Kupferpaste an Bremsbelägen = Gefahr bei ABS?

Huhu,

kennt sich hier jemand aus? Im Corsa-Forum heißt es, man solle die Bremsbeläge (auf der Rückseite natürlich...) nicht mehr mit Kupferpaste bestreichen, da Kupfer leitfähig ist und somit möglicherweise Kriechströme das ABS gefähren könnten. Ich kann mir das kaum vorstellen, hab aber zu wenig Ahnung, um die Aussage richtig einzuschätzen.

Weiß hier jemand Rat?

Beste Antwort im Thema

Das "graue Zeug" ist Keramikpaste, gibts auch in Weiß. 😉

Kupfer bekommt man einfach nicht aus den Köpfen... wie gesagt, die Kombi aus Stahl/Alu und Kupferpaste (auch an der Nabe etc.) ist fatal für´s Material. Wegen der paar Euro weniger vs Keramikpaste oder einem anderen geeigneten metallfreiem HT Schmierstoff wie z.B. Plastilube (das passt auch gleich für die Gleitbolzen) muss man das wirklich nicht riskieren.

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Zitat:

Original geschrieben von Destructor


Ich verstehe nicht warum so vernarrt auf der Kupferpaste bestanden wird, andere Substanzen wie z.B. Plastilube ist höchst unbedeutend teurer (wenn überhaupt) was macht denn das für einen Unterschied wenn alle heilige Zeit beim Bremsen wechseln da 15Cent mehr ausgegeben werden?

Ja das weis ich auch nicht, vielleicht weil die Kupferpaste so schön und edel glänzt ?!?

Wenn ich mich an die letzten 5 Bilder im Forum erinnere, auf denen man u. a. Bremsen sieht - es war auf allen irgendwo Kupferpaste zu sehen. Beispielsweise zwischen Radnabe und Bremsscheibe, und gleich so viel, das sie bei allen Löchern herausgedrückt wurde wie aus einer überladenen Pampers...

Bei einem Bekannten letztens mache ich die Fahrertür auf; was sitzt auf dem Türfeststeller und grinst mich an ? Eine dicke Wurst Kupferpaste !

FP

Zitat:

Original geschrieben von AR147


Ja und? Es ist trotzdem übertrieben, die Bremse ist am Auto mit das am leichtesten zu wartende Teil.
Wenn man zwei linke Hände hat, kann man am Auto viel falsch machen.

Ja, und du glaubst gar nicht wie viele Hobbyschrauber 2 linke Hände haben. Hab schon Autos auf der Bühne gehabt da waren die Beläge falsch rum drin, da waren Bremsschläuche verdreht, Blasen in den Bremsschläuchen wurden mit Isolierband umwickelt usw... erstaunlicherwiese passiert relativ wenig durch solche Aktionen.

Ich hab mal nachgefragt bei LIQUI MOLY.
Aus meinem Blog

Antwort zum Thema Kupfer-Paste vom 22. Februar 2017:

Sehr geehrter Herr ###########,

vielen Dank für Ihre Anfrage und Ihrem Interesse an Liqui Moly Produkten.

Grundsätzlich ist eine Kupfer-Paste sehr gut geeignet für die Wartungsarbeiten an der gesamten Bremsanlage,
da diese Pasten aufgrund des Kupferanteils, der hier als Festschmierstoff eingesetzt wird, eine sehr hohe Temperaturbeständigkeit haben,
wodurch sie auch unter extremen Bedingungen und nach verdampfen des Eindickers (meistens Öl) noch als Trennpaste dienen.

Dennoch hat die Kupfer-Paste einen Nachteil.
Aufgrund des Kupferanteil sind diese Pasten nicht für die Arbeiten an Bremsanlagen geeignet, die aus Leichtmetalllegierungen wie Aluminium oder Magnesium hergestellt sind.
Der Grund ist, dass das Kupfer unter Einwirkung von Wasser mit dem Leichtmetall reagieren kann was zu einer Kontaktkorrosion führt.
Diese Kontaktkorrosion sorgt schließlich dafür, dass die Bremsbeläge im Belagträger fest werden, was ja bei einer Trennpaste kontraproduktiv ist.
Im schlimmsten Fall besteht auch die Möglichkeit, dass es aufgrund der Korrosion zum Lochfraß kommt, woraus ein teurer Austausch der betroffenen Komponenten entsteht.
Für diese Art der Bremsanlagen sollte daher für die Wartung eine Keramik-Paste verwendet werden,
da diese Pasten ebenfalls sehr temperaturbeständig sind und gleichzeitig verhält sich der keramische Festschmierstoff neutral gegenüber allen Metallarten/Legierungen.

Da nun Bremsanlagen aus Leichtmetall in erster Linie bei neueren Fahrzeugen verbaut sind, hat sich eben (wahrscheinlich aus Unwissenheit) die Aussage verbreitet,
dass Kupfer-Paste allgemein nicht für die Arbeit an neuere Fahrzeuge geeignet ist.
Auch die Aussage, dass Kupfer-Paste zu Fehlern im ABS-System führt muss hier eindeutig als Gerücht bezeichnet werden.

Somit gilt, Kupfer-Paste kann für die Montage von Bremsanlagen aus klassischer bewährtem Material, zB. Grauguss bedenkenlos verwendet werden.
Ist aber das Material nicht bekannt, sollte man besser eine Keramik-Paste wählen um teure Folgeschäden oder eine schlechte Bremsleistung zu vermeiden.

Ich hoffe dass ich Ihre Frage verständlich klären konnte.
Gerne dürfen Sie aus dieser Antwort im Internet zitieren.

Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Freundliche Grüße

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Und wieder ein Mythos weniger.

Hab mich selbst vor kurzem dazu verleiten lassen keine Kupferpaste zu verwenden.
Aber lieber vor- als nachsichtig.

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Hmm, wenn der verehrte Herr schon sagt, daß Metallkomponenten und ABS Sensoren sich super vertragen, dann zweifle ich stark an seiner Kompetenz 🙂

Der Rest ist eigentlich auch quatsch, weil die Korossion nur geringfügig erhöht wird durch das Kupfer, weil die Paste gleichzeitig durch den Fettanteil zum Korrosionsschutz beiträgt.

Grundsätzlich: Graphitfette sind hierfür besser geeignet, weil diese langfristiger haften bleiben, billiger sind und zudem keine Interaktion mit der Sensorik zu erwarten ist... so lange man es beim Auftragen nicht übertreibt (fettige Bremsscheiben quietschen zwar wenig, aber....).

HTC

Hab erst kuerzlich die Hinteren Bremsen demontiert. Due Bremsbelaege wurden wahrscheinlich beim vorherigen tausch auf der Rueckseite mit Kupferpaste eingeschmiert. Das duenne Blech war in dem Bereich wo der Stempel draufdrueckt vollstaendig weg. Also kann schon was dran sein mit der Korrosion

Wäre aber auch ohne Kupferpaste ziemlich angegriffen, ist halt ein Reibungspunkt...

Klar begünstigt es die Korrosion, aber nicht in diesem biblischen Maße, wie manchmal propagiert wird...

HTC

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