Klimaanlage bei Minusgraden.
hallo,
irgendwo meine ich hier gelesen zu haben, dass die klimaanlage im moppel ab bestimmten minus temperaturen aus vereisungsgründen automatisch abschaltet. nun hatten wir heute (laut aussentemperaturanzeige) "flauschige" -10 C und trotzdem lief meine (manuelle) klimaanlage (LED leuchtete zumindest ganz brav) und die scheibe war ruck-zuck enteist. ist das normal oder ist da was kaputt? bzw. sollte man die klima besser nicht nutzen weil sie zueist?
wünsche allen hier eine gute fahrt bei eis & schnee!!
beste grüsse markus
... von wegen klimaerwärmung. so kalt war es schon lange nicht mehr 😉
Beste Antwort im Thema
Hallo saschfredo,
wenn du den Thread wirklich gelesen hast, dann dürfte dir in meinem Beitrag nicht entgangen sein, dass der Kompressor auch bei tieferen Außentemperaturen läuft, wenn denn der Motorraum entsprechend warm ist.
Der Kompressor kann technisch bedingt, wegen Vereisungsgefahr, nicht unter einer bestimmten Temperatur laufen.
Hallo Sparer,
ne, eine Trocknerflasche (oder vielleicht ein Trocknerbeutel) wo die Luft durchfließt gibt es, serienmässig zumindest, nicht. Das ist eher was zum manuellen Trocknen des Innenraums.
Die Trocknung der Luft erfolgt bei jeder normalen Klimaanlage immer durch Abkühlung der Luft.
Abkühlen kann die Luft aber nur, wenn ihr irgendwie die Wärme entzogen wird.
Die Wärme wird der Luft über kalte Metallflächen entzogen. Diese Metallflächen müssen aber ständig gekühlt werden, damit sich die Temperatur zwischen Luft und Metall nicht angleicht (sonst könnte die Luft ja nicht mehr gekühlt werden)
Diese Metallfläche ist der Wärmetauscher. Das gleiche Prinzip hast du in jedem Kühlschrank, da befindet sich diese kalte Oberfläche im Schrankinneren. Auch dort wird die Arbeit vom Kompressor erledigt.
Wie kommt jetzt die Feuchtigkeit aus der Luft?- nur etwas abkühlen reicht ja nicht.
Die Fläche des Wärmetauschers ist so kalt, dass an deren Oberfläche die Kondensationstemperatur (Taupunkt) der Luft weit unterschritten wird.
Folge: Die Luft kondensiert am Metall. Es bildet sich dort sichtbares Wasser (Tröpfchen).
(Wie im Kühlschrankinneren, wenn du die Kühlschranktür kurz auflässt.)
Da sich am Metall immer mehr Wasser bildet, entstehen bald größere Tropfen und irgendwann läuft dann auch etwas Wasser aus dem Wärmetauscher. Das ist dann der Effekt, den du im Sommer auf dem Fußboden beobachten kannst, wenn du dein Auto mit eingeschalteter Klimaanlage abgestellt hast (kleine Pfütze unter dem Auto).
Die Luft hat also durch den Wärmetauscher (Kondensator) tatsächlich Feuchtigkeit verloren.
Wenn diese kalte Luft, der auch noch Feuchtigkeit entzogen wurde, durch die Heizung danach aufgeheizt wird, hat diese Luft eine sehr geringe relative Luftfeuchtigkeit (die relative luftfeuchtigkeit wird ja geringer, wenn die Luft erwärmt wird) und ist dadurch natürlich sehr gut in der Lage ihrerseits wieder Feuchtigkeit aufzunehmen (also auf deutsch: die kann dann besonders gut trocknen)
Jetzt könnte man meinen:
Klasse, der Einsatz der Klimaanlage ist ja die Lösung zum Trocknen des Innenraums im Winter.
Das ist leider nur bedingt richtig.
1.
Normalerweise braucht kein Mensch im Winter eine Klimaanlage, die die Luft durch Abkühlung trocknet. (mal abgesehen von dem unsinnigen Energieeinsatz)
Die Winterluft enthält absolut gesehen wenig Feuchtigkeit. Wenn wir die nur aufheizen, bekommen wir, im Fz-Innenraum schon wesentlich trockenere Luft als im Sommer.
Dies kann man auch zuhause gut beobachten, wenn man stolzer Besitzer eines Innenraum-Hygrometers ist:
Obwohl man in den Innenräumen im Sommer, wie auch im Winter z.B. 21 Grad Lufttemperatur hat, ist die Luft im Winter normalerweise erheblich trockener. Das heißt, die relative Feuchtigkeit ist im Winter geringer.
Dadurch trocknet Wäsche in entsprechend beheizten Inneräumen auch ziemlich schnell.
Das gleiche passiert auch im Auto, wenn es Winter ist. Schon die normal aufgeheizte Luft ist im Winter sehr trocken. Nochmal trockener, durch die Klimaanlage, muss es eigentlich nicht sein.
2.
Wenn man die Klimaanlage im Winter aber einsetzt, produziert man automatisch mehr Feuchtigkeit im Innenraum, wenn man die Anlage mal ausgeschaltet lässt:
Wenn man die Klimaanlage bis zum Abstellen des Motors angeschaltet hatte, befindet sich natürlich noch ein Wassertröpfchenfilm auf dem Wärmetauscher.
Beim nächsten Kaltstart fließt die Luft, mit Hilfe des Gebläses, über diese nasse Metallfläche. An der Metallfläche kondensiert aber keine Feuchtigkeit, da die Fläche ohne angeschaltete Klimaanlage ja nicht kälter ist als die Luft selbst.
Im Gegenteil, die Luft wird, wie immer wenn man Luft über Wasseroberflächen fließen lässt, jetzt befeuchtet!
Das ist dann genau das, was man überhaupt nicht haben will.
Folge: Die so befeuchtete Luft kondensiert erst mal zusätzlich an der Windschutzscheibe. Da dies natürlich sehr störend ist, stellt man dann die Klimaanlage wieder an und das Spiel wiederholt sich am nächsten morgen.
18 Antworten
ok, dass ist streng genommen ein neuer beitrag, aber: was macht die klimaautomatik denn so genau? steuert die selber die lüftungsdüsen an?
Ja,
vereinfacht ausgedrückt wird die eingestellte Temparatur gehalten (Motorwasserwärme vorausgesetzt) und die Lüftungsklappen zu den Düsen werden bedarfsorientiert weitgehend automatisch gesteuert. In den meisten Betriebszuständen brauchst Du Dich um die Heizungs/Lüftung/Klimaanlage nicht mehr zu kümmern. Aber im automatischen Betrieb solltest Du die Automatikfunktion auch akzeptieren. Denn wenn Du z.B. in ein im Sonnenschein aufgehitztes Auto einsteigst (schöner Wunschgedanke im Moment😉) läuft das Gebläse auf höchster Stufe. Das solltest Du dann akzeptieren, denn sonst kann die Anlage die werkseitig angelernten Funktionen nicht mehr korrekt ausführen. Die Automatik reduziert z.B. auch die Lüfterdrehzahl, wenn ein Telefonat eingeht (störendes Geräusch vom Lüfter und störender Luftstrom nach oben zum Tel.-Mikro in der Innenleuchte, nur in Verbindung mit werkseitiger Freisprecheinrichtung). Die Automatik verhindert auch bei eingeschalteter Heizung ein Überhitzen des Fahrgastraumes.
PS: Das die Klimaautomatik ohne Kompressor (=Kühlung) funktioniert ist doch werkseitig auch durch das Drücken / Einschalten des ECO- Modus vorgesehen. Also muß man auf die Automatik- Funktion bei tiefen Temperaturen nicht verzichten.
Achtung: nur regelmäßiger Betrieb mit eingeschaltetem Kompressor (ECO aus) sichert die Funktion der Klimaanlage, egal ob manuelle oder automatische Klimaanlage. Also bei Plus-Graden (über 3°C) möglichst wöchentlich bei betriebswarmen Motor mal für 10 Minuten einschalten.
Hallo saschfredo,
@:"Meine Scheiben beschlagen bei eingeschalteter Klimaautomatik nie...
...Allerdings beschlagen meine Schieben auch nicht,wenn der Motor kalt ist,ich zb.vom Sport völlig
geschwitzt einsteige und losfahre.
Ohne Klimatautomatik,bzw, im Ecomodus ist alles sofort beschlagen.
Dies läßt mich annehmen,das der Kompressor immer läuft,auch bei kaltem Motor."
Das ist es ja, was ich sagen wollte und die Aussage von Ulf
@:"Aber ein wichtiger Punkt fehlt in den ganzen Ausführungen noch, rechtzeitig vor Fahrtende bei den manuellen Klimas eben diese ausschalten, damit der Verdampfer abtrocknet und nicht beim nächsten Start die Luft anfeuchtet."
geht in die gleiche Richtung.
Wenn du einmal mit der Klimaanlage im Winter anfängst (bei Klimaautomatik geht das ja "automatisch", denn was der Eco-Modus bedeutet wissen die wenigsten, von daher dürfte der Kompressor auch in den meisten Fällen ewig an sein),
dann kannst du gar nicht mehr anders, als die Klimaanlage (Kompressor) angeschaltet zu lassen.
Wenn du immer den Kompressor benutzt, ihn aber irgendwann mal nicht eingeschaltet haben möchtest (z.B. weil dich dein Klimagewissen plagt...), produziert deine Klimaanlage unnötig feuchte Luft!
Das steht natürlich nicht in der Betriebsanleitung von Opel (wie vieles andere auch...), versteht ja auch kaum einer.
Die Folge ist, dass die Scheibe, bis die Heizung denn endlich richtig funktioniert, ständig neu beschlägt.
Und schon wird der Kompressor wieder zugeschaltet, weil der erheblich schneller funktioniert, als die Heizung. Man will seine Scheiben ja, verständlicherweise, schnell wieder frei haben.
Dieses Problem gibt es, bei richtiger Handhabung aber so gut wie nicht.
In jedem Auto kann es natürlich sein, dass die Scheiben von Innen etwas dadurch beschlagen sind, weil z.B. noch Feuchtigkeit im Innenraum war.
Was aber nicht sein muss, und das passiert bei mir auch praktisch nie (höchstens dann, wenn sintflutartige Regenfälle etwas Feuchtigkeit in den Zuluftkanal gebracht haben), ist, dass die Scheiben nach dem Einschalten des Lüfters erneut, durch die Gebläseluft, beschlagen.
Dies kommt durch Feuchtigkeit im Zuluftkanal und wer vorher seinen Kompressor angeschaltet hatte, der hat nun mal eine Menge Feuchtigkeit im Zuluftkanal (und das permanent und ohne die Hilfe von Regenwasser).
Der kann entweder nur den neu entstandenen Beschlag manuell entfernen (bis die Heizung funktioniert) oder, und das geht natürlich leichter und schneller, wieder den Kompressor zuschalten.
Bis die Heizung das Gleiche schaffen würde, dauert es eindeutig zu lange.
Wer im Winter auf den Einsatz des Kompressors verzichten möchte (wer braucht schon kalte Luft im Winter!), der muss erst mal dafür sorgen, dass keine Feuchtigkeit mehr im Zuluftkanal ist. Wenn der Kompressor vorher benutzt wurde, dauert das schon eine ganze Zeit. Der Zuluftkanal muss ja dann durch die kalte Zuluft trocknen und das geht mit kalter Außenluft eben nicht so wahnsinnig schnell.
Irgendwann ist der aber trocken und dann braucht man den Kompressor im Winter, im Normalfall, nicht mehr.
Der wird dann wirklich nur noch für kurze Zeit, während der Fahrt (logischerweise nie zum Ende der Fahrt! s.a. Aussage von Ulf) eingeschaltet, damit keine Schäden entstehen (steht auch in der BA).
Aber wirklich nur sehr kurz einschalten (unter 1 Minute reicht für den Zweck, alle Dichtungen mit Kältemittel benetzen und den Kompressor durchdrehen, völlig), weil sonst natürlich wieder zu viel Feuchtigkeit entsteht und der "Trocknungszwang" folgt erneut.