. Das Fahrzeug hat dann aber einen größeren Wendekreis. In engen Kurven radieren die Reifen der Hinterachse dann schräg über die Fahrbahnoberfläche und erleiden einen extremen Verschleiß.
Dies erfolgt aufgrund einer kinamatisch bedingten Verzwängung der Hinterachsen bei Kurvenfahrt.
Wenn man alle Vorteile ausspielen will, also maximale Nutzlast,
kleiner Wendekreis und verschleißarme Kurvenfahrt, dann hilft nur
eine gelenkte Nachlaufachse. Gibt es von ZF ist aber teuer.
Ein weiteres mögliches Konzept ist eine gelenkte Vorlaufachse.
Kommt gern bei Kommunalfahrzeugen (Müllpressen etc.) zum Einsatz.
Eine gelenkte Liftbare Nachlaufachse kannst du heute bei jedem Hersteller bestellen, und da gibts nicht nur welche von ZF, bei DC wird meistens Paul verbaut, gibt da aber mindestens noch 1 weiteren Hersteller.
Fahrzeuge mit einer Lenkbaren Liftachse sind Vorzugsweise 6x2/4 Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von 25 Tonnen.
Ein Vorteil ist eben die Höhere Nutzlast als bei einem 4x2 Fahrzeug und eine besserer Wendkreis als bei einem 6x2/2 oder 6x4 Fahrzeug ohne zusätzliche Lenkbare Achse. Man kommt besser um ecken herrum wo man mit einem entsprechenden anderen Fahrzeug oder Anhänger Probleme bekommen würde. Zum Teil werden dies Fahrzeuge auch auf 26 Tonnen aufgelastet.
Die Liftachse bietet den Vorteil das bei einer Leerfahrt die Achse nicht benötigt wird und somit der Verschleis relativ gering ist. Die Lenkbare Nachlaufachse hat den Vorteil das der Reifen bei der Kurvenfahrt nichtmehr Radiert, also weniger vescheis an den Reifen.
Es gibt Zwangsgelenkte Nachlaufachsen die über eine Lenkstange gelenkt werden. Hydraulisch Zwangsgelenkte Lenkachsen, in etwa das gleiche nur eben über Hydraulikzylinder. Und Elektronisch Hydraulisch geregelte Lenkachsen die z.b. im Angehobenen Zustand nicht mitlenken. Die Hydraulischen Lenkachsen lassen sich in der Regal auch Sperren, d.h. sie Lenken nichtmehr mit, egal ob geliftet oder nicht. Ist recht praktisch wenn mal ein Lenkschlauch platzt 😁
Das Ganze gibt es auch noch als Vorlaufachsen, also die Achse sitzt vor der Antriebsachse, im Prinzip das gleiche. Diese Variante wird auch gerne in SZM verbaut.
Ein Weiterer Vorteil ist die Anfahrhilfe, da wird für ca. 90 sec. der Balgdruck an der Liftachse gesenkt und man bekomt mehr Anpressdruck auf die Antreibsachse.
Tach,
erstmal vielen Dank für die vielen Antworten hier 🙂 .
Das die Liftachse scheinbar was mit dem Gewicht und Wendekreis zu tun hat, habe ich mir fast denken können; aber mit Anfahrhilfe usw.: puh, scheint ja doch schon eine
Menge Gehirnschmalz drinzustecken...
Bislang sahen die LKW mit Doppellenkachse für mich
einfach nur "bulliger" aus 😉 ( nach dem Motto: hoppla jetzt komm ich 😉 ).
Bitte jetzt nicht falsch verstehen! 🙂
Gruß
Guensal
Die Anfahrhilfe ist eigentlich recht simpel, und durch die ganze elektronik auch recht einfach zu realisiern. Bei einer Fehlprogramierung könnte man auch die Liftachse bei beladenem Fahrzeug komplett anheben, da hat man auf alle fälle keine Traktionsprobleme mehr 😁
@zoker
Ich möchte dann aber nicht nebendrann stehen, wenn
ein Luftbalg wegen überlastung platzt🙄
Und die Lenksperre zu betätigen, wenn ein Schlauch
geplatzt ist-hilft auch nichts--> die Erfahrung habe ich
vor 14Tagen gemacht. Ein neuer Hydraulikschlauch bei
Hansaflex geholt, Öl nachgefüllt und dann in die
Werkstatt gefahren=400Euro für neu anlernen der
Lenkwinkelsensoren und Entlüften der Anlage.
Zu den Vorlaufachsen (direkt vor der Antriebsachse)
diese werden heute eigendlich nur noch bei SZM
verbaut. Durch das Lenkgestänge KANN es sein,
das der Fahrer schwerer zu lenken hat. Auch ist der
Aufbau einer Vorlaufachse komplizierter, da die
Achse/Stabis/Rahmen um die Kardanwelle gebaut
werden muß-was die Lifthöhe reduziert.
Auch reduziert eine VLA den Wendekreis nicht in
gleicher Wirkung wie eine Nachlaufachse.
Und für Kenner vom Fach:
Es gibt auch angetriebene Lenkachsen vom
4x4 Antrieb ...MAN Hydrodrive ....und lange her:
Es gab mal jemanden (Rotzler?) der baute eine
(angetriebene) Doppelachse auf einen Drehschemel
aber mit mäßigem erfolg...keine Serienreife-da zu
aufwendig und anfällig wegen der Kraftübertragung.
Kann sein das das mit dem Sperren nicht mehr Funktioniert, aber auf alle fälle bei einer Fehlfunktion der Lenkachse.
400€ Für das Entlüften und neu Anlernen? Wie lange haben denn dei da rumgemacht? Ok das neu Anlernen ist ein bischen ein sch...., nur das Entlüften geht eigentlich recht einfach. Ich würd mir mal die restlichen Lenkschläuche anschaun, wenn einer Platz dauert es meistens nicht mehr lange und der nächste verreckt. Wir wechseln normalerweise bei sowas immer alle.
Beim Actros war der mittlere Schlauch geplatzt.
Habe aber mir gleich einen Ersatzschlauch auf Lager
gelegt. Lustig war nur die Fummellei das Hydrauliköl
nachzufüllen-ohne die Hütte zu kippen.
Gruß Volker