Längjährige Freundin will nicht, dass ich fahre

Servus,
bin anfang 20 und hatte letztes Jahr einen schlimmen Unfall auf der Autobahn mit Heli und gebrochenen Knochen. Nun habe ich wieder Lust zu fahren, A2 machen und die Suzuki Bandit 600 meines Vaters fahren.
Meine Freundin, die ich mehrere Jahre habe, sagte sie hätte zu viel Angst um mich, könnte nicht in Ruhe schlafen, stünde immer unter Stress wenn ich unterwegs bin und will es mir als Vorwurf vorhalten, sollte ich das durchziehen.
Nun meine Frage, ist ihre Sorge berechtigt/verständlich oder sehe ich was mit den falschen Augen. Lieber die Freundin oder das Moped? Sie gönnt es mir ja, hätte aber zu viel Angst um mich. Wie könnte ich sie beruhigen und habt ihr ähnliche Erfahrungen mit euren Freundinen?
Blöde Sprüche sind hier nicht hilfreich, wer was zu sagen hat, ich höre gerne zu.
Freundlichen Gruß, Max 😁

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@AMenge schrieb am 11. Februar 2017 um 12:28:01 Uhr:


Ich bedauere jeden, für den ein Hobby mehr bedeutet als die Partnerschaft. In einer solch miesen Beziehung möchte ich nicht leben.

Ich bedaure jeden, der sich in einer Partnerschaft sein Hobby verbieten lässt. In so einer Beziehung möchte ich nicht leben.

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Motorrad ist kein Hobby.

Motorrad ist mehr.

Leidenschaft.

Gruß Michael

Zitat:

@shutakku schrieb am 10. Februar 2017 um 23:28:11 Uhr:


Nun meine Frage, ist ihre Sorge berechtigt/verständlich oder sehe ich was mit den falschen Augen. Lieber die Freundin oder das Moped? Sie gönnt es mir ja, hätte aber zu viel Angst um mich. Wie könnte ich sie beruhigen und habt ihr ähnliche Erfahrungen mit euren Freundinnen?

Solche Fragestellungen kann man nicht wirklich sinnvoll in einem Motorradforum diskutieren, denn die Diskussionsteilnehmer könnten größtenteils entweder motorradverliebte kleine Jungs, die von Zeit zu Zeit auch mit wasserstoffblonden Püppchen spielen, oder Machos sein und beide Gruppen wissen nicht wirklich, wie eine Frau und die Beziehung zwischen Mann und Frau funktionieren!😁😁😁

Zitat:

@tschähnz schrieb am 11. Feb 2017 um 22:53:27 Uhr:


Ich bedaure jeden, der sich in einer Partnerschaft sein Hobby verbieten lässt. In so einer Beziehung möchte ich nicht leben.

Wer spricht von verbieten? Meine Frau kann mir nichts verbieten, ebenso wie ich ihr nichts verbieten kann.

Aber ich weiß, dass sie sich nicht wohl fühlt, wenn ich mit dem Motorrad unterwegs bin. Sollte sich Ihre Gefühlswelt irgendwann mal dahin verändern, dass sie massiv Angst hat, dann würde ich das Motorrad sofort stehen lassen - weil ich weiß, was für ein Gefühl es ist, Angst um den Menschen zu haben, den man liebt.

Aber solche Gefühle kennen einige wohl nicht, schließlich seid ihr ja harte Kerle und keine Weicheier. Und genau deswegen bedauere ich solche Menschen.

Hat nichts mit einem Mangel an Angst und Sorge zu tun, wenn Frau/Kinder/Enkel sich "in Gefahr" begeben.
Nur darf man solchen Gefühlen nicht nachgeben, sonst wird nur noch in Watte gepackt und verzärtelt, und am Ende hat man die Familie, die man verdient...

Wenn die Frau sich zu viele Sorgen macht, so dass sie einem das Motorradfahren verbieten will, ist sie emotional zu schwach. Da müssen klare Verhältnisse her.

Heute ist Sturmwarnung orange...ich nehme gleich die dicke Gudrun (sehr seitenwindempfindlich) packe meine Frau hintendrauf, und wir fahren die 20 Km zu einem Gesangskurs. So soll das sein. Agoraphobe gibt es mittlerweile zuhauf.
Denn auch in Watte gepackt geht man kaputt - nur ohne Spass und ohne Ehre.

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Schrieb ich nicht gerade, dass es nicht ums verbieten geht? Lesen und verstehen muss so schwer sein.

Ich glaube eigentlich meinen wir alle dasselbe, nur kann man den individuellen Umgang mit Sorgen, Ängsten und Nöten schwer beschreiben.

Zitat:

@shutakku schrieb am 11. Februar 2017 um 00:30:25 Uhr:


So ist es nicht, ich frage nicht nach Lebensweisheiten, lediglich nach Argumenten die Freundin zu besänftigen und frage nach euren Erfahrungen wo Hobby und Familie in die Quere kommen.

Hallo Max,

nicht falsch verstehen, Deine Fragestellung ist nur durch Lebensweisheiten zu beantworten 😁 - und nicht im Geringsten ehrenrührig oder beknackt.
Was ich jetzt schreibe, soll nicht schulmeistern, aber ich möchte mal in die Tiefe gehen und ist sicher auch für die anderen Standpunkte sehr interessant.

Es ist ganz normal und in der Natur der Frau, dass sie sich IMMER ängstigen wird. Ob der Olle Motorrad fährt, die Kinder Roller, ob jemand auf den Baum klettert oder ob der Wind die Wäsche davonwehen wird - Frauen machen sich um alles und nichts Sorgen. Ihre Aufgabe in der Natur ist es, die Brut vor allem Schaden zu bewahren und auf diese Weise den Fortbestand der Art zu sichern. Daher ist die Frau einfach darauf geprägt, überall Gefahr zu wittern. Frauen sind von Natur aus vorsichtiger und ängstlicher - Weibchen sind im Tierreich und auch bei uns Menschen (die evolutionsbiologisch einfach nur höherentwickelte Nackt-Säugetiere sind) wesentlich wertvoller als Männchen. Sie können nämlich nur ein Junges pro Jahr austragen, während die Männchen jeden Tag ein Junges zeugen könnten.
Daher sind Männer wesentlich aggressiver und risikofreudiger (liegt ganz einfach im Testosteron-Spiegel definiert - ist nachgewiesen und messbar). Ihre Aufgabe ist es, den Bären zu jagen und feindliche Horden von der Sippe fernzuhalten. Dazu muss einfach ein gewisses Potenzial an Gefahrenleugnung und Risikobereitschaft da sein, um diese evolutionäre Aufgabe erfüllen zu können.

Wir halten uns für so schlau und abgeklärt und intelligent, sehen uns als die Krone der Schöpfung - und sind einfach nur durch unsere Anlagen und Hormone wie jede Maus oder jeder Affe gesteuert.

Fazit: Die Angst der Freundin ist natürlich und lässt sich nicht vermeiden. Du kannst nur durch immer wieder fahren und gesund wiederkehren bei ihr eine gewisse Gewöhnung erreichen. Fährst DU gar nicht, wird sie früher oder später diese Ängste auf irgendwelche anderen Deiner Hobbies projezieren - und wenn Sie Dir nur verbietet, mit Deinen Kumpels abends in die Kneipe zu gehen - Ihr könntet dort ja liederliche Weiber aufreißen.

Womit ich zwanglos auf die "Partnerschaftsberatung" überleite. Eine Partnerschaft, in der man gezwungen ist/wird, auf bestimmte Hobbies oder Gewohnheiten der "Prä-Beziehungs-Ära" zu verzichten, ist nichts wert (o.k., die üblichen wöchentlichen Puff-Besuche oder Gangbang-Events sollten wirklich abgestellt werden). Jeder Partner muss seine Eigenständigkeit bewahren können und Rückzugsgebiete haben. Erstens ist dies für das eigene Wohlbefinden extrem wichtig. Zweitens, ist dies auch für eine funktionierende Partnerschaft und das Interesse der Partner am Anderen enorm wichtig. Hast Du den Partner danach Deinen Wünschen und Vorstellungen "erzogen", wird er uninteressant und langweilig. Die Jagd ist das Spannende, liegt die Wildsau erschossen auf der Strecke, ist sie uninteressant. Von daher möchte ich noch einmal empfehlen, den vorn von mir verlinkten Beitrag "Ich war ein stolzer Biker" sorgfältig zu lesen und zu beachten. Auf humoristische, aber sehr genaue Art beschreibt er dieses Phänomen!

Glücklicherweise haben wir uns vom Höhlenbewohner weiterentwickelt.

Ja, auch in einer Beziehung braucht jeder seinen Freiraum. Aber wenn der eigene Freiraum dem Partner zur Qual wird, dann sollte man selbst ein wenig ins Grübeln kommen.

Aber natürlich kann man es sich auch einfach machen und die Angst der Frau als natürlich bedingt abstempeln. Außerdem soll sie sich halt nicht so anstellen und sich einfach dran gewöhnen. Ist klar.

twindance, du hattest schon bessere Beiträge.

Ist die Angst real begründet, weil der Partner fährt als säße er vor der PlayStation oder ist es eine irrationale Angst, einfach weil sie den Medienhype "Jetzt rasen sie wieder!!!" für bare Münze nimmt, völlig ahnungslos vom realen Motorradfahren?

Gegen beides gibt es Gegenmaßnahmen. Wem die Beziehung wichtig ist, wird Kompromisse finden. Erpressung gehört nicht dazu.

Zitat:

@AMenge schrieb am 12. Februar 2017 um 09:53:41 Uhr:


Glücklicherweise haben wir uns vom Höhlenbewohner weiterentwickelt.

Ja, auch in einer Beziehung braucht jeder seinen Freiraum. Aber wenn der eigene Freiraum dem Partner zur Qual wird, dann sollte man selbst ein wenig ins Grübeln kommen.

Aber natürlich kann man es sich auch einfach machen und die Angst der Frau als natürlich bedingt abstempeln. Außerdem soll sie sich halt nicht so anstellen und sich einfach dran gewöhnen. Ist klar.

twindance, du hattest schon bessere Beiträge.

Ich korrigiere mal den Satz "Unglücklicherweise glauben wir, wir hätten uns vom Höhlenbewohner weiterentwickelt."

Du kannst gegen Deine genetischen Anlagen nämlich GAR NICHTS machen. Man kann im Laufe des Lebens lernen, sie etwas besser zu kontrollieren (das nennt man Altersweisheit oder Gelassenheit des Alters), erleichternd kommt der sinkende Testosteronspiegel hinzu - aber insgesamt wird der Mensch auch heute in der Hochzivilisation allein durch seine evolutionsbiologischen Muster und die Hormone geteuert.

Der Kardinalfehler ist eben, dass wir Menschen glauben, wir wären weiterentwickelt. Dies machen sich unsere lieben Werbefachleute, die Medien und Verführer aller Coleur zu nutze. Genau daher kommt es ja zu den Massenphänomenen wie shitstorm, Schlägereien beim Fußball, Kreuzzügen, Dshihad bis hin zu Weltkriegen und "Wollt Ihr den totalen Krieg?"

Natürlich haben wir uns weiter entwickelt. Wir haben die Möglichkeit zu erkennen: okay, das was ich mache fügt dem anderen Schmerzen oder Ängste zu. Nach den Maßgaben des Gewissens und humanistischen Werten kann ich entscheiden: es ist besser, ich verändere mein Verhalten. Ich kann so entscheiden, muss aber nicht. Das sind Dimensionen der Emphatie, die eine Spannbreite haben von: wenn die Tussi damit nicht klarkommt, kann sie Leine ziehen, bis: ich nehme die Bedenken meines Partners ernst und versuche gemeinsam mit ihr eine Lösung zu finden.

Das Problem ist, dass Männer mit dem Schwanz denken und Angst haben, diesen nicht mehr versenken zu dürfen, wenn sie der Holden widersprechen.

Wann spricht die Hexe endlich ein Machtwort?

Twindance hat vollkommen recht. Wir handeln eigentlich fast immer noch wie
unsere Stammväter. Wenn jemand - egal ob Auto- oder Motorradfahrer - nach
Sound fragt, meint er eigentlich Krach. Er fühlt sich dann wie der röhrende Hirsch:
ich bin der Stärkste. Das selbe macht der Gorilla, wenn er sich auf die Brust
trommelt. Jeder Überholvorgang ist ein Sieg (ich bin der Stärkere), jedes
Überholtwerden eine Niederlage. Etwas Tünche kommt natürlich durch die
Zivilisation drüber: ich werde normalerweise keinem sofort den Schädel
einschlagen, nur weil ich mich über ihn ärgere. Ich hätte nämlich Angst,
schwer bestraft zu werden.
Frauen werden fast sofort anfangen, ihre jeweilige Wohnung nach persönlichem
Geschmack zu gestalten und eine Wohnhöhle einzurichten. Für Männer (jedenfalls
die ich kenne) ist das nicht so wichtig. Frauen wollen auch beschützt werden.
Ich erinnere mich an den Besuch bei einer (nur 😁) Bekannten, die im Beruf z.B. sehr erfolgreich
war. Trotzdem hat sie die ganze Zeit einen auf schwache und hilflose Frau
gemacht. Dass ich in der Wohnung fast Augenkrebs kriegte, versteht sich
schon fast von selber (sie lebte schon länger allein).

Ich werde mich nicht dazu aufschwingen aufgrund minimaler Informationen den Charakter des mir unbekannten TE oder dessen Freundin zu beurteilen. Was manche hier absondern finde ich ziemlich hochnäsig, aber das nur am Rande.

Ich rate dem TE, die Bedenken seine Freundin, so sie es ihm wert ist, ernstzunehmen, und drauf Rücksicht zu nehmen, so weit er es vor sich selbst vertreten kann, ....
...., aber nicht weiter.

Hier noch ein kleiner Denkanstoß aus dem Harleyforum:

Zitat:

Ich war einmal ein stolzer Biker!

Ich war männlich, verwegen, ich war frei und hatte lange Haare.
Meine Frau lernte mich kennen, nicht umgekehrt. Sie stellte mir förmlich nach.
Egal wo ich hinkam, sie war schon da. Es ist nun zwölf Jahre her.
Damals war ich eingefleischter Motorradfahrer, trug nur schwarze Sweat-Shirts,
ausgefranste Jeans und Bikerstiefel, und ich trug lange Haare.
Selbstverständlich hatte ich auch ein Outfit für besondere Anlässe.
Dann trug ich ein schwarzes Sweat-Shirt, ausgefranste Jeans und weiße Turnschuhe.

Hausarbeit war ein Übel, dem ich wann immer es möglich war aus dem Weg ging.
Aber ich mochte mich und mein Leben. So also lernte sie mich kennen.
"Du bist mein Traummann. Du bist so männlich, so verwegen und so frei."
Mit der Freiheit war es alsbald vorbei, da wir beschlossen zu heiraten.
Warum auch nicht, ich war männlich verwegen, fast frei und ich hatte lange Haare.
Allerdings nur bis zur Hochzeit.
Kurz vorher hörte ich sie sagen: " Du könntest wenigstens zum Frisör gehen,
schließlich kommen meine Eltern zur Trauung."
Stunden, - nein Tage später und endlose Tränen weiter gab ich nach und
liess mir eine modische Kurzhaarfrisur verpassen, denn schließlich liebte ich sie,
und was soll`s, ich war männlich, verwegen, fast frei und es zog auf meinem Kopf.
Und ich war soooo lieb.
"Schatz ich liebe Dich so wie Du bist" hauchte sie.

Das Leben war in Ordnung obwohl es auf dem Kopf etwas kühl war.
Es folgten Wochen friedlichen Zusammenseins bis meine Frau eines Tages
mit einer großen Tüte unterm Arm vor mir stand.
Sie holte ein Hemd, einen Pullunder ( Bei dem Wort läuft es mir schon eiskalt den Rücken runter )
und eine neue Hose hervor und sagte:" Probier das bitte mal an."
Tage, Wochen, nein Monate und endlose Papiertaschentücher weiter gab ich nach,
und trug Hemden, Pullunder ( Ärrrgh) und Stoffhosen.
Es folgten schwarze Schuhe Sakkos, Krawatten und Designermäntel.
Aber ich war männlich, verwegen, totchic und es zog auf meinem Kopf.

Dann folgte der größte Kampf. Der Kampf ums Motorrad.
Allerdings dauerte er nicht sehr lange,
denn im schwarzen Anzug der ständig kneift und zwickt lässt es sich nicht sehr gut kämpfen.
Außerdem drückten die Lackschuhe was mich auch mürbe machte.
Aber was soll`s, ich war männlich, spießig, fast frei, ich fuhr einen Kombi, und es zog auf meinem Kopf.

Mit den Jahren folgten viele Kämpfe, die ich allesamt in einem Meer von Tränen verlor.
Ich spülte, bügelte, kaufte ein, lernte Deutsche Schlager auswendig,
trank lieblichen Rotwein und ging Sonntags spazieren.
Was soll`s dachte ich, ich war ein Weichei, gefangen, fühlte mich scheisse und es zog auf dem Kopf.

Eines schönen Tages stand meine Frau mit gepackten Koffern vor mir und sagte:
" Ich verlasse Dich." Völlig erstaunt fragte ich sie nach dem Grund.
"Ich liebe Dich nicht mehr, denn Du hast Dich so verändert.
Du bist nicht mehr der Mann den ich mal kennen gelernt habe."
Vor kurzem traf ich sie wieder.
Ihr "Neuer" ist ein langhaariger Biker mit zerrissenen Jeans und Tätowierungen der mich mitleidig ansah.

Ich glaube ich werde Ihm eine Mütze schicken.

Gruß
D.Mon

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