Kaufempfehlung & Erfahrungen W211 Kombi
Hallo Gemeinde,
ich fahre selbst einen S 500 (W220), den ich mit gerade mal 80 Tkm erworben habe und bin natürlich sehr zufrieden damit. Was will man bei dem Auto auch viel meckern ?
Nun steht ein weiterer Erwerb an als Auto für Fahrten mit Kunden und für meinen Assistenten, wofür der 500 ein bisschen zu opulent ist.
Es soll eigentlich ein W 211 Kombi werden, gerne ein CDI und natürlich innen möglichst das volle Programm, da bei den Gebrauchten die Mehrausstattung ja i. d. R. preiswert mit dabei ist und ich auch gelegentlich selbst damit fahren werde. Deshalb gerne mit Leder, Wurzelnuss, Navi, evtl. 7G wenn möglich und wenig km. Die meisten T-Modelle haben aber schon einiges auf der Uhr.
Ob 220, 270 oder 320 ist mir persönlich eigentlich egal. Was ich über Fahrkomfort und die etwas bessere Grundausstattung (Fahrwerk) gelesen habe lässt mich ich eher zum 320 tendieren. Allerdings soll überwiegend mein Assistent mit dem Auto fahren und der Gute ist gerade 22 geworden. Da wäre vielleicht ein 220 angemessener ...
Das Fahrprofil: Berlin City für Geschäftsfahrten und Fahrten mit Kunden, aber nicht alltäglich, da wir Büro und Wohnungen sehr nahe beieinander haben und deshalb das Auto privat kaum brauchen werden.
Der Weg zur Arbeit geht per Pedes ... (unser Beitrag zur CO2-Ersparnis)
Gelegentlich Langstrecke und Urlaub, sowie zukünftig wieder regelmäßig ans Meer zum Segeln.
Worauf muss man achten ?
Welche Krankheiten haben die Dinger und was sind wichtige Empfehlungen ?
Welche Baujahre mit und ohne Mopf sind empfehlenswert ?
Ein Entscheidungskriterium ist evtl. auch die MwSt. wenn ich mich für ein neueres (teueres) Gefährt entscheide.
Vielleicht ist aber auch ein älteres Auto aus 2003 interessant das billig ist und bei dem ich nicht mehr viel verlieren kann ?
Da ließe sich auch mal eine Rep. rechtfertigen wenn man vorher nicht so viel ausgegeben hat ...
Was sagen die erfahrenen W211-Fahrer dazu ?
Hat jemand eine ähnliche Entscheidung getroffen und wie ist diese ausgegangen ?
Vielen Dank schon mal vorab !
Beste Grüße
J.
21 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Die Fotos von Granadas Auto, innen Grau mit Designo-Holz, sind sehr schön! Granada, du hast doch schon mächtig Laufstrecke drauf, wie hält sich das helle Interieur?
Bisher keine Abnutzung farblicher Art an den Stoffeinlagen oder dem Leder erkennbar. Alle Flecken oder kleine Streifen (z.B. von Schuhsohlen im Einstiegsbereich hinterlassen), die ich hin und wieder mal hatte, ließen sich problemlos entfernen. Auch die Ledersitze haben kein Problem damit, wenn ich da dauernd mit bleuen Jeans draufsitze. Nur dem Fahrersitz sieht man an, daß er nicht mehr 100% straff ist, aber das ist kein Wunder nach fast 400.000km. Alle zwei Jahre kriegt der Wagen eine professionelle Aufbereitung und dann sieht er innen echt wieder aus wie neu. Da staune ich jedes mal, was die Profis vollbringen und dafür gebe ich gerne 200,- Euro aus.
Mehr Sorgen bereitet mir da übrigens der Chormzierrat außen und die Scheinwerfergläser. Da muß ich mal ran. Das Chrom ist ja nur auf Kunststoff aufgebracht und die Schichten wesentlich weniger widerstandsfähig als noch früher bei meinem Granada oder dem 107er. Aber zum Glück kann man die Chromzierteile einzeln kaufen und tauschen. Mal schauen, was der Geldbeutel sagt, wenn der Granada fertigrestauriert ist (so im August rum). 🙂
Nachtrag zum Erhaltungszustand der hellen Innenausstattung: ich habe schon den Eindruck, daß die wärmedämmenden Gläser und die tolle Klimaanlage dazu beitragen, daß das Interieur lange in gutem Zustand bleibt. Ich hatte noch nie ein Auto vorher, das so vergleichsweise geringen Temperaturunterschieden im Sommer ausgesetzt war wie der jetzige 211er.
LG
Granada
Zitat:
Original geschrieben von Granada75
Hallo Jotravel,
von mir nur eine kleine Anmerkung: Wurzelnuß gibt es serienmäßig im Elegance. Wenn Du aber viele Extras haben möchtest, dann stößst Du zwangsläufig auf die Avantgarde-Modelle, bei denen jedoch das Holz dunkles Vogelaugenahorn ist. Dieses Dilemma ist lösbar, allerdings nur in Verbindung mit dem Extra Designo Holz Wurzelnuß. Das ist relativ selten zu haben. Ich mußte eine Weile danach suchen, habe es aber gefunden (siehe mein Eintrag in meinem Profil).LG
Granada
Hallo Granada,
vielen Dank für den Hinweis. Es ist ohne solche guten Infos schwierig das alles in Erfahrung zu bringen. Da ich keine Eile und einen fleissigen Assistenten habe der gerne Autos anschaut, werde ich mich gründlich auf die Suche machen. Das dunkle Ahorn passt m. E. nur zu dem ganz hellen grauen Leder, alle anderen Varianten wirken da nicht so gut. Und auch das wäre nur eine "zweite Wahl". Deshalb werde ich auf jeden Fall versuchen einen mit Wurzelholz zu finden ...
400 Tkm ist viel. Finde ich hier eine Liste Deiner Ausstattung und was kaputt gegangen ist auf Eurem "gemeinsamen Lebensweg" ? Wäre interessant ...
Sag mal, ich habe das mit der Bremen Motorshow gesehen. Kennst Du André und Marco ("der Lange"😉 von der Oldtimergalerie Bremen ?
Ich war mit denen mal beim Rennen in Monaco, war eine riesen Gaudi, aber habe die Jungs lange nicht mehr gesehen ...
Gruß J.
Hallo Jotravel!
Zitat:
Original geschrieben von Jotravel
400 Tkm ist viel. Finde ich hier eine Liste Deiner Ausstattung und was kaputt gegangen ist auf Eurem "gemeinsamen Lebensweg" ? Wäre interessant ...
Ich habe den Wagen gebraucht aus erster Hand erworben. Der gehörte als typisches Vertreterfahrzeug einem Angestellten einer Firma in Deutschland, die Software für Einrichtungen anbietet, die mit dem Sozialgesetzbuch II zu tun haben. Der hat in fünf Jahren 300.000km zurückgelegt, dann ging der Wagen ohne TÜV in den Export. Also eigentlich ein Fahrzeug, das manche hier nichtmal mit der Pinzette anfassen würden. Ich habe ihn nach einem gründlichen Check bei einer Mercedes-Niederlassung ohne TÜV gekauft und anschließend problemlos in Österreich zugelassen bekommen. Welche Mängel der Wagen neben den Einträgen in der Servicehistorie während der ersten fünf Jahre noch hatte weiß ich nicht. Ich habe allerdings das Scheckheft weitergeführt und er hat kaum Probleme. Der Akku ist auch noch der allererste und meines Wissens auch die SBC-Einheit. Im Laufe der Jahre wurden die Traggelenke vorne mehrfach ausgetauscht, aber sonst gibt es in der Schadenshistorie keine aufregenden Einträge. Solange ich den Wagen habe (jetzt drei Jahre) wurde bereits ein weiteres mal die Traggelenke vorne (oben und unten), die Kühlleitungen vom Automatikgetriebe zum Kühler, die Spurstangengelenke außen und ein inneres sowie der Keilrippenriemen erneuert. Einmal wurden beim Service neue Bremsbeläge rundrum verbaut und direkt nach dem Kauf habe ich wegen Feuchtigkeit im rechten Spiegelblinker einen neuen verbauen lassen, aber sonst alles in Ordnung. Beim bald anstehenden Service ist mal wieder ein Wechsel der Bremsflüssigkeit fällig, aber davon abgesehen erwarte ich keine Sonder(p||k)osten. An der relativ umfangreichen elektrischen und elektronischen Ausstattung funktioniert bisher immer noch alles perfekt und viele der mehr oder weniger sichtbaren Helferlein möchte ich nicht mehr missen, aber in Sachen Komfort bist Du ja eh S-Klassen-verwöhnt. Der Motor verbraucht nicht nennenswert Öl (Nachfüllmenge zwischen zwei Wechseln: knapp 1l), die Steuerkette ist noch die erste, die Injektoren sind die ersten, der Turbo ist ebenfalls noch der erste und auch der EKAS-Motor ist noch der erste. Bei der 7G-Tronic wurde bei 60.000km der vorgeschriebene ATF-Wechsel vorgenommen, aber seitdem mache ich damit nichts mehr. Ich bin der Meinung: never touch a running system und solange die Automatik butterweich schaltet und keine Geräusche macht, fasse ich da nichts an.
Im Anhang findest Du die Schadenhistorie, die Garantiefälle waren und das Datenblatt mit der Ausstattung. Nur der jüngste Eintrag ist von mir, denn der gerissene Keilriemen ging auf mobilo life und war somit ein Garantiefall, aber auch das ist schon wieder eine Weile her. Als ich den Wagen gekauft hatte, bin ich noch jährlich ca 25-30.000km gefahren und es kamen schnell weitere Kilometer dazu. Seit knapp einem Jahr fahre ich aber nicht mehr so viel zu Sportveranstaltungen und er steht mehr rum als das er benutzt würde, aber nächstes Wochenende werden mal wieder 1000km dazukommen. Da ich hier in Österreich Kfz-Steuer nach der Leistung bezahle spielt die Überlegung, daß der Diesel doch jetzt unrentabel wäre, keine Rolle. Ein Benziner mit über 200PS wäre genauso teuer und würde noch mehr Sprit brauchen, also bleibt er natürlich. Und so um die 15.000km kriege ich ja trotzdem noch zusammen (auch wenn der Punkt nicht mehr fern ist, an dem ich mehr mit dem Rennrad fahre als mit dem Auto, die 10.000km habe ich da letztes Jahr schon geknackt 🙂 )
Zitat:
Original geschrieben von Jotravel
Sag mal, ich habe das mit der Bremen Motorshow gesehen. Kennst Du André und Marco ("der Lange"😉 von der Oldtimergalerie Bremen ?
Ich war mit denen mal beim Rennen in Monaco, war eine riesen Gaudi, aber habe die Jungs lange nicht mehr gesehen ...Gruß J.
Ich war noch nie auf der Bremen Motorshow und kenne aus dem Granada-Szene-Forum eigentlich nur sehr wenige bisher persönlich. Aber es ist geplant, daß ich zum Forumstreffen Ende August fahre und bis dahin Uwe den Granada fertig hat. Das wäre eine super Gelegenheit, den Wagen abzuholen und ein paar Leute kennenzulernen.
LG
Granada
Hallo Granada,
wow ! Das ist eine ganz tolle Information, da man sich ein sehr gutes Bild machen kann und grundsätzlich teile ich auch die Erfahrung, dass solche Autos (MB) sehr lange funktionieren, wenn man sie beim Fahren ordentlich behandelt, ein bisschen mitdenkt ... und ihnen wenigstens eine kleine aber sinnvolle Grundpflege zukommen lässt.
Dein Bericht bestärkt mich eigentlich mehr und mehr, mich für einen solchen Wagen zu entscheiden, und vermutlich wie Deinen auch einem Mopf, denn das klingt alles sehr solide - trotz oder gerade wegen der hohen Laufleistung.
Alternativ würde ich für den Kollegen (sowie meine Stadtfahrten) einen Smart anschaffen und ansonsten auf mittlere und lange Strecke selbst meinen Großen bewegen, aber die Flexibilität des Kombi mag ich eigentlich schon sehr. Und wenn es bald etwas günstigere Elektros gibt, dann kommt der E-Smarti oder was Ähnliches sowieso als Ökomobil hinzu.
Mein Vater hatte in der Firma immer ziemlich ähnliche Autos mit Stern für die Außendiensmitarbeiter und hat sich dann einmal überreden lassen, ein anderes Fabrikat zu kaufen weil deutlich günstiger in der Anschaffung. Es hat sich am Ende nicht ausgezahlt, im Gegenteil, denn die Kosten für Reparaturen waren bei den Laufleistungen wesentlich höher. Als er alles inkl. Wiederverkauf einmal genauer zusammen gerechnet hatte, wurden anschließend nur noch Mercedes gekauft und die fuhr man nach ein paar ersten Kundendiensten (damals Großkunden-Kulanzdienste o. B. bei MB) ohne die übliche Wartung - nur Verschleissteile, Bremsenprüfung (das war ihm wichtig) und Ölwechsel - in 3 Jahren auf 300 Tkm und hat sie dann abgegeben. Damals waren die Wartungsintervalle noch bei 10.000 km (das wäre also fast monatlich gewesen) und so war seine Variante (2 x p.a. Bremsen, 1 x Ölwechsel) dann unter dem Strich die preiswerteste Lösung, trotz immer ehrlicher Angabe beim Verkauf zur ausgelassenen Wartung ...
Allerdings war jedem Käufer klar, dass es Langstreckenfahrzeuge und diese erst 3 Jahre alt waren.
Meist gab es ein Angebot von Mercedes für die Inzahlungnahme beim Ersatz, aber soweit ich mich erinnere haben in den meisten Fällen sogar Freunde unserer Mitarbeiter auf die Ausmusterung der Autos bereits gewartet und sich diese rechtzeitig reserviert, da die Mitarbeiter die Historie kannten und evtl. Macken ja auch bekannt gewesen wären. Ich erinnere mich auch dass die Leute ganz glücklich damit geworden sind und immer wieder nach Autos von uns gefragt wurde.
Das waren damals die 123 und 124 Modelle ... aber auch noch die ersten 210 er. Bei denen hatte MB zwar einiges an Kulanzleistungen erbracht, aber auch die liefen bei uns immer ohne wesentliche Probleme.
Mir hat das Ding nur nicht so gut gefallen wie der Vorgänger, weshalb ich mir dann noch einmal einen 124 Kombi (T 300D) gekauft habe. Die Scheidung folgte bei 498.000 km und das auch nur wegen mehrjährigem Auslandsaufenthalt und - zugegeben - dem bei Rückkehr irgendwann gewünschten größeren Angebot an modernen Helferlein in neueren Modellen ...
Liest man hier im Forum über die 211er so könnte man meinen, dass die Dinger ziemlich viele Probleme haben, aber das liegt natürlich in der Natur der Sache eines Forums und der Ratsuchenden.
Vielleicht sollten wir einmal einen Zufriedenheits- und Mangefreiheits-Thread eröffnen ... 🙂
Oder einen als Danksagung an Herrn Benz und seine Nachfolger ?
Denn im Grunde haben wir eine Menge guten Grund ziemlich zufrieden zu sein mit unseren Autos, oder ?
Vielen Dank noch einmal für die interessante Info für mich und vielleicht viele andere, denen diese auch zukünftig einen so guten Einblick geben wird von einem so "laufleistungserfahrenen" Besitzer !
Gruß
Jo
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Das mit der Haltbarkeit der E-Klassen ist differenziert zu betrachten. Granada hat mit seinem 320 CDI ohne Zweifel einen guten Griff getan, in unserem Haushalt laufen zwei (200 CDI und 280 CDI) und unterschiedlicher könnten die Erfahrungen nicht sein. Ein Quäntchen Glück gehört eben auch dazu!
Auch ich rate dir zum MOPF, und -- wenn es das Budget hergibt -- einen aus MJ 2009 (also ab Sommer 2008), da wurde noch einiges verbessert und modernisiert. Leben muss man ab der MOPF mit einem strafferen Fahrwerk -- auf guten Straßen und Autobahnen sehr gut, auf Flickwerk und kanaldeckelgepflasterten Wegen an der Grenze zur Qual.
Generell sind die CDIs alle miteinander recht robust und haltbar, da gab es bei keinem Serienprobleme. Mit der 7G-Tronic ist's ein wenig heikler, daher beim Kauf auf absolut sanfte Schaltvorgänge achten, kalt wie warm. Ruckt es, dann lieber Finger weg.