Lack aufbereiten
Hi,
ich bräuchte mal ein paar Produktempfehlungen. Ich möchte meinen Wagen aufbereiten, nachdem er die letzten Jahre etwas vernachlässigt wurde. Der Lack (18 Jahre Opel Karbonschwarz 07L) hat einen leichten Grauschleier den ich los werden möchte, und was mich am meisten stört, die horizontalen Flächen, Dach, Motorhaube, Kofferraumdeckel, fühlen sich extrem rau an. Man hört das sogar wenn man mit den Hand darüber streicht. In der Motorhaube sind zudem ein paar Wasserflecken. Ich habs schon mal mit Nigrin Lackreiniger probiert, der hatte aber quasi Null Effekt, selbst nach mehrmaligem polieren sind nicht mal die Wasserflecken ganz weg gegangen.
Ich habe versucht Fotos zu machen, aber auf Fotos geht der Grauschleier immer in den Spiegelungen unter. An der Neonröhre kann man ihn etwas erahnen. Das raue Gefühl lässt sich auch nicht wirklich in Bilder packen. Die vielen hellen Punkte sind nur Staub vom vorigen polier Durchgang, der war wiederum mit bloßem Auge nicht zu sehen. 😉
Ich habe eine rotierende Poliermaschine mit 180er Teller. Könnt ihr mir eine geeignete Politur empfehlen? Ich lese immer wieder dass es gut wäre vorher mal mit Knete drüber zu gehen. Aber ist es sinnvoll extra dafür Knete zu kaufen, oder kann man das auch in einem Durchgang mit der richtigen Politur hin bekommen? (Als ich das letzte Mal ein Auto poliert hatte gab es sowas wie Knete noch nicht. 😉)
Es wäre wirklich hilfreich wenn ihr mir konkrete Produkte Empfehlen könntet. Mir wurde schon öfters solche Klötze an den Kopf geworfen wie: "Die Sachen von 3M/Meguiars/Petzoldt sind gut" Nur bringt mir diese Info leider nicht viel, wenn diese Hersteller gefühlte 50 verschiedene Polituren in Angebot haben, die zumindest für Laienhaftes Verständnis alle die gleiche Produktbeschreibung tragen.
Vielen Dank und Gruß, Frack
23 Antworten
Reste vom Gleitmittel würde ich übrigens grundsätzlich nicht mit Tüchern abnehmen sondern einfach den Wagen nochmal Waschen. Das geht viel einfacher. Vor dem Kneten muss der Wagen übrigens auch nicht getrocknet werden.
Insofern bietet sich Kneten noch direkt am Waschplatz an und wäre dann zeitsparender noch vor der Gummi- und Kunststoffpflege anzusetzen.
@martinb71
Danke für die Tipps. Nur ist das bereits mein zweiter Anlauf. Der Wagen steht zerlegt in der Garage. Ich will das jetzt nicht schon wieder ne Woche verschieben und nochmal von vorne anfangen. Am Samstag schnell andere Produkte aufzutreiben dürfte schwierig werden.
Am Ende wird es wohl darauf hinaus laufen müssen dass ich mit dieser Politur fertig mache, und mich damit abfinde dass ich nicht alle Schleifspuren heraus bekomme.
Mit Schleifspuren meinte ich übrigens vom drüber schleifen der SB Box Bürste und sowas, nicht durch Schleifmittel beim polieren! Und man sieht sie ja auch nur wenn man aus 20cm Entfernen gegen eine Lichtreflexion schaut.
Der Wagen sah nach der Nigrin Politur von letzter Woche schon besser aus als jemals in den letzte Jahren. Ist ja nicht so dass das gar nichts bringen würde. Wenns nicht perfekt ist kann man es ja immer noch beim nächsten Mal besser machen.
Was die Maschine betrifft hast du sicher Recht. Ich kann mich ja morgen nochmal umhören ob mir jemand was besseres leihen kann.
@GrandPas
Ja, nochmal waschen wäre vermutlich einfacher gewesen. Aber bei 35°C im Schatten wollte ich das ganze nicht so gerne im Freien machen, zumal wir draußen kein schattiges Plätzchen haben. In der Garage blieben mir halt nur feuchte Lappen und Tücher übrig. Nächstes Mal kann ich das dann während der Wäsche machen, wenn es nur ein paar Stellen zu kneten gibt. Aber heute war der Lack auch so fertig dass ich damit 3h beschäftigt war. Sogar hinterm Nummernschild war der Lack rau wie Sandpapier. 😉
Zitat:
@dissection2k schrieb am 20. Juni 2017 um 10:50:32 Uhr:
Oh nein. Tu Dir bitte einen Gefallen und benutze keine Baumarkt-Maschine. Die Dinger sind nur schlecht regelbar, drehen in den unteren Drehzahlen immer noch viel zu schnell und machen die Sache meistens schlimmer als besser. Mein Rat: Maschine verkaufen und eine Exzentermaschine kaufen. Ich fahre schon immer Opel, die Lacke sind da alle relativ weich. Eine Exzenter reicht da kraftmäßig mehr als aus, bringt erheblich bessere Ergebnisse und vermeidet Fehler. Mein Vater hatte sich neulich auch eine günstige Rotationsmaschine zugelegt, da er seinen Zafira auch so gepflegt sehen wollte, wie meinen Wagen. Das Ende vom Lied war ein ganzer Tag Arbeit, den Murks für ihn wieder zu beseitigen....Eine Maschine muss übrigens nicht teuer sein. Ich benutze seit vielen Jahren eine ganz einfache Liquid Elements Tornado (ich glaube eine T2000?) für... ich glaube 100 oder 110 Euro. Das Gerät ist weitestgehend baugleich mit der Mequiar's-Maschine, meine ich. Dazu kommen dann noch ein paar Pads (Empehlung: Jeweils 2x Härter (Orange), Mittel (meist weiß) und Weich (Schwarz).).
Für die Polituren habe ich auch konkrete Empfehlungen. Nachdem ich mittlerweile gefühlt 1000 Produkte durch habe, benutze ich mittlerweile ausschließlich Menzerna-Polituren, nicht nur für Opel-Lacke 🙂
Was konkret benötigt wird hängt stark vom jeweiligen Lackzustand sowie von Maschine und Pads ab. Zu 99% hat sich bei mir eine Kombination aus der Powerfinish (etwas stärker) und der Final Finish für mich als Allzweckwaffe herausgestellt. Diese benutzte ich bereits, bevor sie so hießen 🙂 ach ja, heute heißen sie wohl PF2500 und FF3000.
Beide Produkte gibt es auch in kleinen Flaschen. Damit kommt man lange hin und sie kosten nicht die Welt. So trocknet auch nichts so schnell ein.
Wenn Du Dich fragst, warum ich zwei Finish-Polituren empfehle: erstens ist Opel-Lack wie bereits erwähnt weich und 2. sollte man mit einem Exzenter keine zu groben Polituren verarbeiten. Mit der Powerfinish bekomme ich aber problemlos auch Parkschrammen etc. weg.
Wichtig ist jedoch, dass die Produkte gut durchgearbeitet werden. Bitte auch nicht zu viel Produkt auf das Pad geben. Am Anfang mache ich immer ca. 5 Kleckse drauf. Wenn das Pad etwas gesättigt ist, reduziere ich die Menge bis auf drei Kleckse. Beim Exzenter fängt man zudem langsam an, verteilt die Politur und erhöht dann nach und nach die Geschwindigkeit.Da Dein Lack sich rau anfühlt, könnte es auch sein, dass dieser durch irgendwas kontaminiert ist. In solchen Fällen benutze ich erst mal Knete. Rückstände auf dem Lack setzen nämlich gerne die Pads zu. Langjährig angetrocknete Baumharze sind so ein Kandidat. Außerdem bekommt man z.B. Teer (insbesondere an den Schwellern) beim Polieren kaum ab. Und gesund fürs Pad ist das auch nicht 😉
Ich kann deinen Ausführungen nicht ganz folgen 🙁.
Wie viele Pad's verwendet du für die Lackpflege an einem Fahrzeug?
Du schreibst du beginnst mit 5 Klecksen Politur, wenn die Pad's gesättigt sind reduzierst du auf 3 Klekse.
Meinst du mit "gesättigt"mit Politur oder den Abtrag?
Ich weis nicht wie lange dein letzter Produkeinkauf her ist,es wird sich sicher deiner Kenntnis entzogen haben das es von dir empfohlene Produkte gar nicht mehr gibt.
Der TE ist in der Fahrzeug/Lackpflege recht unerfahren,da sollten deine Empfehlungen etwas standfester sein.
Bitte die Angaben zu korrigieren !
Ich bin jetzt zwei Mal mit der Menzerna 2500er übers komplette Auto und dann ein Mal mit dem 3500er Finish. Hab die Festo genommen, wenn man die Handgelenke nicht mehr spürt ist es nur noch halb so schlimm. 😉 Ich bin mit der Drehzahl noch ein ganzes Stück hoch gegangen, und der Lack ist immer noch kalt geblieben. Der Grauschleier ist weg, Swirls sind um 90% reduziert, aber gegen Lichtreflexionen immer noch leicht zu erkennen. Ich sag mal so, wenn meine unvorbereitete 0815 Politur mit dem Nigrin Zeug letzte Woche so geworden wäre, wäre ich begeistert gewesen. Nachdem ich nun den Vielfachen Aufwand betrieben habe hätte ich mir ein bisserl mehr erhofft. - Ein Perfektes Ergebnis wie vom Profi hätte ich aber nie erwartet.
Wenn ich die Profis mal fragen darf: Wie lange braucht ihr für ein Fahrzeug in dem Zustand, von rein in die Werkstatt bis raus?
Morgen muss ich noch versiegeln. Mir sind am Ende wieder die Microfaser Tücher ausgegangen. Ich habe heute zweimal meinen kompletten Stapel gebraucht um die Politur abzunehmen, mit einer Runde Waschmaschine zwischendurch. An diesem öligen Film den die Politur hinterlässt wischt man sich ja einen Wolf. Alle anderen Polituren mit denen ich in der Vergangenheit gearbeitet habe sind ruck zuck angetrocknet und konnten dann ganz einfach trocken abgewischt werden. Aber die Menzerna scheint mir gar nicht zu trocknen, das ist ja als hätte man das Auto mit Öl eingerieben.
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Zitat:
@Frack schrieb am 24. Juni 2017 um 21:20:56 Uhr:
Ich bin jetzt zwei Mal mit der Menzerna 2500er übers komplette Auto und dann ein Mal mit dem 3500er Finish. Hab die Festo genommen, wenn man die Handgelenke nicht mehr spürt ist es nur noch halb so schlimm. 😉 Ich bin mit der Drehzahl noch ein ganzes Stück hoch gegangen, und der Lack ist immer noch kalt geblieben. Der Grauschleier ist weg, Swirls sind um 90% reduziert, aber gegen Lichtreflexionen immer noch leicht zu erkennen. Ich sag mal so, wenn meine unvorbereitete 0815 Politur mit dem Nigrin Zeug letzte Woche so geworden wäre, wäre ich begeistert gewesen. Nachdem ich nun den Vielfachen Aufwand betrieben habe hätte ich mir ein bisserl mehr erhofft. - Ein Perfektes Ergebnis wie vom Profi hätte ich aber nie erwartet.Wenn ich die Profis mal fragen darf: Wie lange braucht ihr für ein Fahrzeug in dem Zustand, von rein in die Werkstatt bis raus?
Morgen muss ich noch versiegeln. Mir sind am Ende wieder die Microfaser Tücher ausgegangen. Ich habe heute zweimal meinen kompletten Stapel gebraucht um die Politur abzunehmen, mit einer Runde Waschmaschine zwischendurch. An diesem öligen Film den die Politur hinterlässt wischt man sich ja einen Wolf. Alle anderen Polituren mit denen ich in der Vergangenheit gearbeitet habe sind ruck zuck angetrocknet und konnten dann ganz einfach trocken abgewischt werden. Aber die Menzerna scheint mir gar nicht zu trocknen, das ist ja als hätte man das Auto mit Öl eingerieben.
Deine Frage zum Zeitaufwand,ist von Fahrzeug zu Fahrzeug natürlich sehr unterschiedlich,jedes Fahrzeug ist anders gepflegt und hat entsprechend mehr oder weniger defekte (Flugrost/Teer/Handwäsche Kratzer/Waschstraßen Krätzerchen) usw.usw.Eine grobe Faustregel helle Fahrzeuge 6-8 Stunden dunkle und Effekt Lacke 8-10 Stunden.Gänzlich falsch angewandte Handwäschen 12-14 Stunden. Die Angaben beziehen sich jeweils auf die Lackpflege.
Eine komplette Aufbereitung Lackpflege und innen Aufbereitung bei einen SUV z.B.gehen auch ganz locker 2 Tage und bei vollem Terminkalender 20-22 std.am Tag drauf.
Den Öligen Film beim Abnehmen kann ich nicht recht nachvollziehen, ich kenne deine verwendeten Produkte nicht (arbeite nicht mit diesen) so sollte es nicht sein.Was sagen die anderen z.B @martinb71 hierzu?.
Zitat:
Aber die Menzerna scheint mir gar nicht zu trocknen, das ist ja als hätte man das Auto mit Öl eingerieben.
es gab mal einige Produkte die beim verarbeiten bzw. polieren einen leichten Ölfilm hatten, dass das arbeiten erleichtert hat. Sin und Zweck betand darin, die Politur kann so länger gefahren werden und wirft nicht gleich die bekannten "würstchen". Hatte ich auch mal ein Paar Flaschen, aber jetzt schon länger nicht mehr.
Musst halt nach dem polieren gut abwischen und zusätzlich mit IPA nachwischen😉
Zitat:
@cleanfreak1 schrieb am 26. Juni 2017 um 05:59:11 Uhr:
Zitat:
Aber die Menzerna scheint mir gar nicht zu trocknen, das ist ja als hätte man das Auto mit Öl eingerieben.
es gab mal einige Produkte die beim verarbeiten bzw. polieren einen leichten Ölfilm hatten, dass das arbeiten erleichtert hat. Sin und Zweck betand darin, die Politur kann so länger gefahren werden und wirft nicht gleich die bekannten "würstchen". Hatte ich auch mal ein Paar Flaschen, aber jetzt schon länger nicht mehr.
Musst halt nach dem polieren gut abwischen und zusätzlich mit IPA nachwischen😉
Die vom TE angesprochenen 10% Hologramme die verblieben sind,können durchaus auch durch diesen Ölfilm verursacht worden sein 🙁.
Sollte bei einer Politur nicht vorkommen,wenn @cleanfreak1 das so schreibt dann ist das wohl auch so.
Um die Gleitfähigkeit beim Schleifen zu erhöhen bin ich nass Schleifer,die Maschine läuft viel ruhiger,ich kann das Pad zwischen den Poliergängen (Politurwechsel) auswaschen und die zu bearbeitenden Lackflächen ebenfalls abwaschen und Kühlen.
Eine Politur die schmiert, würde ich in die Tonne treten,mich nach einer anderen Alternativen umschauen
Ich denke eigentlich nicht dass die beim Polieren entstanden sind, dann würde man doch sicher das Muster des Exzenters sehen. Nach dem ersten und zweiten Durchgang mit der Menzerna 2500 war jeweils eine Besserung zu sehen, mit einem dritten oder vielleicht stellenweise vierten Durchgang wären die vielleicht ganz weg gewesen. Das war mir nur zu viel, dann fürs nächste Mal lieber eine gröbere Politur bereit halten. Der intakte Lack sieht so schon besser aus als ich es mir ursprünglich erhofft hatte. (Sicher weit entfernt von dem was ihr perfekt fändet) Die Versiegelung hat diese letzten Swirls dann auch abgedenkt, momentan siehts gut aus, dort wo der Lack in Ordnung ist.
Jetzt wo ich mich mal mit jeden Quadratzentimeter der Lackierung auseinander gesetzt habe muss ich leider zu dem Schluss kommen dass der Lack zu viele irreparable Schäden hat, um hohen Pflegeaufwand zu rechtfertigen. An den Türen kann man von einzelnen Steinschlägen gar nicht mehr sprechen, die sehen hinter den Rädern aus wie Sandgestrahlt. Die Seitenschweller hatten mal Bodenkontakt, und haben vom Einschlagspunkt ausgehend (Unterseite, den sieht man nicht) feine Haarrisse über die gesamte Fläche. Die sind erst richtig sichtbar geworden als die Politur in die Risse gezogen ist. Die Stoßleisten der Beifahrertür scheinen Freundschaft mit wenigstens 3 anderen Türen geschlossen zu haben. Und ich habe einige kleine Dellen und tiefe Schrammen gefunden von denen ich bisher noch nichts wusste. Irgendwie gefiel mir der Wagen besser als ich das alles unterm Dreck nicht sehen konnte. 😉 Ich muss mal schauen dass ich die gröbsten Sachen notdürftig ausbessern lasse, und dann werde ich mir mal Angebote zum Folieren einholen.
Der Ölfilm hat ganz schön genervt. Die Menge abzunehmen war nicht das Problem, aber die letzten kleinen Reste runter zu bekommen ohne mit dem Tuch Schlieren zu hinterlassen hat einfach eine Unmenge an Tüchern verschlungen. Als wollten die Microfasern das Zeug nicht festhalten.
Eine Frage noch, diese Orangenhaut auf dem ersten Bild bekommt man nicht raus oder?
Merkwürdigerweise habe ich die nur auf der Motorhaube, der Rest vom Wagen sieht Astrein aus. Das zweite Bild ist vom Dach.