Leistungsverlust beim Beschleunigen - Alfa 156 2,4 JTD
Hallo liebe Motor-Talker,
hier mal wieder das Thema des Leistungsverlustes bei einem Alfa. Vorweg, ja ich habe viele Forenbeiträge dazu gelesen. Und ja, ich habe die Lösung noch nicht ganz. Also wer kann und wer möchte helfen?
Zur "Kranken"-Geschichte meines Alfas:
Ich fahre einen 2002er 156er 2,4 JTD mit 140PS. Wenn ich nun, beschleunige z.B. auf der Autobahn kommt spätestens ab 3000 Umdrehung die Motorkontrolllampe. Danach ist die Leistung komplett weg! Ich kann Vollgas geben, aber es kommt nichts mehr.
Um wieder Motorleistung zu erhalten, muss ich den Gang rausnehmen und zurück auf Leerlauf gehen. Danach kommt er wieder. Allerdings bis zur nächsten "roten" Lampe.
Nun zu meiner Diagnose:
Ich habe ein OBD-Stecker und kann die Motordaten sowie Fehlercodes auslesen.
Folgender Fehlercode ist im Speicher: 0235. Dies ist nach meiner Information folgender Fehler: 0235 Turbolader Aufladung Sensor A Schaltkreis Fehlfunktion
Hierzu meine Frage: Was ist "Sensor A" ?
Weitere Beobachtungen: Der Turbodruck geht weit über 2,5 Bar(absolut). Wie hoch, weiß ich nicht. Denn der Messbereich des Drucksensor geht nur bis 2,5 Bar. Die Kurve geht dann bis 2,5 und kommt beim Gas wegnehmen dann irgendwann wieder runter.
Folgende Sachen habe ich gemacht bzw. erneuert:
Der LMM ist erneuert. Den Ladedrucksensor habe ich gereinigt. Der Unterdrucksteller am Turbo inkl. Gestänge ist gangbar. Zu erkennen daran, das beim Einschalten der Zündung der Steller anzieht.
Die VTG-Flügel scheinen auch nicht fest zu sein, da ich mal den Unterdruckschlauch abgenommen habe. Der Ladedruck baut sich nur noch bis maximal 1,4bar(absolut) auf. Ergo mechanische Komponente des VTG scheint in Ordnung.
Und jetzt weiß ich nicht weiter. Ich sehe beim Verfolgen der Unterdruckleitungen vom Motor zum Turbo 2 Elektroventile. Ein Ventil hat die Aufgabe den Unterdruck abzubauen, wenn der max. Druck erreicht ist. Soviel weiß ich, aber was macht das Zweite? Und wie kann ich das Erste testen?
Könnte das Gestänge an der Unterdruckdose des Verstellers verstellt worden sein?
Habe den Wagen gebraucht gekauft. Es war der Turbodruckschlauch geplatzt.
So, wer bis hier gekommen ist, danke fürs lesen! ;-)
Wer hat noch Ideen? Allmählich wird es echt anstrengend auf der Autobahn unterwegs zu sein. Ist nämlich ein komisch Gefühl, wenn ein Polo 40PS rechts an einem vorbeigeht, weil einem beim Überholen die Leistung wegbricht..... ;-)
Gruß
Tyson
27 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von IronMike123
...Weißt Du ob ich die Leitungen irgendwie durchmessen kann? Das würde die Suche erleichtern...
Hi,
ich würde erstmal gucken, ob alle Spannungen am Sensor so anligen, bzw. vom Sensor erzeugt werden, wie sie es solten. Der Sensor hat drei Anschlüsse und arbeitet wir ein variabler Spannungsteiler, der bei Normaldruck 0,2V gegenüber Masse hat und bei 1,5bar ca. 4,85/4,9V.
Leider ist die Werksbeschreibung des Steuergerätes nicht eindeutig mit den Pins; der Schaltplan listet die Pins 6,7,8 auf, während die textuelle Beschreibung von 7,8,9 spricht... ich weiß es also auch nicht sicher, welche Pin Du messen mußt.
Der Effekt den Du hast würde sich übrigens erklären lassen, wenn der Ladedrucksensor keine definierte Masse hat (z.B. Korrosion). Hierbei würde das Niveau des gesamten Spannungsteilers nach Plus verschoben werden und es würden Potentiale von mehr als 4,85/4,9V an das Steuergerät gehen. Dieses würde im ADC (analog digital converter) genau zu dem Effekt führen, dass ein zu hoher Ladedruck angenomen wird (und zu allen Folgeeffekten)
Gruß, Jörn
Hallo Jörn,
danke für deine Antwort. Das ist ein wirklich guter Tip und ich werden morgen mal messen.
Ich werde berichten.
Allmählich glaube ich kommen wir dem Problem näher, denn ich denke mittlerweile auch das es ein Problem wie z.B. Masseproblem o.ä. ist. Der Wagen hatte ja einen Frontschaden gehabt und wenn die reparierende Werkstatt da irgendwo am Massepunkt geschlammt hat....
Ich werde also auch mal alle Massepunkte kontrollieren.
Beste Grüße
Tyson
P0235 = Ladedruck sporadischer Fehler. Deutet auf nen Defekt vom Ladedrucksensor hin. Im Sensor selbst befindet sich ein empfindliches Keramikplättchen (Membran), dass auf Druck reagiert. Beim Reinigen kann das auch schnell mal kaputtgehen ! Ursache: entweder Alterung / Rissbildung, Verwendung von Ohrstäbchen bei der Reinigung und Ausübung zu großen Drucks, oder Verwendung von scharfem Alkohol = sehr schnelle Verdunstung --> dadurch extreme Abkühlung --> Riss im Keramikplättchen ! Kann sein, muss aber nicht. Von den Dingern habe ich jetzt immer einen Ersatz da, seit meiner letzten elend langen Fehlersuche wegen einem sehr ähnlichen Fehler.
P0101 = MAF-Sensor (LMM) Regelbereichsfehler, klar, wenn der Motor schon im Notbetrieb durch P0235 ist, und keine optimale Luftmasse erhält, weil der Turbo nicht geregelt wird (oder eben sicherheitshalber auf min Ladedruck steht wegen P0235).
Wenn Du einen Schlauch abziehst, geht die Druckdose am Lader auf Min. Ladedruck, völlig normal und ist eine Sicherheitsfunktion.
Ziehst Du den LMM ganz ab, nimmt das STG Pauschalwerte zur Berechnung der Luftmasse. Es sollte dann kein Fehler mehr auftreten, sollte nur der LMM daran Schuld sein. Etwas Leistungsverlust ggü. einem intakten LMM ist normal, weil keine optimale Berechnung zur tatsächlichen Luftmasse stattfindet. Schädlich ist das nicht, führt eben nur zu etwas weniger Leistung und etwas mehr Spritverbrauch.
P0101 kann auch allein auftreten, wenn Du nen 08/15-LMM hast, oder der Motor nach dem LMM Nebenluft zieht. Vllt. sitzt der LMM nicht richtig oder ist nicht optimal abgedichtet im Saugrohr. Saugtrichter im Filtergehäuse vergessen einzubauen beim Luftfilterwechsel ? Das allein ist zwar nicht so schlimm, aber viele kleine Sachen ergeben eine große !
Zitat:
Original geschrieben von Alfamat156
P0235 = Ladedruck sporadischer Fehler. Deutet auf nen Defekt vom Ladedrucksensor hin. Im Sensor selbst befindet sich ein empfindliches Keramikplättchen (Membran), dass auf Druck reagiert. Beim Reinigen kann das auch schnell mal kaputtgehen ! Ursache: entweder Alterung / Rissbildung, Verwendung von Ohrstäbchen bei der Reinigung und Ausübung zu großen Drucks, oder Verwendung von scharfem Alkohol = sehr schnelle Verdunstung --> dadurch extreme Abkühlung --> Riss im Keramikplättchen ! Kann sein, muss aber nicht. Von den Dingern habe ich jetzt immer einen Ersatz da, seit meiner letzten elend langen Fehlersuche wegen einem sehr ähnlichen Fehler.
Hallo,
und vielen dank für Deine Fehleranalyse.
...wir sind allerdings schon etwas weiter. Der Ladedrucksensor ist schon getauscht worden und das Problem stellt sich im Steuergerät so dar, dass ein Werteüberlauf im ADC (analog digital converter) stattfindet, der einen (nicht realen) Ladedruck von >2,5bar repräsentiert.
Dieser zu hohe Wert am ADC (über 4,8/4,9V an der Mittelanzapfung des Spannungsteilers) kann eigentlich nur zustande kommen, wenn die Masseleitung vom Steuergerät zum Ladedrucksensor irgendwo zu hochohmig ist und das Potential statt dessen nach Plus verschoben ist.
Gruß, Jörn
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Ups, da habe ich wohl was überlesen.
Einfach mal die PINs am Stecker nach Masse durchmessen und das Kabel dabei bewegen. Ein Kabelbruch sollte dann zumindest im Anschlussbereich des MAP-Sensors schnell gefunden werden. Wäre auch nicht das 1. Mal, wenn ein neuer MAP-Sensor defekt wäre. Ich gehe zumindest immer vom einfacheren Problem aus. Der Sensor hat eh nur einen Messbereich von 2,5 bar, wenn man den atmosphärischen normalen Luftdruck von ~1000 mBar abzieht, bleiben somit noch 1,5 bar Messbereich übrig. Ist der Sensor defekt, kommen utopische Werte heraus. Entweder zu hochohmig oder eben Kurzschluss.
Den ganzen Teil-Kabelbaum kann man natürlich auch durchmessen wenn gar nichts mehr greift, aber ich tippe immer noch auf einen defekten MAP-Sensor. Einen Kabelbruch gibts schonmal, aber nen defektes STG ? Hmm, habe ich noch nix davon gelesen bzw. erlebt was solche Symptome hervorruft.
Moin Moin,
ich habe gestern mal auf dem Stromlaufplan geschaut und festgestellt, dass alle drei Leitungen des Ladedrucksensors an das Steuergerät angeschlossen werden. (Bei meiner Beschreibung an PIN 93,94,95). Dabei bekommt der Sensor die Masse auf PIN 95 (STG) an PIN 2(Stecker MAP).
Er liegt also nicht an einem Massepunkt an! Ich würde sagen das schließt einen korrodierten Massepunkt aus. Es sei denn die Masse des STG ist schlecht. Müssten dann nicht aber auch andere Fehler auftreten?
Das heißt ich muss meine Suche auf die Verkabelung an sich oder schlimmer doch das STG konzentrieren, oder?
Zitat:
Original geschrieben von IronMike123
Moin Moin,ich habe gestern mal auf dem Stromlaufplan geschaut und festgestellt, dass alle drei Leitungen des Ladedrucksensors an das Steuergerät angeschlossen werden. (Bei meiner Beschreibung an PIN 93,94,95). Dabei bekommt der Sensor die Masse auf PIN 95 (STG) an PIN 2(Stecker MAP).
Er liegt also nicht an einem Massepunkt an! Ich würde sagen das schließt einen korrodierten Massepunkt aus. Es sei denn die Masse des STG ist schlecht. Müssten dann nicht aber auch andere Fehler auftreten?Das heißt ich muss meine Suche auf die Verkabelung an sich oder schlimmer doch das STG konzentrieren, oder?
Moin,
bei den Sensoren haben weder die Sensor-Masse, noch die Sensor-Versorgungsspannung (Plus) direkt etwas mit der Fahrzeugmasse und dem Fahrzeugplus zu tun! Für sich selber muß das Steuergerät ja sowieso stabilisierte Spannungen herstellen und natürlich müssen alle Sensorwerte immer relativ dazu und nicht relativ gegenüber der Fahrzeugmasse und dem Fahrzeugplus sein!
(wir haben da aneinander vorbei geredet, aber jetzt verstehe ich auch, was Du mit "Massepunk" meintest)
Wichtig ist also, dass die eigene Masseleitung des Sensor sauber (nahezu 0 Ohm) vom Steuergerät über die Leitung bis zum Sensor verläuft (Gleiches gillt auch für die Sensorversorgubngsspannung!) Nur dann kann die Kennlinie des Sensors so auf den ADC (analog digital converter) des Steuergerätes abgebildet werden (über die dritte Leitung), dass der DAC die richtigen Werte in die Software einspeist.
Versuche doch mal, wenn alles spannungslos ist, die Masseleitung und die Versorgungsspannungsleitung vom Steuergerät zum Sensor auf Niederohmigkeit zu messen.
Gruß, Jörn
Alles klar. Das werd ich machen. Allerdings erst nächstes WE. Ich bin die Woche über beruflich in Schweden.
Auf alle Fälle danke für die viele Hilfe!
Hallo IronMike123,
gibt es deinen 156er noch (in deinem Besitz?).
Wenn ja, gibt es dein Leistungsproblem noch?
Willst Du die Lösung deines kleinen Rätzels?
Zitat:
Hallo IronMike123,
gibt es deinen 156er noch (in deinem Besitz?).Wenn ja, gibt es dein Leistungsproblem noch?
Willst Du die Lösung deines kleinen Rätzels?
Zitat:
@dycha86 schrieb am 8. Januar 2019 um 14:46:23 Uhr:
Zitat:
Hallo IronMike123,
gibt es deinen 156er noch (in deinem Besitz?).Wenn ja, gibt es dein Leistungsproblem noch?
Willst Du die Lösung deines kleinen Rätzels?
Da ich das gleiche Problem mit meinem Alfa habe, wäre ich für eine Antwort sehr dankbar!
Ha! Du hast leider eine Leiche ausgegraben. Ich denke nicht, dass da jemand noch nach acht Jahren antworten wird.
User garfild:
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20. Mai 2012 um 18:39 Uhr
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Zitat:
@deni196496 schrieb am 14. Januar 2019 um 14:43:22 Uhr:
Ha! Du hast leider eine Leiche ausgegraben. Ich denke nicht, dass da jemand noch nach acht Jahren antworten wird.User garfild:
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1. März 2017 um 13:05 Uhr
..ebend..
Einizge Möglichkeit jetzt, alle Schritte die hier empfohlen wurden, selbst zu machen..
Grüße