Langlebigkeit eines Diesels oder doch lieber ein Benziner
Guten Tag, also ich möchte meiner Mutter ein Fahrzeug kaufen da sie Dieses Jahr eine Dicke Rechnung bekommen hat 1900€ was für einen (Renault Kadjar) von 2018 mit Knapp 90.000 km echt ne Menge Geld ist und Jetzt klappern auch noch die Ventile also Maximal 50.000€ was für Autos langlebig sind. mindestens 7 Jahre fahren um die 200.000km ohne erschreckende Rechnungen bei Reparaturen. Zwischen 100 und 200ps ob Benzin besser ist oder doch lieber diesel und das Fahrzeug sollte mindestens 18cm Bodenfreiheit haben Marken BMW AUDI MAZDA TOYOTA FORD CITROEN (DS) MINI… Also quasi alle Marken
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Das Problem ist doch früher wurde z.B. eine Steuerkette ( mit Führungen und Zahnrädern) für z.B. 250tkm ausgelegt. Genau berechnen konnte man das aber nicht also waren die Materialen dick, die Belastung gering und somit auch die Fehlertoleranz z.B. durch Herstellungsfehler hoch.
Heute werden die Bauteile ganz exakt berechnet und die Belastungsgrenzen einzelner Bauteile ausgereizt. Wenn es dann bei der Herstellung zu marginalen Schwankungen bei der Qualität kommt ( z.b. Härtegrad der Oberfläche) dann heißt das gleich massiv erhöhter Verschleiß.
Hinzu kommt das an modernen Motoren eben auch viel mehr solcher Bauteile drin stecken die es früher gar nicht gab. Das Risiko von einem kleinen defekten Bauteil betroffen zu sein das dann hinterher zu einem massiven Schaden führt ist also hoch.
Das zeiht sich grundsätzlich aber durch die ganze Branche, einige scheinen das aber eben noch etwas besser im Griff zu haben als andere. Toyota gehört da sicher dazu ( auch wenn die nicht fehlerfrei sind) nach meinen ( eingeschränkten) Erfahrungen liegt das auch daran das die oftmals nicht so verspielt sind bei der technischen Umsetzung.
Auch meine Empfehlung geht in Richtung Toyota Hybrid. Yaris Cross, Corolla Cross oder RAV4, je nachdem wieviel Platz benötigt wird. Wie schon gesagt wurde gibt's zukünftig bis 15 Jahre / 250000km Fahrzeugalter die Relax-Garantie. Einzige Voraussetzung dafür ist, dass man die Inspektionen nach Plan bei Toyota erledigen lässt. (Alle 15000km oder 1x jährlich)
Zitat:
@Turbotobi28 schrieb am 11. Juli 2023 um 07:18:44 Uhr:
...Das zeiht sich grundsätzlich aber durch die ganze Branche, einige scheinen das aber eben noch etwas besser im Griff zu haben als andere. Toyota gehört da sicher dazu ( auch wenn die nicht fehlerfrei sind) nach meinen ( eingeschränkten) Erfahrungen liegt das auch daran das die oftmals nicht so verspielt sind bei der technischen Umsetzung.
Das finde ich ein gutes Stichwort.
Weshalb erfindet man ständig wieder neue, extrem aufwändige Detaillösungen für Probleme, die seit Jahrzehnten eigentlich keine mehr waren?
Vieles ist den oft unsinnigen Emissionsvorschriften und entsprechenden Prüfungen geschuldet.
Anderes dem Sparwahn im Konzern, wo irgendein quartalszahlengetriebener Manager pauschale Sparvorgaben macht, die dann bei den Zulieferern landen, welche dann irgendwo sparen müssen.
Wenn ich mir dann ansehe, was in der Praxis dabei teils herauskommt, ist das schon irre.
Mein Onkel hat einen Ford Maverick mit einem V6 Benzinmotor ohne Aufladung, einer traditionellen 4-Gang Automatik und sehr guter AUsstattung. Das Auto ist knapp 30 Jahre alt, hat ca. 450.000 Km gelaufen und funktioiniert mechanisch noch einwandfrei.
Der Benzinverbrauch liegt bei ca. 10-11 Litern.
Natürlich hat es außer ABS keine Assistenzsysteme und auch nur 4 Airbags.
Daneben unser Ford Kuga. Ähnlich groß. Ähnliche Leistung. Aber aus 1.5L Hubraum und immerhin noch 4 Zylindern, mit Turbolader. Das Getriebe ist eine für heute inzwischen unübliche 6-G Wandlerautomatik. Benzinverbrauch 8-9 Liter.
Der Wagen hat ABS, ESP, stapelweise Airbags und Isofix. Das moderne Fahrwerk macht im Alltag einen echten Punkt, ansonsten nimmt sich das mit dem alten Maverick nicht viel. Auch er läuft schön.
Der Motor des Kuga ist bekannt für Motorschäden. Irgendein Kühlkanal im Block reißt. Kosten: 8.000 Euro. Kulanz: wenig. Garantie? Mit Glück 6 Jahre, dann auch nur anteilig und wenn die Serviceintervall penibel eingehalten worden sind. 2 Monate oder 3.000 Km Abweichung und man ist raus.
Wir fahren in der Hoffnung, dass nichts schief geht. Schließlich ist ja die Mehrheit der Autos nicht betroffen.
EIn anderes Auto zu kaufen bevor etwas passiert, ist witzlos. Das neuere Modell mit Hybrid hat auch Probleme. Ebenso fast jeder andere Hersteller.
AGR, DKG, im Ölbad laufende Zahnriemen, Steuerketten wie der Primärantrieb an einem Fahrrad, Minimotoren mit Literleistungen wie ein Supersportwagen vor 20 Jahren, Injektoren mit 2.000 bar Einspirtzdruck, Kombinationen mit Turbo UND Kompressor, extrem aufwändige Hybridsysteme die im Alltag 1-2 Liter sparen, aber nach ein paar Jahren den Akkutod sterben.
Was soll das?
Viel ressourcenschonender wäre es, eine Mindestlebensdauer vorzugeben. Das wäre nachhaltig.
Die auf 3 Jahre Leasing und darauffolgende 2 Jahre Gebrauchtwagengarantie optimierten Technologiefeuerwerke machen schon nach 5 Jahren keinen Spaß mehr.
Der Service wird immer teurer.
Kein Wunder, dass Dacia mit seinen simplen Autos boomte.
Inzwischen tendiere ich dazu, als nächstes eine alte S-Klasse aus den 70ern zu kaufen. Ohne Elektronik und mit Reihensechser der nach 50 Jahren gerade mal eingefahren ist.
Eigentlich kann man nur noch leasen.
Zitat:
@Kugar schrieb am 11. Juli 2023 um 07:48:53 Uhr:
AGR, DKG, im Ölbad laufende Zahnriemen, Steuerketten wie der Primärantrieb an einem Fahrrad, Minimotoren mit Literleistungen wie ein Supersportwagen vor 20 Jahren, Injektoren mit 2.000 bar Einspirtzdruck, Kombinationen mit Turbo UND Kompressor, extrem aufwändige Hybridsysteme die im Alltag 1-2 Liter sparen, aber nach ein paar Jahren den Akkutod sterben.
Was soll das?
Genau das ist das Kernproblem der Autoindustrie. Allerdings gut getarnt unter dem Deckmantel "geht nicht anders, Emissionsvorschriften, Flottenverbrauch etc. blah, blubb". Ziel der Autoindustrie ist, das Auto zu einer Art Abo zu verwandeln, das regelmäßig Geld bringt (zu anfangs mit den Garantiebestimmungen an die Werkstatt gebunden, später durch berechnete Ausfälle von Steuerketten, Wasserpumpen oder so einfachen Dingen wie Undichtigkeiten (weil alles nach Klick-System gesteckt wird, spart produktionskosten).
Ich hab' hier ein Video von einem Toyota-Motor (2AZ-FE) mit 300.000 Meilen (=480.000km). Da sind die Kolbenringe fertig und haben die Laufbuchsen zerstört. Aaaaber, es wird auch der Rest des Motors gezeigt und da empfehle ich mal den Part mit der Steuerkette und den Führungsschienen genau anzusehen. Die Kette (ziemlich dickes Ding, verglichen mit europäischen Steuerketten) inklusive Führungsschienen wird mit 480.000km wieder verwendet und eingebaut. Fucking 480.000km und die Kette ist dermaßen gut, dass sie wieder verwendet wird. Zeig mir eine europäische Kette, die mit der Laufleistung so aussieht. Eine reicht mir.
Grüße,
Zeph
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Man kann es einfach herunterbrechen: das Auto ist mittlerweile (wie so (viel zu) vieles) ein Wegwerfprodukt...
Zitat:
@Thomasbaerteddy schrieb am 11. Juli 2023 um 10:05:21 Uhr:
Man kann es einfach herunterbrechen: das Auto ist mittlerweile (wie so (viel zu) vieles) ein Wegwerfprodukt...
Ja, und es wird von vielen mit Hurra gekauft und das Vorgehen der Firmen auch noch verteidigt.
Grüße,
Zeph
Das ist schon gut gemacht.
Mir würde es völlig ausreichen, wenn ein preiswertes Auto 10 Jahre / 200.000 Km bei geringen Wartungskosten liefe und danach für ein paar wenige Tausender an einenbastelnden Wenigfahrer ginge.
Bin gespannt ob der Kuga das schafft. Die Hälfte hat er bald.
Was mich außerdem nervt: bis vor ein paar Jahren hatte man die Wahl, für etwas mehr Geld ein deutlich besseres Auto zu bekommen.
Heute sind die technischen Setups weitgehend gleich. Man kauft einen Mercedes GLC für 75.000 Euro und bekommt einen aufgeladenen 4-Zylinder, womöglich noch von renault, mit DKG und einfachem AWS-System ohne Sperren.
Die Klimaanlage ist Standard und nicht mehr das was es früher von MB gab: zugfrei.
Das Leder ist eher schlechter als bei Ford. Die Standardsitze ebenso.
Wo soll meine Motivation sein, keinen Ford Kuga für 50.000 Euro (als Beispiel) zu kaufen?
Die Tage hole ich einen Mercedes 300 SE aus 1986. In 5. Hand stark gebraucht, 280.000 Km, vernachlässigt, dreckig, angerostet. 1.200 Euro.
Das Auto fährt, bremst, schaltet und federt einwandfrei.
Es bekommt eine einfache Entrostungskur, Innenreinigung, kompletten Service, wird dann insgesamt 3.000 Euro gekostet haben und der neuen Eigentümerin mit Sicherheit noch 2 HU-Perioden lang treue Dienste leisten.
Weshalb bitte hätte sie sich für ihre 8.000 Km im Jahr einen neuen Seat Ibiza oder so etwas für 20.000 Euro (schon als TZ!!) kaufen sollen?
Möglicherweise würde der Benz noch länger halten als ein heute neu gekauftes Elektroauto, das nach ein paar Jahren am Akku krankt.
Das nenne ich mal nachhaltig.
Für 20.000 Euro gibt es so etwas im Jahreswagenzustand.
Fazit: früher war fast alles besser...l ;-)
Man kann es nicht nur auf die Autoindustrie schieben. Die Gesetzlichen Vorgaben zum Verbrauch und den Abgasnormen sind ja vorgegeben und größtenteils durchaus berechtigt.
Außerdem sind Hersteller in einem harten Wettbewerb, da kommt es bei jedem Bauteil nicht auf Cent an sondern auf zehntel Cent.
Natürlich kann man da auch das Thema Shareholder Value betrachten. Es reicht heute eben nicht wenn eine Firma 5% Gewinne einfährt. Es sollen 8,10 oder 15% sein nur dann ist der Aktionär Glücklich.
Das Unternehmensziel ist es gute Aktienkurse zu produzieren nicht gute Autos.
Aber nicht nur Unternehmen, Gesetzgeber und Aktionär sind "Schuld". Auch der Kunde ist Schuld. Die überwiegende Mehrheit der Neuwagenkäufer halten das Neufahrzeug zwischen maximal 3 bis 5 Jahre.
Ob ein Wagen nach 10-15 Jahren mit weit über der durchschnittlichen Laufleistung von 200tkm noch ordentlich funktioniert spielt für den Hersteller nicht die geringste Rolle.
Die Autos heute halten so lange wie nie zuvor.
Und was soll ich mit einem Motor mit defekten Kolben und Laufbuchsen? Die tolle Steuerkette ausbauen und über's Bett hängen?
Die Hersteller haben gelernt und Steuerketten sind heute kein echtes Thema mehr.
Ebenso wie der ganze Rest der Technik der sog. Downsizing Motoren absolut haltbar ist.
Die Turbomotoren halten zwar nur unter bestimmten Betriebsbedingungen das, was sie eigentlich sollten, nämlich Kraftstoff sparen, durstiger als Sauger sind sie allemal nicht.
Und ich möchte heute keinen Sauger mehr fahren. Die Turbomotoren sind so harmonisch und haben Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen, dass es eine Freude ist.
Ich sage nicht, dass Hybridtechnik schlecht ist, ganz sicher nicht. Insbesondere Toyota beherrscht das super. Aber jede andere Technik mit fadenscheinigen Argumenten schlecht zu reden, nervt einfach nur.
Sorry, musste mal raus.
Zitat:
@Stadtstreicher1 schrieb am 11. Juli 2023 um 10:22:06 Uhr:
Und was soll ich mit einem Motor mit defekten Kolben und Laufbuchsen? Die tolle Steuerkette ausbauen und über's Bett hängen?
Die Hersteller haben gelernt und Steuerketten sind heute kein echtes Thema mehr.
Der Punkt ist, Toyota hat Scheiße gebaut. So Scheiße, dass sie einen kostenlosen Austausch der Kolben angeboten haben. Leider hat dieser Motor diese Aktion nicht abbekommen und hat trotzdem 480.000km gehalten. Und der Rest des Blocks ist einwandfrei und weiterverwendbar.
Zeig' mir einen europäischen Hersteller der sich bemüßigt fühlt, bei einem Motor der eh über 400.000km hält, eine kostenlose Austauschaktion durchzuführen, damit er noch länger hält (1.8, 2.0er TSI beispielsweise). Schau dir mal an die tollen AMG-Downsizer, bei denen die Laufbuchsen bei 200.000km fertig sind. Was nix macht, denn vorher bei etwa 120.000km sind Steuerkette und Phasensteller durch. Aber egal, trifft ja keinen Armen, wenn man AMG fährt.
Oder der Motor für den Allerweltsantrieb der 1.0er-Ecoboost mit seinem Ölbadzahnriemen. Selbst wenn der hält, ist bei 240.000km der finanzielle Sinn nicht mehr gegeben den zu wechseln. Geplante Obsoleszenz.
Grüße,
Zeph
Also ich mag Sauger viel lieber, was die Charakteristik betrifft.
Das ist eine Frage der individuellen Vorlieben. Ich finde großvolumige Sauger attraktiver und, wier gesagt, sie verbrauchen nicht großartig mehr. Wenn überhaupt.
Unser alter Klienwagen mit 1600ccm Sauger läuft auf ca. 5 Liter. Das verbrauchen die modernen Wettbewerber auch und lassen ihn auch nicht stehen. Am Gewicht liegt´s nicht, es ist ein relativ schweres Cabrio.
Man beschleunigt halt etwas langsamer. Aber das fällt im Alltag sowieso nicht auf.
Was aber auffällt sind die knapp 18 Jahre und 170.000 Km ohne erwähnenswerte Probleme.
Was Leistung angeht, bin ich inzwischen sowieso entzaubert. Mein Prius+ hat eine Systemleistung von 100kW maximal. Im normalen Straßenverkehr, wenn ich normal mitschwimme, geht die Leistungsabgabe selten über 30kW raus. Nur wenn ich an der Ampel vorne bleiben will (weil ich beispielsweise direkt danach Spur wechseln will), dann steigt's mal auf 50kW an. Das sind grad mal 70PS. Und die schüttelt ein etwas größerer Sauger ohne Probleme aus dem Ärmel.
Grüße,
Zeph
@Kugar Ja, es gibt/gab solche Motoren, die als Sauger Spaß machen. Ich trauere immer noch meinem BMW N52 hinterher. War das ein Traum ... Dreht vollkommen selbstverständlich hoch, läuft dabei seidenweich und klingt null gequält.
Hach ...
Zitat:
@Zephyroth schrieb am 11. Juli 2023 um 11:12:16 Uhr:
Was Leistung angeht, bin ich inzwischen sowieso entzaubert. Mein Prius+ hat eine Systemleistung von 100kW maximal. Im normalen Straßenverkehr, wenn ich normal mitschwimme, geht die Leistungsabgabe selten über 30kW raus. Nur wenn ich an der Ampel vorne bleiben will (weil ich beispielsweise direkt danach Spur wechseln will), dann steigt's mal auf 50kW an. Das sind grad mal 70PS. Und die schüttelt ein etwas größerer Sauger ohne Probleme aus dem Ärmel.Grüße,
Zeph
So ist es.
Womit wir beim ersten und wichtigsten Faktor für ein langes Leben eines Autos wären: vernünftig fahren.
Dann hält das ewig.
Es ist schon eine Freude, ein altes Auto oder Motorrad das vernünftig gewartet und von ruhiger Hand gefahren worden ist, am Zylinder zu endoskopieren. Da sieht man gar nichts.
So ein Motorrad kann man mit neuem Service und TÜV für 1.500 Euro kaufen, genau wie man ein gutes altes Auto aus privater Hand für 4.000 Euro bekommt.
Die Kaufpreisersparnis kann so ein modernes AufdemPapierSpritsparwunder niemals reinholen.
Zitat:
@Stadtstreicher1 schrieb am 11. Juli 2023 um 11:19:48 Uhr:
@Kugar Ja, es gibt/gab solche Motoren, die als Sauger Spaß machen. Ich trauere immer noch meinem BMW N52 hinterher. War das ein Traum ... Dreht vollkommen selbstverständlich hoch, läuft dabei seidenweich und klingt null gequält.Hach ...
Ich sach nur M113