kleiner Blechschaden bei altem Auto - Abzocke?
Hallo zusammen,
meine Frau hat vor einigen Tagen einem Nachbarn den hinteren Kotflügel am geparkten Fahrzeug leicht eingedellt. Der Schaden ist wirklich minimal, siehe Foto. Zudem handelt es sich um einen Opel Corsa, Zulassung 2000, Restwert schätzungsweise € 2000,-. Der liebe Nachbar beharrt nun darauf, dass ganze (angeblich) reparieren zu lassen und hat schonmal mehrere Kostenvoranschläge fast alle über € 1000,- eingeholt und uns vor die Nase gehalten (volles Programm: abbauen, Beule raus, Lackieren, Nutzungsausfall, "Wertminderung"😉. Wir sollen das doch über unsere Haftpflicht abwickeln. Das letztenendes wir die die Kosten über eine Höherstufung der Versicherung zahlen ist jedem klar.
Einigungsversuche über "wir drücken dir € 200,- in die Hand" oder "gehen mit dir zum Beulendoktor" haben bisher nichts gebracht. Dieser hatte uns selbst die Auskunft gegeben, er würde dies evtl. ohne Lackieren für 150 - 180 € machen können.
Wir wollen uns hier nicht vor der Verantwortung drücken und haben mittlerweile einiges an Erfahrung mit diesem absurden Rechtssystem, allerdings steht soetwas nach gesundem Menschenverstand beurteilt, in keinerlei Relation zueinander. Das Auto hat überall Kratzer, Schrammen und ausgeblichenen Lack und wir sollen die Kiste nun finanzieren bzw. unsere Versicherung soll das tun.
Mag sein, dass der liebe Nachbar das "Recht" dazu hat, ich ärgere mich jedoch maßlos über so viel Dreistigkeit und dass diesem bis jetzt jeder Wille fehlt, das ganze unbürokratisch für einen Bruchteil des Geldes zu lösen.
Ich frage jetzt mal ganz ketzerisch: Was würde denn passieren wenn wir uns (trotz gegenteiliger erster Aussage) ganz offensichtlich dumm stellen und sagen wir waren es doch nicht. Es gibt keine Zeugen und der Nachbar fuhr sogar noch weg nachdem es passiert war, ohne irendetwas zu bemerken. Ebenso gibt es auch kein schriftliches Schuldeingeständnis.
Kann es Sinn machen, sich einen Anwalt zu nehmen?
Klar, einige werden sagen "mach dir nicht den Stress wegen den paar hundert €". Recht haben Sie, aber ich fühle mich benutzt, um aus einem (fast) Haufen Schrott noch irre viel Geld zu machen.
Danke für eure Tipps und die (hoffentlich) moralische Unterstützung
Juergen
Beste Antwort im Thema
Moralische Unterstützung?
Mir fehlen die Worte.
Ihr habt einen Schaden verursacht.
Wie ihn der Nachbar beheben lässt, ist ganz alleine seine Entscheidung.
Selbst wenn er fiktiv abrechnet und euch eine Grußkarte aus dem Urlaub schickt,
könnt ihr daran nichts ändern.
Gruß Cokefreak
31 Antworten
Zwischen "maximalem Nutzen" und "ohne Verluste aus der Nummer kommen" gibt es ja dann doch Unterschiede. Hat eine Versicherung Zweifel an der Höhe eines Schadens steht der Rechtsweg offen und wird ja auch seitens Versicherungen beschritten.
Ich als Laie denke nicht im Traum dran mich mit Details zu beschäftigen von denen ich eh nur die Hälfte verstehe. Beim letzten Parkrempler habe ich den Wagen in meine Stammwerkstatt gebracht und der Werkstatt gesagt das sie direkt mit der Versicherung abrechnen sollen. Der Versicherung habe ich gesagt welche Werkstatt zu kontaktieren ist. Beiden habe ich klar gemacht das ich mit der Zahlung nichts zu tun haben will. Wenn dann für ein paar Kratzer 1000€ rauskommen denke ich das Werkstatt wie Versicherung diese Zahl für realistisch halten. Das sind Profis unter sich, was soll ich Laie da noch zwischen rumnörgeln.