Kaufempfehlung nach langer Abstinenz

Hallo zusammen,

Ich möchte mir nach langer Zeit wieder eine kleine Maschine zulegen. Da meine sportlichen Jahre vorbei sind und ich gerne was für entspannte Runden suche, darf es auch gerne was in Richtung Chopper werde. Da ich aber für die Anschaffung nicht so viel ausgeben möchte (max 2500€), hatte ich bei Kleinanzeigen mal geschaut.
Hier sind mir vorallem ein paar Yamaha Virago XV535 und Suzuki LS 650 ins Auge gefallen.

Die Virago aus 1. Hand, 10.000km, vom Fachhandel gecheckt und soweit in Ordnung. TÜV noch drauf. BJ97

Die LS 650, 15000km, von Privat. Neue Reifen drauf und TÜV läuft jetzt ab. BJ97

Spricht generell was gegen die beiden Typen oder kann man die guten Gewissens anschauen und auch noch länger fahren?

Was das technische angeht bin ich leider raus, daher bin ich für gute Ratschläge gerne offen.

Danke schonmal im Voraus.

15 Antworten

Musst halt immer bedenken das die fraglichen Maschinen alle schon hart auf die 30 Jahre zugehen. Da darfst du kein Neubike erwarten wo du die ersten 5 Jahre außer Ölwechsel nix zutun hast. Die Laufleistung ist da auch nicht sonderlich aussagekräftig, auch weil bei nicht mal 1000 km pro Jahr auch diverse Standschäden lauern können. Gerade wenn du planst die Maschine dauerhaft zu fahren.

Meine Prophezeiung:

Du wirst in den nächsten 1-3 Jahren diverse Problemchen bekommen die alle behoben werden möchten. Frag mich woher ich das weiß 😉

Tja, wir werden ja auch nicht jünger.
Aber ich denke für den Budgetrahmen den ich habe... Gibt auch ganz schicke 125ccm, aber die Marken kenn ich alle nicht mehr.
Aber ab welchem Baujahr wäre es denn sinnvoller zu gucken?

Aber das mit einer Oldtimer Maschine, keine neu einzieht, ist mir schon bewusst. Ich finde die Yamaha halt echt schick. Ist die alte Technik da nicht robuster als die ganzen neuen, mit Elektronik vollgestopften?

Das mit den 125ern lass mal, da fehlt Dir Leistung. Ich fahr so ein Ding...- und mache jetzt nach 2 Jahren dann doch den A2- dann solls ne Royal Enfield 350 Classic werden. Ich werde nächstes Jahr 60... Ich habe jetzt mir meiner Brixton Rayburn 9000km runter- fahre aber nur bei trockenem Wetter. Ich möchte übrigens keine Vergaser- Maschine mehr fahren. Die neue Technik macht vieles einfacher. geh doch mal auf Mobile.de und schau dich um..

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Ne, die alte Technik ist nicht robuster! Motorlebensdauer war früher auf ca. 50. 000 km ausgelegt. Manche halten mit Einschränkungen trotzdem länger. Weiß ich aus eigener Erfahrung: Meine Möps sind 42 bis 44 Jahre alt ;-). Die sind zwar immer noch ziemlich zuverlässig, aber in dem Alter kommen kleinere "Wehwehchen" immer wieder mal vor. Motorräder älter als 10 Jahre sollten nur von versierten Schraubern gefahren werden. Schon, weil sich die Werkstätten selbst mit so alten Dingern nicht mehr auskennen.

Zitat:

@PETE.F schrieb am 15. April 2025 um 17:23:18 Uhr:


Aber das mit einer Oldtimer Maschine, keine neu einzieht, ist mir schon bewusst. Ich finde die Yamaha halt echt schick. Ist die alte Technik da nicht robuster als die ganzen neuen, mit Elektronik vollgestopften?

Ich weiß ja nicht woher immer die Erkenntnis kommt das die böse Elektronik permanent Probleme macht. Ich fahre jetzt seit 2 Jahrzehnten motorisierte Fahrzeuge und ich hatte NIE ich wiederhole NIE auch nur irgendein ernsthaftes Elektronikproblem. Mechanische Probleme? Am laufenden Band!

Da war bisher nie auch nur ein kaputtes Steuergerät oder ähnliches dabei. Dafür kaputte Motoren, Nebenaggregate, Getriebe, Fahrwerksteile, Bremsen, Ärger mit Vergasern usw. Ich sehe das ja selbst an meinen "Oldies". Die haben schon zum Teil das böse moderne Zeug wie Einspritzungen und oh Wunder, die Dinger haben in 30 Jahren keinerlei Probleme mit der Gemischaufbereitung. Dagegen sieht man hier auf MT immer wieder Leute mit Vergaserproblemen aufschlagen. Wenn es relativ problemfrei laufen soll, bin ich persönlich bei der neuen Technik. Bevor du bei einer alten Maschine auf dem gleichen Niveau angekommen bist, hast du wieder das x-fache des Kaufpreises in Reparaturen gepumpt. War immer so, ist heute immer noch so, wird wohl immer so bleiben.

Mit was Neuem wirst du die nächsten 10 Jahre unter Garantie weniger Probleme haben als mit einer 30 Jahre alten Maschine in den nächsten drei Jahren.

Der Punkt ist ja folgender:

Auf der einen Seite schreibst du das du es nicht so mit dem Schrauben hast, dein Budget begrenzt ist und das du gerne was zuverlässiges hättest. Alles legitime Punkte, allerdings welche die sich beißen. Was du dann jetzt bei der Anschaffung sparst, legst du bei Reparaturen wieder drauf wenn du auf Werkstätten angewiesen bist.

Die ganzen alten Schätzchen lassen sich meisten nur "günstig" halten wenn du grundsätzlich sämtliche Wartung machst. Kann man machen wenn man nicht auf das Fahrzeug angewiesen ist. Wenn du damit leben kannst oder bereit bist selbst mit dem Schrauben anzufangen: Mach es! 🙂

Alleine die Existenz eines Vergasers macht die Maschine deutlich problematischer als alles neuere. Die Hälfte der Threads hier war vor 10-15 Jahren nur Vergaserprobleme.

Hier mal eine kleine Anekdote, die in Bolle-Kreisen beliebt ist.
Kann man aber auf fast alle älteren Motorräder übertragen ;-).

Also Nobolly sieht im Netz eine Bolle für 1600€ und ist begeistert, es ist eine 900ter SC01,
für den Preis eine 900ter, das schaut man sich doch an. Gesagt, getan, es ist
Besichtigungstermin und die Bolle sieht noch ganz gut aus. Laut Verkäufer hat
sie erst 4800Km gelaufen und wurde vor kurzem erst noch vom Schrauber des
Vertrauens geprüft und die Ventile wurden eingestellt so wie Ölfilter und
sonstiger Kram gewechselt.
Probefahrt:
Nobolly ist begeistert, die Bolle geht gut ab, auf jeden Fall besser als sein
75PS Golf den er seit 12 Jahren fährt. Das Gefühl wie die Bolle fahren soll hat
er nicht, denn er ist schon 15 Jahre kein Motorrad mehr gefahren und dem
entsprechend vorsichtig bei der Probefahrt. Nach der Fahrt wird gemeckert der
Motor klappert ja und der Auspuff scheppert auch so komisch. Darauf erklärt der
Verkäufer ihm das die Kupplung ein wenig klappert und dass das für die Bolle
ganz normal ist, ja und der Auspuff brauchte wohl mal einen neuen Dämpfer, der ist aber nicht so teuer. Nun ist
Nobolly ganz begeistert vom Anblick der Bolle handelt den Verkäufer noch 200€
runter und nimmt das Dingen mit. (er hat zu viel bezahlt)

Nach zwei Wochen und 700Km ist Nobolly nicht mehr so ganz zufrieden mit seiner Maschine.
Sie stottert, wenn man mal richtig am Kabel zieht (das hat er bei der Probefahrt
nicht gemacht). Er fährt zum Hondahändler und will die Karre mal nachschauen
lassen. Der HH schaut sich das Teil an und ist ein wenig von der Rolle, denn von
der Bolle hat er nicht das meiste Wissen, denn er ist erst 35 Jahre alt und die
Bolle 40 Jahre. Es wird ihm vorgeschlagen, die Vergaser zu reinigen und instand zu
setzen dann wird es schon wieder gehen. Bei der Gelegenheit wird auch gleich
der neue Schalldämpfer bestellt. Kosten: 300€ Gaser 300€ Dämpfer 1400€ Bolle =
2000€. Nun wird die Bolle mal so richtig ran genommen und auf der Dosenbahn
geprügelt. Allerdings ist bei 170Km/h Ende, denn einmal bekommt Nobolly Angst
weil die Kiste so wackelt und zum anderen stottert sie schon wieder. Nun hat er
das Vertrauen in seinen HH verloren und schaut sich im Netz um, dort findet er
Foren, in denen er sich Nächtelang durchliest und stellt fest: Ich habe nicht
alleine das Problem. Nach langem lesen werden neue Zündspulen verbaut, das ist
am einfachsten 160€ + 2000€ = 2160€. So langsam wird Nobolly zum Schrauber, denn
das Stottern ist immer noch nicht weg. Also wird ein neuer Rotor eingebaut 160€
+ 2160€= 2320€. Wau die Bolle rennt wie Sau. Leider auch wieder nur bis 170Km/h
denn dann beginnt das Wackeln und in den Kurven ist sie auch nicht so der
Räuber. Da man ja jetzt weiß was zu machen ist durch die Foren, wird das
Fahrwerk optimiert wie Lenkkopflager, Schwingenlager, Gabelfedern und
Federbeinen. Das sind mind. 800€+2320€=3120€. Nun haben ein paar Kleinigkeiten
schon den Kaufpreis überschritten. Da die Bolle jetzt richtig gut läuft, fährt
Nobody mit seinen Kumpeln zum Treffen, dort angekommen, schimpfen die Kollegen
über ihn. Er würde stinken wie Sau und das Visier ist voller Öl wenn man hinter
ihm her fährt. Das gibt Nobolly zu denken und schaut nach seinem Ölstand. Da
ist dann gar nichts mehr am Messstab. Also wird 1,5 Liter nachgekippt. Leider
ist es so, dass das alle 1000Km nachgekippt werden muss. Jetzt hat man ja gelesen
das die Ventilschaftdichtungen verschleißen und mal erneuert werden müssen. Also
muss der Motor im Winter raus. Dabei stellt sich das Übliche heraus. Der Motor hat
nicht erst 4800Km gelaufen. Die Schaftdichtungen sind hin, die Steuerketten
gelängt, Auslassventile verbrannt, Kettenspanner verschlissen, die Kolben an
der Toleranzgrenze, die Kolbenringe hinüber, Primärkette gelängt und die
Dämpfergummis hart. Das wird dann richtig teuer, denkt sich Nobolly. Er kennt
aber einen der kennt so ein Motorradverwerter der noch einen SC 01 Motor hat,
bei dem sind neue Steuerketten drin und der Kopf wurde „gemacht“. Also das Teil
gekauft 400€+3120€=3520€. Der Motor war nackt, also müssen die alten Anbauteile
angeschraubt werden und bei der Gelegenheit wird der Motor neu lackiert. Danach
Einbau und das Dingen läuft sogar. Nur die Kupplung klappert immer noch. Nach
weiteren 1000Km ein plötzliches lautes klappern im Motor. Also Motor wieder
raus und der Befund ist Kolbenfresser durch def. Kolbenringe und einem früheren
Standschaden. Jetzt hat Nobolly schon so viel Geld in die Bolle gesteckt, das er
nicht mehr den ganzen Krempel verschrotten will und entschließt sich für eine
richtige Motorrevision. Es sind für eine vernünftige Revision
3000€+3520€=6520€. Nun läuft Nobolly´s Bolle, sie ist immer noch 40 Jahre alt
hat ein dem entsprechendes Fahrwerk, der Lacksatz ist auch nicht mehr so dolle,
die Kupplung klappert immer noch und der Wiederverkaufswert beträgt 1200€. Nun
überlegt Nobolly sich die Bolle um zu bauen…………

Zitat:

@Haasinger schrieb am 15. April 2025 um 20:18:23 Uhr:


Alleine die Existenz eines Vergasers macht die Maschine deutlich problematischer als alles neuere. Die Hälfte der Threads hier war vor 10-15 Jahren nur Vergaserprobleme.

Im Rollerforum ist das bis heute so 😉

Zitat:

@dirty-harry0_2 schrieb am 15. April 2025 um 20:46:08 Uhr:


Nun überlegt Nobolly sich die Bolle um zu bauen…………

Und pumpt noch viel mehr Geld rein 😉 Aber ich kann das Geschriebene irgendwie nachvollziehen. Entweder verkauft man sowas dann mit massivem Verlust oder pumpt noch mehr rein, in der Hoffnung irgendwann den Punkt erreicht zu haben wo man mit dem Ding zufrieden ist.

Spontan wollte ich sagen: Hole dir doch die Triumph 400x Scrambler. Bist in der A2 Klasse, hast aber einen sorgenfreien Einzylinder Motor mit tollem Sound, flüssiggekühlt, volle LED Beleuchtung, geringe Steuerklasse und Wartungskosten. Wartungsintervalle sind alle 16.000 km (oder einmal im Jahr).
Ja, zahlt fast den dreifachen Preis - aber dafür kannst du einfach Fahren und das wahrscheinlich ne ganze Weile Sorgenfrei.

Optisch geil und sorgenfrei fahrbar gibt es für 2500€ wahrscheinlich nicht.

Heißt entweder du verabschiedest dich von deinem Geschmack, von deinem Geld, oder vom Fahren. Einen Tod musst du sterben.

nicht sorgenfrei, dafür geil und billig =z.B. Virago
nicht geil, dafür sorgenfrei und billig =z.B. cbf600
nicht billig, dafür sorgenfrei und geil =z.B. Rebel 500

Für die LS 650 Savage sollte man relativ klein, leicht und mit einem Steiss ausgestattet sein, der hart im Nehmen ist.
Dann kann man damit auch mal 100 Km am Stück fahren.

Die Virago ist da Langstrecken tauglicher, der Kardan ist besser als der LS Riemen, aber im Alter lässt die Zuverlässigkeit dann auch zu wünschen übrig.

Als reines Spassgerät um Sonntag Nachmittags die 20 Km solo zum nächsten Naherholungsgebiet zu fahren wäre meine Wahl die Savage, weil uriger. Schrauben sollte man zumindest ein bisschen können. Alpentour würde ich von beiden Modellen nicht mehr erwarten.

Vergiss beide Eimer. Und vergiss vor allem die Assoziation Schobber = gemütlich. Auf den Kloschüsseln sitzt man keineswegs bequem. Die Fahrwerke sind bockelig, nicht wirklich handlich, das Bremsverhalten aufgrund der Hecklastigkeit kniffelig.

Schau bei Mobile rein, gib in die Suchmaske ein
Preis max 2.500
Bj ab 2000
PS ab 63
Laufleistung mx 50.000

und da kommen für schmale Taler vernünftige Maschinen mit Laufleistungen teils unter 20.000 km, die auch was taugen. Suzuki Bandit, Suzuki SV, Kawasaki ZR 7, Yamaha Fazer, Hondas CB-Serie. Das ist solide Technik, die 100.000km hält und die vernünftige Motor- und Fahrwerksleistungen bietet.

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