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Kraftstoff sparen durch Chiptuning?

Themenstarteram 5. September 2004 um 5:47

Hallo

Bei eBay wird ein Chiptuning angeboten, wodurch sich der Kraftstoffverbrauch um 2 Liter senken soll.

Es scheint ein seriöser Anbieter zu sein, durchwegs positive Bewertungen. Die 2 Liter Kraftstoffersparnis scheinen mir jedoch etwas zu hoch gegriffen.

Was haltet Ihr davon ?

Hat wer Erfahrung mit Motorgleitbeschichtungen?

Angeblich spart man dadurch 5-10% Kraftstoff.

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20 Antworten

Hat er etwa deswegen nicht recht?

Die Antwort heisst wie immer: Kommt darauf an.

 

Üblicherweise spart man bei identischer Fahrweise etwas ein.

Einsparen kann man bei Turbomotoren, egal ob Diesel oder Benziner.

Hier wirkt sich das Tuning meist positiv auf das Drehmoment aus, so das nicht ganz so viel Gas gegeben werden muss.

 

Bei Benzinern wird die Leistungssteigerung meist in Verbindung mit Super Plus Kraftstoff erreicht, weil mit der höheren Oktanzahl auch eine spätere Reaktion des Klopfsensors einher geht.

 

Von den günstigen Angeboten bei Ebay kann ich nur abraten. Das Chiptuning wurde selten mit allen genannten Fahrzeugen auf dem Prüfstand geprüft. Die Leistungsangaben sind meist fiktiver Natur.

 

Deshalb würde ich nur ein Chiptuning eines renommierten Tuners empfehlen. Dazu kommen Unterschiede in der Parameteransteuerung. Eine Box manipuliert bzw. gauckelt dem Steuergerät andere Daten vor, während eine aufgespielte Software alle Sicherheitsmechanismen weiter nutzt. Letztere wurde üblicherweise auf dem Leistungsprüfstand angepasst.

 

Und dann ist da noch die Frage mit dem TÜV …. bei älteren Fahrzeugen ist ein geändertes Mapping kaum nachweisbar, bei neueren schon. Eine Box ohne TÜV verhindert die Plakette, wenn sie nicht vorher ausgebaut wurde … und im Zweifel auch die Zahlung bei Unfall durch die Versicherung.

Ich hab keine Ahnung wo "Drehmoment gleich sparsam" herkommt.

(a) Wenn du den gleichen Fülldruck hast und das Drehmoment steigt, dann muss der Wirkungsgrad ansteigen. Demzufolge wird der Verbrauch bei gleicher Last sinken.

(b) Wenn das Drehmoment steigt weil der Ladedruck steigt, was dann? Eher nicht.

(c) Wer einfach mal die Einspritzmenge erhöht und das Lambda kleiner 1.2 fährt (Verschieben der "Rauchgrenze"), dann gibt das auch Drehmoment bei gleicher Drehzahl. Sieht auf dem Rollenprüfstand gut aus, aber der Wirkungsgrad sinkt unter Volllast deutlich ab. Plus ggf. Kraftstoffeintrag ins Öl.

Jeder Dummbeutel mit den passenden Programmiergeräten kann heute Chiptuning machen. Eine Euro Limited aus Irland oder so als legales Vehikel. Es wird nicht geprüft ob die was vom Thema überhaupt verstehen, ob die wissen an welchem Parameter was gestellt wird und was dieses bewirkt. Sowie: "versprechen" kann man auch viel. Meistens haben die sich versprochen.

Dass die Betriebserlaubnis ohne Gutachten dazu weg ist versteht sich von selbst.

Zitat:

@racinggreen schrieb am 23. August 2021 um 10:11:17 Uhr:

Die Antwort heisst wie immer: Kommt darauf an.

Üblicherweise spart man bei identischer Fahrweise etwas ein.

Einsparen kann man bei Turbomotoren, egal ob Diesel oder Benziner.

Hier wirkt sich das Tuning meist positiv auf das Drehmoment aus, so das nicht ganz so viel Gas gegeben werden muss.

Bei Benzinern wird die Leistungssteigerung meist in Verbindung mit Super Plus Kraftstoff erreicht, weil mit der höheren Oktanzahl auch eine spätere Reaktion des Klopfsensors einher geht.

Nein, spart man nicht.

Zumindest nicht im messbaren Bereich!

Drehmoment = weniger Gas geben ist ein Trugschluss.

Der Verbrauch wird nicht von der Gaspedalstellung bestimmt sondern von der Luftmasse, der Kraftstoffmenge, dem stöchometrischen Gemisch und den Zündwinkeln.

Zudem gehen viele Stage1-Tunes oft mit einer Anpassung der Gaspedalkennlinie einher was die ganze Geschichte so oder so rein vom persönlichen Fahrgefühl absurdum führt.

 

99% der Kilometer die man fährt fährt man in der Regel so oder so closed loop oder nach WBL bei Lambda1 und davon fahren die meisten wohl dann nochmal 95% im sehr geringen Lastbereich bei konstanter Geschwindigkeit.

Und genau diese 95% ist in der Regel genau der Lastbereich, wo es bei keinem Motor mehr irgendwas zu holen gibt weil auch mit dem Serienkennfeld bereits MTB-Ignition gefahren wird.

Der Bereich wo man sich dann beim Beschleunigen aufhält, da kann man was die Zündwinkel angeht durchaus was holen. Wir sprechen bei Super Plus zu E10 von ungefähr 1-3° früherer Zündung je nach Konstellation und Motor.

Das allerdings vielleicht bei 5% der gefahrenen Kilometer.

2° Zündung machen den Effekt eines Bruchteils an Verbrauch.

Vielleicht während dieser 5% der gefahrenen Kilometer irgendwo um die 1-3% an Effizienz.

Und während der anderen 95% der Kilometer ist der Effekt = 0

Und solange sich der Zündzeitpunkt noch nahe an MBT bewegt sind die Gains die man beim Verbrauch machen kann aber klein. Je weiter man sich von MBT wegbewegt desto besser die Gains in Relation die man durch die Zündwinkel machen kann.

Aber ein Tuner der beim Benziner irgendwelche Sachen wie 0,5 Liter weniger Verbrauch verspricht ist schlichtweg ein Schalatan, das ist leider Gottes einfach so.

Solange man sich bei Lambda1 bewegt sind die machbaren Sprünge sehr klein.

 

Ich habe bis Lambda1,1 getestet und dann aber auch mit entsprechend nochmal neu angepassten Zündwinkeln weil magereres Gemisch eine veränderte Abbrandgeschwindigkeit hat.

Bei Lambda1.1 statt Lambda1 konnte ich bei gleicher Fahrweise closed loop um die 3% an Verbrauch sparen, aber im Umkehrschluss müssen wir uns nix vormachen.

Das ist Umweltsauerei auf wirklich höchstem Niveau weil der Kat bei AFR >16 sehr bescheiden arbeitet.

 

Beim Diesel kann man mehr rausholen, das hat allerdings sehr viel mit Abgasnormen und Abgasverhalten zu tun. Es gibt Diesel wo man um die 10% an Verbrauch bei gleicher Fahrweise rausholen kann.

Das Ding hat danach aber maximal Euro1 und die Messsäule fällt beim Vorbeifahren um.

Gäbe es einfache legale Wege, so wäre der Hersteller mit dem Hammer getauft wenn er diese Wege nicht selbst genutzt hätte.

Wenn man das Drehmoment steigert, dann spart man nur, wenn man die Übersetzung anpasst. Sonst nicht. Und heute findet man wohl kaum einen Motor, den man früher hochschalten kann durch das höhere Drehmoment. Das wären dann aber theoretisch auch nur Vorteile in der Stadt. Überland oder AB fährt man eh den höchsten Gang, da passiert nichts durch eine Leistungssteigerung. Im Gegenteil, am Ende hat man doch eher das Problem Kraft kommt von Kraftstoff.

Ich kenn das ja selbst, hatte in meinem Diesel mal eine Steinbauer Box, war geil. Auf der Autobahn 1l mehr Verbrauch bei flotter fahrt. Diese natürlich schneller, Drehmoment um 50NM gesteigert auf 250NM. Bei normaler, kein Unterschied, wie auch?

Zum weiteren, die Steinbauer Box hat den Einspritzpunkt verlängert. Dadurch die Mehrleistung. So kann man im Alltag keinen Verbrauchsvorteil rausholen.

Und wie gesagt, wenn habe ich dadurch in der Stadt mir mal das runterschalten gespart. Der höhere Gang war da sicherlich effizienter, aber dafür wurde mehr eingespritzt. Ob das da Sprit gespart hat, nicht wirklich. Aber war angenehmer zu fahren. Aber das war ein Motor entwickelt Mitte 90er Jahre. Heutige sind da schon ab Werk im Optimum. Ich habe nicht das Gefühl mir heute nochmals sowas zuzulegen. Wenn, bei der Anschaffung die höhere Leistungsstufe bei gleichem Hubraum ab Werk anschaffen. Da ist die Peripherie angepasst.

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