Kupferpaste an Bremsbelägen = Gefahr bei ABS?
Huhu,
kennt sich hier jemand aus? Im Corsa-Forum heißt es, man solle die Bremsbeläge (auf der Rückseite natürlich...) nicht mehr mit Kupferpaste bestreichen, da Kupfer leitfähig ist und somit möglicherweise Kriechströme das ABS gefähren könnten. Ich kann mir das kaum vorstellen, hab aber zu wenig Ahnung, um die Aussage richtig einzuschätzen.
Weiß hier jemand Rat?
Beste Antwort im Thema
Das "graue Zeug" ist Keramikpaste, gibts auch in Weiß. 😉
Kupfer bekommt man einfach nicht aus den Köpfen... wie gesagt, die Kombi aus Stahl/Alu und Kupferpaste (auch an der Nabe etc.) ist fatal für´s Material. Wegen der paar Euro weniger vs Keramikpaste oder einem anderen geeigneten metallfreiem HT Schmierstoff wie z.B. Plastilube (das passt auch gleich für die Gleitbolzen) muss man das wirklich nicht riskieren.
36 Antworten
Kupferpaste ist bei alten Fahrzeugen mit Gußbremsen kein Problem, wenn man die noch daheim hat kann man die schon verwenden. Kaufen würde ich mir aber keine mehr, inzwischen gibt es einfach bessere Sachen.
Zitat:
Original geschrieben von A3170
Kupferpaste ist bei alten Fahrzeugen mit Gußbremsen kein Problem, wenn man die noch daheim hat kann man die schon verwenden. Kaufen würde ich mir aber keine mehr, inzwischen gibt es einfach bessere Sachen.
Was sind "Gußbremsen" ?😕
Bremsen bei den der Sattelträger und der Bremssattel aus Grauguss sind. Gibt ja auch Bremssättel aus Alu, da sollte man kein Kupfer dranschmieren.
Zitat:
Original geschrieben von Schraubermeister Tom
Auf die Belagrückseite muss eigentlich nicht mehr drauf (kann aber), wichtiger ist die Aufnahme des Belages rechts und links im Bremssattelträger. Die muss sauber sein und etwas mit Keramikspray behandelt, damit der Belag "schwimmen" kann und nicht verkantet.
Das stimmt schon, aber wenn du Pech hast, quietscht es dann eben. Auf die Belagrückseite gehört eigentlich schon auch was drauf, damit die Vibrationen absorbiert werden, und, damit der Belag auch mit zurückschwimmt, wenn der Kolben nicht mehr unter Druck steht
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Zitat:
Original geschrieben von A3170
Bremsen bei den der Sattelträger und der Bremssattel aus Grauguss sind. Gibt ja auch Bremssättel aus Alu, da sollte man kein Kupfer dranschmieren.
Das Material hat aber nicht unbedingt etwas mit dem alter des Fahrzeuges zu tun, das gibt es aktuell immer noch
Richtig, die Aussage war auch eher auf die Gußbremse bezogen , weniger auf das ALT. Bei alten Fahrzeugen findet man eh selten Alusättel.
Ich denke jetzt sollte auch jedem klar sein dass man Kupfer nicht auf Alu schmiert.😉
Zitat:
Original geschrieben von A3170
Richtig, die Aussage war auch eher auf die Gußbremse bezogen , weniger auf das ALT. Bei alten Fahrzeugen findet man eh selten Alusättel.
Ich denke jetzt sollte auch jedem klar sein dass man Kupfer nicht auf Alu schmiert.😉
Es sollte wohl auch klar sein das NICHT jeder an der Bremse rumbasteln sollte.
Ich bin seit 1980 KFZ-Mech. und habe schon so einiges gesehen, und da ist Kupferpaste das kleinste übel.
Moin,
Kupferpaste ist auch bei handelsüblichen Teilen aus Alu kein Problem. Das Alu ist grundsätzlich passiviert - es ist also eine Al2O3 Schicht oben drauf - also kommt es zu keiner elektrochemischen Reaktion zwischen dem Cu und dem Al. Das Kupfer besitzt auch nicht die Neigung aus der Al2O3 Matrix Ionen herauszulösen. Elektrochemische Korrosion wäre nur ein Problem - wenn Al und Cu über einen Elektrolyten Kontakt bekämen ...
Das Problem ist ganz simpel 😁 Die Kupferpaste kann bei nicht sachgerechter Nutzung die ABS Scheibe direkt verdrecken (wurde schon erwähnt). Hinzu kommt (und das ist oftmals nicht direkt ersichtlich), das die Kupferpaste eine weitere "Eigenheit" hat - die hier problematisch ist... Die Kupferpaste migriert ... ist also mobil. d.h. selbst bei wenig Kupferpaste kann irgendwann Kupfer dahin kommen, wo es nicht sein sollte. Dann funktioniert der Sensor nicht mehr richtig. Hinzu kommt - fein verteiltes Kupfer ist recht herbe Umweltgefährdend eingestuft. Das hat für den Hersteller - wenn er die Verwendung vorschreibt einige nachteilige rechtliche Folgen.
z.B. muss er eine Betriebsanweisung erstellen, er muss höhere Anforderungen an das Abwasser erfüllen, er muss diese Abfälle getrennt sammeln und teuer entsorgen. Normalerweise will man vorallem solchen Dingen aus dem Weg gehen.
MFG Kester
Zitat:
Original geschrieben von MB190E-w201
[Es sollte wohl auch klar sein das NICHT jeder an der Bremse rumbasteln sollte.
Ich bin seit 1980 KFZ-Mech. und habe schon so einiges gesehen, und da ist Kupferpaste das kleinste übel.
Oh ja, aber verhindern kann man es leider nicht. Hobbyschrauber gibt es überall. Ich bin zwar erst seit 99 in dem Beruf tätig, aber das reicht auch.😉
Ja und? Es ist trotzdem übertrieben, die Bremse ist am Auto mit das am leichtesten zu wartende Teil. "Sicherheitsrelevant" ist am Auto vieles, möchte nicht wissen, wieviele Menschen nach dem Reifenwechsel ihre Reifenschrauben nicht nachziehen, wieviele schonmal mit halboffener Motorhaube rumgefahren sind, die nur im Fanghaken war aber nicht eingerastet, oder wieviele oft nach Regen und Nebel weiter mit eingeschalteter NSL herumfahren.
Wenn man zwei linke Hände hat, kann man am Auto viel falsch machen.
Ob Kupferpaste nun das ABS lahmlegen kann oder nicht kann ich nicht beurteilen, ich kann nur sagen, dass es Pfusch ist weil die Konsistenz nicht wirklich geeignet ist, und man einfach eine vernünftige Plastilube nehmen sollte und nicht was anderes. Noch dazu ist meiner Info nach so eine spezielle Bremsenmontage-Paste sogar deutlich billiger als Kupfer- oder Keramikpaste.
kann mir jetzt mal bitte einer eklähren was gegen kupferpaste spricht? der abs sensor is nir anderes als ein elektrischer schalter der berührungslos von dem abs ring betätigt wird. wie, wo und warum soll da ein krichstrom fliessen und was zum henker soll der auslösen.
da bin ich jetzt mal wirklich gespannt.
btw autohersteller schreiben so manchen sinnfreien blödsinn vor.
@ar dingens
deshalb (weils pfusch ist) liegt bei vielen belägen etc eine kleine tube kupferpaste bei. is klaaaaaa. und vor 30 jahren gabs auch keine keramikpaste. damals wurde bestimmt nur gepfuscht.
Vor 30 Jahren gabs kaum Aluminium im Fahrzeugbau und auch ABS kam gerade erst raus, hatte erstmal nur S-Klasse und 7er.
Hab grad mal nen Elektrotechnik Ingenieur bei uns dazu befragt.
Jegliche leitenden Metrialien zwischen Induktionsgeber und Zahnkranz verfälscht das Meßsignal des Sensors, darum ist Kupferpaste bei ABS tabu, es kann dazu führen das falsche Drehzahlsignale gemessen werden.
Bei ESP verschärft sich das ganze nochmal weil die Folgen deutlich schwerwiegender sein können wenn plötzlich ein Rad abgebremst wird weil das Steuergerät falsche Infos bekommt.
PS: ich hab noch bei keinem Satz Bremsbeläge bisher eine Tube Kupferpaste dazu bekommen.
Waren aber auch alles für Fahrzeuge mit ABS von diversen Herstellern.
Ate verkauft im übrigen auch nur noch Plastilube für die Bremsen,
zumindest gibts bei den Teilehändlern nichts anderes mehr von Ate.
Manche Beläge haben ein Pad dabei, KuPa hab ich auch noch net gesehen. KuPa ist Pfusch, weil sie wie Rotherbach schon geschrieben hat, dazu neigt sich an Orte zu verteilen, wo sie ursprünglich nicht gedacht war. Plastilube ist zwar ein Schmiermittel, aber von klebriger Konsistenz. Kupferpaste ist zu flüssig.
Zu Keramikpaste (oder gar Spray) kann ich nichts sagen, hatte ich noch nicht in der Hand.
Zitat:
Original geschrieben von Rotherbach
Moin,Kupferpaste ist auch bei handelsüblichen Teilen aus Alu kein Problem. Das Alu ist grundsätzlich passiviert - es ist also eine Al2O3 Schicht oben drauf - also kommt es zu keiner elektrochemischen Reaktion zwischen dem Cu und dem Al. Das Kupfer besitzt auch nicht die Neigung aus der Al2O3 Matrix Ionen herauszulösen. Elektrochemische Korrosion wäre nur ein Problem - wenn Al und Cu über einen Elektrolyten Kontakt bekämen ...
Das Problem ist ganz simpel 😁 Die Kupferpaste kann bei nicht sachgerechter Nutzung die ABS Scheibe direkt verdrecken (wurde schon erwähnt). Hinzu kommt (und das ist oftmals nicht direkt ersichtlich), das die Kupferpaste eine weitere "Eigenheit" hat - die hier problematisch ist... Die Kupferpaste migriert ... ist also mobil. d.h. selbst bei wenig Kupferpaste kann irgendwann Kupfer dahin kommen, wo es nicht sein sollte. Dann funktioniert der Sensor nicht mehr richtig. Hinzu kommt - fein verteiltes Kupfer ist recht herbe Umweltgefährdend eingestuft. Das hat für den Hersteller - wenn er die Verwendung vorschreibt einige nachteilige rechtliche Folgen.
z.B. muss er eine Betriebsanweisung erstellen, er muss höhere Anforderungen an das Abwasser erfüllen, er muss diese Abfälle getrennt sammeln und teuer entsorgen. Normalerweise will man vorallem solchen Dingen aus dem Weg gehen.
MFG Kester
Das klingt alles ganz interessant und plausibel, sogar noch plausibler als die ABS Geschichte.
Nur könnte man einfach die Kupferpasten mit einem Trägerstoff höherer Viskosität anrühren, dann fliegt genauso wenig oder viel durch die Gegend wie bei den "modernen" High Tech Super Cera Raumfahrt Nano Keramikpasten.
Zur ABS Geschichte - wenn jegliche leitenden Substanzen zwischen Geber und Zahnkranz Störungen verursachen können, was ist dann mit der Salz- und Taumittelbrühe auf den Strassen ?
Zwar habe ich grundsätzlich kein Problem statt Kupferpaste was anderes zu verwenden wenn die Herren Industrie meinen. Aber die Geschichte mit dem ABS...
Wenn ABS / ESP wegen ein paar Batzen Kupferpaste zum spinnen anfangen könnten, ist das nicht gerade vertrauenserweckend. Ist dasselbe wie im Flugzeug wo man Handy und so Zeug ausschalten soll...
FP
Es hängt sehr stark von der Leitfähigkeit ab, je leitfähiger desto stärker die Beeinträchtigung.
Kupfer ist deutlich Leitfähiger als dreckiges Wasser.
Ausserdem haftet Kupferpaste gut am Zahnkranz während Wasser sehr sehr schnell wieder weg ist wenn welches ran kommt.
Die Beeinflussung ist jedenfalls Tatsache.
Ich verstehe nicht warum so vernarrt auf der Kupferpaste bestanden wird, andere Substanzen wie z.B. Plastilube ist höchst unbedeutend teurer (wenn überhaupt) was macht denn das für einen Unterschied wenn alle heilige Zeit beim Bremsen wechseln da 15Cent mehr ausgegeben werden?




