Kurzzeitig rubbelnde Bremsen?

Mercedes E-Klasse C207

Hallo,

wie manche wissen hatte ich anfangs probleme mit meinen bremsen habe die getauscht und gut war bin nun 2500km gefahren.

Auslöser war wohl das rechte Radlager das zu viel Spiel hatte, das hat meine nagelneuen Ate scheiben und Beläge vorne verzogen. Ate Scheiben reklamiert> Radlager nachgestellt> so das kein merkbares Spiel mehr vorhanden war und anschließend die neuen Bremsscheiben und Beläge montiert.

-Radnabe mit der Topfdrahtbürste mittels einer Flex schön blank gemacht
-mit bremsenreiniger alles sauber gemacht
-Führungsbolzen erneuert mit Gummimanschetten
Scheibe und beläge drauf und mit drehmoment angezogen (115nm und 25Nm)

Wie oben geschrieben 2500km lang totale Ruhe, letzte Woche fängt es an mein Lenkrad vibriert von 180-120 beim bremsen. Ich dachte mir das kann nicht wahr sein!!!

Da ich kein Bock mehr hatte selber Fehlersuche zu betreiben (ich habe genug von dem BMW) habe ich einen Termin in der Bosch Werkstatt gemacht damit mein Fahrwerk und Bremsanlage kontrolliert wird.

Gestern habe ich mal die Räder nachwuchten lassen und siehe da ein Reifen hatte Sägezahnbildung, es war die Seite wo das Radlager spiel hatte und ein höhenschlag sagte der Mitarbeiter von Euromaster.

Nach dem wuchten lief das Auto schon mal ruhiger, das vibrieren beim runterbremsen war dennoch präsent.

Heute wollte ich mal kurz in die Nachbarstadt fahren und bin mit gewohnten Tempo wieder los, musste bremsen aus hoher Geschwindigkeit und welch ein Wunder kein rubbeln mehr???!!
Wie kann das sein das das rubbeln selbst verschwindet? Ich wollte es nicht glauben, die Autobahn war leer also habe ich mal paar Bremsungen gemacht und tatsächtlich kein rubbeln mehr vorhanden, hat jemand sowas mal erlebt?

Ich habe was von verglasten bremsbelägen gehört, kann sowas zeitweise auftreten?

mfg

Beste Antwort im Thema

Zum Thema rubbelnde Bremsen habe ich schon in anderen Threads viel geschrieben. Im Ergebnis läuft es immer wieder auf das Gleiche hinaus: Die Ursache liegt im Wesentlichen schon beim Tausch der Komponenten.

Kaum einer macht sich die Mühe, neue Bremsscheiben nach der Montage richtig abzuwaschen und zu reinigen. Eine geringe Menge Restwachs genügt jedoch schon, eine neue Scheibe zum Rubbeln zu bringen. Das gilt auch für den großzügigen Einsatz von Bremsenpaste, die unbeabsichtigt die Scheibe irgendwo verschmiert und beim Reinigen unentdeckt bleibt. Die Schmiere verteilt sich recht ungleichmäßig auf Scheiben und Beläge, ist optisch kaum wahrnehmbar und hat doch heftige Auswirkungen. Entgegen landläufiger Meinung verbrennt der Schmier nicht und kann auch nicht durch Reinigen oder Schleifen von den Belägen entfernt werden. Hier hilft nur der Austausch.

Auch geht kaum jemand beim Ersatz der Beläge her und bricht vor dem Einbau die Kanten. Es erleichtert und beschleunigt jedoch das optimale Anpassen der Beläge an die Scheiben.

Die größten Probleme entstehen jedoch durch klemmende Bremsenteile wie z. B. Schwimmsättel oder feste bzw. schlecht gangbare Kolben. Verschmutzte und/oder nicht ausreichend geschmierte Führungen verstärken die Sache noch, weil sich die Beläge in den Führungen verklemmen. Die Beläge liegen in der Folge stets leicht an der Bremsscheibe an, d.h. sie schleifen ständig. Die Bremse läuft somit heiß, die Scheibe beginnt zu eiern und diese Unwucht wird beim Bremsvorgang über den Bremssattel an das Fahrwerk übertragen. Nach dem Abkühlen lässt das Rubbeln meist wieder nach oder ist bei kalten Bremsen überhaupt nicht zu spüren.

Die Scheiben selbst "verziehen" sich nur in ganz extremen Fällen. Das Rubbeln wird entweder durch das "eiern" verursacht oder durch Hitzepunkte, die bei extrem heißen Scheiben mit fest anliegenden Belägen (beispielsweise an einer Ampel) entstehen. Während vermeintlich "eiernde" Scheiben bei vernünftiger Instandsetzung weiter und ohne Rubbeln verwendet werden können, sind Scheiben mit Hitzepunkten durch partielle Veränderung des Materials nicht mehr einsatzfähig.

In den allermeisten Fällen geht das Rubbeln von den hinteren Bremsen aus. Ursache dürfte allein schon die seltenere Wartung sein, weil Scheiben und Beläge i.d.R. doppelt solange wie vorne halten.

Nicht selten kommt es vor, dass vermeintlich ausgeschlagene Spurstangen, Querlenker, Koppelstangen oder Traggelenke für das Bremsenrubbeln verantwortlich gemacht werden. Und jedes mal ist die Enttäuschung groß, wenn diese Teile meist unnötig für viel Geld getauscht wurden, die Symptome aber immer noch vorhanden sind. Daher mein Tipp: vor größeren Tauscharien erst einmal die Bremsanlage fachmännisch revidieren (lassen) und staunen.

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interessant die Liste habe ich auch mal gesehen, aber tarox scheiben mache ich mir nicht drauf^^ wozu auch.

Zitat:

@Hausi61 schrieb am 26. Juli 2016 um 15:52:28 Uhr:


@wobPower

warst Du das nicht im BMW F10 Forum mit dem Motorproblem im 550i aus den USA? Falls ja bist Du der Pechvogel des Jahrhunderts, irgend etwas machst Du falsch beim Autokauf

Nein, er hatte einen 535i aus dem USA. Er hat vieles bastelt und ...

Jukka

wie wärs mal wenn wir beim Thema bleiben?

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