Lackversiegelung
Hallo Zusammen,
bei mir im Ort wird seit drei Jahren von einer Werkstatt eine professionelle Außenreinigung mit Nano-Lackveredelung, (die ca. ein halbes Jahr halten soll) angeboten. Preis für unseren kleinen Dicken: 149 €.
Ist das ein gutes Angebot? Hat da jemand Erfahrung(en)?
Beste Antwort im Thema
Hallo allerseits,
ich habe seit Start dieses Threads versucht, mich aus dieser Diskussion rauszuhalten, bin jetzt aber leider doch der Versuchung erlegen, kurzfristig noch mal den "Klugscheißer Modus" zu aktivieren, nicht zuletzt auch wegen der Erfahrung von Matthias.
Ich denke, dass mit nichts auf der Welt (außer vielleicht mit Kosmetika) so viel Humbug und Blenderei betrieben wird, wie mit den diversen Lackversiegelungen, die auf dem Markt angepriesen werden. Das geht schon los mit den Verkaufssendungen im Fernsehen, wo als Beweis für die Widerstandsfähigkeit des versiegelten Lackes „Benzin" darübergegossen und angezündet wird, einer Prozedur, die bei richtiger Wahl des Brandmittels jeder noch so lausige Lack ohne Probleme übersteht (man kann sich so ein Gemisch sogar in der hohlen Hand anzünden, ohne sich zu verbrennen).
Im Grunde arbeiten alle Lackschutzmittel nach dem gleichen Prinzip: Der Lack wird durch ein Schleifmittel poliert und durch Auftragen einer oberflächenaktiven Substanz wasserabweisend gemacht. Letzteres muss auch keineswegs mühsam eingerieben werden, sondern es reicht aus, eine wässrige Emulsion auf zu sprühen, so wie es in jeder Waschstraße geschieht. Jeder kennt sicher den Moment, in dem das Wasser bei der letzten Wasserdusche plötzlich abperlt, hier aber meistens mit dem Zweck, die anschließende Trocknung zu erleichtern. Die oberflächenaktive Schicht ist allerdings nur wenige Moleküle stark und keinesfalls in der Lage, die mechanische Widerstandsfähigkeit des Lackes auch nur im geringsten zu verbessern. Dickere und wirklich wirksame Schichten gleichmäßig, also unsichtbar, aufzutragen, geht auf keinen Fall durch Einreiben mit einem Lappen, ob nano oder nicht nano. Dazu sind relativ aufwändige Prozesse notwendig, die z.B. bei Brillengläsern oder ähnlich empfindlichen Werkstoffen eingesetzt werden. Die wasserabweisenden Eigenschaften können im Übrigen im ungünstigsten Fall dazu führen, dass ölige Substanzen um so besser haften bleiben. Diese können im Laufe der Zeit verharzen und so eine hässliche schwer zu entfernende Schmutzschicht erzeugen.
Die Politur der Lackoberfläche verbessert natürlich die Optik und in geringem Maße auch die mechanischen Eigenschaften des Lackes, da eine glatte Oberfläche schön glänzt, weniger Angriffspunkte für mechanische Beschädigung bietet sowie Verschmutzungen weniger fest haften läßt. Einem Kratzangriff mit einem Autoschlüssel hat ein so behandelter Lack natürlich auch nichts entgegenzusetzen, ganz abgesehen davon, dass die Lackschicht bei jeder Politur definitiv dünner wird. Wie dem auch sei, das Wort „Versiegeln" ist bei allen vergleichsweise leicht zu applizierenden Pflegemitteln irreführend und hat mit der Versiegelung eines Parketts oder ähnlichem nichts zu tun. Zusätze wie Teflon oder dergleichen sind genaus sinnlos wie Aloe Vera im Haarshampo.
Ich will natürlich niemanden den Spaß am Autopolieren verderben, ich selber bin ebenfalls ein großer Fan davon. Diese Tätigkeit ist ja im Normalfall mit einem sichtbare Erfolgserlebnis verbunden und hat darüber hinaus einen irgendwie meditativen Charakter. Sie baut somit Stress ab und wirkt blutdrucksenkend, beugt also Depressionen und Herz-Kreislauferkrankungen vor, was gerade bei meiner (unserer?) Zielgruppe nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Wer regelmäßig sein Auto pflegt, kann auf dilettantische Töpferkurse, teure Selbsterfahrungsseminare, langweiliges Joggen oder quälende Jogaübungen leicht verzichten, er ist stets gut gelaunt, tolerant gegenüber seinen Angestellten, geduldig gegenüber seinem/r Lebenspartner/in und und und..........
In diesem Sinne noch einen schönen Tag und viele Grüße aus München
22 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von dickschiffuser
... PS: Die Tage des Monsterdiesels sind gezählt. Es ist traurig , das zwar ein adäquates Ersatzmittel im Anmarsch ist , aber eben ohne "Monster".......ich könnt heulen......jaja, lach nur..... eine hochoktanige Kreissäge wird kommen....Meinen Enkeln werd ich dann vom genialsten Antrieb im seinerzeit genialstem Oberklassewagen berichten.....
Vielleicht habe ich es ja nicht mitbekommen, aber welcher Motor ist jetzt mit "hochoktanige Kreissäge" gemeint?
(der Ausdruck ist genial 😉 )
Zitat:
Original geschrieben von A6_Avant_V6TDI
Vielleicht habe ich es ja nicht mitbekommen, aber welcher Motor ist jetzt mit "hochoktanige Kreissäge" gemeint?Zitat:
Original geschrieben von dickschiffuser
... PS: Die Tage des Monsterdiesels sind gezählt. Es ist traurig , das zwar ein adäquates Ersatzmittel im Anmarsch ist , aber eben ohne "Monster".......ich könnt heulen......jaja, lach nur..... eine hochoktanige Kreissäge wird kommen....Meinen Enkeln werd ich dann vom genialsten Antrieb im seinerzeit genialstem Oberklassewagen berichten.....
(der Ausdruck ist genial 😉 )
Es wird ein V8. Fahrleistungstechnisch sehr ähnlich wie ein V10 , nur eben ohne Drehmoment und ohne "herzblut"- emotionalisiertem erotisch trompetendem Biturbogeräusch. Willkommen im Club der 16.500 U/min-Fahrer bei 140km/h. 😁 Sehe das kommende Auto als reine Interimslösung bis zum P2 an , wenn VW dann nicht was ordentliches im Portfolio hat wird die Marke gewechselt.
Schönes Wochenende
dsu
Zitat:
Original geschrieben von dickschiffuser
Es wird ein V8.
Trotz "niederer Beweggründe" ist das purer Wohlklang in meinen Ohren 😁😁😁
Glückwunsch zum "Interims-V8", ich hoffe und wünsche Dir, dass er Dir trotz ein bischen Spaß macht! 😉
Grüße
Matthias
Wie versprochen, mein erstes Fazit: Lack glänzt wie neu, kleinere Kratzer einwandfrei beseitigt. Der Lack fühlt sich wieder so glatt wie am ersten Tag an. Den "ich schütte mal einen Gießer Wasser über die Motorhaube"-Test hat die Versiegelung einwandfrei bestanden, das Wasser ist richtig vom Phaeton abgestossen worden.
Ich bin leider (bzw. zum Glück) noch nicht in einen Regenschauer gekommen, also weiß ich noch nicht, wie sich das Nano unter Echt-Bedingungen verhält. Für 149 € bin ich aber top-zufrieden!
Zitat:
@Smiddi schrieb am 19. Mai 2008 um 22:13:07 Uhr:
Wie versprochen, mein erstes Fazit: Lack glänzt wie neu, kleinere Kratzer einwandfrei beseitigt. Der Lack fühlt sich wieder so glatt wie am ersten Tag an. Den "ich schütte mal einen Gießer Wasser über die Motorhaube"-Test hat die Versiegelung einwandfrei bestanden, das Wasser ist richtig vom Phaeton abgestossen worden.Ich bin leider (bzw. zum Glück) noch nicht in einen Regenschauer gekommen, also weiß ich noch nicht, wie sich das Nano unter Echt-Bedingungen verhält. Für 149 € bin ich aber top-zufrieden!
Hallo zusammen,
Auch ich überlege meinen Phaeton komplett versiegeln zu lassen.
Habt ihr inzwischen schon etwas Erfahrung gesammelt?
Auch den Unterboden möchte ich machen lassen. Evtl. Muss ich dazu einen neuen tread aufmachen, weil die Suche bei mir nix lieferte. (Oder hat jemand einen Tipp)
Habt ihr vorher und nachher Bilder?
Viele Grüße
Ich arbeite bei meinen Fahrzeugen seit Jahren erfolgreich mit
1. gründlich waschen mit einem guten Auto-Schampoo
2. Lack-Vorbereitung mit Poliermittel Festool 492426 MPA 10000 (Bosch-Polierschwamm-Aufsatz für Akkuschrauber)
3. Versiegelung mit 3 Schichten Liquid Glass oder Legend (teurer!) im Abstand (Zeit zwischen den Schichten je nach Witterung)
4. Jährlich oder je nach Witterung nochmals mit einer Schicht nachbehandeln.
Das hält auf Dauer und die Fahrzeuge sehen immer top aus.
Materialkosten ein Fuffi mit Liquid Glass und Legend ein Hunni.
Produkte lassen sich spielend verarbeiten.
Für 1.800,- würde ich lieber alle zwei Jahre meinen Zahnriemen tauschen lassen ;-)
Hier der Wagen von mir ist aus 2007 hat 300 TKM drauf:
Danke für den Tipp.
Ich selber habe es aber nicht so mit der Poliermaschine. ??
Nach ein paar Recherchen ist aktuell dieses Glass coating das non plus ultra. Ich werde wahrscheinlich das machen lassen.
Das eine BILD ist ein Auto mit Glass coating.
Ich hab ein Glasscoating am Phaeton - geniale Sache, wenn auch nicht billig. Haltbarkeit an die 2 Jahre.
Alternativ - so mache ich das bei meinen anderen Autos und Motorrädern - 1 Dose Swissvax + Precleaner und alle halbe Jahre wachsen.