Kreative Händler und versteckte Wiederverkäufer
Wie an anderer Stelle bereits berichtet, suche ich seit einiger Zeit nach einem geeigneten, gebrauchten VW. Zunächst schien es so, als ob es reichlich Fahrzeuge am Markt gibt trotz anderer Aussagen in der Presse. Dann sucht man ein wenig, schränkt die Suche nach seinen Wünschen ein, und macht ein paar Anrufe.
Zu meiner Überraschung bin ich dabei immer wieder über eine von zwei Situationen gestolpert. Beim GW Händler stellt sich heraus, daß er (entweder schon am Telefon) oder später im Büro die gesetzliche Gewährleistung umgehen will. Wohlgemerkt nicht nur die Reduzierung von 24 auf 12 Monate, sondern alle möglichen nicht-legalen Klauseln zu Lasten des Käufers. Darauf angesprochen wird erst ein wenig herum geredet, wenn man darauf besteht erklärt er ganz freundlich, daß er den Wagen jetzt nicht mehr anbieten möchte. Selbst wenn man sich zuvor schon einig war.
Beim Anruf einer (wie es scheint) privaten Telefonnummer ergibt sich häufig die folgende Sachlage: man fragt (und das empfehle ich dringend) wie lange der Wagen bereits im Besitz des Anbieters ist, und dieser sagt dann 2 oder 3 Monate, vielleicht 6 Monate, oder "habe ihn gar "wegen der Schwiegermutter" noch nicht zugelassen, etc. etc. Leider wüßte er auch nichts über die Vorgeschichte.
Was ist da EIGENTLICH LOS in der Republik ?
Im ersten Fall macht sich der Händler, wenn er systematisch und nicht nur einmal so vorgeht, strafbar.
Im zweiten Fall kann ich nur sagen, Hände weg.
32 Antworten
Zitat:
.. auch ein unheimliche Dreistigkeit wenn es um das Eintreiben von Steuern und Einnahmen geht die schon lange nichtmehr zweckgebunden eingesetzt werden.
Steuern waren noch nie zweckgebunden. Außer man versteht darunter, in großen Teilen möglichst großzügig und sinnfrei ausgegeben zu werden. 😁
Die Frage muss hier natürlich lauten: Was ist da EIGENTLICH LOS in der Republik auf dem Markt.
Und da ist nichts los, was nicht schon immer losgewesen wäre. Neben einem Großteil seriöser und ehrlicher Händler und Privatverkäufer gibts halt alles, was man sich an großen und kleinen Betrügern einerseits und ahnungslosen blauäugigen Käufern andereerseits vorstellen kann.
Ein Fahrzeug mit gerissenen Frontscheibe oder verschlissener Bremsscheibe stellt laut Mangelkatalog kein verkehrsunsicheres Fahrzeug dar...nur mal am Rande erwähnt. Das sind kleinigkeiten...
In meiner Wahlheimat Schweden beträgt die gesetzliche Sachmangelhaftung übrigens 3 Jahre und während der ersten 2 Jahre gilt die Beweislastumkehr zu Gunsten der Käufer. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Die Realität ist halt dann auch, dass sich vor allem größere Handelsbetriebe mit allen Mitteln versuchen, aus der Nummer herauszuwinden. Schweigen und Abwiegeln gehören zum Repertoire, auch wenn sich betroffene Kunden an die (staatliche) Schlichtungsstelle namens Allmänna reklamationsnämnden wenden. Da viele Schweden mentalitätsbedingt den Gang zum Anwalt und zum Gericht mehr scheuen als die meisten Deutschen, kommen die Handelsbetriebe ganz gut dabei weg.
Tesla zeigt sich dabei gern besonders unbeeindruckt, selbst bei an faktisch neuen Fahrzeugen brechenden Traggelenken beschuldigt man die Kunden, das Fahrzeug misshandelt zu haben.
Seid mal lieber zufrieden mit den 12 Monaten Beweislastumkehr in Deutschland. Länger heißt nicht unbedingt besser.... upps, sorry für Zweideutigkeit :-)