Kleine Tankvolumen - Aus Sicherheitsgründen?

Hi,
wenn ich die Tankvolumen heutiger PKW's anschaue, habe ich immer den Eindruck, eine Nummer größer könnte nichts schaden. Als Vielfahrer empfinde ich es immer als äußerst lästig, meinen 70-Liter-Diesel-Tank zweimal in der Woche füllen zu müssen, ganz zu schweigen von der Urlaubsfahrt, wo das Teil wg. des Wohnwagengespannes bereits nach 600 km so gut wie leer ist.

Ein 150-Liter-Tank anstatt des o.g. Volumens stellt im Prinzip kein größeres Sicherheitsrisiko dar, weil man moderne Tanks mit entsprechender Sicherheitstechnik gegen alle Eventualitäten ausstatten kann. Mir drängt sich da eher der Eindruck auf, daß da zu Gunsten von mehr Kofferraumvolumen gepart wird.

Dies ist ja sehr löblich, aber als Sonderzubehör sollte der Käufer dann wenigstens die Möglichkeit haben, einen größeren Tank bei gleichzeitigem Verzicht auf etwas Kofferraumvolumen ordern zu können.

Welche Meinung habt ihr zu diesem Problem?

49 Antworten

Zufällig arbeite ich zur Zeit in der Tankfertigung eines großen dt. Automobilherstelles *hust*. Nur mal so als Beispiel, ein Tank besteht in dem Fall aus dem Tank selber, welcher geblasen wird. Danach wird der Hals, Festlager etc. an den Tank geschweißt. Alleine hier bräuchstest du für einen anderen Tank 2 komplett neue Anlagen inklusive Werkzeuge. Danach werden Fördereinheit, Schläuche usw. monitiert. Hierfür brauchst du ebenfalls einen komplett anderen Montageplatz, andere Schläuche etc. Danach geht der Tank in ein Ultraschalltauchbecken und wird auf Dichtigkeit geprüft, diese Anlage müßte ebenfalls komplett neu gemacht werden. Danach gehen die Tanks zu einem anderen Montageplatz und es werden Wärmeabschirmbleche montiert, wofür du bei großeren Tanks ebenfalls eine neue Anlage brauchst. Die Tanks werden danach automatisch zur Endmontage abtransportiert, dafür brauchst du ein anderes Transportband, weil die größeren Tanks nicht mehr passen. Die anderen Anlagen müßten natürlich auch alle entsprechend größer ausgelegt werden, also brauchst du auch noch zusätzlich Platz dafür.
Das sind alleine Änderungen, die nur für Produktion eines größeren Tanks notwendig wären. Das kannste dann halt auf alle anderen zu ändernden Teile ausweiten. Von daher glaube ich nach wie vor nicht, daß sich sowas rechnen würde, denn um die ganze Kohle wieder reinzuholen, müßten schon ziemlich viele Leute so einen Tank ordern. Und wenn ich mir überlege, ob ich lieber mehrmals tanken fahre, oder ein paar hundert € für einen größeren Tank drauflege, da fahre ich doch lieber öfter tanken 🙂

@Slaine

Daher ja die Meinung, dies bei Fahrzeugen die neu Entwickelt werden zu realisieren... Und ich denke mal, die Produktionsstrassen in den Werken würden sich dann auch gleich so einrichten lassen, dass sie zwei arten von Fahrzeugen erstellen könnten, das wird ja wohl nicht das all zu grosse Prob sein oder?

Zitat:

Original geschrieben von Drahkke


Das Hauptproblem sehe ich in den enormen Schwankungen bei den Kraftstoffpreisen in Deutschland, was es mit einem kleinen Tankvolumen schwierig macht, günstige Preise auszunutzen und Zeiten mit hohem Preisniveau auszusitzen...

Was willst Du denn bei 70 VS 150 l sparen. 8,57 €ct? Du Fuchs.

Gruß, Günther.

Die Tanks sind in der Tat seit etwa 25-30 Jahren kaum noch größer geworden, die Autos dafür deutlich sparsamer --- gerade TDI & Co. Insofern sehe ich da kein Problem.

Einen größeren Tank gegen Aufpreis gab es glaube ich seinerzeit beim Mercedes 190 (70 statt 55 l), was aber wohl die wenigsten Käufer haben wollten.

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@thommen
Wenn man eh alles neu macht, dann wäre es sicher nicht so das Problem, nur ist das trotzdem eine Investition, die sich erstmal rechnen muß. Es ist ja nicht nur so, daß die eine oder andere Produktionsstraße angepaßt werden muß, da steckt ja weit mehr dahinter. Und ich gehe halt mal davon aus, daß viele Leute sich den Aufpreis lieber sparen, und dafür einmal mehr tanken fahren. Ich meine, guckt man sich so das Tankverhalten einiger Leute an der Tankstelle an, dann komme ich mir schon beinahe wie ein Außenseiter vor, weil ich immer volltanke, während viele immer nur mal für 10€ tanken. Deshalb schätze ich einfach mal, daß die Menge der Vielfahrer, die auch noch bereit sind, für den Komfort mehr auszugeben, eher in der Minderheit ist.

Also eine Umfrage unter mehrern Leuten würde bestimmt mehr Klarheit darüber bringen, denke ich. Nur die Luete die hier in diesen Thread reinschauen, reichen dazu allemal net aus.
Sicher die 10€-tanker werden darin keinen Sinn sehen, aber bestimmt sehr viele Grenztanker 🙂 Und so könnte sich das evtl wieder ausgleichen...

@ubc
Wenn ich jetzt net irre gabst die Möglichkeit bei VW mit dem Grössern Tank auch mal! In den Syncro Modellen wurden Tanks mit 65 statt 55L verbaut... Müsste mal schauen obs da evtl nen passenden für mich gäbe...

Hi,

ihr müsst auch mal an das Gewicht denken. Das muss schliesslich auch ständig beschleunigt und abgebremst werden. 100kg mehr Gewicht macht in den meisten Fällen einen Mehrverbrauch von 0,5l/100km(Gemischt, bei Stadtfahrten sieht das ganz anders aus). Die Autos haben zusätzlich eine Achslastverteilung von 55%:45%, 50%:50% etc, je nach Modell und angetriebener Achse. Wenn hinten nun durch den größeren Tank mehr Gewicht ist, stimmt die Verteilung nicht mehr. Dann müsste man vorn zusätzlich mehr Gewichte anbringen, insgesamt wäre der Wagen dann ~200kg schwerer, grob geschätzt. Nur um einen größeren Tank haben zu wollen.
Wie ubc gesagt hat ist die Größe zwar immer geblieben, aber die Motoren immer sparsamer geworden. Beispiel Passat TDI, 1370km Landstraße mit einer 70l Tankfüllung. Was will man mehr? Kitekater aus dem Vectra-Forum hat mit seinem alten Vectra A fast 1000km mit 62l geschaft. Das ist mehr als ausreichend, meine Meinung.
Achso, es kommt noch dazu das man den Tank nicht einfach unterm Kofferraumversetzen kann. Grund ist hier die Achslastverteilung. Man versucht den Tank möglichst vor der Hinterachse zu verbauen.
Bei meinem Modell sitzt der Tank beispielsweise auf der linken Seite. Um einen 124l Tank haben zu können, könnte man noch ein 62l Tank auf die rechte Seite packen...und wie will man es realisieren das der Sprit beim Tanken in beide Tanks läuft und die Kraftstoffpumpe auch aus beiden Saugt? Dann müsste vielleicht noch ein Catchtank und noch eine zusätzliche Pumpe her etc Das kostet alles Gewicht, Platz und Geld. So einfach ist es also nicht.

Gruß
Ercan

@ thommen:

Glaub ich kaum.
Das sind meistens Formtanks für einen ganz bestimmten Typ. Sonst kann ich mir nicht erklären, wie die in meinen Quattro neben das riesige hintere Differential noch 80 l Tank reingequetscht haben sollen.
Bei Gölfen werden mit Sicherheit Formtanks verwendet.

70 l Diesel sind schon mal nicht schlecht, und mal tanken ist ja wohl kein Drama.
Die Benzinler unter uns können auch über Autogas nachdenken.

Zitat:

Um einen 124l Tank haben zu können, könnte man noch ein 62l Tank auf die rechte Seite packen...und wie will man es realisieren das der Sprit beim Tanken in beide Tanks läuft und die Kraftstoffpumpe auch aus beiden Saugt?

Da gab's (gibt's?) Jaguars, die haben das.

@ Thommen
Das gibt es öfter, dass verschiedene Modellversionen auch verschiedene Tankgrößen haben (zB Kombi, Allradler, verschiedene Motoren).

Bei manchen Autos wurde der Tank auch im Lauf der Bauzeit vergrößert (beim Golf I dagegen verkleinert).

Aber beim 190er war halt die Besonderheit, dass man (ab dem Facelift 1988) den größeren Tank gegen Aufpreis bestellen konnte (der dann jedoch auch das Kofferraumvolumen reduzierte). Die Vierventiler (2.3-16 und 2.5-16) hatten den großen Tank serienmäßig.

@ Ercan
62 l beim Vectra A? Ich bin bisher immer von 61 l ausgegangen. Ok, vielleicht etwas kleinkariert 😉

@ Ponti
Diese Jaguars (müsste der erste XJ aus den 70er und frühen 80er Jahren sein) hatten aber zwei getrennte Tanks, die separat befüllt wurden. War der eine Tank leergefahren, dann konnte man per Hebel im Armaturenbrett auf den zweiten Tank "umschalten". (So habe ich das zumindest aus einem damaligen Testbericht in Erinnerung, kann mich auch täuschen.)

@UBC das der 2.3-16 und 2.5-16 den großen Tank hatte,war ja auch mehr als Logisch,bei 20 Litern Durchschnittsverbrauch!!😉
War aber ne Geile Karre.

Back 2 Topic,Also in einem Golf stell ich mir einen 150 Liter Tank Problematisch vor,wirklich.An Hohlräumen sehe ich da nur die Notrad Mulde,und ein wenig Platz unter der Rückbank,sicherlich könnte man den Boden auch ein wenig erhöhen,aber das halte ich nicht für Sinnvoll.

Sinnvoll wäre das in Kombis und Größeren Limosinen als Option anzubieten.

Also mit der Sicherheit sehe ich da jetzt weniger Probleme. In die LKWs bauen sie in letzter Zeit auch riesige Tanks ein (ich glaub so 2x 1000 l), damit sie nicht in Deutschland tanken müssen.

Aber wenn demnächst jeder Golf mit nem 100-Liter-Tank rumführe, würde die Regierung einschreiten. Nicht wegen der Sicherheit, sondern wegen dem Geld.

Eine zu geringe Reichweite kann man auch als zu hohen Verbrauch ansehen...

Gruß

Es ist neben der Gewichtsverteilung auch das Problem der Zuladung.
Je größer der Tank, desto höher das Leergewicht(!) (bei vollgetanktem Fahrzeug). Und logisch, umso niedriger die Zuladung.
Dies spielt bei einem LKW eine geringere Rolle als bei einem PKW mit seiner begrenzteren Zuladungskapazität.

Noch etwas

Wie schon geschrieben, heißt mehr Benzin (Diesel) auch mehr Gewicht und mehr Gewicht heißt mehr Verbrauch.

Audi hat ja beim A2 die Gegenrichtung versucht: Leichtes Auto, kleiner Tank --> weniger Verbrauch --> trotz kleinem Tank eine akzeptable Reichweite.

Wie ich den ersten AMS-Autokatalog gekauft habe (1981er Ausgabe, Sept. 80 - aber damal war ich noch nicht im Führerscheinalter 😉 ), war eine theoretische Reichweite von 500 km das normale - die ist heute schon eher gering (bei meinem Volvo rd. 700km - und das ist ein Benziner). Ich sehe daher kein Bedürfnis, die ohnehin schweren Autos noch schwerer zu machen und damit umweltschädlicher.

Noch dazu spielt hier ein anderer Punkt auch mit: Die Autoindustrie hat sich verpflichtet den Flottenverbrauch zu senken (eigentlich den CO2-Ausstoß, aber es läuft auf den Flottenverbrauch raus). Wenn jetzt, zusätzlich zu den immer schwerer und PS-stärker werdenden Autos noch die Tanks deutlich größer werden, wird dieses (löbliche und eigentlich durch Druck einer sonst zu erlassenden EU-Richtlinie erzwungene) Ziel noch schwerer zu erreichen.

lg
Dimple, dem auch ein 60L-Tank reichen würde, obwohl ich dann hin und wieder auch in .de tanken müßte (bin aus .at)

Also wenn man das in der Entwicklungsphase des Autos mit berücksichtigt müsste man die Kosten begrenzen können. Ich würde evtl. nicht 2 verschiedene Tanks sondern 1 "normaler" + 1 Zusatztank für diesen Fall planen, der Zusatztank könnte dann in verschiedenen Modellen zum einsatz kommen

Klaus

Zitat:

Original geschrieben von güntherdortmund


Was willst Du denn bei 70 VS 150 l sparen. 8,57 €ct? Du Fuchs.

Kleinvieh macht auch Mist...😉

Im einem Autoleben würde da ein nicht unbedeutender Betrag zusammenkommen.

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