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Kupplungsprobleme CRV RE5 Bj. 10-2007, Schaltgetriebe

Themenstarteram 21. Juli 2010 um 18:32

Ich fahre seit 2007 einen CRV, Benziner, 150 PS. Nach 17.000 KM mußte die Kupplung getauscht werden. Grund: beim Zurückschalten gab es öfter ein Geräusch, möchte es mal als "nachschnackeln" oder "nachwabbeln" bezeichnen, schwer in Worte zu fassen. Die Kupplung schien mir sehr weich zu sein. Jedenfalls wurde sie auf Kulanz gewechselt. Jetzt bin ich weitere 5.000 km gefahren und die Probleme treten erneut auf.

Ich muß dazu sagen, dass ich seit über 35 Jahren Autos fahre, in der Familie haben wir noch 2 Schaltwagen, die Kupplungsvorgänge sind "normal" im Vergleich zum CRV. Also: ich bin kein Verschleiß-Kuppler . . .

Gibt es da im Forum ähnliche Erfahrungen ? Wenn ja, welche Maßnahmen wurden ergriffen, um das Problem zu beseitigen ?

Beste Antwort im Thema
am 21. Juli 2010 um 19:10

..das hat nix mit Kupplungsverschleiß zu tun.

Die Kupplungsscheibe ist einfach schlecht ausgelegt (Schrott vom Zulieferer Exedy). Die Kupplungscheibe ist das Element das zwischen Motor und Kupplungsanpreßplatte durch Reibschluß das Motormoment ans Getriebe überträgt. Die Momentübetragung kommt dadurch Zustande, dass die Anpressplatte beim Hochbewegen des Kupplungspedals die Kupplungsscheibe an das Motorschwungrad andrückt und durch Reibung das Motormoment übertragen wird. Das ist die primäre Funktion der Kupplungsanpreßplatte und Kupplungsscheibe. Die sekundäre Funktion der Kupplungsscheibe ist das Dämpfen von Geräuschen bei unterschiedlichen Fahrzuständen. Die Kupplungsscheibe ist kein starrer Körper sondern wirkt bei diesem Fahrzeug wie eine Art Aufziehdrehfeder mit verschiedenen Steifigkeitstufen über dem Verdehwinkel. Bevor das Moment also an das Getriebe reingeht wird je nachdem wie stark du Gas gibst die Kupplunggscheibe erstmal aufgezogen. Dieses Aufziehen ist durch normale Druckfedern (ähnlich wie in einem Kugeschreiber) innerhalb der Kupplungscheibe möglich. Wenn du beim Hochbeschleunigen also die Druckfeder aufziehst und dann plötzlich aufs Kupplungspedals trittst, dann unterbrichst du schlagartig den Momentnfluß und die Druckfedern entspannen sich (schwingen aus). Das ist genau das Auschwinggeräusch, das du hörst. Bei einer gut ausgelegten Kupplungsscheibe sollte das eigentlich nicht auftreten, weil neben Druckfedern auch andere Dämpfungsmechanismen in einer Scheibe drin sind (Dämpfung der Schwingung durch Reibung).

Dein Problem ist nun, dass genau diese Schwingungsdämpfung beim Auskuppeln nach einer gewissen Laufleistung nicht existiert. Entweder ist der Verschleiß der Dämpfungseinrichtungen innerhalb der Kupplungsscheibe zu groß (schlechte Auslegung des Produkts) oder es ist Fett in die Scheibe eingedrungen und hat die Reibungsdämpfungen deaktiviert.

Hab meine Kupplung auch wechseln lassen wegen Auskuppelgeräuschen und starkem Rupfen. Nach drei Monaten war beides wieder da. Die Kupplungsauslegung ist einfach Schrott. DU mußt das bei einem Honda in Kauf nehmen. Die setzen kein Benchmark was Kupplungstechnologie angeht. Der Diesel hat übrigens ein ganz anderes und weitaus aufwendigeres Kupplungssystem. Dort ist der Dämpfungsmechanismus direkt am Motorschwungsrad integriert (Zweimassenschwungrad).

Du kannst dieses Geräusch beeinflussen, wenn du die Schaltvorgänge langsamer gestaltest. Ansonsten wirds keine Abhilfe geben für das Problem und deine Werkstatt hat von Schwingungsisolationproblemen sowieso keine Ahnung (Kommentar von meinem Händler: Das ist normal, ausserdem würde ich zu schnell schalten). Das sind dann Themen, die du nur sachverständige Ingenieure verstehen oder die für den Triebstrang zuständigen Entwicklungsingenieure von Honda und die leiten das dann sowieso nur an zuständigen Lieferanten weiter.

PS.: Bin speziell vom Fach!!

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am 21. Juli 2010 um 19:10

..das hat nix mit Kupplungsverschleiß zu tun.

Die Kupplungsscheibe ist einfach schlecht ausgelegt (Schrott vom Zulieferer Exedy). Die Kupplungscheibe ist das Element das zwischen Motor und Kupplungsanpreßplatte durch Reibschluß das Motormoment ans Getriebe überträgt. Die Momentübetragung kommt dadurch Zustande, dass die Anpressplatte beim Hochbewegen des Kupplungspedals die Kupplungsscheibe an das Motorschwungrad andrückt und durch Reibung das Motormoment übertragen wird. Das ist die primäre Funktion der Kupplungsanpreßplatte und Kupplungsscheibe. Die sekundäre Funktion der Kupplungsscheibe ist das Dämpfen von Geräuschen bei unterschiedlichen Fahrzuständen. Die Kupplungsscheibe ist kein starrer Körper sondern wirkt bei diesem Fahrzeug wie eine Art Aufziehdrehfeder mit verschiedenen Steifigkeitstufen über dem Verdehwinkel. Bevor das Moment also an das Getriebe reingeht wird je nachdem wie stark du Gas gibst die Kupplunggscheibe erstmal aufgezogen. Dieses Aufziehen ist durch normale Druckfedern (ähnlich wie in einem Kugeschreiber) innerhalb der Kupplungscheibe möglich. Wenn du beim Hochbeschleunigen also die Druckfeder aufziehst und dann plötzlich aufs Kupplungspedals trittst, dann unterbrichst du schlagartig den Momentnfluß und die Druckfedern entspannen sich (schwingen aus). Das ist genau das Auschwinggeräusch, das du hörst. Bei einer gut ausgelegten Kupplungsscheibe sollte das eigentlich nicht auftreten, weil neben Druckfedern auch andere Dämpfungsmechanismen in einer Scheibe drin sind (Dämpfung der Schwingung durch Reibung).

Dein Problem ist nun, dass genau diese Schwingungsdämpfung beim Auskuppeln nach einer gewissen Laufleistung nicht existiert. Entweder ist der Verschleiß der Dämpfungseinrichtungen innerhalb der Kupplungsscheibe zu groß (schlechte Auslegung des Produkts) oder es ist Fett in die Scheibe eingedrungen und hat die Reibungsdämpfungen deaktiviert.

Hab meine Kupplung auch wechseln lassen wegen Auskuppelgeräuschen und starkem Rupfen. Nach drei Monaten war beides wieder da. Die Kupplungsauslegung ist einfach Schrott. DU mußt das bei einem Honda in Kauf nehmen. Die setzen kein Benchmark was Kupplungstechnologie angeht. Der Diesel hat übrigens ein ganz anderes und weitaus aufwendigeres Kupplungssystem. Dort ist der Dämpfungsmechanismus direkt am Motorschwungsrad integriert (Zweimassenschwungrad).

Du kannst dieses Geräusch beeinflussen, wenn du die Schaltvorgänge langsamer gestaltest. Ansonsten wirds keine Abhilfe geben für das Problem und deine Werkstatt hat von Schwingungsisolationproblemen sowieso keine Ahnung (Kommentar von meinem Händler: Das ist normal, ausserdem würde ich zu schnell schalten). Das sind dann Themen, die du nur sachverständige Ingenieure verstehen oder die für den Triebstrang zuständigen Entwicklungsingenieure von Honda und die leiten das dann sowieso nur an zuständigen Lieferanten weiter.

PS.: Bin speziell vom Fach!!

Themenstarteram 22. Juli 2010 um 12:48

Vielen Dank für die sehr ausführliche und einleuchtende Erklärung.

Leider ist sie auch sehr frustrierend, denn es scheint ja keine Abhilfe zu geben.

Deshalb meine Zusatzfrage, von der ich ev. einen Verkauf des Fahrzeuges abhängig machen werde: wie lange hält denn dann so eine Kupplung, auch bei schonender Fahrweise ? Oder ist das einfach nur verminderter Komfort ohne Auswirkung auf die Lebensdauer ?

@ delgadoNOW,

das ist eine wirklich hervorragende Erläuterung! TOP !!

Das musste mal gesagt werden.

am 22. Juli 2010 um 15:56

..die Haltbarkeit hängt von vielen Faktoren ab.

Fährst du mit Anhänger (mehr Gewicht), wohnst du in einer Gebirgsgegend, wo du permanent am Berg anfährst? Hast du das Auto gechipt so daß mehr Moment über die Kupplung geht? Da sind alles negative Faktoren, die den Verschleiß der Kupplungsscheibenbeläge beschleunigen. Eine Kupplung kann in der Tat 1000km halten (Mißbrauch) oder 200000km (Kupplungsscheibenbeläge verschlissen). Mißbrauch ist beispielsweise wenn du mit deinen VOrderrädern an einen hohen Bordstein anliegst und es nicht merkst und du dort einkuppelst. Die Räder schaffen es nicht über den BOrdstein und stehen fest. Der MOtor dreht hoch und das Getriebe dreht sich nicht mit, die Kupplungsscheibe steht also fest. Wenn die Kupplungsapressplatte nur die Kupplungsscheibe gegen das sich hoch drehende Schwungrad apreßt, ensteht viel Schlupf und Reibung zwischen den Kupplungsscheibenbelägen, dem Schwungrad und der Kupplungsdruckplatte. Durch diese andaurnde Reibung steigt die Temperatur rapide an bei allen Kupplungskomponenten. Wenn das lange anhält fängt das erstmal an zu stinken und wenn jemand weiter schlupfen (schleifen) lässt, ist die Kupplung thermisch geschädigt. Das heißt jedoch noch nicht, dass die Kupplung verschlissen ist, sondern einfach nur verbrannt.

Vorteilhaft ist es also das Anfahren möglichst bei geringen Drehzahlen zu machen und möglichst kurz zu gestalten. Soviel zum Verschleiß der Kupplungsscheibenbeläge.

Der Verschleiß der Innereien einer Kupplunggscheibe (Schwingungsdämpfung) ist abhängig von den Fahrzuständen (Stadtverkehr oder Autobahn). Normalerweise kriegt das kein normaler Verbraucher mit, wenn die Schwingungsdämpfungssysteme am Ende sind, weil das über die Lebensdauer ca 200000km bei schonendem Kuppeln ein schleichender Vorgang ist. Es vibriert immer ein bißchen mehr, aber nicht von heute auf morgen, sondern über mehrere Jahre.

Dein Ausschwinggeräusch wird nicht dazu führen, dass dein Auto stehen bleibt. Das ist nur eine Komfortsache. Die primäre Funktion Übertragung der Kraft vom Motor aufs Getriebe, wird davon nicht beeinflußt werden, sondern von deiner Beladung, Lokalität (Gebirge/Ebene) und deinem Anfahrverhalten. Schaltvorgänge selbst während das Auto schon fährt haben keinen so großen EInfluß auf den Verschleiß.

Themenstarteram 24. Juli 2010 um 12:30

Vielen Dank ! Hat mir sehr geholfen !

am 24. Juli 2010 um 16:16

Man sollte dazusagen dass der Benziner eindeutig für das Automatikgetriebe konzipiert wurde. Wer sich trotzdem ein Schaltgetriebe kauft ist selbst schuld.

Der Diesel wurde für Schaltgetriebe konstruiert, dementsprechend ist die Kupplung auch ausgelegt.

am 24. Juli 2010 um 18:04

...diese Aussage ist falsch.

Die Kupplung wird immer auf den Motor, das Getriebe und den Fahrzeugaufbau abgestimmt und zwar nicht nur leistungsmäßig sondern auch geräuschmäßig.

Es gibt beispielsweise bei VW/SEAT/SKODA/AUDI den gleichen Motor aber mit unterschiedlichen Getrieben (5Gang, 6Gang). Die Kupplungen werden jeweils daran angepaßt.

am 26. Juli 2010 um 12:08

Und der Benziner wurde auch nicht auf die Automatik ausgelegt, denn die Japaner werden immernoch mehr als Schalter verkauft.

Andere Marken bieten wesentlich mehr Komfort, Luxus und Modernität in der Hinsicht auf Automatikgetriebe.

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