Lenkungsdämpfer ja oder nein?
Lenkungsdämpfer ja oder nein?
Hallo und zwar bin ich seit ca 1 Jahr ein glücklicher Besitzer von einer Ninja zx6r 636 ez 2014.
Jetzt meine frage - braucht man einen Lenkungsdämpfer? Ich fahre auf keiner Rennstrecke nur Autobahn Landstrase und Stadt aber natürlich auch bisl zügig unterwegs :-)))
Ich selber bin voll zufrieden mit meiner Lenkung und vom fahrgefühl aber jetzt haben mich viele angesprochen wieso ich eigentlich keinen Lenkungsdämpfer einbaue. Und 2 Leute sagen das brauchst du nicht du hast eine neue Maschine und da ist alles top abgestimmt.
Jetzt wollte ich hier im forum eure Meinungen höre.
Beste Antwort im Thema
Was hier an Halbwissen dargeboten wird 🙄
Ein Lenkungsdämpfer kann NIEMALS Lenkerpendeln auslösen. Diesem Pendeln setzt der Dämpfer nämlich einen Widerstand entgegen und VERHINDERT das Pendeln oder Schlagen.
Ein optimal eingestelltes Fahrwerk kann Lenkerschlagen verringern, aber nie gänzlich verhindern.
Wenn man sich überlegt, wie das Lenkerschlagen überhaupt entsteht - dann weiß man auch, warum KEIN sportlich abgestimmtes Motorrad (da gehört die kleine Ninja ja sicher dazu) gefeit ist.
Wenn das Vorderrad beim Beschleunigen entlastet wird und in Schräglage wieder "auftitscht" (typisch bei einer Bodenwelle, Fahrbahnunebenheit in der Kurve/am Kurvenausgang) , so erhält das Vorderrad wegen des außermittigen Aufkommens einen Lenkimpuls. Ist dieser Impuls stark genug, schlägt es den Lenker von Anschlag zu Anschlag. Das merkt man beim Bummeltempo / Landstraßen-Cruising natürlich nicht. Aber wenn man mal engagiert auf nicht ganz topfebenen Straßen am Kabel zieht, da merkt man doch mitunter, wie der Lenkungsdämpfer die Front beruhigt. Schwinge, Lenkkopflager, Radlager- hat damit überhaupt nichts zu tun (höchstens mit Chattering - ist aber was ganz anderes). Ein straffes Lenkkopflager kann sozusagen als Lenkungsdämpfer light fungieren, hat aber anderweitig seine Nachteile. Eine sauber abgestimmte Gabel kann hilfreich sein - aber erstens haben die Weinigsten davon die nötige Ahnung und zweites müsste die Gabel bei unterschiedlichen Fahrbahnzuständen/ Beladung/Tempi immer wieder neu abgestimmt werden.
Ein guter Lenkungsdämpfer ist viel wert - verzichtet wird an Sportmaschinen auf ihn nur aus kalkulatorischen Gründen, weil teuerer.
63 Antworten
im wesentlichen kommt
es auf Lenkkopfwinkel - ( je steiler je mehr!)
auf die Kopflastigkeit (je mehr - K ist da brutal!- viel zu schwer vorne!)
Lenkerbreite - je enger je schlechter!
Radstand
an!
Was das mit der lenkerbreite zu tun haben soll???
Das is ein lenker, kein haltestangerl. Und von agressiver fahrwerksgeometrie mal abgesehen, stabilisiert sich der geradeauslauf beim fahren über 30 kmh von allein wieder, wenn nur ein kurzer unruheimpuls in die lenkung geschlagen hat.
Im gegenteil, verkrampftes festklammern am lenker fördert und verstärkt fahrwerksunruhen bis hin zum pendeln und sicher auch bis zum lenkerschlagen.
Für stabilen geradeauslauf ist weniger der lenkkopfwinkel als der nachlauf verantwortlich. Theoretisch könnte der winkel nahe 0 grad liegen, wenn nur die felge weit genug vor der gabel läuft.
Letztlich spielt natürlich beides zusammen, in verbindung mit dem radstand. Was beispielsweise meine kleine YZF so wendig macht.
Dazu kommt dann noch das lenkkopflager und wie stramm das angezogen ist, ob da spiel vorhanden ist, ob es in der schwinge spiel gibt, ob die gabel sauber arbeitet und nicht ungleichmäßig, radlager, etc.
Also alles was unruhe bringen kann in verbindung mit einer zu steifen lenkung. Hab auch schon davon gehört, dass ein lenkungsdämpfer letztlich für heftiges pendeln gesorgt hat, weil sich die ganze fuhre aufgeschaukelt hat. Da waren sicher andere teile schuld, aber der dämpfer war dann der auslöser.
Zitat:
@DukeTales schrieb am 22. Januar 2015 um 08:04:18 Uhr:
Was das mit der lenkerbreite zu tun haben soll???
Das is ein lenker, kein haltestangerl.
Und was hat Deine Assoziation miteinander zu tun?
Je breiter der Lenker, desto größer der Hebelarm, mit dem man lenken kann und desto kleiner die Gegenkräfte, mit denen man auf das Rad wirkende Kräfte ausgleichen kann.
Und da sind wir wieder beim Lenkungsdämpfer!
Deine selbststabilisierende Lenkung ist der Idealfall, welcher mit dem Dämpfer nichts zu tun hat.
Was hier an Halbwissen dargeboten wird 🙄
Ein Lenkungsdämpfer kann NIEMALS Lenkerpendeln auslösen. Diesem Pendeln setzt der Dämpfer nämlich einen Widerstand entgegen und VERHINDERT das Pendeln oder Schlagen.
Ein optimal eingestelltes Fahrwerk kann Lenkerschlagen verringern, aber nie gänzlich verhindern.
Wenn man sich überlegt, wie das Lenkerschlagen überhaupt entsteht - dann weiß man auch, warum KEIN sportlich abgestimmtes Motorrad (da gehört die kleine Ninja ja sicher dazu) gefeit ist.
Wenn das Vorderrad beim Beschleunigen entlastet wird und in Schräglage wieder "auftitscht" (typisch bei einer Bodenwelle, Fahrbahnunebenheit in der Kurve/am Kurvenausgang) , so erhält das Vorderrad wegen des außermittigen Aufkommens einen Lenkimpuls. Ist dieser Impuls stark genug, schlägt es den Lenker von Anschlag zu Anschlag. Das merkt man beim Bummeltempo / Landstraßen-Cruising natürlich nicht. Aber wenn man mal engagiert auf nicht ganz topfebenen Straßen am Kabel zieht, da merkt man doch mitunter, wie der Lenkungsdämpfer die Front beruhigt. Schwinge, Lenkkopflager, Radlager- hat damit überhaupt nichts zu tun (höchstens mit Chattering - ist aber was ganz anderes). Ein straffes Lenkkopflager kann sozusagen als Lenkungsdämpfer light fungieren, hat aber anderweitig seine Nachteile. Eine sauber abgestimmte Gabel kann hilfreich sein - aber erstens haben die Weinigsten davon die nötige Ahnung und zweites müsste die Gabel bei unterschiedlichen Fahrbahnzuständen/ Beladung/Tempi immer wieder neu abgestimmt werden.
Ein guter Lenkungsdämpfer ist viel wert - verzichtet wird an Sportmaschinen auf ihn nur aus kalkulatorischen Gründen, weil teuerer.
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Danke Twin 🙂
Hier ein noch ausführlicherer Artikel, zu dem was Twin schon angesprochen hat.
Die SC50 war da auch so ein Kandidat welcher sehr gerne zum Lenkerschlagen neigt.
Sicher kann ein LKD pendeln auslösen. Ist der gleiche grund, wie bei zu straffem LKL oder verkrampftem festklammern am lenker. Die eingeleiteten impulste beginnen sich gegenseitig aufzuschaukeln. Logischerweise nur, wenn das motorrad ohnehin zum pendeln neigt.
Mein wissen hier bezieht sich auf erfahrung, mit meiner pendelsüchtigen enduro. Minimal zu strammes LKL in verbindung mit festklammern am lenker, vor allem beim beschleunigen und schon hats gependelt.
Und desselben gibt es für jede in bernt spiegels, obere hälfte des motorrads zu lesen.
Früher hatten die Boxer einen Knauf auf dem Lenkkopf, konnte man im Fahren das LKL straffer ziehen.
Hier zu sehen: http://www.vintagebike.co.uk/.../1971-bmw-r605-797x570.jpg
Oh und ich vergas natürlich twist of the wrist 2 von keith code. Da wird auch auf die thematik eingegangen, wenn auch nicht so gründlich.
Ich kenn die knäufe. Gabs auch bei einigen mofas bzw moppeds in den anfängen.
Zitat:
@DukeTales schrieb am 22. Januar 2015 um 17:30:50 Uhr:
Sicher kann ein LKD pendeln auslösen. Ist der gleiche grund, wie bei zu straffem LKL oder verkrampftem festklammern am lenker. Die eingeleiteten impulste beginnen sich gegenseitig aufzuschaukeln. Logischerweise nur, wenn das motorrad ohnehin zum pendeln neigt.Mein wissen hier bezieht sich auf erfahrung, mit meiner pendelsüchtigen enduro. Minimal zu strammes LKL in verbindung mit festklammern am lenker, vor allem beim beschleunigen und schon hats gependelt.
Und desselben gibt es für jede in bernt spiegels, obere hälfte des motorrads zu lesen.
Das ist aber kein Lenkerschlagen! Das zu feste LKL verhindert, dass die Feinkorrektur erfolgt - durch die zu hohe notwendige Kraft wird derr ´Lenker über die Optimalposition "überzogen" und muss wieder in die Gegenrichtung korrigiert werden. Du verwechselst das mit einem Lenkungsdämpfer mit zu hoher Losbrechkraft! Dies ist aber bei einem normalqualitativem LKD nur dann der Fall, wenn er böswillig komplett zugedreht ist. Die LKD an meinen Suzi´s sind lediglich bei Temperaturen unter 5° bei Schrittgeschwindigkeit und bei Beginn der Fahrt merkbar.
Verwirrt doch bitte Fragende nicht mit komplett anderen Sachverhalten
Vielleicht solltest du genauer lesen was ich geschrieben hab in dem post der dich zum antworten genötigt hab...
Hauptsächlich gings mir darum mit dem irrglauben aufzuräumen, dass man pendeln und dergleichen durch verkrampftes lenker festhalten beseitigen könnte, wies vorher geschrieben wurde.
DAnke TWin... -
GSD hast du es gesagt!
Aber wer es noch nicht erlebt hat.....
Leichtes lenkerschlagen hab ich ungefähr jedes mal, wenn ich meine hausstrecke fahr... Da brauchts aus der kurve, in die nächste kurve, beim beschleunigen nur ne leichte bodenwelle und alles rappelt. Deshalb klammer ich mich aber nicht am lenker fest. Und dass ich deshalb mal fast in den lenker gebissen hätte, gabs ungefähr genau ein mal, auf der nockalmstrasse, wo es in einer haarnadelkurve eine regenrenne im asphalt gibt, die einem bei entsprechender schräglage das leben schwer macht. Dummerweise kaum zu sehen, weil die rinne aus asphalt, im asphalt verläuft.
Aber da gibts auch so lustige viehgatter in der strasse eingelassen, bevorzugt hinter kurven. Eineinhalb meter rutschiger eisenrost statt asphalt, das macht spass xD
Trotzdem fahr ich weiter mit nur leicht aufgelegten händen, weil die ganze fuhre stabiler läuft und einem die hände beim fahren nicht vor schmerzen abfallen. Außerdem kostet klammern reaktionszeit.
HAllo Stollentroll... - naja - du wirst für mich immer mehr zum....
Lustig - was soll das mit der Lenkerbreite zu tun haben - HEBEL!
dann noch der "Anpfiff" an den Twin...
ja manchmal bin ich schon überrascht warum DU nicht richtig liest!
Fakt ist dass es nicht viele gibt die HIER so gut darüber berichten können - Twin kann es!
steck doch mal etwas niedriger die Latte! du reist nämlich immer
Zitat:
@DukeTales schrieb am 22. Januar 2015 um 17:30:50 Uhr:
Sicher kann ein LKD pendeln auslösen. Ist der gleiche grund, wie bei zu straffem LKL oder verkrampftem festklammern am lenker. Die eingeleiteten impulste beginnen sich gegenseitig aufzuschaukeln. Logischerweise nur, wenn das motorrad ohnehin zum pendeln neigt.
Ich möchte der Vollständigkeit noch anfügen, das ein Dämpfer selber niemals anfachend wirkt. Ein "aufschaukeln" bedeutet, dass bei jedem Schwingvorgang neue Energie aufgenommen wird. Ein Dämpfer wirkt genau dem entgegen indem er die Energie über Reibung in Wärme umwandelt. Kommt es also trotz Dämpfer zum Lenkerschlagen ist der Dämpfer für den Fall einfach nicht ausreichend dimensioniert gewesen. Das Lenkerschlagen wäre dann aber auch ohne den Dämpfer aufgetreten.
Nichts anderes hab ich geschrieben, das gilt für alle die sich da grad dran aufhängen.
Was auch immer ich reist?
Es reicht halt nicht immer bis zum ersten komma zu lesen...
Schon mal die obere hälfte des motorrads gelesen? Ich glaub kaum, dass der falsch liegt. Der hat das buch, bzw den physikteil, zusammen mit einem haufen ingenieuren geschrieben, die bei bmw motorräder entwickelt haben oder bei porsche andere fahrzeuge.
Die tipps die er zum fahrzeug führen gibt, wozu auch das lockere auflegen der hände gehört und der abgeleitete satz, dass der lenker zum lenken und nicht zum halten da ist, werden nach wie vor bei fahrtechniktrainings und renntrainings gepredigt und geübt. Keith code, der andere autor war rennfahrer und leitet eine rennschule.
Genügend geballtes und fundiertes wissen, lesenswert und verständlich verpackt.
Beide bücher hab ich mehrfach gelesen und arbeite an der umsetzung der anweisungen. Und ichbkann jedem diese bücher nur wärmstens empfehlen.