Lahmer Bock? Warum?

Volvo 850 LS/LW

Hallo zusammen!

Gestern war ich in Hamburg. Auf dem Rückweg war die A7 recht frei und so dachte ich mir: Mal schauen was der alte Neuelch so auf der Naht hat. Viel war es nicht. Komisch eigentlich, anfänglich kam mir der Motor deutlich fitter vor als der in meinem Unfaller. Exakt bei 192 km/h war Schluss. Nicht einen Strich mehr wollte der Bock laufen. Liegt das an den 205/55 R16 mit dem schlechteren Luftwiderstand, der leicht verstellten Spur (erhöhter Rollwiderstand) oder einfach nur daran, dass ich vielleicht einfach mal die gesamte Zündberestaltik wechseln sollte? Wobei ich die Spule, den Finger und die Kappe schon von meinem letzten Elch übernahm. Demnächst wird es ja wieder Zeit auf den Winterbetrieb umzurüsten, da gibt es wieder die guten 195/65R15 Puschen, mal sehen ob das was ausmacht.

Habt Ihr sonst Ideen? (Im Grunde kratzt mich das nichtmal, da ich sonst eh nur mit 120-140 durch die Gegend rolle, wobei der VErbrauch doch ziemlich angestiegen ist, TROTZ gleicher Randbedingungen abgesehen von den Reifen).

Gruß
Kamilli

27 Antworten

Ich wollte noch an etwas erinnern, was natürlich alle theoretisch wissen, aber gerade bei Leistungsproblem-Fehlersuchen oft nicht beachten:

Um zu ermitteln, wieviel Motorleistung fehlt, muß die Differenz der Höchstgeschwindigkeit quadriert werden. Sprich, fehlen 10 % vmax (Faktor 0,9), heißt das, daß fast 20 % Leistung (0,81) fehlen!

Und 20 % Leistungsmangel werden nicht durch falsches Öl oder sowas verursacht, das ist dann schon was ernsteres.

Naja. Nun eins nach dem anderen. Zuerst kommt die alte Suppe wieder raus. Dann alle Filter neu und der Rest auch. Selbst wenn es dann so bleibt, wäre mir das relativ gleich. Ich fahre eh meistens ziemlich gemütlich durch die Lande.
Immerhin sind die 18km/h, die fehlen ungefähr 8,6%. Damit fehlen nach der Berechnung von Erwachsener bei mir so 16-17% (interessanter Ansatz, woher hast Du den denn? Brauchte auch erstmal einen Moment zu blicken, dass das dezimal ausgedrückte Prozentrechnung ist 😁)

Mal sehen was die ganzen Maßnahmen so bringen. Immerhin hatte ich ja auch schonmal erwähnt: Am Anfang ging der Bock deutlich besser...

Gruß
Kamilli

Hallo Kamilli,

ich würde die Geschichte mit der Motorspülung nicht machen. Mir wäre, wie du schon zu Bedenken gegeben hast, das Risiko zu groß, dass sich "größere" Schlammstücke lösen und die zum Teil extrem dünnen (z.B.Hydrostössel) Kanäle dichtsetzen.
Um meinen Motor wieder "sauber" zu bekommen habe ich mir Castrol Magnatec 10W40 (A3/B3) im Baumarkt ( gekauft und wechsle das so ca. 3 mal incl. Ölfilter) nach ca. 5.000 km. Danach kommt dann sehr wahrscheinlich vollsynthetisches rein.
Ich kann schon einen deutlichen Unterschied feststellen zum "Anfangszustand" (gerade zum 2. mal gewechselt).
Diese Investition leiste ich und meinem Elch mir. Dauert zwar länger, ist aber meiner Meinung nach die sicherere Methode. 😉

Gruß Sven

also die Chance, dass sich größere "Brocken" lösen halte ich für Humbug. Warum? ganz einfach, diese Motorspülung besteht aus denselben Additiven, die auch im normalen Motoröl sowieso drin sind (ohne diese hätte das Motoröl nämlich NULL Reinigungswirkung).
Die Additive, die bis zu dem Zeitpunkt im Restöl, was sich noch im Motor befindet, drin sind sind aber schon gesättigt, die Brühe kann nix mehr aufnehmen.
Wenn man nun nen halben Liter Additiv-Zeugs (Detergentien und wie die heissen) auf fast 6 Liter gesättigtes Motoröl kippt wird da nix großartiges passieren, schon gar nicht in den 15min die das zeug nur drin bleiben soll. Die oberflächlichen Ablagerungen werden aber nochmal gelöst und mitgenommen, das frische Öl was hinterher reinkommt hat ein leichteres Spiel seine Reinigungswirkung fortzusetzen.

Mein Wagen hatte auch zum Zeitpunkt als ich das Zeug reingekippt hab bereits 267tkm auf der Uhr - und es hat ihm deutlich gutgetan.
Wenn da die Chance eines Motorschadens aufgrund der Reinigung besteht, dann würde der Hersteller (LiquiMoly) schon einige Klagen am Hals haben und ATU das Zeug nicht optional zu jedem Ölwechsel anbieten. Denn wenn die beim Ölwechsel den Motor fräggen sind sie die Gearschten.

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Zitat:

Original geschrieben von jackknife



Wenn da die Chance eines Motorschadens aufgrund der Reinigung besteht, dann würde der Hersteller (LiquiMoly) schon einige Klagen am Hals haben und ATU das Zeug nicht optional zu jedem Ölwechsel anbieten. Denn wenn die beim Ölwechsel den Motor fräggen sind sie die Gearschten.

Wobei da immer noch die Frage des gerichtlich verwertbaren Nachweises im Raum steht.

Rum wie num, ich werd mal was reinkippen. Die Maschinen sind ja eigentlich recht robuste Bauerntechnik.

Gruß
Kamilli

Zitat:

Original geschrieben von elegant 850TDI


Hallo Kamilli,

ich würde die Geschichte mit der Motorspülung nicht machen. Mir wäre, wie du schon zu Bedenken gegeben hast, das Risiko zu groß, dass sich "größere" Schlammstücke lösen und die zum Teil extrem dünnen (z.B.Hydrostössel) Kanäle dichtsetzen.
Um meinen Motor wieder "sauber" zu bekommen habe ich mir Castrol Magnatec 10W40 (A3/B3) im Baumarkt ( gekauft und wechsle das so ca. 3 mal incl. Ölfilter) nach ca. 5.000 km. Danach kommt dann sehr wahrscheinlich vollsynthetisches rein.
Ich kann schon einen deutlichen Unterschied feststellen zum "Anfangszustand" (gerade zum 2. mal gewechselt).
Diese Investition leiste ich und meinem Elch mir. Dauert zwar länger, ist aber meiner Meinung nach die sicherere Methode. 😉

Gruß Sven

Hi,

das würde ich so zu 100 % unterschreiben....

Zitat:

würde der Hersteller (LiquiMoly) schon einige Klagen am Hals haben und ATU das Zeug nicht optional zu jedem Ölwechsel anbieten

...mit den Klagen könnte ich zustimmen, was A** betrifft, na ja, nicht alles was die den Kunden aufschwatzen (sorry, wollte anbieten schreiben😉) muss auch gut und richtig sein. Die haben (bei mir) eh einen schweren Stand und erinnern mich immer an den Film, "...denn sie wissen nicht was sie tun (sollen, oder getan haben)..."

Gruß der Sachsenelch

...schon mal ans AGR gedacht? Bei den rollenden Sargnägel aus Wolfsburg führt ein defektes/falsches AGR-Ventil zu einer satten Leistungseinbusse...

... guggst Du hier mal im MT unter "AGR" ...

Gruss, LJ
(dessen AWD schon auf 230 GPS-km/h rennen musste)

(in der Aviatik gibts für sowas TAS - true airspeed, respeltive fuer die ganz genauen CAS calibrated airspeed usw..)

Zitat:

Die Maschinen sind ja eigentlich recht robuste Bauerntechnik.

Eben. Porsche halt. 🙂

Zum Verhältnis Motorleistung/Endgeschwindigkeit: Bei höheren Geschwindigkeiten muß der Motor, grob gesagt, nur noch den Luftwiderstand überwinden. Dieser aber ist der Strömungsgeschwindigkeit zum Quadrat proportional. Für die doppelte Geschwindigkeit ist daher (bei gleichbleibender Fahrzeuggeometrie) beispielweise schon die vierfache Antriebsleistung erforderlich.

Das obige „grob gesagt“ heißt, natürlich wirken auch bei höheren Geschwindigkeiten noch die beiden anderen Lastkomponente, nämlich der Rollwiderstand (ist konstant, da nur vom Reifen-/Fahrbahnmaterial und Gewicht des Fahrzeugs abhängig) und die innere Reibung des Antriebsstrangs, die eine Mischung aus Roll- und Gleitreibung und damit schlimmstenfalls der Drehzahl und Last einfach proportional ist. Diese Anteile halten sich bei ca. 70 km/h die Waage mit dem Luftwiderstand, ab etwa 150 km/h liegen sie aber bei unter 20 % der Last und können also aus der Abschätzung entfallen.

Man muß bei konkreten Fahrzeugen natürlich immer beachten, daß obiger Zusammenhang eine gleichmäßige Leistungsentwicklung des Motors voraussetzt. Reale Fahrzeuge haben allerdings feste Getriebeübersetzungen und eine gekrümmte Drehmomentkennlinie, sie können also ihre Motorleistung überhaupt nur dann in die theoretische Maximalgeschwindigkeit umsetzen, wenn diese von der Drehzahl her genau im Punkt der Maximalleistung liegt.

An dieser Stelle ist übrigens das Volvo-Schaltgetriebe zumindest für den 2.5-10V etwas „unglücklich“ abgestuft. Die Maximalleistung wird bei diesem Motor bei 5.400 U/min erreicht. Im 4. Gang entspricht das 180 km/h, er ist also zu kurz, im 5. wären es 230 km/h, er ist also zu lang. Real wendet der Motor bei einer Praxis-vmax von 200 km/h im 5. Gang (entsprechend 4700 U/min) nur schätzungsweise 85 bis 90 % seiner Maximalleistung auf. Wäre der 5. Gang etwas kürzer, würde das Fahrzeug demnach wohl auch 210 schaffen.

(Alle obigen Zahlen sind anhand der Instrumente geschätzt, sie können in Wirklichkeit etwas anders liegen, aber meine Überlegung sollte dennoch richtig sein.)

Zitat:

Original geschrieben von Erwachsener



Zitat:

Die Maschinen sind ja eigentlich recht robuste Bauerntechnik.

Eben. Porsche halt. 🙂

Zum Verhältnis Motorleistung/Endgeschwindigkeit: Bei höheren Geschwindigkeiten muß der Motor, grob gesagt, nur noch den Luftwiderstand überwinden. Dieser aber ist der Strömungsgeschwindigkeit zum Quadrat proportional. Für die doppelte Geschwindigkeit ist daher (bei gleichbleibender Fahrzeuggeometrie) beispielweise schon die vierfache Antriebsleistung erforderlich.

Erforderlich ist sogar die achtfache Leistung, denn die Kraft zur Überwindung des Luftwiderstandes wächst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit, die benötigte Leistung ist aber das Produkt aus Kraft und Geschwindigkeit (P = F x v), damit geht bei der Leistung die Geschwindigkeit mit der dritten Potenz ein.

Gruß

Jörg

AMEN! 😁

Hi,

Recht haben sie....., beide....., denke ich.....😁😁

Gruß der Sachsenelch (der soviel Zahlenmaterial schon im Abi gehasst hat...)

Zitat:

...schon mal ans AGR gedacht? Bei den rollenden Sargnägel aus Wolfsburg führt ein defektes/falsches AGR-Ventil zu einer satten Leistungseinbusse...

Für den Fall der Fälle habe ich noch eins daliegen. Eine der vielen sinnlosen Austauschmaßnahmen bei meinem Elch I ...

Zitat:

Erforderlich ist sogar die achtfache Leistung, denn die Kraft zur Überwindung des Luftwiderstandes wächst mit dem Quadrat der Geschwindigkeit, die benötigte Leistung ist aber das Produkt aus Kraft und Geschwindigkeit (P = F x v), damit geht bei der Leistung die Geschwindigkeit mit der dritten Potenz ein.

Teufel auch ... ich glaube, Du hast recht!

Ist ja auch in der Realität so ... für 400 km/h werden 1000 PS gebraucht, und die Fahrzeuge (Bugatti Veyron, Koenigsegg CCRX) haben deutlich weniger Luftwiderstand als ein Volvo 850, bei 200 km/h würden sie wahrscheinlich durchaus mit 125 PS auskommen. Darunter machen sich dann aber die linearen Anteile an der Last stärker bemerkbar, d. h. für 100 km/h braucht man schon „etwas“ mehr als die theoretisch zu berechnenden 15,6 PS.

Das macht meine ursprüngliche Bemerkung aber noch drastischer, denn 10 % Geschwindigkeitstdifferenz machen, wenn ich obiges jetzt bei meiner Schätzung berücksichtige und bei den in Frage stehenden ca. 190 km/h die zweieinhalbte Potenz als Proportionalitätsfaktor zwischen pmax und vmax einsetze, schon 23 % Leistungsverlust aus (0,9^2,5 = ca. 0,77).

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