Ladebooster bei Euro 6 Motor wirklich notwendig?

Bürstner Nexxo

Hallo Womo-Fahrer

In den nächsten Tagen erhalte ich mein erstes Womo. Es ist ein 2017er Modell auf FIAT-Basis, Teilintegriert, Handschalter und hat einen Euro-6 Motor.

Wenn ich mir so die diversen Zubehörkataloge ansehe, stoße ich immer wieder auf die Empfehlung einen Ladebooster einzubauen damit

a: die Bordbatterie und die Fahrzeugbatterie auch während der Fahrt vollständig geladen werden
b: somit die Lebensdauer der Batterien um ca. 3 Jahre verlängert wird.

Neben der zweiten Bordbatterie habe ich noch eine 100W-Solaranlage montiert.
Das Womo kann vor einer Fahrt nicht an die Steckdose gehangen werden, jedoch hat die Solaranlage keine Verschattung auf dem Abstellplatz.

Gibt es da schon Erfahrungen bezüglich der nicht geladenen Batterieen?

Für sachdienliche Hinweise wäre ich sehr dankbar.

Gruß

Duelken 50, der mit dem (f)linken Daumen fahrende

Beste Antwort im Thema

Hallo,
also ich bin nun wahrlich kein Meister auf diesem Gebiet. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann tritt folgende Lage ein. Euro 6 Motoren müssen, um die Abgasnorm einigermaßen einhalten zu können, mit jedem ml. Sprit knausern. Daher gibt es Start- Stopp- Automatik ( die manchmal mehr Sprit braucht- nur mal nebenbei) und die Möglichkeit, während der Fahrt den mechanischen Widerstand an der Lima zu verringern. Der mech. Widerstand kommt durch die Induktion in der Lima. Je mehr Strom erzeugt wird, um so "schwerer" lässt sich das Treibrad drehen. Daher ist es sinnvoll, die Lima so anzusteuern, dass nur dann, wenn wirklich volle Leistung benötigt wird, diese auch produziert wird. Das Management besteht also in einer gezielten Drosselung der Ladespannung. Sind die Batterien fast leer, so wird geladen. Im Kurzstreckenbetrieb kann das dann aber Probleme geben, da die Batterien längere Zeit nicht voll geladen werden, was im Winter zu Problen führen kann. Daher die Empfehlung für einen Booster.
Soweit der sehr laienhafte Text.
Für den TE bedeutet dies, herauszufinden, ob das Lademanagement einem " normalen"- sprich durchschnittlichen Gebrauch des Womos genügt. Ist dies nicht gegeben, dann liegt ein Mangel an der Sache vor. Der Verkäufer hat dann, in Rückgriff auf den Hersteller diesen Mangel zu beseitigen, bzw. Minderung des Kaufpreises, Rückgabe. Einige Womo- Hersteller liefern ihre Fahrzeuge mit Boostern aus, da die Erfahrung gezeigt hat, dass es da Problem kommen gekommen ist.
Zudem müsste aber erst mal geschaut werden, welche Form des Lademanagements konkret vorliegt und wie diese sich konkret auswirkt. Ansonsten ist alles nur eine sehr vage und allg. Aussage.

Gruss vom Asphalthoppler

Ps. ich habe einen kleinen mobilen Stromerzeuger. Recht leise, aber mit 1500W. Auch eine Lösung zum Laden der Batterien. ;-))

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@navec
Habe nun den Victron BMV 712 smart eingebaut. Genaue Messungen erfolgen nächste Woche beim autark Campen :-), aber bisher begeistert das Teil schon.
Einbau sehr simpel und in 2 Stunden erledigt incl. Sitz Ausbau und Verkabelung der Bord- und Aufbaubatterien. Stromverbrauch sehr gering im Standby gemessen nur ca. 2mA. Bluetooth-Verbindung mit sehr guter Reichweite, reicht bei mir vom Hof bis in Garage / Haus durchs Fenster. Parameter (z.B. Alarm unter Mindestspannung, Voltzahl bei geladen) lassen sich kinderleicht über die App einrichten.
Was mir auch noch gefällt, das Gerät ist klein und lässt sich am Ducato sehr gut direkt bei den Batterien hinterm Fahrersitz installieren (siehe Bild).
Ist schon klasse, den genauen aktuellen Verbrauch der Geräte in W, Reichweite oder Gesamtverbrauch abzulesen. Eine absolut lohnenswerte Investition - besonders jetzt für die kalte Jahreshälfte, wenn mehrere Verbraucher laufen.

Also besten Dank und Daumen hoch für den Tipp! Bin gespannt auf die Ergebnisse nächste Woche.

die kleine Anzeige ist zwar gut unter zu bringen, aber sie ist aufgrund der Größe wiederum nicht so gut ab zu lesen. In meinen Augen der einzige Nachteil dieses System.
Mit der zusätzlichen App, ist das natürlich nicht mehr so wichtig.

Für gut Ergebnisse solltest du jetzt mal einen Kapazitätstest durch führen, sofern deine Verbraucherbatterie nicht mehr sehr neu ist.

Ja, Kapazitätstest erfolgt gerade im Echtbetrieb, Ergebnisse folgen Ende Woche.

Noch was zum eigentlichen Thema hier bei Euro 6 Motoren und bedarfsgerechter Ladeelektronik. Der Batteriemonitor misst ja auch während der Fahrt und sehr exakt den aktuellen Ladestrom und die Ladespannung. Somit kann eigentlich jeder mit aktuellem Euro 6 Motor mit einem Batteriemonitor prüfen, ob die Lima bedarfsgesteuert geregelt wird und in welchen Fahrsituationen wie geladen wird. Das geht wunderbar mit der App während der Fahrt. Es kann auch ermittelt werden, nach welcher Fahrstrecke welcher Ladezustand erreicht wird und somit, ob ein Booster notwendig ist.

@navec Zur Ermittlung der Batteriekapazität: Ich ermittle die halt anhand der tatsächlichen Ruhespannung der Batterie nach entnommener Energie. Also in meinem Falll 190aH AGM-Batterien (C20-Wert) sollte ich nach entnommenen 95aH bei ca. 12,4 - 12,5 Volt liegen (Herstellerangabe). Oder gibt es zur Kapazitätsermittlung noch ein besseres Verfahren?

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also mit Ruhespannung beobachten usw. wird das nichts...das sind und bleiben Schätzungen. davon musst/solltest du dich komplett lösen, denn du willst ja die Restkapazität mit deinem Batteriemonitor bestimmen.

Ich ermittle die Kapazitätsangabe für den Batteriemonitor, in dem ich die Batterie zuerst so weit auflade, dass der Batteriemonitor die Vollladeerkennung hat.
(wie man die im Einzelnen einstellt (entsprechende Spannung, entsprechender Reststrom usw.) hängt z.Teil von der real verwendeten Ladetechnik ab. Auch da muss man probieren, wenn man es genau haben möchte)

Mit einer Batterie, die laut BM als "voll geladen" erkannt wird, wird dann mit ca gleichbleibender Last bis auf die Spannung, die der Batteriehersteller als Entladeschlussspannung für die spezielle Belastung nennt, entladen und dabei die entladene Kapazität mittels Batteriemonitor automatisch gezählt.
Wenn keine Angaben des Batterie-Herstellers auf zu treiben sind, kann man 10,5V als Entladeschlussspannung bei einer 20-stündigen Entladung, Erklärung unten, verwenden.

(ich benutze den Relaisausgang des BM dabei zum exakten Abschalten der Entladung, denn das kann man manuell nicht so gut, es sei denn man sitzt in dem Zeitraum an der Installation und beobachtet die Spannungsanzeige...)

Bevorzugt verwendet man für die Batteriebelastung einen ohmschen Verbraucher, der in etwa eine Stromaufnahme hat, welche die Batterie bei 20-stündiger Entladung schaffen soll, denn dieser Wert bezieht sich gewöhnlich auf die Nenn-Kapazitätsangabe, die auf der Batterie aufgedruckt ist.
(also z.B. ca 5A bei einer 100Ah-Batterie. Der Fernlichtfaden einer alten H4-lampe reicht in dem Fall völlig...))

Das, was dein BM unter dieser Voraussetzung an Ah anzeigt, wenn die Entladeschlussspannung anliegt, ist die real entnehmbare Kapazität, die für den Batteriemonitor gilt.

Wenn man es dann ganz gut machen möchte, kann man noch den realen Peukert-Faktor bestimmen, in dem man eine zweite Kapazitätsmessung mit z.B. 2 oder 3-facher Strombelastung durchführt und etwas rechnet...

@navec
Ok, danke für die Info. Das muss ich dann die nächsten Wochen mal machen, wenn das Womo nicht in Betrieb ist. Die Entladeschlussspannung zu meinen AGMs muss ich wohl bei Varta direkt anfragen, die ist im technischen Datenblatt leider nicht angegeben.

Nach einigen Tagen Camping ohne Landstrom meine ersten Erfahrungen mit dem Batteriemonitor. Nach wie vor eine absolut lohnenswerte Investition. Dies wird künftig bei einer Neuanschaffung wohl eine der ersten Nachrüstungen sein. Zum Thema Ladebooster und Lademöglichkeiten nur mit Lima. Hier bringt der Batteriemonitor endlich Licht ins Dunkel und die Messergebnisse des Monitors haben wirklich überrascht.

Nach 2 Tagen autark campen waren 46AH verbraucht und es erfolgte eine Weiterfahrt ca. 1,5h. Überraschend war, dass die Lima ohne Booster trotz voller Starterbatterie ca. 26AH Ladestrom liefert (Ducato BJ2016, Standard Lima 110AH). Also hier sind die Werte der Standardausrüstung gar nicht so schlecht, wie vom Zubehörmarkt oft beschrieben. Die Batterien sind jedoch in 1,5h Fahrt nicht ganz voll zu bekommen, auch weil der Ladestrom logischerweise mit voller werdender Batterie immer weiter reduziert wird. Die Frage ist, ob hier ein Booster große Vorteile bringen würde, denn auch mit einer IUoU Ladekennlinie müssen die letzten AH relativ langsam geladen werden, was einfach Zeit in Anspruch nimmt. In meinem Testfall konnten in 1,5h 25AH nachgeladen werden, also fehlten noch ca. 21AH für 100% Ladung.
Nach weiteren 2 Tagen lag die entnommene Energie bei 69AH. Auf der langen Weiterfahrt über 4,5h konnte die Batterie von der Lima nahezu voll geladen werden.

@navec
Zum Victron BMW-712.
Exakte Verbrauchsmessung der einzelnen Verbraucher auf das Watt genau. Allerdings braucht der Victron Monitor bei mir schon einige individuellen Einstellungen und wohl noch weitere Fahrten und Messungen, bis alles richtig konfiguriert sein wird. Was ich bisher aber überhaupt noch nicht nachvollziehen konnte ist die Ermittlung der Restkapazität in %. Nach entnommenen 44AH (von insgesamt 190AH, im Batteriemonitor mit 180AH eingegeben) zeigt das Gerät immer noch 81% Kapa an. Das kann irgendwie nicht passen, wenn 44AH 19% sind, müssten ja rechnerisch insgesamt 231,5AH vorhanden sein. Bei entnommenen 7AH zeigt der Monitor 98% an, somit müssten rechnerisch bei gleichbleibender Entnahme bei 100% 350AH Kapa vorhanden sein. Das ist total unverständlich.
Zur Kapamessung bis Entladeschlussspannung. Laut Entladekennlinie sollten die Varta AGM auch bei 10,5V Entladeschlussspannung liegen. Aber, schadet die komplette Entladung bis 10,5V nicht massiv der Lebensdauer der Batterien?

@berschle:

Zitat:

Die Frage ist, ob hier ein Booster große Vorteile bringen würde, denn auch mit einer IUoU Ladekennlinie müssen die letzten AH relativ langsam geladen werden, was einfach Zeit in Anspruch nimmt.

Sobald die Ladeschlussspannung erreicht ist (das betrifft sowohl LiMa (also Reglerspannung), als auch Booster), ist die Batterie noch nicht ernsthaft voll geladen.
Je leistungsfähiger die Ladetechnik, desto weniger.
.
Danach sinkt der Strom kontinuierlich und dadurch kostet es, genau wie bei der LiMa, auch mit dem Booster Zeit, die Batterie danach voll zu laden.

Mehr als die Ladeschlussspannung an den Batteriepolen zu erreichen, schafft auch ein Booster nicht und wie der Stromverlauf danach ist, liegt nicht mehr an der Ladetechnik, sondern ausschließlich an der Batterie.

(Beispiel: Ich kann meine 68Ah AGM-Starterbatterie im Auto gerne mal halb entladen. Die 140A Lichtmaschine schafft es trotzdem nach kurzer Fahrt, dass, bei derzeitigen Temperaturen, wieder 14,7V anstehen.
Selbstverständlich ist die halb entladene Batterie nicht nach ein paar Minuten auch nur annähernd voll geladen.
Was sollte ein Booster in dem Fall besser/schneller oder machen?)

Zitat:

Nach entnommenen 44AH (von insgesamt 190AH, im Batteriemonitor mit 180AH eingegeben) zeigt das Gerät immer noch 81% Kapa an.

Der Ladezustand kann m.E. trotzdem stimmen, wenn zwischendurch (z.B. durch die LiMa) nachgeladen wurde, ohne dass es zur Voll-Erkennung kam.

Zitat:

Aber, schadet die komplette Entladung bis 10,5V nicht massiv der Lebensdauer der Batterien?

Bis zur Entladeschlussspannung zu entladen, "kostet" genau einen vollen Zyklus von insgesamt vielleicht 300 (je nach Verbraucher-Batterie), bis die Batterie theoretisch noch 80% Leistungsfähigkeit aufweist.....

Falsche Grundwerte im Batteriemonitor können eventuell aber mehr "Schaden" anrichten und daher mache ich es bei allen Batterien, die ich "betreue", so, dass ich einmal im Jahr (Winterlager) einen Kapazitätstest mit kompletter Entladung durchführe.
Wichtig ist dabei, dass die Batterie umgehend wieder aufgeladen wird.
Bei durchschnittlich 8 Jahren Gebrauchsdauer einer Batterie sind die 8 vollen Zyklen sicherlich zu verschmerzen, wenn man sich ansonsten daran hält, die Batterie nicht tiefer als ca 40% SOC zu entladen.

Behelfen kann man sich (mache ich auch mal ausnahmsweise...) in dem man sich die genaue Kapazitäts-Messung jedes zweite Jahr spart, wenn man bei voll geladener Batterie einen Kaltstartstrom-Test durchführt.
Wenn nach einem Jahr der ca gleiche Kaltstartstromwert ermittelt wird (immer das gleiche Gerät verwenden...), kann man sich die Kapazitätsmessung in dem Jahr sparen, denn dann ist die Batterie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wirklich schwächer geworden.

(Bei uns auf dem Traditionsschiff werden u.a. sämtliche Notstrombatterien sporadisch "amtlich" geprüft und weil dort, aus Zeitgründen, kein echter Kapazitätstest gemacht wird, behilft sich der Prüfer mit einem Kaltstartstrom-Tester. Dem Prüfer, im Gegensatz zu einem relativ präzisen Batteriemonitor, reicht dann aber bereits eine grobe Abschätzung (der hat dafür ganz tolle Formeln und Tabellen...))

Vielen Dank für die ganzen hilfreichen Infos. Werde die Kapazität dann mal so bis Entladeschlussspannung testen.

Zur Anzeige der Restkapazität in %: Ich hatte da keine Zwischenladungen. Tel. hatte ich dann heute noch jemanden vom Support erreicht. Da teilte man mir mit, dass der Batteriemonitor schon 3-4 Ladzyklen braucht, um die Restkapazität genau zu ermitteln. Aber so richtig erklären konnte man die viel zu hohe Restkapa auch nicht, im Prinzip sollte Restkapazität laut Support auch auf die nutzbare Kapa, also nicht auf die Nennkapa des C20-Wertes angezeigt werden. Bei mir wäre die Gesamtkapazität auf 100% gerechnet aber weit über 200AH.
Werde jetzt das Gerät nochmal komplett zurücksetzten und dann alle Werte nochmal neu konfigurieren. Bin gespannt, obs dann besser passt.

Übrigens, zum Thema Teilladungen und Batterieschaden hatten wir ja hier in diesem Thread schon diskutiert (hier Todsünde Nr. 3 https://www.yachtbatterie.de/de/5-todsuenden.html ).

Hier auf Yachtbatterie ist das z.B. ganz anders beschrieben:

https://www.yachtbatterie.de/de/lade-andere-empfehlungen.html

Zitat: "Unvollständiges Laden kann die Batterien beschädigen. Deshalb müssen die Batterien regelmäßig, mindestens einmal pro Monat, 100% aufgeladen werden."

Ist also auch irgendwie widersprüchlich. Wenn eine Vollladung einmal im Monat ausreicht, sind ja Teilladungen nicht gerade eine Todsünde...

@Navec:
So, habe den Kapazitätstest gemacht, allerdings habe ich die Batterien nicht komplett bis 10,5V entladen, sondern nur mal bis knapp unter 40% Restkapazität (hatte dann doch noch etwas Bedenken... :-) ). Belastungsstrom war 9,5A und entspricht den 5% der Nennkapa der Batterien C20 190AH. Entnommen wurden dabei 117AH und die Spannung bei Belastung lag noch bei 11,82 V. Nach dem Abschalten der Verbraucher stieg die Spannung innerhalb weniger Minuten auf knapp über 12V an. Danach wurden die Batterien unmittelbar wieder geladen um kein Risiko wegen Sulfatrierung einzugehen.
Ich denke die Werte sehen soweit ganz gut aus, mal sehen, vielleicht werde ich die Batterien doch nochmal ganz leer fahren. Anbei das Schaubild zu den Entladekurven der Varta AGM.

Ein Booster lohnt also beim 2016er Ducato nur dann, wenn man in kurzen Etappen deutlich mehr Strom in die Akkus bekommen will. Da der maximale Ladestrom 25% der Akku-Nennkapazität nicht übersteigen sollte, kann die Leistung bei geringer Akku-Kapa mit Booster ohnehin nur begrenzt erhöht werden.

Noch zum Victron Monitor. Die Restkapazität wird jetzt nach komplettem Zurücksetzen und Löschen der Datenhistorie richtig ermittelt. Es wird jedoch die Restkapazität in % bezogen auf die Gesamtkapazität ermittelt, was ich auch ganz gut finde. Dass die entnommenen AH im Verhältnis zur Kapazität in % eine rechnerische Gesamtkapazität über der Nennleistung ergeben kann, ist nun auch klar. Die Kapazität ist ja vom Batteriehersteller bezogen auf den C20 Wert angegeben, in meinem Fall die 9,5A 20h. Bei deutlich geringerer Entnahme kann die Batterie durch den besseren Wirkungsgrad mehr Energie zur Verfügung stellen und genau dies wird vom Monitor offensichtlich auch über den Peukert-Wert berücksichtigt.
Finde das Teil nach wie vor Klasse und mit dem kleinen Display kann ich durch die App gut leben. Einziges wirkliches Manko finde ich allerdings, dass die nutzbare Kapazität der Batterien nirgends konfiguriert werden kann. Die Reichweite in Stunden / Tagen abhängig vom aktuellen Verbrauch wird immer auf eine Entnahme von ca. 50% gerechnet. Für meine AGMs passt das jetzt zufällig, es gibt aber z.B. auch Gelbatterien die problemlos 70% entladen werden können oder AGMs, die nur 40% belastet werden sollten. Da wäre es absolut hilfreich, wenn der Parameter individuell konfiguriert werden könnte. Sonst muss man die Restreichweite bei aktuellem Verbrauch immer von Hand ausrechnen.
Den Parameter für den Ladewirkungsgrad musste ich auf 97-98% nach oben korrigieren. Mit der Standardeinstellung 95% wird bei mir sonst bei Teilladungen viel zu wenig Kapa errechnet. Im Test haben bei 2 Teilladungen 7AH gefehlt. Das kann man relativ leicht testen, indem man den Parameter für die Erkennung der vollen Batterie temporär auf z.B. 15 Volt setzt. Somit wird die Erkennung "Batterie voll"deaktiviert und man kann relativ genau ablesen, was der Batteriecomputer für eine Kapa ermittelt, wenn der Ladestrom gegen 0 geht und die Ladeschlussspannung erreicht wird. Ist die Kapa dann immer noch deutlich unter 100%, ist der Parameter zu niedrig. Werden die 100% schon vor erreichen der Ladeschlussspannung erreicht, ist der Parameterwert zu hoch.

Die restlichen Parameter zur Batterie habe ich folgendermaßen konfiguriert und das passt bisher ganz gut:
Charged Voltage: 14,2V
Tail current: 0,5%
Charged detection time: 5m
Peukert exponent: 1,25
Charge Efficiency factor: 97-98%
Current Treshold: 0,01A
Time-to-go avaraging period: 3m

Was im Betrieb noch aufgefallen ist und sehr überrascht hat, dass die Verbraucher im Fahrzeug sehr effizient sind (obwohl "nur" ein Sunlight-Modell). Die Truma combi 6 braucht im Heizbetrieb zwischen 8 und ca. 58W, je nach Gebläsestufe. Das heißt, wenn das Fahrzeug einmal aufgeheizt ist, liegt der Verbrauch meist nur zwischen 8 und 20 Watt, wenn die Heizung läuft (Heizung eingeschaltet im Standby sind es 3 Watt). Ist der Elektroblock und die Steuerelektronik im Womo an (ohne weitere Verbraucher), wird gerade mal 1W verbraucht. Die Beleuchtung im Womo ist LED Warmlicht und braucht je Strahler nur 1W. Die LED-Lichtleisten brauchen je nach Länge 3-10 Watt.
Somit ist nun auch klar, warum ich auf relativ lange Laufzeiten ohne externe Stromversorgung gekommen bin. Ich denke, damit kann ich auch im Winter bei Temperaturen unter 0° 3 Tage autark stehen. Das hätte ich so nicht erwartet.

Navec, nochmal herzlichen Dank für deinen hilfreichen und konstruktiven Input. Das hat mir wirklich sehr geholfen, die technischen Zusammenhänge der Akku- und Ladetechnik besser zu verstehen und durch den Batteriemonitor ist nun auch klar geworden, dass ich deutlich mehr Energie aus den Akkus zur Verfügung habe, als bisher angenommen.

Hallo zusammen,

sind gerade auf diesen Beitrag gestoßen, weil wir nach genau diesem Problem gegoogelt haben: uns hat es letzte Nacht beide Aufbaubatterien leer gezogen und trotz jetzt schon 5 Std Fahrt sind sie immer noch nicht ansatzweise nachgeladen.

Alles haben wir ausgeschaltet bzw abgeklemmt, so dass möglichst viel in den Batterien ankommt. Dennoch leuchtet bisher nur eine einzige von 12 Lämpchen der Ladeanzeige auf. Es kommt also etwas dort an, aber wirklich nur minimal.

Wir fahren einen Peugeot Boxer Bj 2018 mit Euro 6 Norm. Auf dem Dach haben wir 160 W Solar. Sind jetzt mit dem Strom gute 5 Tage hin gekommen. Im Sommer haben wir durch das Solar schon mal gut 7 geschafft.

Dass die Batterie während der Fahrt nur so extrem schwach nachlädt ist uns im Sommer zum ersten Mal richtig aufgefallen. Der Wagen war zwischendurch noch mal beim Händler zur Mängelbeseitigung. Dort hatten wir dieses Thema mit aufgeführt und es wurde alles noch einmal durchgeprüft. Daher scheint mit Elektrik und Technik alles i.O. zu sein und das Nachladethema tatsächlich so wie in dem Reisemobil Artikel beschrieben.

Wir werden uns jetzt um so einen Booster kümmern. Schade dass wir nicht direkt von unserem Händler darauf hingewiesen wurden, zumal ihm bekannt war, dass wir überwiegend frei stehen würden ohne Stromanschluss..

Ich würde mich erst einmal darum kümmern, wie es sich während der Fahrt mit der Ladung der Batterien tatsächlich verhält.
Der Händler kann ja viel behaupten....eine vernünftige Ladung während der Fahrt dürfte bei einem Camping-Mobil mit Autarkeigenschaften eigentlich selbstverständlich sein. Ob das Fz nun Euro 6 hat oder nicht, spielt dabei für den Kunden m.E. keine Rolle.

Das könnte man z.B. sehr einfach mit einem quicklynks BM2 Batteriemonitor bewerkstelligen.
Die Installation ist sehr einfach in gut einer Minute zu erledigen und der Preis hält sich mit knapp 30€ in überschaubaren Grenzen.

Das Gerät zeichnet permanent und selbstständig die Spannung an der infrage kommenden Batterie bis zu 1 Monat auf.
Später kann man sich dann auf dem smartphone ein Diagramm anzeigen lassen, in dem der exakte Spannungsverlauf für jeden Tag im 2 Minuten-Intervall zu sehen ist.

Anhand des Spannungsverlaufes kann man dann genau erkennen, ob während der Fahrt genügend geladen wird, denn dazu muss die Spannung natürlich entsprechend groß (im Normalfall ca 14,5V) sein.
Wenn das nicht der Fall ist, würde ich das dem Händler mitteilen, denn dann ist es m.E. eine Garantiefrage und der Händler muss sich um deren Lösung kümmern.

Wenn es eine werkseitige Lademöglichkeit der werkseitigen Aufbaubatterien gibt, die nicht richtig funktioniert, ist das ein Mangel. dann muss sich der Hersteller um eine Lösung kümmern und nicht der Kunde.

Mit den Euro 6 Motoren versuchen die Hersteller den Schadstoffausstoß gering zu halten. Da eine ladende Lichtmaschine den Verbrauch erhöht, werden die Aufbaubatterien nur sehr gering geladen.
Ein Ladebooster wird wohl notwendig sein.

Zitat:

@kielius schrieb am 3. Januar 2019 um 18:04:40 Uhr:


Mit den Euro 6 Motoren versuchen die Hersteller den Schadstoffausstoß gering zu halten. Da eine ladende Lichtmaschine den Verbrauch erhöht, werden die Aufbaubatterien nur sehr gering geladen.
Ein Ladebooster wird wohl notwendig sein.

das halte ich für nicht richtig.
bei Pkw mit Euro-6 und Rekuperationsfunktion (die übrigens auch bei Euro 6 keineswegs vorgeschrieben ist...) wird die Rekuperation häufig komplett abgeschaltet (viele aktuelle Fz des VW-Konzerns), wenn sich ein Wohnwagen an der werkseitigen AHK befindet und z.B. dessen Autark-Batterie geladen wird.

Pkw werden mit bereits voll geladenen Batterie typ-geprüft (damit eben bei der Prüfung nichts nachgeladen werden muss und kein (leicht) erhöhter Spritverbrauch zu verzeichnen ist).
Warum sollte das beim WoMo anders sein?

Wenn alle werkseitig verbauten Batterien des WoMo annähernd voll geladen sind, kann die Rekuperation (und damit die teilweise Spannungsverringerung der Batterie) wieder aktiviert werden. Spricht ja nichts dagegen.
Für die Maßnahmen Start&Stop, sowie Rekuperation gibt es ganz offiziell diverse Bedingungen, wo diese Funktionen nicht statt finden.
Wenn meine Starterbatterie vom Auto (Euro 6) relativ leer wäre (60% Ladezustand reicht dazu schon), würde weder Start&Stop stattfinden, noch würde das Batteriemanagement die Lichtmaschinenspannung absenken und das ist völlig legal der Fall.

bei den WoMos scheint es mir daher eher eine billige Ausrede zu sein, dass das nicht möglich ist und selbst wenn es nicht möglich wäre, hindert den Hersteller niemand daran, von allein einen Booster nach zu rüsten.
Das kostet den Hersteller aber Geld und deswegen scheint eine solche Maßnahme wenig beliebt zu sein und man begründet diese nicht korrekt funktionierende Technik dem Kunden gegenüber mit der bösen Euro 6-Norm oder seit Herbst 2018 auch gerne mit dem bösen WLPT-Zyklus.

Es gibt keine Vorschrift, die dem Hersteller verbietet, Aufbau-Batterien vernünftig zu laden. Wenn dadurch der Spritverbrauch homöpathisch ansteigen sollte, gibt es halt ein paar Gramm CO2 mehr auf dem offiziellen Dokument. Das ist alles.
Wenn das verboten wäre, wäre auch jegliche Nachrüstung eines Boosters verboten (und würde die Betriebserlaubnis des Fz erlöschen lassen), denn der bewirkt letztendlich das Gleiche.

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