Ladedruckregelung ohne Wastegate???
Mahlzeit!
Ein Kumpel von mir hat sich einen gebrauchten Biturbo- Bausatz für seinen VR6 gekauft. Jetzt ist er drauf gekommen(zugegeben etwas spät), dass die Lader weder ein internes noch ein externes Wastegate haben und er fragt sich nun, wie denn der Ladedruck geregelt wird. Der Verkäufer sagte ihm, die Lader seien speziell für den VR6 mit 2,8 Liter abgestimmt bzw geändert worden. Des weiteren soll der Bausatz mit dem Orginalchip und den orginal Einspritzdüsen gefahren werden, da ein Zusatzsteuergerät dabei ist, dass zwei seperate Einspritzdüsen ansteuert, die kurz vor der Drosselklappe montiert werden. Dieses Teil spritzt drehzahlabhängig Sprit dazu. Kann sich von euch jemand vorstellen, dass das ganze System ordentlich funktioniert?
gapdancer
12 Antworten
Klar kann man sich das vorstellen. Wenn die Lader auf den VR6 abgestimmt sein sollen, so kann es doch sein, dass die Lader erst bei der Motormax- Drehzahl einen Ladedruck abliefern der nicht zu hoch ist bzw. die Lader erst eine Drehzahl hätten die sie noch nicht schädigt!
Aber das halte ich selber für ziemlich unwahrscheinlich.
Sollte dies der Fall sein dann kann man den Turbo von Anfang an draussen lassen weil er im unteren und mittleren Drehzahlbereich kaum Leistung bringt. Die Kennlinie des Turbos würde in dem Fall linear von 0 min-1 bis zur Abregeldrehzahl verlaufen. Die Beschleunigungswerte müssten somit erst mit Erhöhung der Motordrehzahl immer besser werden.
Ohne Wastegate macht ein Turbo für mich keinen Sinn. Ich habe von einem solchen AT-Lader noch nichts gehört.
Hat der Lader vielleicht variable Schaufeln?
Wenn der Lader verstellbare Schaufeln hat, wäre dies natürlich die Lösung. Allerdings weiß ich nicht ob es bereits VTG Lader für Benzin gibt.
Ähnliche Themen
Also die Lader haben keine variablen Schaufeln. Wir haben heute nochmal mit dem Vorbesitzer gesprochen und der sagte nochmals, das die Lader speziell für den VR6 bearbeitet worden sind. Das wurde über die Schaufeln gemacht. Er meinte, dass die Lader einen Druck von 1,2 Bar bringen und man den Druck nach unten hin (also weniger) nur mit einem einstellbaren Pop-Off "verstellen" kann. Mehr geht logischerweise nicht, da ja die Lader nicht mehr bringen sollen. Kann mir von euch jemand ein solches Pop-Off empfehlen?
Gruß
Ich finde aber 1,2bar sind ne ganze mege, da wäre ich vorsichtig. nicht das sich der block in seine teile zerlegt😉
MFG sebastian
Die 1,2 Bar sind ja das Problem, dass meinem Kumpel Sorgen bereitet. Er möchte eben den Ladedruck auf 0,7-0,8 Bar runterschrauben und das geht halt bei den Ladern nicht, da sie ja wie gesagt weder ein internes noch ein externes Wastegate besitzen. Die einzige Möglichkeit, den Druck zu reduzieren, ist ein einstellbares Pop Off zu verbauen. Und da sind wir auf eure Hilfe angewiesen, welches wir hierfür verwenden sollen. Klar, es gibt diese Teile bei ebay schon ab 30€ aufwärts, allerdings habe ich auf der g-laderseite.de im Turboforum (ein Forum wo sich Besitzer von Turboumbauten beim Polo G40 austauschen können) gelesen, dass man eben beim Pop Off nicht sparen soll, da anscheinend an den Teilen mehr dran hängt als man glaubt. Bei einem anderen Kumpel von mir haben wir einen G40 auf Turbo umgebaut. Der Lader (ein KKK 03 aus einem 1,8T) hat ein internes Wastegate. Er wollte den Ladedruck rein über das Pop Off (ein 30€ Teil von ebay) regeln, da dadurch der Ladedruck viel früher ansteht, als wenn man ihn über das Wastegate steuert. Also haben wir das Wastegate nicht an die Druckleitung angeschlossen, so dass es immer geschlossen war. Das PopOff haben wir per Manometer auf 1Bar eingestellt.(alles was darüber ist, sollte es einfach abblasen) Da aber der Lader bei einer Motordrehzahl von ca. 3000 Umin. bereits einen Druck von über 2Bar(!) lieferte, war das PopOff komplett überfordert die geförderte Luftmenge aus der Druckleitung abzulassen. Also haben wir das Wastegate angeschlossen, den Druck hierüber auf 1 Bar eingestellt, und siehe da, der Polo rennt wie Sau, ohne dass der Mapsensor abriegelt.
Also hier nochmal die Frage: Welches einstellbare PopOff sollen wir verwenden, dass groß genug ist, überschüssigen Druck abzubauen. (die Lader sollen ja angeblich nicht mehr wie 1,2 bar bringen, aber ich denke mal, dass ein Druck von ca 0,5 bar eine Menge Luft bedeutet)
Gruß
gapdancer
Beim 1.8T wird der Ladedruck auch nicht über das PopOff, sondern über Wastegate/Druckdose/N75- Magnetventil gesteuert. Das PopOff dient in erster Linie dazu den Lader zu schonen, in dem überschüssiger Ladededruck beim schließen der Drosselklappe wieder in den Ansaugtrakt zurückgeleitet wird- somit wird verhindert das der Lader gegen einen Überdruck arbeiten muss.
Ingesamt hört sich dieses Set mehr als dubious an, alleine die Tatasache mit den zusätzlichen Einspritzdüsen und dem Zusatz-STG ist reine Frickelei.
Welche Aufgabe das PopOff orginal beim 1.8T hat, ist mir schon klar. Wie gesagt, wir dachten, wir probieren es mal aus, was dabei rauskommt, wenn man das Wastgate blockiert und den Druck über ein einstellbares PopOff regelt.
Ich halte das mit den Zusatzdüsen und dem Zusatzsteuergerät nicht für Frickelei. Hierbei handelt es sich um den sogn. "Mapfueler2". Näheres hierzu findet ihr auf der Seite turbo-motors.de
Gruß
Gapdancer
Zitat:
Original geschrieben von Gapdancer
Ich halte das mit den Zusatzdüsen und dem Zusatzsteuergerät nicht für Frickelei. Hierbei handelt es sich um den sogn. "Mapfueler2". Näheres hierzu findet ihr auf der Seite turbo-motors.de
Gruß
Gapdancer
Das it dem PopOff kam nicht so deutlich raus. Ein sehr gutes einstellbares ist das GReddy Type S, welches man sowohl offen als auch geschlossen fahren kann und was auch mit hohen Drücken gut zurecht kommt.
Ist der Mapfueler2 nicht normalerweise Bestandteil einer WAES? Kann das die Einspritzung Ladedruckabhängig regeln und die Zündung auch?
Um was für Lader handelt es sich eigentlich? Je nachdem wären evtl. Krümmer mit einem Flansch für ein externes Wastegate eine Möglichkeit, dann hättet ihr wenigstens eine Möglichekti den Ladedruck vernünftig zu regeln. Und wie gesagt, das System mit den Einspritzdüsen vor der DK erscheint mir pers. halt etwas unsicher. Gerade die Einstellung bzw. das mapping ist das wichtigste bei einem Turboumbau, damit der Motor nicht auf den ersten 500m sich zerlegt oder unter längerer Vollast kaputt klingelt. Um das zu gewährleisten braucht es halt schon eine ordentliches System mit einer guten Abstimmung des STG, v.a. wenn man 0,8 Bar fahren will.
Der Mapfueler2 kann sowohl für Wassereinspritzung als auch für Benzineinspritzung verwendet werden. Es steuert ja nur die Einspritzdüsen an, egal ob aus denen Benzin, Wasser, Methanol oder sonst was kommt. Die Ansteuerung erfolgt über die Drehzahl des Motors. Im Inneren des Gerätes kann man die Ansteuerung der Einspritzventile ab 2000 Umin in tausender Schritten (also bei 2000, 3000, 4000 usw. bis 9000 Umin) einzeln einstellen.
Bei den Krümmern handelt es sich um Gußkrümmer, wie sie z.B. bei Rothe, HGP usw zum Einsatz kommen. Die Krümmer waren beim Bausatz dabei und haben keine Anschlußmöglichkeit für ein externes Wastegate. Um welche Turbos es sich genau handelt, weiß ich ehrlich gesagt momentan nicht, da sie ja nicht mir sondern meinem Kumpel gehören. Wenn ich ihn erreiche, lass ich mir die Bezeichnung geben und stell sie hier noch rein.
Was auch noch komisch ist, ist, dass die Turbos einen anderen Flansch als die Krümmer haben und sie kurzerhand angeschweißt worden sind.
Tja ich bin mal gespannt, ob das gut geht.....
Übrigens, vielen Dank für die bisherigen Antworten!
Hoffentlich schreiben noch mehr ihre Meinung hierzu.
Gruß
Gapdancer
Aha. Wie gesagt, die Steuerung der Einspritzung kann eigentlich nicht nur nach der Drehzahl geregelt werden, sondern sollte nach Drehzahl und Saugrohrdruck geregelt werden. Wie siehts eigentlich mit der Verdichtung aus? Bei 0,8 Bar kann die eigentlch nicht mehr auf Serieniveau bleiben denke ich. Wenn doch muss auf alle Fälle auch die Zündung ladedruckabhängig geregelt werden.
Das mit den Krümmern hört sich leider nicht bes. gut an, das leist sich eher nach dem Motto "was nicht paßt, wird passend gemacht". Alle guten Kits die ich kenne gehen nach dem gleichen Prinzip: Lader mit internem oder externem Wastegate+ passende Krümmer mit den entsprechenden Flanschen.
Klingt jetzt vielleicht hart, aber bei solchen Bedingungen würde ich pers. es einfach lassen. Solche Umbauten müssen einfach 110%ig stimmen, ansonsten hat man schneller einen kaputten Motor als man denkt.