Kleingewerbe, gibt es dort Mindestvorraussetzungen?
Mahlzeit ich spiele mit dem Gedanken ein Kleingewerbe von KFZ Reparaturen anzumelden um das bisssel Schwarzarbeit das ich übers Jahr so mache rechtlich abzusichern (da gehts nur um paar Hundert Euro)
Also mal so gefragt, gibt es beim Kleingewerbe eine Untergrenze vonwegen "mindestens XY viel Euro im Monat/Jahr" oder ist das auch Okay wenn das mal 3 Monate garkein Gewinn abwirft weil man im Bekanntenkreis halt grade nichts hat.
Nicht zuletzt wär ein Gewerbe halt auch deshalb ganz gut um sich bei Händlern anzumelden die nur an Gewerbetreibende verkaufen da gehts mir nicht ums steuern sparen sondern wirklich nur drum überhaupt bei den Läden kaufen zu können (Winkler, Würth, Metro)
Dann noch so gefragt als Adresse ist dann natürlich mein Wohnort gibts dann irgendwelche Bestimmungen zu meiner Garage (Arbeits oder Umweltschutz) oder ist das im Kleingewerbebereich bei dem kaum Abfälle anfallen egal?
Beste Antwort im Thema
Also um eine KFZ Werkstatt zu eröffnen, musst du Meister sein und als Selbstständiger Handwerksmeister in Deutschland bist du Zwangmitglied in der recht teuren HWK und hast natürlich Meisterpflicht.
Dazu gehören natürlich eine Betriebsstätte und wenn da jemand genau hinschaut, die Auflagen im Bereich Umweltschutz und Brandschutz. Arbeitsschutzvorschriften gelten für dich als Chef nicht. Die hinreichenden Arbeitsschutzvorschriften (Berufsgenossenschaft) gelten nur für Arbeitnehmer die geschützt werden müssen.
Wenn du natürlich nur Autoteile kaufst/verkaufst, etc. ist dies kein Handwerksbetrieb, sondern ein Handelsgewerbe, bei dem du in der IHK Beitragspflichtig bist (die ersten Jahre oft Kostengünstig, danach nach Umsatz, der Beitrag ist überschaubar), du unterliegst idr. der einfachen Einnahme/Überschussrechnung und das wars.
Grundsätzlich darfst du ein Gewerbe nur in Gewerberäumen, bzw. auf Gewerbeflächen und nicht in Wohnräumen / Wohnflächen oder ähnlichem Betreiben, und ohne Nutzungsänderungsgenehmigung auch nicht in einer Garage, in der ausschließlich PKWs abgestellt werden dürfen und keine Möbel oder ein Gewerbe betrieben werden. Die Frage ist, ob sich das Bauordnungsamt dafür interessiert, oft werden sie nur auf Grund von Anzeigen (Nachbar) aktiv...
Hauptproblem ist m.E., dass das einiges an Papierkram mit sich bringt, vor allem bzgl. Finanzamt. Wenn du über 17.500€ Umsatz kommst, bist du Umsatzsteuerpflichtig, musst eine Monatliche Umsatzsteuervoranmeldung im ersten Jahr online über Elster Online abgeben, in den folgejahren Quartalsweise und bitte Pünktlich bis zum 10. Tag des Folgejahres und Online auch einige sehr nervige Anlagen ausfüllen, die nicht "selbstredend" sind, die man als normalsterblicher Akademiker ohne weiteres nicht versteht und die Felder werden auch jährlich neu gemischt, so dass man sich bei jeder Steuererklärung neu einarbeiten muss.
Ich würde als schauen, dass irgendwie als Handesbetrieb in die IHK zu kriegen und fertig.
45 Antworten
Zitat:
@Spargel1 schrieb am 18. Januar 2019 um 19:16:59 Uhr:
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 18. Januar 2019 um 18:51:51 Uhr:
Wenn die MwSt in der Rechnung ausgewiesen wird, dann ist sie auch zwingend abzuführen (zu verrechnen). Damit ist das Kleingewerbe dann insgesamt ein ganz normales ...Eben nicht.
Ich kenne das nur so wie paul das schreibt...
Schön ist, dass die Umsatzsteuer bei Kleinunternehmern bis 17500€ Umsatz entfällt.
Wichtig ist zu wissen, dass man im letzten Jahr wo man in die Regelung der "Umsatzsteuerfreiheit" kommt, bis 50.000€ Umsatz machen kann. Eine gute steuerliche Steuerung ist, dann wenn man merkt dass man die 17.500€ Grenze knacken wird, die im laufenden Jahr irgendwie einhält, im Zweifelsfalle in dem man Rechnungen (nebst Zahlungen) erst im Januar schreibt und dann das Jahr bis 50.000€ (die wird man dann eh nicht schaffen) richtig Gas geben kann und sich die Umsatzsteuer sparen kann.
Auch der Punkt ist bei mir allerdings lange her...
Wenn man viele Privatkunden hat, die fragen "was kostet" dann lohnt sich dass, die gucken zwar doof auf die Rechnung wenn da steht "Gemäß § 19 UStG wird keine Umsatzsteuer berechnet." führt dann zwar manchmal zu komischen Blicken, aber wenn man Privatkunden hat denen der Preis sowieso Brutto (incl. Steuer) zu nennen ist, dann gucken die danach auch weiter... Nur wenn man viele Firmenkunden hat, sollte man sich das überlegen und ggfls. direkt von Anfang an für die Umsatzsteuer anmelden, da dass sonst einen "unprofessionellen" Eindruck macht...
Der RG-Empfänger kann die ausgewiesene MwSt IMMER als Vorsteuer ziehen. Ein Prüfvermerk bei einer Außenprüfung und der RG-Aussteller fliegt auf. Dann werden seine Umsäze als brutto gerechnet und die MwSt-Erklärung ist auf dieser Basis fällig. Die Kleinunternehmerreglung entfällt rückwirkend für den Beginn des Jahres des Fehlers und die nächste Wahlmöglichkeit besteht dann erst wieder in 5 Jahren. So ist es halt. Amen.
Die Sache ist, ich mache zumindest aktuell und wohl auch in absehbarer Zukunft ja nicht wirklich Viel.
Bei mir ist es das ganz normale aus dem Familien und Freundekreis wenn es heist "kannst du mal nach schauen" oder "ich hab da ein Problem" und da bekommt man halt immer ein Paar Euro und nunja...
Ich bin eigentlich gegen Steuerhinterziehung daher finde ich es moralisch gesehen in dem wirklich kleinen Maße eigentlich auch falsch und der angenehme nebeneffekt wär das ich mit einem angemeldeten Gewerbe eben auch bei Würth, Winkler, Berner usw kaufen könnte.
Sind letztendlich 2 Fragen zu klären...
Was ist eine "Gewinnabsicht" die Gewerbe haben soll? also wo wird übrlicher weise gesagt "nein so gehts nicht"
uuuund letztendlich
Wie viel Arbeit habe ich mit dem Nebengewerbe...... (Formulare usw)
Also wenn du das als Kleinunternehmer anmeldest, als Handelsbetrieb, was ich dir empfehlen würde, dann hält sich die Arbeit halbwegs in Grenzen. Die "Arbeit" hast du hauptsächlich bei der Steuererklärung, da sind halt einige Formulare mehr bearbeiten. Wenn du meinst, du kriegst die auch noch ausgefüllt (und wenn du es dann nicht schaffst, hilft dir das Finanzamt schon) dann melde es an.
Abmelden kannst du es ja immer noch...
Wie gesagt, meine Erfahrung ist, das grundsätzlich ALLE Stellen bemüht sind, Unternehmertum zu fördern, und es beißt dich keiner. Im Gegenteil, man ist idr. überall bemüht, dir so zu helfen, dass du alles richtig hin bekommst.
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Als Handelsunternehmen kann man ja rein Theoretisch als unerheblichen Nebenbetrieb bis zu 1600 und irgendwas Stunden im Jahr als Werkstatt abrechnen und das ganz ohne HWK? Zumindest habe ich etwas aus der Meisterschule mitgenommen.
Gibt's im Handel noch irgendwas zu bedenken?
Die IHK und die HWK haben ein beratungsangebot für Gründer. Da kannst Du mal aufschalgen.
Im Übrigen:
Gewinnerzielungsabsicht ist für die Fragen der Besteuerung der Erlöse von Bedeutung. Wenn Du da mehrere jahre bei kleinen Umsätzen Verluste machst, dann wird das FA für die Zukunft die Verluste nicht zum Abzug mit anderen Einkommensarten zulassen und deinen Betrieb als bloße "Liebhaberei" werten (Privatveransllatung).
Für die Fragen der Umsatzsteuer wäre aber selbst ein "Liebhabereibetrieb" grundsätzlich zum Vorsteuerabzug berechtigt. Damit können auch langjährige Verluste im Erlös zu legalen Umsatzsteuererstattungen führen.
Überleg dir das gut. Es ist einfacher, die Freundschaftsdienste kostenlos zu machen und die Freunde bringen das Material mit.
Zitat:
@Nonameguzzi schrieb am 18. Januar 2019 um 19:39:47 Uhr:
Als Handelsunternehmen kann man ja rein Theoretisch als unerheblichen Nebenbetrieb bis zu 1600 und irgendwas Stunden im Jahr als Werkstatt abrechnen und das ganz ohne HWK? Zumindest habe ich etwas aus der Meisterschule mitgenommen.
Gibt's im Handel noch irgendwas zu bedenken?
Die Stundengrenze ist mir nicht bekannt, aber das ganze ist dann ein Handelsbetrieb mit angeschlossenem Nebengewerk KFZ Werkstatt, der IHK & HWK Pflichtig ist, in der IHK aber Beitragsbefreit ist und als solcher auch nicht Rentenversicherungspflicht ist.
Mehr zu beachten wüsste ich nicht.
Ich würde mir mit dem nebengewerbe ja auch die vorzüge "erkaufen" bei anderen Läden einkaufen zu können.
Wirklich Verluste fährt man ja nur ein wenn man dem Laden mehr Ausgaben anrechnet als das man Einnahmen hat aber ich will ja nichtmal die 19% Steuer auf Werkzeug dadurch umgehen oder sowas ich möchte nur die Möglichkeit bei gewissen Läden zu kaufen und ganz nebenbei mal ein Grundgerüst zu schaffen mit dem ich jederzeit "durchstarten" könnte.
Dann mach das doch.
Die 19% Steuern auf Werkzeug kannst du nur umgehen, wenn du deinen Lohn auch mit 19% versteuerst. Da im wünschenswerten Fall der Lohn höher ist als die Auslagen, wäre es dumm die Mehrwertsteuerregelung zu wählen...
Zitat:
@Spargel1 schrieb am 18. Januar 2019 um 19:16:59 Uhr:
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 18. Januar 2019 um 18:51:51 Uhr:
Wenn die MwSt in der Rechnung ausgewiesen wird, dann ist sie auch zwingend abzuführen (zu verrechnen). Damit ist das Kleingewerbe dann insgesamt ein ganz normales ...Eben nicht.
Du kannst doch nicht für den Staat die USt. vom Kunden einkassieren, und dann für Dich behalten...
Zitat:
@jof schrieb am 18. Januar 2019 um 23:10:18 Uhr:
Zitat:
@Spargel1 schrieb am 18. Januar 2019 um 19:16:59 Uhr:
Eben nicht.
Du kannst doch nicht für den Staat die USt. vom Kunden einkassieren, und dann für Dich behalten...
Können tust du das schon, die Frage ist wie lange der Staat sich das anschaut.
Bei uns waren div. Ausländer noch intelligenter und haben Firmen angemeldet und Ausgaben vorgetäuscht, also Vorsteuer gezogen und die erstattet der Staat ja zügig, mit den Vorsteuerbeträgen im 6-stelligen Bereich sind sie dann wieder in die Heimat zurück geflogen, bis jemand was gemerkt hat...
Was ist eine "Gewinnabsicht" = wenn du im Lotto spielst hast du Gewinnabsicht
wenn nach 1-2- Jahren keine Einnahmen haste kein gewinnabsicht
Wie viel Arbeit habe ich mit dem Nebengewerbe: Rechnungen schreiben, Steererklärung, Gewerbemüll, Gewerbeamt, je nach dem Steuerberater,
sowie sowiso: EK, VK, Werbung, Rekllamation, Garantie- Gewerbe,
USt: entweder kassierst keine (17500) ODER kassierst und verrechnest deine EK-Umsatzsteuer mit VK Umsatzsteuer
aber Einkaufen bei Würth Fa wo du Gewerbeschein brauchst: = rentiert sich nicht wirklich! qualität + Preis kriegst du auch so wenn du clever bist
Kleingewerbe: kannst bei mir einsteigen!! Nackt autoputzen !
(dies ist eine Aussage im Sinne eines Scherzes, und sollte nicht zu anfragen führen )
Ich denke da sprechen Körperliche Anforderungen dagegen ;p
(wer schaut ist selber schuld)
Da bringt der Beitrag eins weiter drüber schon bedeutend mehr...
Über die Zeit hinweg hatte ich schon nach einigen Sachen geschaut die der Würth im Programm hat und welche ich nicht wirklich organisieren konnte. (Über meinen Ausbildungsbetrieb konnte ich kein Werkzeug bestellen)
Da gehört zb ein Plastik Reparatur Kit dazu oder auch einen guten Torx Werkzeug Satz (den ich meinem Vater schenken wollte) aber auch Vebrauchsgüter (Reiniger, Kleber usw)
Wenn du einen Gewebeschein hast,
Und nicht Umsatz in H.v. 100 - 300 t€ /a hast, werden dich die Einkaufskonditionen auch ernüchtern