Ladebooster bei Euro 6 Motor wirklich notwendig?
Hallo Womo-Fahrer
In den nächsten Tagen erhalte ich mein erstes Womo. Es ist ein 2017er Modell auf FIAT-Basis, Teilintegriert, Handschalter und hat einen Euro-6 Motor.
Wenn ich mir so die diversen Zubehörkataloge ansehe, stoße ich immer wieder auf die Empfehlung einen Ladebooster einzubauen damit
a: die Bordbatterie und die Fahrzeugbatterie auch während der Fahrt vollständig geladen werden
b: somit die Lebensdauer der Batterien um ca. 3 Jahre verlängert wird.
Neben der zweiten Bordbatterie habe ich noch eine 100W-Solaranlage montiert.
Das Womo kann vor einer Fahrt nicht an die Steckdose gehangen werden, jedoch hat die Solaranlage keine Verschattung auf dem Abstellplatz.
Gibt es da schon Erfahrungen bezüglich der nicht geladenen Batterieen?
Für sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar.
Gruß
Duelken 50, der mit dem (f)linken Daumen fahrende
Beste Antwort im Thema
Hallo,
also ich bin nun wahrlich kein Meister auf diesem Gebiet. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann tritt folgende Lage ein. Euro 6 Motoren müssen, um die Abgasnorm einigermaßen einhalten zu können, mit jedem ml. Sprit knausern. Daher gibt es Start- Stopp- Automatik ( die manchmal mehr Sprit braucht- nur mal nebenbei) und die Möglichkeit, während der Fahrt den mechanischen Widerstand an der Lima zu verringern. Der mech. Widerstand kommt durch die Induktion in der Lima. Je mehr Strom erzeugt wird, um so "schwerer" lässt sich das Treibrad drehen. Daher ist es sinnvoll, die Lima so anzusteuern, dass nur dann, wenn wirklich volle Leistung benötigt wird, diese auch produziert wird. Das Management besteht also in einer gezielten Drosselung der Ladespannung. Sind die Batterien fast leer, so wird geladen. Im Kurzstreckenbetrieb kann das dann aber Probleme geben, da die Batterien längere Zeit nicht voll geladen werden, was im Winter zu Problen führen kann. Daher die Empfehlung für einen Booster.
Soweit der sehr laienhafte Text.
Für den TE bedeutet dies, herauszufinden, ob das Lademanagement einem " normalen"- sprich durchschnittlichen Gebrauch des Womos genügt. Ist dies nicht gegeben, dann liegt ein Mangel an der Sache vor. Der Verkäufer hat dann, in Rückgriff auf den Hersteller diesen Mangel zu beseitigen, bzw. Minderung des Kaufpreises, Rückgabe. Einige Womo- Hersteller liefern ihre Fahrzeuge mit Boostern aus, da die Erfahrung gezeigt hat, dass es da Problem kommen gekommen ist.
Zudem müsste aber erst mal geschaut werden, welche Form des Lademanagements konkret vorliegt und wie diese sich konkret auswirkt. Ansonsten ist alles nur eine sehr vage und allg. Aussage.
Gruss vom Asphalthoppler
Ps. ich habe einen kleinen mobilen Stromerzeuger. Recht leise, aber mit 1500W. Auch eine Lösung zum Laden der Batterien. ;-))
110 Antworten
@tf3000:
Zitat:
Du hast zwar recht, dass man die Batterien mit 60A laden könnte, aber dann muss man auch willens sein alleine für den Booster rund 350 Euro auszugeben. Hinzu kommen noch fast fingerdicke Leitungen damit man auf dem Weg zum Booster nicht zu viel Verluste hat
Die potentiell möglichen (maximal empfehlenswerten) 60A beim TE waren auch nur ein Beispiel dafür, den Unterschied der Verhältnisse zwischen WoWa und WoMo deutlich zu machen.
wenn das WoMo bereits Aufbaubatterien hat, befinden sich ohnehin fingerdicke Leitungen zwischen Starter- und Aufbaubatterie und die maximale Stromstärke kann (mit konventionellem Trennrelais) 60A kurzfristig locker überschreiten.
Ich sehe rund 30A im vorliegenden Fall, wegen der Solaranlage, als ausreichend an. Ganz billig ist ein 25 oder 30A-Booster aber auch nicht und ob man angesichts der Tatsache, dass die Batterie ja ohnehin (etwas) von der LiMa geladen wird und zusätzlich eine Solaranlage montiert ist, überhaupt einen Booster braucht, hängt allein vom individuellen Verhalten ab.
Von daher, wie schon geschrieben:
Vernünftiger Batteriemonitor und erst einmal die tatsächliche Ladebilanz beobachten, bevor mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird.
Für diesen Fall brauchst du keinen Ladebooster!
Diese Booster machen hauptsächlich Sinn, wenn man entweder während der Fahrt viel Strom benötigt, z.B. zum Betrieb einer Klimaanlage oder vor allem, wenn man viel autark (ohne Stromnetz) stehen möchte. Damit ergibt sich oft die Situation, dass die Aufbaubatterien entladen sind und die Starterbatterie voll. Genau in dieser Konstellation kann die Ladetechnik des Herstellers die Aufbaubatterien nur langsam laden, da der Ladestrom der Lima bei voller Starterbatterie deutlich reduziert wird. Bei jetzt ganz aktuellen Lichtmaschinen mit bedarfsgerechter Ladesteuerung und Start/Stop Automatik verstärkt sich dieser Effekt noch deutlich mehr, weil z.B. im Stand oder während der Beschleunigung nicht geladen wird.
Ein weiterer Punkt ist noch, dass z.B. eine AGM-Batterie für die volle Erreichung der Kapazität eine Ladeschlussspannung von 14,7 bis 14,8 Volt benötigt. Die Lichtmaschine vom Ducato liefert aber in der Regel nur ca. 14,3 V. Wer für diese Fälle einen Booster einsetzt und richtig in die Fahrzeugelektrik integriert, hat eben den Vorteil, dass auch auf kürzeren Fahrten eine entladene Aufbaubatterie wieder voll geladen werden kann und vor allem, dass die Ladung mit der angepassten Ladekennlinie exakt auf den Batterietyp angepasst ist.
Für deinen Fall brauchst du keinen Booster, weil die Ladeelektronik der Solaranlage (wenn richtig verbaut) auch bei einer Leistung von 100W die Aufbaubatterien in einigen Tagen komplett laden kann und diese vor allem auch im Winter voll erhalten kann.
Ich würde da einfach nochmal in den Unterlagen der Ladeeinheit der Solaranlage nachschauen. Das Ladegerät sollte die passende Ladekennlinie mit Ladeschlussspannung für den Batterietyp liefern. Dann sind deine Batterien immer voll, wenn du z.B. nach einer Standzeit los willst, egal ob das Womo vorher eine oder 6 Wochen gestanden hat.
Alternativ einfach mal mit einem Voltmeter an den Batterien nachmessen, was die Solaranlage liefert (Ladeschluss- und Erhaltungsspannung). Wahrscheinlich bietet dein Solarladegerät sogar Impulsladen. Damit wird die Batterie bei längeren Standzeiten regelmäßig etwas belastet und mit kurzfristig höheren Ladeimpulsen versorgt um die Batterie auch bei langen Standzeiten immer 100% voll zu haben. Für deinen Fall ist die Solaranlage optimal.
Zitat:
@Bitboy schrieb am 9. Oktober 2017 um 10:38:15 Uhr:
Es ging doch um das neue Batterie management, vonwegen Rekupperation usw.
Na ja, wenn die Solaranlage genügend leistungsfähig ist, braucht man, trotz neuem Batteriemanagement, keinen Booster und etwas wird die Zusatz-Batterie während der Fahrt immer von der LiMa direkt geladen.
Wer nicht viel autark steht, braucht, trotz Batteriemanagement, nicht mal eine Solaranlage, denn der kommt mit dem geringen Laden während der Fahrt und jeweils einer Vollladung bei einer Übernachtung am Stellplatz/CP, locker aus.
Der Batterie ist es egal, von wem sie geladen wird.
Ähnliche Themen
Zitat:
@navec schrieb am 9. Oktober 2017 um 10:45:49 Uhr:
...
Der Batterie ist es egal, von wem sie geladen wird.
Ja, allerdings ist der Batterie nicht egal, wie geladen wird. Im Optimalfall wird eine Aufbaubatterie (in diesem Fall zwei AGM-Batterien mit je 90AH) immer mit der passenden Ladekennlinie und ganz voll geladen. Das können grundsätzlich Solarladegeräte, der Elektroblock am 230V Netz und auch ein Booster während der Fahrt.
Wenn aber zum Beispiel nur kurze Strecken gefahren werden, ergeben sich auch mit einem Booster Teilladungen. Genauso mit einer Solaranlage, wenn die Batterie bis Sonnenuntergang nicht voll ist und dann wieder Leistung entnommen wird. Viele Teilladungen schaden langfristig jedem Batterietyp. Deshalb empfehlen die Hersteller auch im Handbuch, das Wohnmobil so oft wie möglich mit Landstrom 230V zu versorgen. Denn nur dann wird die Batterie sicher mit der richtigen Ladekennlinie ganz voll geladen. Das ist natürlich der Idealfall und in der Praxis nicht immer möglich, aber je öfter eine Batterie nur teilgeladen wird, desto größer der "Verschleiß".
Aber wer will schon mit dem Wohnmobil ausschließlich auf Campingplätzen oder Stellplätzen mit Stromversorgung übernachten und dann auch noch in der Hauptsaison bis zu 7,50 € am Tag für den Strom bezahlen...
Zitat:
@Bitboy schrieb am 9. Oktober 2017 um 10:38:15 Uhr:
Es ging doch um das neue Batterie management, vonwegen Rekupperation usw.
Ja, aber eine sinnvolle Verwendung eines Boosters ist ja nicht nur von der verwendeten Lichtmaschine abhängig. Also ich würde mir einen Booster wirklich nur dann einbauen, wenn ich einen echten Nutzen darin sehe. Nicht nur, dass ein guter Booster mit Einbaumaterial einige hundert Euro kostet, mit Einbau beim Fachhändler vielleicht sogar über 1.000,-. Mit entsprechender Verkabelung kommen auch einige Kilo zusätzliches Gewicht ins Fahrzeug.
@berschle:
Zitat:
Wenn aber zum Beispiel nur kurze Strecken gefahren werden, ergeben sich auch mit einem Booster Teilladungen. Genauso mit einer Solaranlage, wenn die Batterie bis Sonnenuntergang nicht voll ist und dann wieder Leistung entnommen wird. Viele Teilladungen schaden langfristig jedem Batterietyp. Deshalb empfehlen die Hersteller auch im Handbuch, das Wohnmobil so oft wie möglich mit Landstrom 230V zu versorgen. Denn nur dann wird die Batterie sicher mit der richtigen Ladekennlinie ganz voll geladen. Das ist natürlich der Idealfall und in der Praxis nicht immer möglich, aber je öfter eine Batterie nur teilgeladen wird, desto größer der "Verschleiß".
Ein längeres Verbleiben mit Teilentladung begünstigt die grobkristalline Sulfatierung jeder Blei-Batterie. Je tiefer und länger der Ladezustand, desto schlechter für die Batterie.
(Deshalb halten viele Starterbatterien von Autos mit Rekuperation, obwohl die i.d.R. zyklenfestere Batterien verwenden (z.B. AGM), durchschnittlich nicht so lange, denn da wird der Ladezustand quasi "künstlich" auf maximal 80-90% gehalten.)
Jede mehr oder weniger gut geregelte (Zwischen-)Ladung, auch wenn sie nicht bis zur Vollladung führt, verbessert daher die Situation für die Batterie, denn der Ladezustand erhöht sich entsprechend.
Wenn ich keinen 230V-Zugang habe (wenn ich den jeden Abend habe, brauche ich mir über die Ladung keine Gedanken machen), ist es daher schon ganz wichtig, wenn z.B. während der Fahrt über die LiMa effektiv geladen wird (was man im Zweifelsfall eben mit einem dazwischen geschalteten Booster erreichen kann).
Wenn man tagsüber fährt und man eine Solaranlage hat, wird dann ja doppelt geladen und die Chance, dass man am Ende der Fahrt zumindest einen guten Ladezustand der Batterien erreicht hat, steigt.
Daher ja auch mein Vorschlag, einen richtigen Batteriemonitor zu verwenden, denn damit kann der effektive Ladezustand, gerade bei Verwendung mehrerer Lademöglichkeiten einfach fest gestellt werden und man kann zudem ziemlich sicher erkennen, ob die Batterie voll geladen wurde.
Wenn man dann, z.B. nach ein paar Tagen feststellt, dass man zwischendurch meist einen weniger guten Ladezustand hatte, kann man gezielt einen Stellplatz anlaufen und die Batterie mit dem Netzlader über Nacht 100% vollladen.
Anders geht es kaum, denn wenn man wirklich autark steht, hat man nun mal während dessen keine Möglichkeit mit dem Netzlader zu laden (außer wenn man einen Generator mitschleppt...)
Schau mal hier unter Punkt 3
Ich kenne die Beschreibungen von yachtbatterie.de, da ich auch im Booteforum unterwegs bin.
Du musst schon konkret schreiben, was nach deiner Meinung an meinen Aussagen falsch ist.
Meine Antwort bezieht sich darauf:
Zitat:
@navec schrieb am 9. Oktober 2017 um 17:24:49 Uhr:
Jede mehr oder weniger gut geregelte (Zwischen-)Ladung, auch wenn sie nicht bis zur Vollladung führt, verbessert daher die Situation für die Batterie, denn der Ladezustand erhöht sich entsprechend.
Wie ich schon zuvor geschrieben habe, sind halt viele Teilladungen für eine Batterie schädlich. Ähnliche Angaben finden sich dazu auch auf den Verschiedenen Hersteller-Webseiten.
Ich will hier sicher keine Diskussion vom Zaun brechen und bin um Erfahrungsaustausch dankbar. Bis auf den obigen Punkt stimme ich dir zu.
Zum Energiemanagement Ducato EU6:
Habe jetzt auch nochmal in Netz nach brauchbaren Informationen zum Energiemanagement recherchiert. Die Informationen dazu sind mehr als dürftig, wurden aber schon in einigen anderen Foren diskutiert:
Laut dieser Info sollen Lichtmaschinen mit Energiemanagement nur in Ducato-Fahrzeugen mit EcoJet Motoren (mit AdBlue) eingesetzt werden. Das heißt in den in Wohnmobilen eingesetzten EU6 MultiJet Motoren (ohne Adblue) soll die Lichtmaschine weiterhin ohne Energiemanagement laufen.
http://www.kastenwagenforum.de/.../
Das hört sich plausibel an, demnach bleibt die Ladproblematik mit den EU6 Motoren (ohne Adblue) unverändert.
Die aktuell serienmäßig in Aufbau-Womo verbaute Lima von Fiat liefert 110A, gegen Aufpreis gibt es über viele Womo-Hersteller die verstärkte Fiat Lima mit 200A (z.B. Bürstner 190,-). Allerdings löst die verstärkte Lima die Ladeproblematik in Wohnmobilen überhaupt nicht. Die serienmäßig verbauten Limas mit 110A reichen locker aus, das Problem ist die serienmäßig verbaute Ladeelektronik.
@berschle:
Zitat:
Wie ich schon zuvor geschrieben habe, sind halt viele Teilladungen für eine Batterie schädlich. Ähnliche Angaben finden sich dazu auch auf den Verschiedenen Hersteller-Webseiten.
wenn es ausschließlich so ist, dass die Batterie durch Teilladungen nicht zwischendurch mal vollständig aufgeladen wird, ist das ja auch richtig.
Solange man z.B. während 3 Tagen autark campen aus Fahrtzeitgründen es lediglich schafft, teilweise nach zu laden, sind diese Teilladungen immer noch besser, als die Batterie während der 3 Tage gar nicht zu laden, denn dann verbleibt sie eine längere Zeit im tiefer teilentladenen Zustand.
Hast du eine Aussage eines Herstellers, die genau dem widerspricht?
Unter diesem Aspekt (so habe ich es auch ansonsten beschrieben), ist jede Teilladung, bis dann nach (in diesem Beispiel) 3 Tagen voll geladen werden kann, für die Batterie positiv zu bewerten, denn sie hebt den Ladezustand jeder Zelle an.
Was nicht gemacht werden soll, ist das ausschließliche teilladen (oder teilladen über eine lange Zeit), ohne dass es zwischendurch zu einer Vollladung kommt, denn dann gibt es keine Absorptionsphase und somit wird der Ladezustand der einzelnen Zellen eventuell nicht ausreichend angeglichen.
Genau das passiert der Starterbatterie bei aktuellen Fz mit Rekuperation und deswegen kann es auch nicht schaden, diese Batterien extern mindestens über Nacht ab und zu mal vollständig zu laden.
Mit alten Lichtmaschinen war quasi ausschließlich teilladen möglich, da es aufgrund der geringen Regelspannung ansonsten viel zu lange gedauert hätte, bis so eine Batterie tatsächlich voll geladen ist.
Aktuelle Lichtmaschinen (z.B. die meiner 2 letzten Autos) werden i.d.R. auf den Batterietyp eingestellt (die Ladeschlussspannung wird, sogar temperaturabhängig, angepasst). Viel mehr kann ein A2B-Lader (den u.a. yachtbatterie.de gerne verkaufen will) auch nicht leisten.
Von daher ist dann eigentlich kein Ladewandler o.ä. (der von Yachtbatterie.de angesprochene A2B-Lader ist auch ein Ladewandler) nötig. Es hängt lediglich von der Fahrtzeit ab, ob die Batterien voll geladen werden können oder nicht.
Die Besonderheit wäre eben nur die bei aktuellen Fz teilweise daraufgesattelte Rekuperationsfunktion, wo dann ein interner Batteriemonitor gewollt dafür sorgt, dass der Ladezustand der Starterbatterie möglichst niemals 100% erreicht.
Wer mit 180Ah-Nenn-Batteriekapazität über beispielsweise 3 Tage Autark-Stehen auskommt, ohne dass der Ladezustand ca unter 40% geht, und danach dann umgehend über den Netzlader dafür sorgen kann, dass die Batterie in jedem Fall voll geladen wird, braucht sich um das Thema LiMa und Rekuperation absolut keine Gedanken zu machen.
Die Solaranlage und die (eventuell) nur geringe Ladung durch die LiMa während der Fahrt, wären dann nur als "nice to have" zu bewerten, verkürzen die Ladezeit durch den Netzlader nach 3 Tagen, sind aber nicht wirklich notwendig.
Die Batterie wäre alle 3 Tage vollständig geladen und alles ist gut.
Zitat:
@navec schrieb am 10. Oktober 2017 um 13:59:33 Uhr:
wenn es ausschließlich so ist, dass die Batterie durch Teilladungen nicht zwischendurch mal vollständig aufgeladen wird, ist das ja auch richtig.Solange man z.B. während 3 Tagen autark campen aus Fahrtzeitgründen es lediglich schafft, teilweise nach zu laden, sind diese Teilladungen immer noch besser, als die Batterie während der 3 Tage gar nicht zu laden, denn dann verbleibt sie eine längere Zeit im tiefer teilentladenen Zustand.
Hast du eine Aussage eines Herstellers, die genau dem widerspricht?
...
Also konkret in Zahlen (wie viel Prozent Ladung und welche Anzahl Zwischenladungen) findet man da keine Angaben, ab wann was schädlich ist. Aber eben die Aussage, dass viele Teilladungen schaden. Da mich das jetzt aber auch brennend interessiert, habe das heute mal im Support beim Batteriehersteller angefragt. Laut deren Aussage kann man beides machen, solange eine Batterie in 3-5 Tagen nach ein paar Teilladungen wieder ganz vollgeladen wird ist das kein allzu großes Problem. Es werden dann halt zusätzliche Ladezyklen verbraucht. Besser ist es wohl schon, die Batterie ohne Zwischenladung auf einmal komplett voll zu laden, solange die Kapazität bei über 50% bleibt, also ca. 12,5V bei AGM.
Wird die Batterie deutlich tiefer entladen, ist die Schädigung weitaus größer.
Ich handhabe das in der Praxis folgendermaßen und fahre bisher ganz gut damit: Habe 2x95AH AGM, also 190AH. Im Womo habe ich einen Sinus Wechselrichter mit Netzvorrangschaltung und Versorgung auf das gesamte Stromnetz eingebaut. Weder Solar noch Booster ist bisher verbaut. Da wir weder Fernseher noch el. Kaffeemaschine nutzen, reicht uns der Strom im Sommer locker 5-7 Tage. Auch wenn ab und zu mal der Fön mit 1.700W benutzt wird und täglich Laptop und Handys am Netz hängen. Je nach Situation und Stromkosten lade ich dann immer rechtzeitig nach - also spätestens, wenn die Batterien 12,5V erreichen. Und dann lade ich immer randvoll incl. Erhaltungsladung über Nacht. Für unsere Bedürfnisse hat sich das absolut bewährt. Somit habe ich immer ein vollwertiges Stromnetz autark zur Verfügung und kann mir die teilweise exorbitanten Stromkosten weitgehend sparen. In Südfrankreich hätten wir diesen Sommer teilweise 7,50 € für Strom pro Tag bezahlen müssen. Im Herbst/Winter geht autark vielleicht 2-3 Tage, je nach Temperatur und wie oft die Heizung läuft. Bei richtigem Wintercamping/ Skifahren hänge ich meist permanent am Landstrom. Nach jetzt 2 Jahren haben die AGMs immer noch volle Kapazität.
@berschle:
Zitat:
Es werden dann halt zusätzliche Ladezyklen verbraucht.
Teilladungen und Teilentladungen kann man nicht mit vollständigen Zyklen gleich setzen. Was willst du machen, wenn du zwischendurch mal kurz mit dem WoMo fährst? Die Aufbaubatterien abklemmen, damit sie nicht teilgeladen werden können?
Das ist wohl wenig praktikabel und auch nicht notwendig.
Ob du bis zum Erreichen der Ladeschlussspannung (= ca 80% Ladezustand) nun 4 mal eine Stunde oder einmal 4 Stunden lädst, ist schnurz egal.
Wichtig ist, wie gesagt, dass du ab und zu mal (mit relativ viel Zeit) wirklich vollständig lädst, dabei die zul. Ladeschlussspannung gem Datenblatt der Batterien erreichst und mit der Ladung solange fortfährst, bis der Strom ca unter 1/100 C liegt (in deinem Fall also unter 1,9A fällt), falls das nicht schon automatisch vom Ladegerät als Vollladeerkennung benutzt wird.
Zitat:
Da wir weder Fernseher noch el. Kaffeemaschine nutzen, reicht uns der Strom im Sommer locker 5-7 Tage. Auch wenn ab und zu mal der Fön mit 1.700W benutzt wird und täglich Laptop und Handys am Netz hängen. Je nach Situation und Stromkosten lade ich dann immer rechtzeitig nach - also spätestens, wenn die Batterien 12,5V erreichen
also wenn die Batterien für 5-7 Tage reichen, du aber schon bei Unterschreiten von 12,5V nach lädst, kommt mir das etwas komisch vor, denn wenn du schon bei unter 12,5V spätestens nach lädst, nutzt du deine Batterienkapazität meistens nicht annähernd aus.
Bis auf mindestens 50% können und sollten die schon im normalen Gebrauch entladen werden und bei 50% Ladezustand hast du i.d.R. keine 12,5V mehr.
Wenn der Ladezustand durchschnittlich deutlich höher als 50% ist, wenn du lädst, ist das ein Hinweis darauf, dass deine Batterien eigentlich zu groß dimensioniert sind.
Das ist an sich ja nichts Schlechtes und man hat ja dann auch sehr große Sicherheiten, aber letztendlich fährst du vermutlich dauernd eine große Batterie zu viel durch die Gegend. Das kostet schlichtweg Gewicht, Platz und Geld.
Zitat:
@navec schrieb am 10. Oktober 2017 um 17:40:49 Uhr:
Teilladungen und Teilentladungen kann man nicht mit vollständigen Zyklen gleich setzen.
Wer hat das denm behauptet??? Der Support spricht davon, dass viele Teilladungen Ladezyklen verbrauchen und damit die Lebensdauer einer Batterie reduziert wird. Aber doch nicht eins zu eins. Keine Ahnung vielleicht 10 Teilladungen ein Ladezyklus, vielleicht 20, whatever.
Zitat:
Was willst du machen, wenn du zwischendurch mal kurz mit dem WoMo fährst? Die Aufbaubatterien abklemmen, damit sie nicht teilgeladen werden können?
Das ist wohl wenig praktikabel und auch nicht notwendig.
Ob du bis zum Erreichen der Ladeschlussspannung (= ca 80% Ladezustand) nun 4 mal eine Stunde oder einmal 4 Stunden lädst, ist schnurz egal.
Wie gesagt, der Support war da etwas anderer Meinung. Natürlich machen die üblichen Teilladungen durch kurze Fahrten keine Batterie kaputt, aber je mehr Teilladungen eine Batterie abbekommt, desto schlechter. Hier geht es wohl einfach um das Verhältnis von Teilladungen zu Vollladungen. Je mehr Vollladungen, desto besser - so jedenfalls die Aussage des Herstellers.
Zitat:
@navec schrieb am 10. Oktober 2017 um 17:40:49 Uhr:
also wenn die Batterien für 5-7 Tage reichen, du aber schon bei Unterschreiten von 12,5V nach lädst, kommt mir das etwas komisch vor, denn wenn du schon bei unter 12,5V spätestens nach lädst, nutzt du deine Batterienkapazität meistens nicht annähernd aus.
Bis auf mindestens 50% können und sollten die schon im normalen Gebrauch entladen werden und bei 50% Ladezustand hast du i.d.R. keine 12,5V mehr.Wenn der Ladezustand durchschnittlich deutlich höher als 50% ist, wenn du lädst, ist das ein Hinweis darauf, dass deine Batterien eigentlich zu groß dimensioniert sind.
Das ist an sich ja nichts Schlechtes und man hat ja dann auch sehr große Sicherheiten, aber letztendlich fährst du vermutlich dauernd eine große Batterie zu viel durch die Gegend. Das kostet schlichtweg Gewicht, Platz und Geld.
Laut Varta hat meine AGM-Batterie bei 12,5V noch 50% Kapazität (siehe Schaubild unten und Link).
https://www.varta-automotive.de/.../how-to-charge-a-car-battery
Andere Hersteller geben da andere Werte für ihre AGMs an. Werde das aber bei der nächsten Ausfahrt mal konkret messen - interessiert mich auch, wie viel Strom von 13,1V voll bis 12,5V tatsächlich entnommen wurde.
Kann auch nicht nachvollziehen, wie du darauf kommst, meine Batterien wären viel zu groß dimensioniert. Selbst wenn nach einer Nutzung von 5-7 Tagen noch 70% Kapa vorhanden wäre, sind das ja nur die Werte bei optimalen Bedingungen im Sommer, wenn die Heizung nur für das Warmwasser benötigt wird. Im Herbst sieht die Rechnung ja ganz anders aus. Man verbringt viel mehr Zeit im Womo, braucht Licht, heizt, hört Musik... Für meine Bedürfnisse wäre eine Batterie, die im Sommer gerade mal 2-3 Tage reicht völlig unterdimensioniert, denn dann wäre im Winter vielleicht nicht mal ein Tag autark möglich.
Ich würde mir bei meiner Einbausituation heute sogar 2 x 100AH Gelbatterien einbauen (gleiche Maße). Da gibt es Batterien, die problemlos bis 70% entladen werden können und somit hätte ich 140AH nutzbare Leistung.