Kopfdichtung erneuern oder "neuen" Motor

Mercedes E-Klasse W124

Hallo Sternenfreunde,

mein Motor, 6-Zylinder Bj. ´89, sabbert ganz schön viel Öl raus. Ca. 0,5 l auf
1.500 KM.
Frage: ZKD machen lassen oder doch einen anderen "dichteren" Motor suchen
und den einbauen lassen? Der jetzige Motor hat ca. 300´Km auf dem Buckel.
Ansonsten keine Probleme mit dem Motor.

Gruß
Loewebs

Beste Antwort im Thema

Ich persönliche sehe es als ziemlich sinnfrei an wegen einer ZDK einen anderen Motor einzubauen. Man reißt ja auch nicht sein Haus ab nur weil die Heizung erneuert werden muss.
Einen anderen (gleichen) Motor einbauen ist mindestens der Aufwand einer ZKD-Reparatur, günstiger ist man damit imho auch eher nicht. Baut man einen ganz anderen Motor ein wird der Aufwand noch viel höher, nicht nur rein technisch (TÜV, Versicherung etc). Da du ja schon den M103 mit 3l hast müsstest du ja auf einen M104 umbauen. Da ist die ganze Einspritzanlage/Elektrik vollkommen anders.
Davon abgesehen: ZKD's verschleißen nicht nur nach km sondern auch nach dem Alter. Dh. mit hoher Wahrscheinlichkeit kommt bei einem anderen Motor die ZKD auch in absehbarer Zeit. Das ist einfach ein Verschleißteil. Zudem kann man mit einem gebrauchten Motor auch viel Pech haben. Laufleistungen oft nicht nachvollziebar, Wartung nicht nachvollziebar, etc.
Das ist zumindest meine Ansicht/Erfahrung. Aber jeder wie er mag.

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Zitat:

@Mark-86 schrieb am 7. März 2016 um 23:37:24 Uhr:


Ne Kopfdichtung verschleißt? Wann denn? Meiner hat die erste (300er, 450.000km)

Diese Aussage gerade von dir?🙂 Du hast doch demletzt geschrieben "Was an einem Auto ist kein Verschleißteil" 😉
Verschleißt ist evtl zrotzdem etwas unglücklich formuliert gewesen. Die ZKD altert, das trifft es wohl besser. Das ist natürlich sehr von den Einsatzbedingungen und vom Motortyp abhängig, aber man kann durchaus sagen dass mit zunehmendem Alter/Laufleistung die Wahrscheinlichkeit steigt doch mal eine neue ZKD zu brauchen ( zB E280). Ein regelmäßiges Verschleißteil wie zB eine Bremse ist es natürlich nicht.

Die Kopfdichtungen sterben bei unseren Motoren immer an irgendwas.
Entweder gammeln die Köpfe drüber weg, weil das Kühlwasser nie gewechselt wurde, die Motoren werden überhitzt bis sich die Köpfe krümmen und die Dichtungen wegschießen, oder grade hinten rechts bei den 230ern und 300ern lassen die Kopfschrauben irgendwann nach und es drückt Öl durch...

Bei den 4V Motoren ist das Problem, dass die sehr viel hitze in den Kopf kriegen. Da kommt der Block nicht nach, und wenn die Leute dann schnell zügig los fahren, grade im Winter, steigt die ZKD irgendwann halt aus...

Hab jetzt erst einen M102 gemacht, ist ja das gleiche wie der 103 nur 2 Zyl mehr.
Hat öl und Wasser gemicht, an der Dichtung war nichts zu sehen, dann mal den Kopf auf die CNC gespannt und mit dem 3D Taster abgetastet. Und siehe Da der Kopf war läusekrumm. 7/10 tel mm mittleren Bereich bei den Ölrückläufen.
Also mal geplant, neue Ventilführungen und Schaftdichtungen mit rein und er schnurrt wie am ersten Tag.

Achja die Ventilführungen werden gerne misachtet, was ich gerade im Einlassbereich bei den großen Ventilen für sehr wichtig halte, drum erneuere ich die eigentlich bei den 102 und 103 er Motoren grundsätzlich.
Wenn nicht kann eben das passieren, das er im Leerlauf einzelne Ventile nicht sauber aufschlagen lässt und somit Zündaussetzer , unrunder Motorlauf und das alsogerne Absterben beim anhalten an einer Kreuzung. Wenn alles neu drinnen ist, gehen die Dinger auch wie sie von Werk ab gelaufen sind.
Alle probieren hier immer mit Relais, Tastverhältnis und was weiss ich nicht alles rum, aber das einfachste wird oft vergessen. Der Verdichtungsdruck!!!

Kann aber jeder machen wie er will beim Dichtungswechsel, ist nur meine Einschätzung und Arbeitsweise welche ich auch so beibehalte, da ja schon in einem Beitrag erwäht wurde die Kopfdichtung ist ein Verschleissteil, was von einem anderen User gleich wiedersprochen wurde. Die Ventilführung ist ebenso ein Verschleissteil, welches eben nach einer gewissen Laufzeit erneuert werden sollte.
Wers nicht glaubt liest bitte in der WIS beim Motor M102 Zylinderkopf das zulässige Radialspiel der Ventile nach. Und kaum einer der noch existierenden liegt unter dem Tolleranzwert.

Also beim Thema Kopfdichtung ist die Frage, wie man Verschleißteil definiert...
Der alten DIN nach (die mtwl. zurück gezogen wurde) ist das kein Verschleißteil, kaputt gehen kann trotzdem immer was...

Was das Thema Ventilführungen angeht, ich hab schon viele Führungen gemacht, aber an nem M102 / M103 habe ich bisher noch keine kaputt Führung gesehen, auch nicht an nem M111 oder M104 Motor. Auslassventile sind irgendwann durch, vor allem bei Gasmotoren, Sitze idr. nachschneidfähig. Eine Runde Ventilführung ist ne runde Ventilführung und wenn die nach drölfhunderttausend KM kein Spiel hat, hat die kein Spiel und dann bleibt die da wo sie ist...

Ich komme ja aus dem Gewerk, ohne Ende Laien (auch Werkstätten) kommen in ne Motoreninstandsetzung und wollen "alles neu"... Da kommen dann neue Ventile, Schaftdichtungen und einmal planen, ne runde Führung macht keiner neu, die wird meist "durchgeschrieben" und fertig.

Ich mach nur neu, was verschlissen ist, bzw. so weit verschlissen ist dass die Lebensdauer des Teiles unterhalb der Lebensdauer des schlechtesten Teiles liegt. Das heist, es verschleißen eh die Auslassventile zuerst und wenn die EV bei 80% liegen und die AV durch sind, bleiben die EV natürlich drinnen... Kann man beim nächsten AV Wechsel in hunderttausenden von KM immer noch neu machen...

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ich habe letztes Jahr meine M104 ZKD selber gemacht....ist viel arbeit aber es geht. ich habe schon vor 4 oder 5 Jahren ein WIS gekauft...Ohne geht das gar nicht....Vorher viel lesen und fragen. Die W124 Forum hat mich unwahrscheinlich viel geholfen. Hier in Forum gibst einige Leute die wissen wovon Sie reden 3LCoupe oder Mark-86 zumbeispiel.....

Zitat:

@Mark-86 schrieb am 9. März 2016 um 21:15:14 Uhr:


Also beim Thema Kopfdichtung ist die Frage, wie man Verschleißteil definiert...
Der alten DIN nach (die mtwl. zurück gezogen wurde) ist das kein Verschleißteil, kaputt gehen kann trotzdem immer was...

Was das Thema Ventilführungen angeht, ich hab schon viele Führungen gemacht, aber an nem M102 / M103 habe ich bisher noch keine kaputt Führung gesehen, auch nicht an nem M111 oder M104 Motor. Auslassventile sind irgendwann durch, vor allem bei Gasmotoren, Sitze idr. nachschneidfähig. Eine Runde Ventilführung ist ne runde Ventilführung und wenn die nach drölfhunderttausend KM kein Spiel hat, hat die kein Spiel und dann bleibt die da wo sie ist...

Ich komme ja aus dem Gewerk, ohne Ende Laien (auch Werkstätten) kommen in ne Motoreninstandsetzung und wollen "alles neu"... Da kommen dann neue Ventile, Schaftdichtungen und einmal planen, ne runde Führung macht keiner neu, die wird meist "durchgeschrieben" und fertig.

Ich mach nur neu, was verschlissen ist, bzw. so weit verschlissen ist dass die Lebensdauer des Teiles unterhalb der Lebensdauer des schlechtesten Teiles liegt. Das heist, es verschleißen eh die Auslassventile zuerst und wenn die EV bei 80% liegen und die AV durch sind, bleiben die EV natürlich drinnen... Kann man beim nächsten AV Wechsel in hunderttausenden von KM immer noch neu machen...

Komme auch aus dem Gewerk. Wenn Deiner Meinung nach die Führung in Ordnung ist, wozu dann nachreiben was ja der Mehrtolleranz welche unerwünscht ist entgegenkommt.

Bei den 2,3 er Motoren ist die Problematik einfach das riesige Ventil , welches bei unzulässiger Tolleranz einfach nicht mehr sauber abdichtet, und ich als Werkstatt sowas nicht drinnen lasse.
Aber ist wie gesagt jedem seine eigene Sache auf welche Art und Weise er instandsetzt und das eventuell gleich 2 mal hintereinander ohne einen Km gefahren zu sein.
Hatten wir auch schon, abweichend unserer Empfehlung wurden aus Kostengründen diverse Arbeiten vom Kunden gewünscht weggelassen, mit vorheriger Aufklärung der Folgen. Nicht selten nach solchen Aktionen kam der Kopf oder Block zurück und es wurde dann nach unserer Arbeitsweise erneut insandgesetzt.
Man kann einen 102 er 2,3 nicht mit einem 111 er vergleichen. Der Ventildurchmesser ist nicht zu unterschätzen.
Gleiche Problematik hatten wir vor 30 Jahren schon mit den BMW 02 er Motoren und vorallem wenns noch ein Ti Tii oder halt ein klassisch bearbeiteter war. Deren riessen Ventile haben auch keine Schafttolleranz zugelassen ohne bei jedem untertourigen fahren in den Ansaugtrakt zu knallen. Und wenn offene Trichter drauf waren was zu der Zeit gang und gebe war, hats halt auch schnell mal gefackelt Und beim M102 heuelen dann alle weil die Stauscheibe krumm ist.

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