Ladebooster bei Euro 6 Motor wirklich notwendig?
Hallo Womo-Fahrer
In den nächsten Tagen erhalte ich mein erstes Womo. Es ist ein 2017er Modell auf FIAT-Basis, Teilintegriert, Handschalter und hat einen Euro-6 Motor.
Wenn ich mir so die diversen Zubehörkataloge ansehe, stoße ich immer wieder auf die Empfehlung einen Ladebooster einzubauen damit
a: die Bordbatterie und die Fahrzeugbatterie auch während der Fahrt vollständig geladen werden
b: somit die Lebensdauer der Batterien um ca. 3 Jahre verlängert wird.
Neben der zweiten Bordbatterie habe ich noch eine 100W-Solaranlage montiert.
Das Womo kann vor einer Fahrt nicht an die Steckdose gehangen werden, jedoch hat die Solaranlage keine Verschattung auf dem Abstellplatz.
Gibt es da schon Erfahrungen bezüglich der nicht geladenen Batterieen?
Für sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar.
Gruß
Duelken 50, der mit dem (f)linken Daumen fahrende
Beste Antwort im Thema
Hallo,
also ich bin nun wahrlich kein Meister auf diesem Gebiet. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann tritt folgende Lage ein. Euro 6 Motoren müssen, um die Abgasnorm einigermaßen einhalten zu können, mit jedem ml. Sprit knausern. Daher gibt es Start- Stopp- Automatik ( die manchmal mehr Sprit braucht- nur mal nebenbei) und die Möglichkeit, während der Fahrt den mechanischen Widerstand an der Lima zu verringern. Der mech. Widerstand kommt durch die Induktion in der Lima. Je mehr Strom erzeugt wird, um so "schwerer" lässt sich das Treibrad drehen. Daher ist es sinnvoll, die Lima so anzusteuern, dass nur dann, wenn wirklich volle Leistung benötigt wird, diese auch produziert wird. Das Management besteht also in einer gezielten Drosselung der Ladespannung. Sind die Batterien fast leer, so wird geladen. Im Kurzstreckenbetrieb kann das dann aber Probleme geben, da die Batterien längere Zeit nicht voll geladen werden, was im Winter zu Problen führen kann. Daher die Empfehlung für einen Booster.
Soweit der sehr laienhafte Text.
Für den TE bedeutet dies, herauszufinden, ob das Lademanagement einem " normalen"- sprich durchschnittlichen Gebrauch des Womos genügt. Ist dies nicht gegeben, dann liegt ein Mangel an der Sache vor. Der Verkäufer hat dann, in Rückgriff auf den Hersteller diesen Mangel zu beseitigen, bzw. Minderung des Kaufpreises, Rückgabe. Einige Womo- Hersteller liefern ihre Fahrzeuge mit Boostern aus, da die Erfahrung gezeigt hat, dass es da Problem kommen gekommen ist.
Zudem müsste aber erst mal geschaut werden, welche Form des Lademanagements konkret vorliegt und wie diese sich konkret auswirkt. Ansonsten ist alles nur eine sehr vage und allg. Aussage.
Gruss vom Asphalthoppler
Ps. ich habe einen kleinen mobilen Stromerzeuger. Recht leise, aber mit 1500W. Auch eine Lösung zum Laden der Batterien. ;-))
110 Antworten
zu dn Ladezyklen:
wenn du eine Batterie entlädst, musst du sie entsprechend wieder vollladen.
Jede Entladung bedeutet wiederum Ladung und kostet daher Batterie-Lebensdauer....
Wenn man bis auf 0% Ladezustand entlädt und dann wieder volllädt wäre das ein vollständiger Ladezyklus, von dem so eine gute Versorgungsbatterie z.B. 300-400 schaffen muss, bis sie nur noch zu 80% leistungsfähig ist.
Wie du die Kapazität, die du für einen Zyklus entnommen hast, auflädst, ist, sofern du die Werte gem. Datenblatt einhältst, ist dabei egal. Das muss nicht in "einem Rutsch" bis zur Vollladung führen.
Auch mit deinem Netzlader kannst du durchaus mit Unterbrechungen laden und in der Praxis geht es ohnehin oftmals gar nicht anders.
Die wirtschaftlichste Nutzung einer Blei-Batterie, soll, so habe ich es zumindest mal gelesen, sein, wenn man die ca jedes Mal bis auf einen Ladezustand von 40% entlädt, denn dann soll man ihr, über die gesamte Lebensdauer gerechnet am meisten Kapazität entnehmen können. Auf die entnehmbare Gesamtkapazität kommt es bei diesen Betrachtungen an.
Zur Spannung 12,5V:
Wenn man eine absolute Ruhespannung betrachtet, wo stundenlang nach der letzten Ladung oder Entladung absolut kein Strom mehr geflossen ist, kommen relativ hohe Werte, trotz objektiv niedrigerem Ladezustand zustande.
Auf deutsch:
Wenn die Batterie bereits etwas entladen wurde, dann die Entladung unterbrochen wird, zeigen 12,5V eine Bleibatterie an, die in jedem Fall mehr als 50% Ladezustand hat.
(Gem. deines Schaubildes sind es dann ja auch schon über 80% Ladezustand....und wenn du immer bei ca 80% Ladezustand (= ca 12,5V) schon wieder auflädst, nutzt du deine Batterien nicht sehr wirtschaftlich)
In der Praxis kommt es sehr selten vor, dass der letzte Stromfluss Stunden her ist.
Da man es auch nur selten beurteilen kann, ob die letzten Stunden irgendwie Strom zur oder von der Batterie geflossen ist, bringt eine reine Spannungsüberwachung kaum etwas, wenn es um die Beurteilung des Ladezustands geht.
Deswegen ja auch mein Vorschlag mit dem Batteriemonitor.....
Zitat:
@navec schrieb am 11. Oktober 2017 um 08:51:09 Uhr:
(Gem. deines Schaubildes sind es dann ja auch schon über 80% Ladezustand....und wenn du immer bei ca 80% Ladezustand (= ca 12,5V) schon wieder auflädst, nutzt du deine Batterien nicht sehr wirtschaftlich)
Schau dir das Bild nochmal an, es gibt hier 2 Spalten. Die zweite Spalte sind AGM-Batterien bei 12,5V mit 50% angegeben.
Wie die Angabe von Varta genau ermittelt werden muss, steht da nirgends. Nach Meiner Erfahrung sinkt die Ist-Spannung je nach Verbraucher während der Strom-Entnahme deutlich. Läuft z.B. ein starker Verbraucher (1.500W) über den Wechselrichter, sinkt die Spannung bereits nach wenigen Minuten sogar bis unter 12V ab, ob wohl die Batterie noch voll ist. Auch bei kleinen Verbrauchern sinkt die Spannung während der Entnahme schon um ca. 0,2V. Um die ungefähre Kapa nach der Ist-Spannung zu ermitteln, muss nach der Stromentnahme auf jeden Fall gewartet werden, dass sich die Batterie wieder ausgleichen kann. Je größer der Verbraucher, desto länger die Wartezeit. Ich messe da ca. eine halbe Stunde später, wenn die Batterie zuvor stärker belastet wurde. Ab dann bleibt die Spannung auch relativ konstant, selbst wenn die Batterie danach 2 Tage ruht. Das sollte ungefähr passen. Weitaus genauer ist natürlich ein Batteriecomputer mit Shunt. Aber das muss jeder nach seinen Bedürfnissen entscheiden, ob einem das der Aufwand wert ist.
Was super einfach für jeden zu installieren ist und aus meiner Sicht wirklich empfehlenswert, ist ein Batterie-Guard.
https://www.amazon.de/.../ref=sr_1_1?...
Ich war da aufgrund der schlechten Bewertungen zunächst sehr misstrauisch - aber das Ding funktioniert hervorragend und ist in 5 Minuten eingebaut und am Smartphone installiert. Selbst nachgemessen braucht das Teil im Standby tatsächlich nur 1mA und mit aktiver Bluetooth-Verbindung auch nur ca. 2mA - also quasi nichts.
@berschle:
Zitat:
Schau dir das Bild nochmal an, es gibt hier 2 Spalten. Die zweite Spalte sind AGM-Batterien bei 12,5V mit 50% angegeben.
Hast recht, da habe ich mich in der Spalte vertan.
Trotzdem stimmen die Aussagen zum Thema Ruhespannung und dass man die in der Praxis so gut wie nie hat.
Man kann, nur anhand der Spannung keine vernünftige Aussage zum Ladezustand machen. Das geht quasi nur mit viel Erfahrung und dann auch meist nur bei bestimmter Strom-Belastung.
Ob der Spannungsmesser nun über BT ausgelesen werden kann (wie bei dem verlinkten Gerät) oder nicht, spielt dabei absolut keine Rolle.
Deshalb ein Batteriemonitor, denn nur der misst neben der Spannung auch sämtliche Ströme und der macht auch Unterschiede bei der Wertung der entnommenen Kapazität, bei unterschiedlichen Strombelastungen (Stichwort: Peukerteffekt).
Nur mit dem Batteriemonitor, kannst du auch überhaupt feststellen, wie hoch deine Batterieleistungsfähigkeit (wieviel Ah kann man der Batterie real noch maximal entnehmen) noch ist, denn die hat mit dem Ladezustand, ermittelt über die Spannung, nichts zu tun.
So einen Batteriemonitor gibt es beispielsweise von Victron, komplett mit 500A-Shunt, für rund 150€.
Keine Frage, ein Batteriemonitor ist da sicher eine lohnenswerte Investition. Vor allem wenn die Batterien schon einige Jahre in Betrieb sind.
Finde hier den Batteriemonitor von Büttner auch hervorragend.
https://www.campingplus.de/.../...atterie-Computer-200A-Shunt.html?...
Kostet je nach Shunt zwischen 200,- und 250,-
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Einen Batteriemonitor sollte man schon bei neuer Batterie einbauen, damit man von Anfang an ziemlich genau weiß, in welchem Batterie(lade-)zustand sie sich befindet.
(Außerdem könnte man beispielsweise ein Extra-Alarmlicht plus internen Buzzer auslösen, wenn ein bestimmter Ladezustand, oder eine bestimmte Spannung unterschritten wird.
Die Spannungsunterschreitung kann man sogar noch zeitlich beschränken, so dass kurzfristige Spannungsabfälle nicht zu einem Alarm führen.
Ich benutze den Schaltausgang z.B. dafür, die Entladung einer Batterie ganz exakt, bei Unterschreiten einer Ladeschlussspannung zu beenden.)
Gibt eigentlich keinen Grund, einen BM erst bei alter Batterie zu verwenden.
Einen reinen Spannungsmesser baust du vermutlich doch auch nicht erst bei alter Batterie ein....
Ob ein Monitor vermutlich "gut" ist, kann man leider vor dem Kauf nur durch das Studium der Betriebsanleitung feststellen. Da gibt es schon deutliche Unterschiede, die man anhand der Werbetexte meist nicht so leicht erkennen kann.
Der Victron Monitor ist "gut", denn er hat wirklich sehr viele Funktionen und ich habe ihn seit einer ganzen Zeit zum Testen von Batterien in Gebrauch.
Er ist auch günstig, denn er kostet inkl. 500A-Shunt in der einfachsten Version (Überwachung der Aufbaubatterie) nur 148€.
Wer zusätzlich zur Aufbaubatterie die Starterbatterie parallel (Spannungs-)überwachen will und dazu das Ganze dann auch noch (zusätzlich) über eine App per BT steuern bzw, auslesen möchte, ist mit insgesamt 212€ dabei. (ohne BT: 189€)
Hier wird viel theoretisiert und Behauptungen wie "der Booster entlädt die Startbatterie wenn er stärker als die Lichtmaschine ist", oder "die Batterie geht durch Teilzyklen schneller kaputt", die einfach so pauschal nicht stimmen.
Lest euch doch einfach mal die Gebrauchsanleitungen des A2B und des B2B Laders von Sterling durch. Da ist die Funktion genau beschrieben. Diese laden erst wenn die Spannung der Lichtmaschine oder Startbatterie ein gewisse Spannung überschritten haben, also im Prinzip die Lichtmaschine mehr Strom liefern kann als momentan zum Laden der Startbatterie und zur Versorgung aller Verbraucher im Basisfahrzeug benötigt wird. Dann wird der Ladestrom für die Aufbaubatterie so geregelt dass die Spannung am Eingang nicht unter die Spannungsschwelle sinkt. Damit die die Lichtmaschine nicht überhitzt wird auch deren Temperatur gemessen und bei der Belastung berücksichtigt. Damit die Startbatterie nicht verhungert schaltet sich der Booster regelmäßig aus. Sterling hat eine sehr ausgeklügelte Steuerung.
Ich habe einen B2B und A2B Lader über viele Jahre in einem Wohnmobil trotz starker elektrischer Verbraucher wie Mikrowelle und Elektrogrill weitgehend ohne Netzanschluss ohne Probleme verwendet. Durch den Booster wurden innerhalb von 1-2 h ein Tagesverbrauch geladen und die Batterien regelmäßig wieder voll. Sterling hat sogar was eingebaut damit die Bleibatterien nicht durch lange Absorptionsladung überladen werden. Die Gefahr ist vor allem bei Kurzstreckenfahrten gegeben, wenn immer der volle Ladezyklus abläuft.
Für das aktuelle Wohnmobil nutze ich eine Lichtmaschine mit einem Regler der eine einstellbare temperaturkompensierte Ladekennlinie wie ein Netzladegerät fährt. Das hat die Wirkung wie ein zusätzlicher guter Booster. Damit wurden bisher 10 Jahre lang 900Ah/24V AGM Batterien geladen und die sind bei einem Tagesverbrauch von 2-4 kWh in den ersten 6 Jahren regelmäßig voll geworden auch ohne zusätzliches Solar. Seitdem ich zusätzlich Solar habe braucht die Lichtmaschine im Sommerhalbjahr nicht mehr viel laden, aber im Winter stellt sie weiterhin sicher dass in 1-2 Fahrstunden wieder ein Tagesverbrauch geladen wird.
Wenn man wirklich hauptsächlich autark unterwegs sein will und alle 1-2 Tage den Platz wechselt dann ist ein guter Booster, wie der von Sterling ein wirklicher Gewinn. Denn die Batterie wird immer wieder richtig wie mit einem Netzladegerät richtig voll geladen und so die Sulfatierung wirksam verhindert. Das Laden geht einfach wesentlich schneller als wenn man die Aufbaubatterie nur über ein Trennrelais an die Startbatterie anhängt. Jede Ah die bei Bleibatterien zusätzlich geladen wird reduziert die Sulfatierung, und die Sulfatierung ist der wesentliche Grund warum Bleibatterien nicht mehr nutzbar sind.
Warum nicht sowas mit Ladegerät? Unbedingt beachten das es auch für empfindliche Geräte geht, bei dem Preis kein Stress.
https://www.amazon.de/.../ref=pd_sbs_60_1?...
@egn, allgemein gibt es ja durchaus Booster, die gnadenlos Laden könnten, ohne Rücksicht auf die Spannung an der Starterbatterie zu nehmen. Es gibt nicht nur Booster von Sterling (B2B)...
Nimm einfach mal die Dinger von Waeco, die es ja immerhin auch bis 40A gibt.
Wenn man die nicht irgendwie extern über D+ oder von Hand schaltet, saugen die die Starterbatterie bei Motorstillstand definitiv leer.
Der Eingangsspannungsbereich fängt bei 8V an.... damit kann man schon erheblichen Schaden an der Starter-Batterie anrichten.
Ebenso nehmen solche Ladewandler keine Rücksicht auf die Lichtmaschine, wenn die Lichtmaschine z.B. keine 50A (so hoch kann der Eingangsstrom bei 40A Ausgangsstrom durchaus werden) bringt, sei es, dass sie grundsätzlich zu schwach ist oder das sonstige Verbraucher einen hohen leistungsbedarf haben.
In dem Fall sinkt die Spannung und die Starterbatterie muss einen Teil des Eingangsstroms übernehmen.
Man muss bei der Beurteilung von Boostern schon genau darauf achten, welche Booster man beurteilt. Nicht alle haben eine spannungsgesteuerte Einschaltung am Eingang.
Trotzdem sollte man auch bei diesen Typen darauf achten, dass deren Nennstromstärke deutlich geringer ist, als die Nennstromstärke der LiMa, denn sonst schalten die eventuell am Anfang der Ladung einer entladenen Aufbaubatterie immer ein und aus.
Bei Fz mit Rekuperation wäre es ohnehin angezeigt, Booster über Zündungsplus o.ä. zu schalten, denn wenn die LiMa während der Fahrt ihre Ladung fast einstellt (und nur noch die Ruhespannung der Starterbatterie hält, z.B. 12,7V) würde ein rein spannungsgesteuerter Booster i.d.R. auch nicht mehr laden.
Ganz anders bei A2B:
Da muss die Nennstromstärke sowieso gleich oder größer sein, als die der LiMa, denn es kommt ja zwangsläufig dazu, dass die Maximalstromstärke der LiMa durch den A2B fließt.
Der A2B nimmt Rücksicht auf die Starterbatterie.
Einen A2B kann man m.E. aber nicht wirklich in eine Auto mit Rekuperationsfunktion einbauen. das geht nur mit klassischer LiMa-Regelung in korrekter Weise.
Zitat:
Wenn man wirklich hauptsächlich autark unterwegs sein will und alle 1-2 Tage den Platz wechselt dann ist ein guter Booster, wie der von Sterling ein wirklicher Gewinn.
zumindest dann, wenn man keine Fz-LiMa hat, die das nahezu genau so gut kann, also klassische Regelung der LiMa im Bereich der Ladeschlussspannung der Aufbaubatterie, eventuell auch temperaturkompensiert.
Zitat:
Jede Ah die bei Bleibatterien zusätzlich geladen wird reduziert die Sulfatierung, und die Sulfatierung ist der wesentliche Grund warum Bleibatterien nicht mehr nutzbar sind
Das sehe ich, im Gegensatz zu @berschle, genau so.
Zitat:
@Bitboy schrieb am 12. Oktober 2017 um 10:33:54 Uhr:
Warum nicht sowas mit Ladegerät? Unbedingt beachten das es auch für empfindliche Geräte geht, bei dem Preis kein Stress.
https://www.amazon.de/.../ref=pd_sbs_60_1?...
ja, klar geht das mit einem Generator, nur ist das eine extra Form der autarken Ladung, die hier eigentlich kein Thema war.
ein Windgenerator vor Ort ginge auch noch....z.B. wenn man an der Nordsee campt...dann gibt es noch die Wasserstoffgeneratoren.
Hier ging es ja, laut Threadtitel, hauptsächlich um die Ladung während der Fahrt durch die LiMa.
@navec
Werde mir nun auch einen Batteriecomputer einbauen und finde das von dir beschriebene Gerät von Victron sehr interessant. Würde den BMV 712 Smart mit Bluetooth nehmen. Jetzt eine Frage zur Konfiguration, die ich aus der Bedienungsanleitung nicht eindeutig herauslesen konnte:
In der Konfiguration kann ich keine Einstellung über den Batterietyp (z.B. Blei-Säure, Gel, AGM) finden. Wie wird die Rest-Kapazität dann vom Victron BMV genau ermittelt? Wird hier auch der Batterietyp und die damit verbundene Batteriespannung bei Entladung berücksichtigt? Oder wird hier lediglich aufgrund der entnommen Leistung und der Parameter für den Wirkungsgrad (Peukertwert, etc.) die verbleibende Kapazität errechnet.
Besten Dank für eine kurze Info.
bei den Victron-Monitoren gibt es keine vorgefertigten Einstellungen zu bestimmten Batterietypen. Das macht die anfänglichen Einstellungen für den normalen Benutzer zwar etwas "unübersichtlicher", hat aber den Vorteil, dass man die Werte wirklich genau anpassen kann und somit eine größere Genauigkeit bei der Ladezustandsbestimmung erhält.
(Das ist so ähnlich, wie bei Ladegeräten:
bei einigen kann ich nur den Batterietyp wählen und bei anderen habe ich die Möglichkeit einzelne Parameter verändern zu können. Mir ist die zweite Möglichkeit deutlich angenehmer, denn es gibt z.Teil, abhängig vom Hersteller, durchaus abweichende (Lade-)Anweisungen usw. für den gleichen Batterietyp.)
Gerade die Angaben zum Ladezustand leben bei einem Batteriemonitor von den Angaben des Benutzers.
Wenn dort z.B. die eingegebene (Maximal-)Kapazität, der Peukertfaktor, der Ladewirkungsgrad und die Vollerkennung nicht stimmen, kann auch der ermittelte Ladezustand nicht stimmen.
Die Kapazität kann und wird sich im Laufe der Zeit verändern (verringern) und auch das muss natürlich entsprechend beachtet (und sporadisch angepasst) werden.
Entladung:
Für die Ermittlung des Ladezustands beim Entladen, spielt die Spannung keine Rolle, denn die Ermittlung des Ladezustands basiert ja, bei jedem Batteriemonitor auf der Strommessung über die Zeit.
Wenn alle eingegebenen Werte (hauptsächlich: Ladevoll-Erkennung, Maximal-Kapazität und Peukert-Faktor) stimmen, ist die Feststellung des Ladezustands über die Strom- und Zeitmessung ziemlich genau. Die Spannung kann ja, bei unterschiedlicher Strombelastung, trotz gleichem Ladezustand, recht unterschiedlich ausfallen.
In der Praxis macht man es dann ohnehin häufig so, dass ein Alarm bei Unterschreiten des gewünschten Minimalladezustandes (z.B. 40%) eingestellt wird.
Wenn dieser angezeigte Ladezustand deutlich nicht richtig sein sollte, stimmt mindestens eine der o.a. Angaben des Nutzers nicht (mehr) und i.d.R. ist die Batterie dann defekt.
Deshalb sollte man die Batterie ab und zu mal überprüfen (Ich mache das bei allen Batterien, die "unter meiner Aufsicht" stehen z.B. jährlich im Winterlager. Das kann man mithilfe des Batteriemonitiors ganz gut, erfordert aber trotzdem etwas Aufwand)
Wenn man ganz ängstlich ist, kann man zusätzlich am Batteriemonitor noch eine Minimalspannung einstellen, bei deren Unterschreiten (z.B. über eine bestimmte einstellbare Zeitspanne) ein weiterer Alarm erfolgen würde. Das wäre dann der deutliche Hinweis, dass, wenn die sonstigen Angaben richtig waren, etwas mit der Batterie nicht stimmt und umgehend gehandelt werden muss.
Merci für die ausführlichen Infos. Habe den Victron jetzt mal bestellt und bin auf die ersten Ergebnisse gespannt. Insbesondere interessieren mich die Werte der Restspannung der Batterien im Verhältnis zur entnommenen Energiemenge. Wie schon zuvor hier berichtet, gibt Varta für meine Batterien eine Restkapazität von 50% bei 12,5 Volt Ruhespannung an. Das halte ich für recht hoch und mich würde es nicht wundern, wenn die Spannung nach den entnommenen 50% deutlich unter der Angabe 12,5 liegt.
Was mich halt schon etwas verwundert, dass Victron den Batterietyp überhaupt nicht als Berechnungsparameter zur Ermittlung der Restkapazität heranzieht. Denn gerade die Ruhespannung ist ja - zumindest bei einer intakten Batterie - schon ein wesentliches Indiz für den Entladezustand. Bei Victron kann ich außer dem Peukertwert zwar viele weitere Parameter einstellen, diese haben aber auf die Ermittlung der Restkapazität in Verbindung zur Batteriespannung keinen Einfluss, soweit ich das einschätzen kann. Das heißt für mich in der Praxis, man muss auf jeden Fall die Restspannung nach entnommener Energie genau im Auge behalten und über den Parameter der Batteriekapazität für ältere Batterien geg. manuell nach unten korrigieren. Der Batteriemonitor würde ansonsten gnadenlos verfügbare Kapazität anzeigen, obwohl die Restspannung der Batterie vielleicht schon deutlich unter 12V liegt.
Wie gesagt, werde das mal testen und bin auf die Ergebnisse gespannt. Würde mich aber echt interessieren, ob es Hersteller für Batteriecomputer gibt, die dies automatisch können. Also konkret ungefähr nach folgender Formel: Wenn für Zeit X (z.B. 30 min.) keine oder nur minimale Leistung Y (z.B. < 0,01A) entnommen wurde, müsste nach Batterietyp die aktuelle Ruhespannung ermittelt und darauf hin die Restkapazität angepasst werden. Noch cooler wäre es natürlich, wenn der Batteriecomputer eine Kennlinie der Ruhespannung im Verhältnis zur entnommenen Energie ermittelt und die Restkapazität bei neuen Entladezyklen darauf anpasst.
Habe jetzt mal zum Batteriermonitor von Büttner recherchiert. Dort kann man den Batterietyp zwar einstellen, es ist aber auch nicht klar, ob zur Ermittlung der Restkapazität die aktuelle Ruhespannung der Batterie überhaupt herangezogen wird.
also ich kenne keinen Batteriemonitor mit Shunt, der den Ladezustand anhand einer Ruhespannung ermittelt...Warum sollte das auch gemacht werden?
Die Ladezustandsbestimmung über die Ruhespannung ist ja quasi nur eine "Krücke", die man nutzt, wenn man eben keinen Batteriemonitor hat oder keine genaue Überprüfung der Säure vor nehmen kann (z.B. AGM oder Gel) oder will.
Der Batteriemonitor ermittelt den Ladezustand der Batterie permanent, d.h., dass er den Ladezustand auch dann jederzeit, immer aktualisiert anzeigt, während Verbraucher betrieben werden.
Soll er die eigentliche Aufgabe, für die er grundsätzlich gedacht ist (das AH-Zählen) deaktivieren und lieber (erst) nach ein paar Stunden, nachdem jeglicher Verbraucher abgeschaltet ist (was i.d. Praxis sehr selten vorkommt), versuchen den Ladezustand anhand der Ruhespannung ab zu schätzen?
Das wäre m.E. absoluter Unsinn.
Außerdem: Welche Vergleichswerte sollte er bemühen und wie genau wäre das denn?
Unter der Bezeichnung AGM gibt es z.B. diverse unterschiedliche Batterien-(Hersteller), die sowohl unterschiedlich geladen werden sollen/können und eventuell auch etwas unterschiedliche Ruhespannungen bei bestimmten Ladezuständen erreichen.
Selbst wenn du dann nach einiger Zeit eine Ruhespannung hast und laut Tabelle, einen Ladezustand ermittelst, wäre der nur relativ.
In aktuellen Kfz mit Start&Stop plus Rekuperation befindet sich ebenfalls ein Batteriemonitor und auch dort wird der Ladezustand letztendlich über "Stromzählung" mithilfe des dort vorhandenen Shunts bestimmt.
ich denke mal:
Wenn du dich von der Ladezustandsermittlung durch Ruhespannungsmessungen nicht abbringen lassen möchtest, solltest du kein Geld in einen Batteriemonitor investieren. In dem Fall kannst du beim Spannungsmesser bleiben, klebst dir deine Tabelle neben die Anzeige und gut ist.
Selbstverständlich kannst du ja mal, rein zur Info, wenn der Batteriemonitor 50% Ladezustand anzeigt, entsprechend lange ohne eingeschalteten Verbraucher gewartet wurde, die dazugehörige Ruhespannung ermitteln. das ist vielleicht ganz interessant, aber eine Bedeutung hat das, wenn man einen Batteriemonitor hat, kaum und was du in keinem Fall machen solltest, ist, nach diesen groben Schätzwerten durch die Ruhespannungsbeobachtung die Grundeinstellungen des BM an zu passen.
Wenn man es wirklich genau haben will, dann ermittelt man die tatsächlich entnehmbare Kapazität der Batterie. Die entsprechend des Stroms angepassten Ladeschlussspannungen kann man den Datenblättern der Batterie (manchmal) entnehmen. Den so ermittelten Wert gibt man im BM als Kapazität (umgerechnet auf C20) ein.
(Damit ist das Thema Spannungen bereits ab gefrühstückt...)
Wenn man es noch genauer haben will, bestimmt (errechnet) man den Peukertfaktor für den real vorkommenden Bereich der Stromentnahme, in dem man eine weitere Kapazitätsprüfung mit deutlich verändertem (z.B. erhöhtem) Strom durchführt.
Die so ermittelte C20-Kapaziät und der so ermittelten Peukertfaktor, sind real bei deiner Batterie vorhanden und zudem mit dem Gerät ermittelt worden, welches später damit arbeiten soll. Besser geht es nicht.
Zumindest die C20-Kapazität sollte man z.B. jährlich mal Überprüfen, denn das ist die Grundlage jeglicher Ladezustandsbestimmung durch so einen Batteriemonitor.
Wenn man in der Praxis z.B. 40% Ladezustand als Warnschwelle einstellt, ist man im Normalfall davor sicher, die Batterie zu schädigen, auch wenn keine sehr aktuelle Ermittlung der realen C20-Kapazität erfolgt ist.
Ich stimme dir absolut zu, dass das Messen der entnommenen Energie weitaus genauer ist, als lediglich aufgrund einer punktuelle Spannungsmessung auf die Restkapazität zu schließen. Zumal die Ruhespannung nur dann ermittelt werden kann, wenn zuvor einige Zeit keine Energie entnommen wurde. Soweit ganz klar.
Nichtsdestotrotz geben alle Hersteller für ihre Batterien an, dass Tiefentladungen oder Entladungen unter einen definierten Spannungsgrenzwert die Batterie massiv schädigen oder zerstören können. Also bedeutet das doch ganz klar, dass die Ruhespannung der Batterie als Kriterium für den Ladezustand nicht völlig außer Acht gelassen werden sollte, wenn man eine Batterie nicht schädigen will.
Bei mir ergibt sich in der praktischen Anwendung täglich mehrfach die Möglichkeit der Ruhespannungsmessung, da ich tagsüber nie permanent Strom verbrauche. Selbst im Wintercamping läuft tagsüber nicht permanent die Heizung und der Wechselrichter ist ohnehin ausgeschaltet, wenn ich unterwegs bin. Sicher mag es auch Anwendungen geben, in denen quasi immer Verbraucher laufen oder geladen wird und dann wäre die Ermittlung der Ruhespannung sehr schwierig bis unmöglich.
Wie gesagt, mich wundert halt, dass Batteriemonitore diesen Umstand offensichtlich völlig unberücksichtigt lassen, obwohl bereits wenige Entladungen unter eine bestimmte "Ruhemindestspannung" (je nach Batterietyp) die Batterie zweifelsfrei schädigen. Zumal die Spannung vom Batteriemonitor ohnehin permanent gemessen wird und der Batteriemonitor auch den aktuellen Stromverbrauch permanent misst. Insofern wäre es ja nicht so schwer (wenn auch nicht ganz trivial) die Ruhespannung in die Ermittlung der Restkapazität über Programmlogik mit einzubeziehen.
@berschle:
Zitat:
Nichtsdestotrotz geben alle Hersteller für ihre Batterien an, dass Tiefentladungen oder Entladungen unter einen definierten Spannungsgrenzwert die Batterie massiv schädigen oder zerstören können
Vorausgesetzt, alle in den BM eingegebenen Werte stimmen:
Wie kannst du da eine Tiefentladung nicht bemerken?
Du stellst eine Warnung ab Unterschreiten von z.B. 40% Ladezustand ein. Dann meldet sich das Gerät z.B. über den internen Buzzer oder aber auch über ein Alarmlicht, welches du über den BM schalten kannst.
Bis 40% also noch 40% vom Eintritt einer Tiefentladung entfernt, bekommst du eine Warnung und bei Unterschreiten von 40% solltest du bekanntlich auch spätestens wieder nach bzw. vollladen.
Um also überhaupt in den Bereich einer Tiefentladung zu kommen (durch weiter Entladen, nachdem 0% Ladezustand bereits erreicht wurden) müsstest du die Warnung des BM schon längere Zeit ignorieren.
Im Gegensatz zu deiner Ruhe-Spannungsmessmethode, brauchst du beim BM weder zu warten, noch musst du oftmals aktiv messen (und vor allem: daran denken), da der BM sich selbsttätig meldet.
Zu den Ladezuständen:
Ist bei jedem Batteriehersteller zwar etwas unterschiedlich, aber im Prinzip ca immer das Gleiche:
Wenn rund 10,5V bei einer Belastung (also keineswegs bei Ruhespannung) beim Entladen erreicht werden, ist der Ladezustand gem. Datenblatt des Herstellers 0%.
Wenn du also gem. deines selbst kalibrierten BM (per o.a. Kapazitätsmessung) 0% Ladezustand erreicht hast, dann sämtliche Verbraucher abschaltest, ist per Definition des Herstellers keine Tiefentladung vorhanden. Die darauf folgende Ruhespannung wird dann langsam wieder steigen.
Selbst bei 0% Ladezustand hast du mindestens 11V Ruhspannung und definitiv, nämlich laut Datenblatt des Herstellers, liegt dann noch keine Tiefentladung vor.
Auf 0% stellt man den Alarm beim BM aus nahe liegenden Gründen aber nicht ein, sondern z.B. auf praxisgerechte 40%, weil so die Batterie über ihre gesamte Lebensdauer am wirtschaftlichsten genutzt werden kann und weil eben die Gefahr der Tiefentladung bei so einer Einstellung nahezu ausgeschlossen ist.
Beispiel:
Du hast eine Batterie mit einer tatsächlichen Maximalkapazität von 100Ah und der Alarm deines BM macht sich bemerkbar. Dann kannst du der Batterie noch 40Ah entnehmen, bevor eine Tiefentladung auftritt.
Wovor hast du also Angst?
Wie würdest du 40% Ladezustand "mal schnell zwischendurch" mit der Ruhespannungsmethode feststellen? Verbraucher aus und mindestens eine Stunde warten....nicht gerade praktisch....
Wenn du deine "Hausaufgaben" vorher gemacht hast (die richtigen Werte im BM eingegeben sind) kann keine Tiefentladung erfolgen, es sei denn, du ignorierst den Alarm oder deine Batterie hat zwischenzeitlich einen Defekt bekommen, aber dann spielt das eh keine Rolle mehr.
Die Einstellung 40% ist für dich normalerweise nur der Hinweis, möglichst bald zu laden bzw. den Verbrauch bis zum Laden möglichst zu reduzieren. Wenn du diese Warnung ignorierst, kann dir allerdings auch der beste BM (und auch die Ruhespannungsmessmethode) nicht mehr helfen....
....das letztere stimmt nicht ganz, denn du kannst per Relais z.B. bei Unterschreiten eines Mindestladezustandes o.ä. die Batterie komplett von den Verbrauchern trennen. Dann tritt ein Tiefentladezustand sogar dann nicht ein, wenn du es verschlumpfst den Ladezustand zu kontrollieren oder wenn du nicht auf die entsprechende Warnung reagierst.
Du kannst es daher drehen, wie du willst.
Wer mit BM bei einer ansonsten intakten Batterie eine Tiefentladung verursacht, ist definitiv selbst schuld.
Eine Kontrolle über eine Ruhespannungsmessung ist ganz nett aber unnötig und deswegen ist es auch völlig in Ordnung, dass der BM nicht auf irgendeine Ruhespannungstabelle zurück greift, wenn es um den Ladezustand geht.
Ansonsten könnte man sich den Shunt komplett sparen.